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 Betreff des Beitrags: Freunde und Feinde im Fürstenpalast
BeitragVerfasst: Sa 12. Aug 2017, 10:43 
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Registriert: So 24. Jan 2010, 16:15
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Durch die gewaltigen Fenster des Fürstenpalastes blickte Jessica hinaus, zu den Schiffen, die dort im Hafen angelegt hatten. Mehrere Schiffe mit der Flagge Tiefwassers und eine mit der Flagge des Hauses Telarion von Artief. Ihr Blick war geprägt von gemischten Gefühlen. Nun war die Schuld bei Tiefwasser wieder gestiegen und ihre Entscheidungsmöglichkeiten weiter eingeschränkt. Nicht nur von monetärer Art war jene neue Schuld, nein. Tiefwasser würde mehr fordern, weitaus mehr. Erneut wanderte ihr Blick gen das Schiff mit der Flagge des Hauses Telarion von Artief. Noch weitaus teurer würde sie die Unterstützung ihrer Familie zu stehen kommen. Alleine sie um Hilfe bitten zu müssen, war bereits eine Schmach, eine Schande und Erniedrigung. Hinzu kommt, dass Großvater nun gewiss auf eine der Zwangsvermählungen bestehen würde, die sie eigentlich gerne hätte vermeiden wollen. Aber dennoch waren diese Optionen immer noch besser, als dieses Fürstentum untergehen und alle ihre Bürger sterben zu lassen.

"Ah.. ihr habt also um Hilfe ersucht?"
Sie wandte sich nicht herum und blickte nicht zu jenem Mann. Rufus Reichenbach, ihr Kämmerer. Und potentielles Mitglied des Rubins, einer mutmaßlich faerûnweit agierenden kriminellen Organisation.
"Wie ihr es mir geraten habt, Rufus. Und wie ich eingestehen muss, eure Ratschläge sind selbst gut, auch wenn ihr ein verdammter Mistkerl seid."
Er trat näher, wie üblich mit seinem sanften, falschen Lächeln. Ihre Worte berührten ihn nicht, das wusste sie.
"Ihr seid zu gütig, werter Marschall."
Rufus war ein Dreckskerl, aber er war zuverlässig. Zuverlässig aufgrund seiner Interessen. Alles, wonach er strebte, war Gold und Macht. Würde Rivin untergehen, verlöre er sehr viel von beidem.
"Nun, Marschall... worüber wolltet ihr sprechen?"
"Skorn... hatte mir berichtet, die Truppen von Renata dé Teril und von Lucian Grave sammeln sich in Greifenstein und vereinen sich mit den dortigen Truppen. Er meinte, es sähe wie ein Putsch aus. Denkt ihr, er hat Recht? Ist es ein Putsch?"
Rufus lächelte erneut und trat näher.
"Werter Marschall, bei allem Respekt. Skorn mag ein guter Krieger sein, aber darüber hinaus solltet ihr nicht zu viel Wert auf seine Theorien legen. Es ist natürlich wahr, dass nun größere Truppenbewegungen eurer Vasallen erfolgt sind, ohne dass ihr dies befohlen oder gebilligt hättet oder ohne dass ihr auch nur offiziell oder inoffiziell informiert wurdet."
"Das ist mehr oder weniger die Definition eines Putsches...?"
"Dem will ich nicht widersprechen. Aber betrachten wir die Angelegenheit doch einmal von einer anderen Seite."
Der Kämmerer trat hinüber zu dem großen Tisch, in den eine Karte des gesamten Fürstentums eingelassen war. Wieder ein Lächeln, das erneut nicht seine Augen erreichte, während er auf die Karte zeigte und weitersprach.
"Es ist gut, dass die genannten Truppen sich dorthin bewegen und es ist gut, dass sie das ohne euren Befehl tun, denn diesen Befehl würde man euch ewig vorwerfen. So aber dienen euch diese Truppen loyaler, indem sie dies ohne eure Weisung taten. Sehr her. Die Feinde unseres Fürstentums sammeln sich hier, in Löwenbach. Und unsere... 'Putschisten' versammeln sich hier, in Greifenstein, in nächster Nähe zum Feind. Greifenstein wird unweigerlich das nächste Ziel des Feindes sein."
"Und was bitte soll jetzt daran gut sein, Rufus...?"
"Na, der Feind wird Greifenstein stürmen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie das ausgeht, zwei mögliche Szenarien. Entweder der Feind wird obsiegen und Greifenstein vernichten. Wenn er das tut, seid ihr auf einen Schlag alle 'Putschisten' und alle inneren Feinde los. Lucian Grave und seine fanatischen Tyranniten, die Familie dé Teril und deren Soldaten sowie die Baronie Greifenstein, deren Baronin Elona so aufsässig gegen euch ist. Gleichzeitig werden Elona, Lucian und Renata ihre Leben und die ihrer Diener teuer verkaufen, sie werden zahlreiche Verluste unter der feindlichen Armee verursachen, bevor sie untergehen. Das heißt, wir können überlegen, was wir dann tun wollen. Warten wir ab, bis die feindliche Armee all diese.. 'Putschisten' vernichtet hat und greifen dann mit unseren Truppen an um den geschwächten Feind zu vernichten oder kommen wir noch etwas früher und stellen euch somit als Heldin dar, welche die aufmüpfigen Adligen trotz ihrer mangelnden Treue retten möchte."
Wieder zeigte er sein sanftes, kaltes Lächeln, ehe fortfuhr.
"Die zweite, wenn auch unwahrscheinlichere Möglichkeit ist, dass es Elona, Lucian und den dé Terils tatsächlich gelingen sollte, die feindliche Armee bei Greifenstein zu schlagen und zu vernichten. Hier gilt nun dasselbe umgekehrt, die feindliche Armee ist immens mächtig, sie haben Löwenbach binnen weniger Stunden komplett überrannt und ihre Anführer sind den mächtigsten Helden dieses Fürstentums mindestens ebenbürtig. Der Sieg gegen den Feind wird einen hohen Blutzoll fordern. Auch wenn sie siegen, werden Elona, Lucian und die dé Terils den Großteil ihrer Truppen verlieren. Während wir keinen einzigen, weiteren Soldaten opfern mussten. Es ist dann fast erforderlich, dass wir zum Schutze unserer Ländereien unsere eigenen Soldaten dort abstellen und Statthalter einsetzen, die sich um die Verwaltung der Baronien kümmern und nur noch direkt an euch Bericht erstatten."
Jessica trat zum Tisch hinüber und nickte langsam, nachdenklich.
"Das heißt also, egal wie der nächste Zug aussieht..."
"...ihr gewinnt, mein Marschall."
"Nein. Nein, tue ich nicht. Ich verliere. Ich verliere mehrere hundert Leben."
"Und das stört euch? Mit Verlaub, spielt mir nichts vor, Marschall. Wir wissen beide, was ihr schon alles getan habt. Wir wissen beide, dass ihr ein Monster seid, vielleicht sogar ein Größeres als ich."
"Ich habe viele Menschen geopfert. Und getötet. Und bei noch viel mehr Menschen habe ich den Tod oder andere Dinge veranlasst. Aber stets ging es mir um den Schutz des Fürstentums, eine andere Motivation gab es niemals. Das Leben, die Unversehrtheit oder das Glück weniger wiegt geringer als das Leben, die Unversehrtheit oder das Glück vieler."
"Und eure Macht zu sichern war nie die Motivation, hrm..?"
Sie blickte mit versteinerter Miene auf die Karte.
"Ich kann nicht... eine ganze Baronie opfern."
"Das müsst ihr auch nicht. Sie opfert sich ja selbst.."

_________________
~"This ist my battle. This is my battleship."~

"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

~Shadow is a man who never loses his virginity - because he never loses.~


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