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 Betreff des Beitrags: Abschnitte eines Lebens- Sila Welmers Reise zum Tod
BeitragVerfasst: Fr 29. Jul 2016, 17:57 
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Registriert: Do 9. Jun 2016, 13:00
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Der Weg


Die Abenddämmerung kämpfte bereits mit dem Einbruch der Nacht. Ein lauer Wind wehte über das Deck des Schiffes. Man konnte bereits die Mauern der Stadt sehen, bald würden sie den Hafen erreichen und anlegen.
Lang war die Reise gewesen, der nächste Abschnitt ihres Lebens würde bald beginnen. Es war der fünfte, zumindest nach ihrem rechnen.

Zum ersten zählte Sila ihre Kindheit. Zumindest die ersten sieben Jahre davon, als sie noch bei Eltern und Großvater lebte.
Der zweite war wohl ihre Ausbildung. Im ersten Jahr lernte sie nur grundlegende Allgemeinbildung. Lesen, Schreiben und was sonst eben als Basis notwendig war. Es folgte ein Wechsel mehrerer Lehrer und verschiedenster Unterrichtsarten, bis sie im letzten Jahr den ihr vorgehenden Lehrling begleitete, die Glaubensgemeinschaft in den Weiten kennenzulernen. So wurde sie vielen vorgestellt und ab und an nur kamen Boten, die junge Fraue zurück zu rufen. Es war stets ein Spiel mit dem Feuer- die letzte Prüfung für den Lehrling.
Der Glauben an Tyrannos war verboten, wurde als Ketzerei gesehen. Doch die Lehrmeister warfen stets ins Feuer, wer trotz allem den schweren, aber dennoch einzig richtigen Weg bestreiten wollte. So waren sie für gewähltes Klientel als Advokaten tätig- Rechtsverdreher, Texter-Zerrupfer. Wer immer sie rief und der Prüfung ob sie ihrer Hilfe würdig waren bestand, erhielt die Unterstützung, die es brauchte, um Banes Macht weiter zu stärken. Auch in dringenden Fällen der Glaubensfestigung wurde die Reise unterbrochen. So schien es für den einen kein weites Gebiet das sie bereiste- für den anderen jedoch eine absolut verantwortungsvolle Aufgabe, mit hohen Risiken. Nicht viele überlebten die Ausbildung. Ein unbedachter Schritt, ein Wort zur falschen Person- das Volk sah nur zu gern die Anhänger der schwarzen Faust am Galgen baumeln. Sila jedoch sollte zu jenen gehören, die es überlebten.

Nach der Ausbildung kam die zweite Zeit der Reise. Der, der ihr vorran sich in den kleinen Dörfern und einzelnen Siedlungen um die Gläubigen gekümmert hatte würde nun in die Weiten hinaus gehen und ihr seinen Platz überlassen. So ward es stets gehalten, denn nur so konnte sicher gestellt werden, dass niemand zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog – sei es innerhalb der Gemeinde, oder auch von Außen. Im Grund also war sie Wanderpredigerin. Versorgte geistiges wie körperliches Wohl. Die Priesterweihe ansich hatte sie nie erhalten- ja, garnicht erhalten können. Dazu war die Lage in ihrer Heimat einfach zu gefährlich, und geistlicher Beistand so selten, dass man jeden der dazu fähig war nicht auf die lange Reise schickte, da man ihn schlicht nicht entbehren konnte.
Doch um zu Predigen benötigte es keine Weihe. Nur einen festen Glauben und die Gabe, ihn an andere weiter tragen zu können- und dieses Handwerk verstand Sila. Ebenso wie jenes, Texte zu zerrupfen um das beste für gewählte Personen heraus zu schlagen, das andere Advokaten garnicht Willens gewesen wären, zu versuchen. Dazu kam etwas Bewandnis in der Heilkunde- ein probates Mittel um einige Kosten zu decken, wenn es gerade keinen lukrativeren Auftrag gab. Die einstige Schülerin stand nunmehr auf eigenen Beinen.

Vor gut einem Jahr dann wurde ihr ein Lehrling zugewiesen. So war es an ihr, ihn in die Gemeinde einzuführen und vorzustellen. Es war seine erste Zeit der Reise- und Silas Zeichen, dass für sie alsbald ein neuer Lebensabschnitt beginnen würde. Ein Jahr, indem sie sich darüber Gedanken machen konnte, wohin es sie verschlagen wird. Doch bar aller Hoffnung erhielt sie keine Eingebung. Sie waren in einer kleinen Kaschemme im Hafen, als sie sich von ihrem Nachfolger verabschiedete. Die Stimmung war gut, der Alkohol lief in Strömen und es wurde gefeilscht und gezockt wohin man sah. Ein Ausnahmetag- denn die Wachen waren mit irgendetwas (Sila interessierte es nicht wirklich) so beschäftigt, dass sie sicher heute keine Razzien machen könnten. Es war das einzige Zeichen, dass sie wahrnahm. Und das erste Mal, dass sie beim Würfeln einen derart hohen Einsatz machte.
So rollten die Würfel über den Tisch- und ein jeder würde aufzeigen, das wievielte Schiff sie im jeweiligen Hafen nehmen würde, um damit weiter zu reisen.
Eine Feuersäule erschien hinter den Mauern der Stadt, die andere als "Neu-Rivin" kannten. Ein wenig so, als würde das Feuer das Ende der Reise einläuten und die Stadt sie wilkommen heißen. Nurnoch wenige Momente, dann würde ihr Schiff langsam im Hafen anlegen...

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