Da ich diesbezüglich erneut angeschrieben wurde, krieche ich mal aus meinem Krankenbett für eine kurze Stellungnahme. Ich glaube, dass hier einige Missverständnisse entstanden sind, basierend auf unterschiedlichen Wahrnehmungen/Vorstellungen des Settings.
Zunächst einmal: Wir befinden uns hier an der Schwertküste in Faerûn, nicht im Europa des 21. Jahrhunderts. Ich glaube, dass die Vorstellungen hier zum Teil etwa zu modern sind.
Es gibt hier keine bedrohten Tierarten und keine Naturschutzgebiete. Das ist auch nicht notwendig, denn es gibt in ganz Faerûn nur ca. 55 Mio Menschen, der Großteil der Welt besteht noch aus unerschlossenen Wäldern und Wildnis. Die Wildtiere in den Wäldern haben ganz andere Probleme als den Menschen. Orks, Goblins, Trolle, Worge, Wyvern oder diverse Untote die sich aus den Sümpfen hierher verirren, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Dazu sind die Wälder eben unter anderem wegen der genannten Punkte noch
richtig gefährlich, der Mensch kann nicht wie heute mit einem Geländewagen durch die Gegend fahren, dann gemütlich in seinem Schießstand ein Gewehr mit Zielfernrohr auflegen um auf die Jagd zu gehen. Die Menschen im echten Mittelalter haben bei jeder Jagd ihr eigenes Leben riskiert.
Und für die Menschen in den Vergessenen Reichen sind die Wälder nochmal zehnmal gefährlicher. Denn, wie gesagt, wir haben hier Orks, Goblins, Trolle, Worge, Wyvern, Untote und andere Viecher, für die der Mensch selbst die Beute ist, wenn er sich durch die Wälder wagt.
1.) Wenn jemand Kinder im Wald spielen lässt, dann ist das jemand, der seine Kinder loswerden will.
Die Wahrscheinlichkeit ist eher größer, dass eine der gefährlicheren Kreaturen des Waldes das Kind tötet, als dass das Kind in eine Wildtierfalle läuft.
1.a) Wenn überhaupt Kinder im Wald sind, dann höchstens Waldelfenkinder oder so.. und da passen dann die Waldelfen die in der Nähe bleiben normal schon drauf auf, dass die nicht in irgendwelche Fallen laufen.
2.) Es ist eher unwahrscheinlich, dass jemand aus reinem Spaß oder nur für die Felle das Risiko auf sich nimmt, im Wald zu jagen. So etwas machen höchstens irgendwelche hochstufigen Abenteurergruppen. Oder Malariten. Wobei Letztere wieder nicht nur die Felle nehmen würden.
3.) Den Tatbestand der Wilderei gibt es an der Schwertküste überhaupt nicht.
Denn was ist Wilderei überhaupt?
Das war im Mittelalter folgendermaßen: Irgendein verwöhnter Sohn eines Barons will mit seinen Rittern jagen gehen, aber irgendwelche hungrigen Bauernjungen, deren Dorf eine Hungernot droht, jagen im selben Wald.
Der verwöhnte Baronsohn will aber nicht, dass irgendwelche Bauernjungen in seinem Wald jagen, als erklärt er dem Wald zum Adelsbesitz und die hungrigen Bauernjungen zu Wilderern.
Natürlich waren nicht alle Wilderer selbstlose Helden, aber eigentlich ging es darum, den Adligen was von ihrem Landbesitz zu stehlen und damit die Adligen einen Grund haben, diese Diebe dann zu bestrafen, haben sie diese zu Wilderern erklärt.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich finde Eigeninitiative schön und gut, aber das geht gerade in die falsche Richtung.
Liebe Grüße
Euer Marek
Und damit verkriech ich mich wieder ins Krankenbett
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