Aret saß ruhig am langen Elfenbeintisch seines Zeltes. Im Gegensatz zu den anderen konnte er sich jeden Luxus erlauben, den er wünschte. Wer würde es auch jemals wagen, ihn, Aret Silberschwert, herauszufordern? Selbst die kühnsten Soldaten, die verwegensten Magier und die bedeutsamsten Reiter, die in den benachbarten Zelten schliefen, hatten bereits wenige Tage nach seiner Ankunft verstanden, dass man ihn, Aret Silberschwert, respektierte. Selbst die Offiziere und Kommandanten der Armee, die ihn anfangs drängten, sich ein Zelt wie jedes andere zu nehmen, hatten längst davon abgesehen.

Das Dokument, das er betrachtete, bereitete ihm gewissermaßen Freude. Offenbar verlief alles nach Plan und seine neuen Soldaten waren endlich angekommen. Sie würden die Kerntruppe des Vorstoßes bilden. Es war gut, Kämpfer wie sie in den Reihen der Armee begrüßen zu können. Die anderen Positionen die er persönlich hatte bestücken wollen waren ebenfalls gefüllt und so stand auch den letzten Plänen nichts im Weg. Als er sich sinnierend zurücklehnte, hörte er von draußen den Ruf eines Soldaten. „Lord Silberschwert. Die Einheit ist eingetroffen!“ Dann ein hyänenartiges Lachen.

Aret erhob sich, einige Worte vor sich hinmurmelnd. Augenblicke später schwebte sein Mantel zu ihm. Gekleidet in diesen harrte er den neuen Soldaten, die nur langsam wagten, sein Zelt zu betreten. Ein grölendes Lachen, als sie den einzelnen Umhang dort am Tisch sahen. Ein Wort und eine unsichtbare Macht riss dem Spötter den gesamten Arm vom Rumpf, der mit einem dumpfen Klang hinter ihm im Dreck landete. Stille, als die Kreatur nach ihrem Arm griff, nun wortlos zu Aret blickend. Stille, als der Arm, an den Stumpf gehalten, mit atemberaubender Geschwindigkeit wieder anwuchs. „Wie lautet Euer Befehl, Lord Silberschwert?“ erklang die dumpfe Stimme des Trolls.

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"I have altered the deal, pray I don't alter it any further"
- Vader

„General.“ Der Hüne, der auf den eher schmal gewachsenen Jüngling mit den intelligenten Augen zutrat atmete schwer, als wäre er gerannt. „Ja?“ erklang die helle Stimme des jungen Mannes. „Wir haben Bericht erhalten. Alle möglichen Ziele wurden erfolgreich ausgekundschaftet.“ Der Hüne überreichte fünf Rollen, die in den Händen des jungen Mannes klobig, gewaltig wirkten.
„Ausgezeichnete Arbeit. Sonst noch etwas?“ „Silberschwert erwartet Euch später in seinem Zelt. Er möchte die Strategie mit Euch besprechen.“ „Danke. Ihr könnt wegtreten.“ Der General nahm an seinem Tisch Platz und betrachtete nach und nach die einzelnen Schriftrollen, die Texte neugierig überfliegend. Er wusste, dass Silberschwert eigentlich bereits sein Ziel gewählt hatte und dass er in dieser Hinsicht nichts zu bestimmen hatte. Aber, wenn er sich geschickt anstellte, konnte er den Angriff auf das Ziel verzögern; erst an einer günstigeren Stelle zuschlagen. Ihn gierte es nach Macht und Rache.
Als er mit der Hand über die Schriftrollen fuhr, formte sich in seinem Kopf langsam eine Strategie. Ja, Silberschwert würde glücklich sein und er würde seine Gelüste befriedigen können. Jeden einzelnen Augenblick seiner Rache auskosten. Ja, es war ihm verboten, sich direkt zu rächen, ihn direkt leiden zu lassen, aber das hieß nicht, dass seine Rache nicht noch perfekter werden sollte.

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- Vader

Silberschwert und der General brüteten über der taktischen Karte des Umlands, auf dem Tisch neben ihnen mehrere Zinnminiaturen. Bei ihnen standen einige der Hauptleute, allesamt Menschen. Silberschwert wollte – zu Recht, wie der General meinte – niemanden seiner sonstigen Truppen im Kommandostab haben. Doch obwohl sicher ein Dutzend Offiziere an der Planung teilnahmen, war es in Wirklichkeit, und das wusste er, doch nur ein Zwiegespräch zwischen Silberschwert und ihm.
In diesem Moment wünschte sich der General wenig sehnsüchtiger, als andere Truppen zu kommandieren. Natürlich waren seine Untergebenen stark, allerdings waren sie unangenehm. Außerdem beherrschten sie nur ihre eigene Sprache; dadurch war er gezwungen, über Übersetzer mit ihnen zu sprechen. Zumal er immer wenn er sich in ihrer Gegenwart aufhielt das Gefühl hatte, dass sie ihn am liebsten auf ihrem Speiseplan sehen würden. Nicht das sie irgendetwas riskieren würden.

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