Status: Online
Direktverbindung: rivin.de:5121
(Spielerliste) 1/42

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 5 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Sternenfall: Schmerz und Leid
BeitragVerfasst: Do 1. Nov 2012, 21:53 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 15. Jun 2012, 19:34
Beiträge: 216
Es ward völlig still in dieser Nacht. 4 Sonnenumläufe waren vergangen und von Grund auf hat sich schlagartig alles verändert. Wo einst noch wenige, leise Lieder klangen wart jetzt nur noch endlose Stille, bis auf das Flüstern des Windes. Die Temperaturen fielen stetig, die Tiere waren fort. Trostlosigkeit machte sich breit, tief in den Wäldern und aus allen Ecken schienen neue Schrecken hervor zu kriechen. Orks, Trolle, Schreckensgestalten aus fast längst vergessenen Geschichten.

Stumm sass er auf einem der Bäume und sah in die Schlucht hinab. Schweigsam, wie die Bäume selbst, in seinen Umhang gehüllt den Bogen neben sich. Wenigstens die Sterne schienen halbseiden hinab, doch die Stille schien endlos tief und zermürbend. Dann konnte er sie hören. Das Knarren von Wagenrädern und dazu die grunzenden Geräusche der einäugigen Brut. Ein Dreiertross, mit Käfigen auf den Wagen, welche gefüllt waren mit gefangenen Seelen. Sie wirkten verzweifelt, nicht nur entmutigt und dem Aussehen nach hatten sie alles verloren.

Ein Krachen, einer der Wagen kippte und der Käfig auf ihm sprang ein Stück weit auf. Der Tross stoppte und es war die Möglichkeit zuzuschlagen. Der Fremde blieb jedoch stehen und beobachtete nur weiter. Dort konnte er ein Kind sehen, Schreie der Gefangenen. Das Kind verschwand und er folgte leise.

Weiter oben, er hoffte die Brücke würde noch dort sein, könnte er sie abfangen. Eine handvoll Orks auf der Jagd nach ihrer Beute. Endlich, mit leisem schnellen Schritt kam er an der Brücke an, sich im Schatten der Bäume hinkniend und einen Pfeil auf die Bogensehne gelegt. Er blickte den Hang hinab. Dort war das Kind, seine Verfolger ebenso, doch mühten diese sich eher hinauf. Ein leiser Pfiff, das Kind taumelte und stolperte, fiel zu Boden. Schweigen und nur das Schnaufen der Brut und das Wimmern des Kindes war zu hören.

Einige Herzschläge später stand er neben dem Jungen auf der Brücke und starrte seine Gegner aus dem Schatten seiner Kapuze heraus an. Worte wurden gewechselt, welche auch immer, und die Verfolger zogen sich vorerst zurück...

_________________
"Aber Nächte ganzer Jahrtausende werden Dir gehören, um ein Licht zu sehen, wie es keinem Sterblichen je vergönnt war. Um es, als seist du Prometheus selbst, von den fernsten Sternen zu ergattern und der wahren Erleuchtung teilhaftig zu werden."


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Sternenfall: Schmerz und Leid
BeitragVerfasst: Do 1. Nov 2012, 22:43 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 15. Jun 2012, 19:34
Beiträge: 216
Jendrik, der Junge der gerade den 12 Winter erlebt hatte, wimmerte, zitterte und weigerte sich, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Doch das Netz der Brut zog sich enger und enger. Der Fremde wusste, dass er sich mit einer Hand voll der einäugigen Brut nicht anlegen konnte. Er war dafür weder gerüstet, noch vorbereitet.

Leise waren die flüsternden Worte, die den Jungen in einen unruhigen Schlaf schickten. Dann packte er ihn und lief los, zwischen den Schatten der Bäume inmitten der tiefen Nacht verschwindet, wie ein Geist.

Einen Tag hatte es gedauert Jendrik in die Zuflucht zu bringen. Dort angekommen benötigte er Hilfe und eine gnomische Wache führte den Fremden hinauf zu dem kleinen Gasthaus. Dort würde man sich um das Kind kümmern können, während der Fremde sein Versprechen halten musste. Niemand im Raume schien fähig ihn zu begleiten oder willens ihm zu folgen. Somit ging er, nachdem er sah, wie man sich um das Kind sorgte, um jene alten Streiter mit sich zu nehmen, welche einst schon den ewigen Stern des schönen Volkes verteidigten.

Zurück in der Schlucht sahen sie, dass die Wagen wieder weiter gezogen waren. Er hatte hoch gespielt und ging auf eine Nacht zuvor nicht auf die Worte der Brut ein. Und heute, wie er sah, waren die Spuren der schweren Wagen verwischt worden. Zumindest hatten sie es versucht. Doch dort waren keine Leichen, wie befürchtet. Kein Blut, rein garnichts. Somit war die Jagd erst eröffnet, Richtung Süden...

_________________
"Aber Nächte ganzer Jahrtausende werden Dir gehören, um ein Licht zu sehen, wie es keinem Sterblichen je vergönnt war. Um es, als seist du Prometheus selbst, von den fernsten Sternen zu ergattern und der wahren Erleuchtung teilhaftig zu werden."


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Sternenfall: Schmerz und Leid
BeitragVerfasst: Di 6. Nov 2012, 16:18 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 15. Jun 2012, 19:34
Beiträge: 216
[[Dieser Thread dient übrigens für alle, die an dem Plot von Samy beteiligt sind. Nur als Info. Schreibt also ruhig drauf los.]]

_________________
"Aber Nächte ganzer Jahrtausende werden Dir gehören, um ein Licht zu sehen, wie es keinem Sterblichen je vergönnt war. Um es, als seist du Prometheus selbst, von den fernsten Sternen zu ergattern und der wahren Erleuchtung teilhaftig zu werden."


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Die erste Nacht im Lager...
BeitragVerfasst: Di 6. Nov 2012, 17:17 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 9. Sep 2007, 12:30
Beiträge: 8115
Wohnort: Düsseldorf
Sie blickte in die hoffnungslosen Gesichter abgemagerter, verletzter Kinder und Erwachsener. Nicht irgendwelcher Menschen, Riviner. Dies war der Rest Rivins, die einzigen Überlebenden. Dies war der Rest der Bürger, die sie beschützen wollte.

Jonathan, der scheinbare Anführer der letzten Überlebenden, reichte ihr Wasser. Schmutziges, durchsetztes Wasser. Aber sie trank, nur die ersten Schlucke hatten sie Überwindung gekostet, inzwischen jedoch war es besser als Nichts. Hier konnte man nicht wählerisch sein und verglichen mit den ersten Tagen nach dem Untergang war sie nun immerhin wieder unter Menschen.

Lori, eine junge Frau die zwar den Untergang überlebt hatte, aber während ihrer Gefangenschaft zahlreiche Strapazen erleben musste, wimmerte unter ihren Verletzungen. Elona erhob sich erschöpft und zwang ihre Beine sich zu der Frau zu bewegen, denn sie musste etwas tun. Nichtstun führte zum Stillstand, zum Schlaf und der Schlaf war unerträglich geworden.

Sie kniete sich neben Lori, als sie die andere Frau wahrnahm die sich neben sie setzte. Tikali. Oder vielmehr, was man davon übrig gelassen hatte, was Tikali einst gewesen war. Elona schenkte ihr nur einen kurzen Blick, ein schweigendes Nicken und beide sahen sich gemeinsam den notdürftig verbundenen Arm Loris' an. Dabei konnte Elona nicht umhin, immer wieder auf die Narben Tikalis zu sehen. Das erwartete einen hier, wenn man zuviel half... und nicht nur das. Sie hatte es selbst kaum bemerkt, wie ihre linke Hand ihren eigenen Hals sanft berührte und ihre Lippen sich aufeinander pressten, bis sie nur einen schmalen Strich der Verzweiflung hinterließen. Sie wollte zu Tikali sprechen, aber sie widerstand, denn sie hatte die letzte Kraft ihrer Stimme bereits verbraucht und am nächsten Tag würde es schlimmer werden, bis ihre Stimme vollkommen verschwinden würde - wie es auch bei Tikali nicht mehr lange dauern dürfte.

Ermattet hielt sie in ihren Bewegungen inne und die allgegenwärtige Hoffnungslosigkeit griff auch nach ihrem Herzen. Alle waren tot. Sie sah ihre Gesichter vor ihrem inneren Auge und konnte deren Anblick kaum ertragen, es waren so Viele, so Wichtige und selbst jene wenigen, nichteinmal eine Handvoll, für die sie selbst bis zum Tode gegangen wäre. Alle tot und verloren.

Selbst wenn ihnen, den Überlebenden und ihr, eine Flucht gelangen sollte - wohin sollten sie nun gehen? Was sollten sie tun? Gab es noch eine Zukunft...?

Es war eine kurze Berührung an ihrem Arm, die sie aus den leidbringenden Gedanken riss. Sie schlug ihre Augen auf und sah zu Tikali, es dauerte einen weiteren Augenblick, bis sie das Zittern ihrer eigenen Hände realisierte und unter Kontrolle bringen konnte. Sogleich sah sie sich um, erschrocken sonst noch jemand hätte ihre Schwäche bemerken können, gesehen haben können. Aber die meisten schienen zu schlafen.

Und selbst wenn... spielte es denn überhaupt noch eine Rolle?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Sternenfall: Schmerz und Leid
BeitragVerfasst: Fr 9. Nov 2012, 15:21 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 15. Jun 2012, 19:34
Beiträge: 216
Langsam neigte sich die Nacht ihrem Ende entgegen. Dennoch konnte man keinen Laut vernehmen, wo sonst stetig die Geräusche des Morgens erklangen. Ihr Weg führte Sie immer weiter nach Süden, eingehüllt in die Schatten der Nacht und die Nebel der Trollhügel. Versuchte man jene drei Jäger zu erblicken, so schienen sie einem doch, wie die Geister längst vergessener Jahrzehnte, wortlos, geräuschlos, auftauchend und wieder verschwindend, als seien sie nie dort gewesen.

Endlich näherten sie sich ihrem Ziel. Im nur zäh aufsteigenden Licht des frühsten Morgens konnten sie einen Aussenposten erkennen. Viel greller schien ihnen jedoch das dort brennende Feuer und die stickigen Rauchschwaden, die sich langsam doch sicher über den Wald legten. Begleitet durch eine kleine, schwarze Katze, beschleunigten die Elfen ihren Schritt, bis sie am ersten Ringwall ankamen. Ein Blick durch die dortige Torbresche liess panisches Gerenne und lautes Gegrunze erkennen. Eine einzige Handbewegung reichte und drei Pfeile schwirrten durch die Rauchschwaden und die Luft und streckten die letzte orkische Wache nieder, welche im Innenring noch versuchte Wacht zu halten.

Leise und schnell, wie zuvor, waren die Schritte, als sie sich dem Haupttor näherten, das Sperrangel weit offen stand. Wieder zurrten Pfeile durch die Rauch geschwängerte Luft und streckten unaufmerksame Wachen der Brut des Einäugigen nieder. Zwei der Elfen erklommen die leeren Wachttürme und dünnten, über das gesamte Lager gesehen, die Orks und Goblins aus, welche versuchten die Feuer zu löschen. Leise, unaufhaltsam, tödlich.
Dann erblickte er jene, weshalb er diesen Weg auf sich nahm... die Flüchtlinge, geführt von einigen Abenteurern, welche er nicht kannte und bereits auf hektischer Flucht...

_________________
"Aber Nächte ganzer Jahrtausende werden Dir gehören, um ein Licht zu sehen, wie es keinem Sterblichen je vergönnt war. Um es, als seist du Prometheus selbst, von den fernsten Sternen zu ergattern und der wahren Erleuchtung teilhaftig zu werden."


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 5 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de