Vertraute von Magiern/Hexenmeistern

Lady of Pain · **Registriert:** Sa 13. Okt 2007, 16:22 **Beiträge:** 1590

Hallo, ich wollt da mal gern wissen wie genau ich mir das vorstellen darf mit dem Vertrauten eines Magiers oder Hexenmeisters. In erster Linie würde mich interessieren wie der Magier zu diesem Tierchen kommt, sucht er ihn sich gezielt aus oder findet das Tier zu ihm oder bemerkt er plötzlich irgendwo eine Kreatur und denkt sich "Das wird mein Vertrauter"? Findet dann ein bestimmtes Ritual statt um diese Verbindung herzustellen oder geht das von allein? Und wenn Ritual, wie kann so etwas aussehen?

Was mich auch interessiert ist wie es mit der (natürlichen) Lebenserwartung von Vertrauten aussieht. Die meisten Tiere in der Natur werden ja nicht unbedingt so alt wie ein Mensch. Eine Katze oder eine Spinne kann ja bis zu 20 Jahre alt werden, aber die Lebenserwartung einer Fledermaus beträgt nur 5-6 Jahre. Und eine Ratte sogar nur 3-4 Jahre. Verlängert sich das Leben durch die Verbindung oder muss der Magier damit rechnen, dass sein Vertrauter bei Tieren mit kurzer Lebenserwartung doch recht bald dahinscheidet?

Le Lait

Ein Magier und sein Vertrauter werden tatsächlich durch ein magisches "Band" miteinander verbunden und zwar immer stärker, je weiter der Magier (oder Hexenmeister natürlich) im Level aufsteigt. Können der Meister und sein Vertrauter am Anfang zumindest grob Gefühle und Eindrücke miteinander teilen, kann der Magier später mit seinem Vertrauten sprechen und irgendwann sogar zeitweise durch die Augen des Vertrauten sehen.

Dabei kann im Prinzip jedes normale Tier ein Vertrauter werden, und zwar indem der Magier ein längeres Ritual der Bindung mit ihm eingeht. (24 Stunden, 100 GM) Wie das im Detail aussehen könnte ist nicht spezifiziert.

Dabei wird das Tier zu einer magischen Bestie, die sich in weiten Teilen von der Grundkreatur unterscheidet. Sie werden generell stärker und in weitem Maße sogar intelligent. (bis Intelligenz 15)
Dass das Tier dann auch eine längere Lebensspanne hat erscheint da durchaus vernünftig, ich wüsste jedoch nicht, dass das explizit geschrieben steht.
Vertraute, die schon vom Grundtyp her nicht als Tiere zählen (wie die bekannten Pseudodrachen) werden dabei im Prinzip erst durch ein Talent zugängig. Eine normale Wald und Wiesen Kröte zu fragen, ob sie ein Vertrautentier werden möchte, dürfte dagegen recht unergiebig sein.

Lafaellar · **Registriert:** Di 2. Okt 2007, 19:35 **Beiträge:** 11510

Es gibt 2 Varianten.

Einmal die aus 3.5 und einmal aus 3.0.

Ich persönlich finde die 3.5 Variante nicht so toll, aber nun gut.

In der 3.5 Variante beschwört man dieses Wesen einfach einmalig und dann bleibt es bei einem. Es wird zu einer magischen Bestie wenn es vorher ein Tier oder Insekt war und erhält entsprechende Eigenschaften gemäß der Tabelle.

In der 3.0 Variante muss man das gewünschte Wesen finden und dann dazu bringen, 24 Stunden bei einem zu bleiben. Danach kann man eine entsprechende Verbindung eingehen und das Wesen zu seinem Vertrauten machen. Von hieran geht es dann weiter wie in 3.5.

Die 3.0 Regeln sind zwar theoretisch überholt, allerdings handelt es sich nur um einen rollenspielerischen Unterschied und somit sehe ich pers. kein Problem auch die 3.0 Variante zu verwenden, im Endeffekt läuft es auf das Gleiche hinaus.

Was übrigens definitiv nicht der Fall ist, ist die Tatsache dass man das Wesen dauernd beschwören und fortschicken könnte, das ist nur eine NWN Erfindung. Das Wesen lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur auf Wunsch des Meisters.

Lady of Pain · **Registriert:** Sa 13. Okt 2007, 16:22 **Beiträge:** 1590

Da der Magier schon auf Stufe 1 das Tier hat, handelt es sich vermutlich um ein recht einfaches Ritual? Oder braucht er da Hilfe eines anderen, mächtigeren Magiers?

Lafaellar · **Registriert:** Di 2. Okt 2007, 19:35 **Beiträge:** 11510

Zumindest einfach genug, dass es ein Stufe 1 Magier vollbringen kann

Lady of Pain · **Registriert:** Sa 13. Okt 2007, 16:22 **Beiträge:** 1590

Danke für die schnellen Antworten!

Le Lait

Ich sehe jetzt den Unterschied zwischen 3.5 und 3.0 nicht so. Auch 3.5 verlangt ein normales, unverändertes Tier, mit dem man ein Ritual wie beschrieben vollziehen muss.

Lafaellar · **Registriert:** Di 2. Okt 2007, 19:35 **Beiträge:** 11510

Ne schau nochmal ins PHB

Lex · **Registriert:** Do 11. Okt 2007, 02:24 **Beiträge:** 314

Naja ich denke es macht schon einen Unterschied ob ich ein normales Tier aus der Natur finde und dann zu meinem Vertrauten mache oder ob ich gar kein Tier finden muß sondern während des Rituals ein Tier von einer anderen Ebene beschwöre. Denn wenn ich es beschwöre, bedeutet das wohl, daß es sich bei Vertrauten grundsätzlich um Externare handelt, wie sollte man sie sonst beschwören können... Heißt also statt z.B. ein Karnickel in der Natur zu finden, beschwöre ich ein celestisches Karnickeln, oder wie? - Wobei es zumindest in NWN ja auch Vertraute gibt bei denen es sich eindeutig um Externare handelt, aber selbst bei denen könnte man sich fragen, ob man sie anderweitig gefunden haben kann weil sie schon auf unserer Ebene waren oder ob man sie während des Rituals beschworen haben muß. Letztlich könnte das während des Rituals anscheinend wohl jeder Magier, auch wenn er sonst nicht besonders bewandert in Beschwörung ist.... Allerdings ist dieses Ritual äußerst teuer und zeitaufwendig.

Hinzu kommt noch die Frage vonwegen Einverständnis oder nicht... Also ich kenne es so, daß das Tier wirklich sein Einverständnis geben muß und man es nicht gegen seinen Willen zum Vertrauten machen kann...

Lafaellar · **Registriert:** Di 2. Okt 2007, 19:35 **Beiträge:** 11510

Na dann suche man sich mal einen Mephiten in der freien Wildbahn.

Feredir · **Registriert:** Do 11. Okt 2007, 18:09 **Beiträge:** 46

Manche Viecher lassen sich auch nichtmal eben finden und binden, ich denke da zB an Pseudodrachen, die einen Magier lange beobachten und sich einfach verziehen wenn ihnen seine Art zu handeln missfällt.

Lafaellar · **Registriert:** Di 2. Okt 2007, 19:35 **Beiträge:** 11510

Pseudodrachen sind toll :>

Feredir · **Registriert:** Do 11. Okt 2007, 18:09 **Beiträge:** 46

Ja die verziehen sich dann halt auch wieder wenn sich an den Magier gebunden sind und er scheiße baut... also man sollte seine Vertrauten nicht stiefmütterlich behandeln.^^

Talrond

Teil des Rituals zum Erschaffen eines Vertrauten ist es, diesen zu beschwören. Easy, dirty way.

Le Lait

Also ich muss nach genauem Nachlesen sagen, dass ich das nicht zwingend so herauslese. Zugegeben, ich habe die Original-Englische Version aber da steht weder explizit etwas von beschwören von von finden und verzaubern.
Ist ja aber auch egal, die Beschwörungs Variante ist eh dämlich.

Talrond

Vertraute sind magische Kreaturen, die während dem Ritual herbeigerufen werden. Damit ists effektiv eine Beschwörung. PHB 3.5 (deutsch) Seite 43, linke Spalte, erster Abschnitt unter "Vertrauter"

Desmond · **Registriert:** Do 11. Okt 2007, 09:37 **Beiträge:** 2062

Hm, ich finde die Beschwören Variante garnicht schlecht.

Man sagt ich will ne Katze haben und beschwört eine, und unter allen Katzen wird genau eine auserwählt die dann auftaucht.

Wer hat sie wohl ausgesucht ? Mystra natürlich

Magier und Vertrauter sind für einander geschaffen. Und ich kann mir schwer vorstellen das ein Magier Monate lang umher zieht um sich einen Vertrauten zu suchen, und nachher macht er nen Griff ins Klo und hat wen auserwählt der nicht zu ihm passt.

Le Lait

Also im Englischen steht dort schlicht "obtain", nicht beschwören. Ebenso wie "Only a normal, unmodified animal may become a familiar" und "A familiar is a normal animal that gains new powers and becomes a magical beast [...]".
(PHB 3.5, engl. Version, S. 52-53)

Ist für mich relativ eindeutig. Vielleicht eine Unklarheit in der Übersetzung? Wäre nicht die Erste.

Aber das sind Spitzfindigkeiten. Ich finde die Beschwören Variante klassisch D&D und damit schwer nachzuvollziehen und, wie erwähnt, etwas dumm.
Warum sollte ein Magier kein Tier finden und mit dem dieses Ritual vollziehen?
Und warum sollte es nicht zu ihm passen, wenn es vorher eine einfache Kröte und nachher eng mit dem Magier verbunden ist?
Ausnahmen sind natürlich von vornherein intelligente Wesen wie Pseudodrachen, aber das sind eh keine "normalen" Vertrautentiere und wie gesagt auch nicht einfach so zu bekommen.

Talrond

Le Lait hat geschrieben:

[...]
Ist für mich relativ eindeutig. Vielleicht eine Unklarheit in der Übersetzung? Wäre nicht die Erste.[...]

Eben nicht. Das Errata macht aus "to obtain" "to call", ebenso Herbeirufen.

Warum der Magier/Hexenmeister kein Tier finden sollte? 2 sehr gute Gründe:

1. Ein bestimmtes Tier zu finden wäre ein Wilderness Lore/Survival Skillwurf. Class Skill? Scheint nich so.

2. Das Tier ist eine magische Kreatur. Zeig mir einen, in freier Wildbahn lebenden Frosch mit dem Typus magische Kreatur.

Und da gibts sogar noch eine weitere Begründung: Settings wie Eberron bieten sogenannte "Magebreed"-Kreaturen an. Eben magisch verändertes Tiere. Drei Meter großer Frosch. Würde nicht gegen die Spezifizierungen eines Vertrauten-Frosches verstoßen. Das ist ne Powergaming-Lücke.

Und nochmal: Vertraute sind KEINE normalen Tiere. Es sind von Anfang an magische Kreaturen.

Le Lait

Ganz genau dem widersprechen meine Zitate.

"to obtain" hat nicht dieselbe Bedeutung wie "to call" und "herbeirufen", dass ein Skillwurf nötig sein sollte, um ein normales Tier aufzutreiben ist eher zum Schmunzeln und es steht eindeutig dort "is a normal animal that becomes a magical beast" nicht "is a magical beast".

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