Lafaellar hat geschrieben:
Die Gesinnungsverschieben impliziert bereits das Versagen, weil man eine für diese Domäne verbotene Gesinnung erhält.
Genauso wie man versagt, wenn man eine für die Gottheit nicht zulässige Gesinnung annimmt.
Man beschränkt sich somit selbst.
Hmmm.... nein, tut mir Leid, das sehe ich anders.
Lass mich etwas konkreter werden.
Ein Ilmaterer. Gesinnung RG. Domänen Ordnung und Heilung.
Der Hohepriester des Tempels ist durch irgendetwas (nehmen wir an ein Teufel hat besitz von ihm ergriffen) verdreht worden. Seine Handlungsweisen entsprechen nicht mehr völlig dem Dogma Ilmaters. Unser Kleri, noch völlig eins mit den Idealen Ilmaters, handelt immer häufiger den Anweisungen des Hohepriester zuwieder. (Nehmen wir an dass er Kranke und Verletzte heilt, von denen der Hohepriester sagt, dass sie Schuld vor Ilmater auf sich geladen haben, daher von ihm mit diesem Schicksal gestraft worden sind und deswegen nicht geheilt werden sollen.)
Außerdem hilft unser Kleri einer Gruppe von Banditen dabei, die Nahrungslieferungen für die großen Adelshäuser auszurauben, um den Armen und Verhungernden in den Slums zu helfen. (Die Banditen sind allesammt gute Kerle, die der Ungerechtigkeit in der Stadt endlich ein Ende bereiten wollen)
Aufgrund all dieser Taten verschiebt sich die Gesinnung unseres Kleris zu NG. Er war zu Beginn seiner Karriere davon überzeugt, dass die Ordnung eine wichtige Stütze der Gesellschaft und auch des Dienstes an seiner Gottheit ist. Allein aufgrund der gegebenen Umstände hat er seiner ursprünglichen Gesinnung zuwieder gehandelt und gemerkt dass es durchaus Situationen gibt, in denen Ordnung und Disziplin dem großen guten eher hinderlich denn hilfreich sind. Trotz allem hat er seine Domäne der Ordnung verloren und das obwohl er den höchsten Idealen seines Gottes und dem Dogma seiner Kirche entsprechend gehandelt hat.
Ich glaube nicht dass du in diesem Fall behaupten können wirst, dass unser Kleri in den Augen Ilmaters versagt hat. Und dennoch hat er seine Domäne der Ordnung aufgeben müssen.
Kurze Zeit später kommt eine Abenteurergruppe vorbei, entdeckt den Teufel, der sich im Hohepriester eingenistet hat, exorziert und bannt ihn und zumindest im Kloster ist wieder alles wie es sein soll.
Nur unser Kleri hat immernoch eine Domäne zu wenig.
Deswegen tritt er irgendwann an den neuen Hohepriester heran (der alte Hohepriester hat sein Amt niedergelegt und sich auf eine Pilgerreise zu einem heiligen Ort Ilmaters begeben) und bittet ihn darum
Buße auf sich wirken zu lassen.
In der folgenden Stunde (der Zeitaufwand für das Wirken des Zaubers) spricht der Hohepriester mit unserem Kleri über seine vermeintlichen Verfehlungen. (unser Kleri hat gespührt dass sein ehemals eingeschlagener Weg ihm nicht mehr richtig erscheint) Als die Stunde um ist und der Zauber seine wirkung entfaltet, hat unser Kleri eine Erleuchtung. Sein Gott ist keineswegs enttäuscht von ihm. Aber der Weg der vor unserem Kleri liegt, gleicht nicht mehr dem, der hinter ihm liegt. Er wählt die Domäne des Guten und begibt sich fortan auf Reisen um den Glauben an Ilmater weiter zu verbreiten und den Leidenden zu helfen.
Wir sind uns einig darin, dass ein Kleri, der seine Gesinnung ändert und daher eine Domäne verliert, nicht einfach so eine andere Domäne bekommen sollte. Dennoch gibt es Situationen (wie die oben beschriebene) in denen es (zumindest mir) einfach unpassend erscheint den Kleri mit dem dauerhaften Verlust einer Domäne zu strafen.
Wir sind uns auch einig darin, dass der Zauber
Buße notwendig ist, um eine neue Domäne zu wählen. (Falls man ihn nicht dazu benutzt, stattdessen die Gesinnung des Kleris wieder auf den vorherigen Status zu bringen)
Aber es gibt nunmal Situationen in denen man dem Dogma vollkommen entsprechend handeln kann, in denen man den Idealen seines Glaubens so stark entsprechen kann, wie es für Sterbliche nur möglich ist, und durch die man dennoch einen Gesinnungswechsel vollzieht, die eine Domäne unzugänglich machen. Das bedeutet nicht, dass man vor seinem Gott versagt hat. Es bedeutet vielleicht sogar dass man absolut richtig gehandelt hat. Es bedeutet nur, dass man seinem Gott fortan auf anderem Wege dient als bisher.
Und auch wenn der Kleri spühren wird, dass sich was geändert hat. Auch wenn er vielleicht sogar der Meinung sein wird, dass er selbst etwas falsch gemacht hat, so ist diese Änderung manchmal eben doch kein Versagen vor seinem Gott und ein
Buße wird ihm offenbaren dass es auch andere Wege gibt seinem Gott zu dienen.
_________________
Ulric KieldantzerGrim Silberhand - Slaughter; it can't be spelled without laughterSaerail Kiirnodel - Mindestens haltbar bis EndePhantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein
Never trust a smiling Gamemaster.May the 4th be with you!