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 Betreff des Beitrags: Die Kunst der Worte aus dem Hohen Norden
BeitragVerfasst: Mo 15. Okt 2007, 23:11 
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"Gavain, Name eines Ritters?"

Hatte dieses kleine Spiel so schnell seine Wirkung gezeigt oder war es wirklich nur ein lapidarer Schwerz gewesen?

Die Gedanken des jungen Mannes glitten zurück in die Vergangenheit, zurück zu den Tagen da er noch einen raueren Namen trug, einen Namen der dem Leben an der Grenze der zivilisierten Welt gerecht war. Wie sein Name war er ein anderer zu diesen Tagen. Aber welch andere Wahl als ein Leben mit blankem Sathl in der Hand hatte man schon, in einer Stadt um die herum es mehr Orks, Goblins und Riesen gab als Schnee auf den Bergen?

Mirabar, die Festung am Fuß der Berge, oft letzte Zuflucht vor plündernden Horden aus den Bergen. So wie sie die einen schützte, war sie für andere ein Gefängnis. Ein junger Mann konnte entweder in den Stollen unter der Stadt schuften und den Launen der Zwerge ausgesetzt sein oder aber zur Waffe greifen und das beschützen was die Stadt zu Tage förderte. In beiden Fällen war er hinter den Mauern gefangen.
Die Kindheit war für sie alle kurz, wer Pech hatte erlebte die ersten Schrecken schon bevor er sie verstehen konnte, wer noch mehr Pech hatte gehörte zu den Opfern dieser Schrecken. Und immer öfter und immer mehr, kamen aus den Bergen herab. Alles in allem war es nie das Leben, das man führen will wenn man jung ist.

Damals war Gavain einer von Vielen. Früh hatte er den Vater verloren, erzogen wurde er von seinem Großvater, einer der wenigen in diesen Landen der dieses Alter lebend erreicht hatte. Damit ihn nicht das gleiche Schicksal ereilt wie den Vater, lernte Gavain früh sich zu verteidigen, wenn es sein musste auch durch Angriff. Streitlustige Zwerge gab es abends zur Genüge, mit denen man sich messen konnte. Leider nur waren diese kleinwüchsigen Kerle selbst im betrunkenen Zustand noch stark genug um mit einem den Kneipenboden zu wischen. Doch bereitet keine Schlägerei darauf vor, was es bedeutet ums nackte Überleben zu kämpfen.

Alle die an den Waffen ausgebildet wurden, lernten zeitig zu töten, wenn sie nicht vorher starben. Es bedeutete zu selbst überleben und nur das war wichtig. Und obwohl die Erfahrung mit den Jahren wuchs, das Kampfgeschick größer wurde und auch die Zwerge in den Kneipen endlich Respekt entwickelten, fehlte etwas. Die rauen Gemüter waren Gavain zuwider, alles lief auf dasselbe hinaus und nur selten gab es statt fliegenden Fäusten wohlklingende Worte zu bestaunen.

So wuchs der Drang der Enge der Mauern zu entfliehen, den kalten Norden hinter sich zu lassen und nach anderen Lebensinhalten zu suchen.

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Gîlfaron Silith - Jäger der Trübsinnigkeit

"Wie der Mensch in seiner Vollendung das edelste aller Geschöpfe ist, so ist er, losgerissen von Gesetz und Recht, das schlimmste von allen." - Aristoteles


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Kunst der Worte aus dem Hohen Norden
BeitragVerfasst: Di 16. Okt 2007, 00:01 
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Gewalt und Tod, Schmerz und Verderben, Blut und Schreie. All das begleitet den Krieger auf Schritt und Tritt. Gavain verabscheute es, war sich aber gleichzeitig bewusst, das er nichts anderes konnte als zu kämpfen.

So kehrte er eines Sommers seiner Heimat den Rücken. Es gab nie etwas das ihn mit ihr verband, so fiel es wenigstens nicht schwer einfach zu gehen. Der beste Zeitpunkt war das Ende des kurzes Sommers, als sich die Horden grade erst auf die Raubzüge für den hereinbrechenden Winter vorzubereiten. So schloss sich Gavain einer Karavane an und ging, ohne einen Blick zurück zu werfen. Ob er je zurückkehren würde war ungewiss.

Die Handelsstraßen sollten nur noch wenige Wochen bereisbar sein, bevor der Eis und Kälte die Straßen schwer passierbar machen würden. Zunächst zog die Karavane am Mirar entlang zur Schwertküste, vorbei an Luskan weiter nach Niewinter. Dort sollte sich endlich der bedeutendste Wendepunkt in Gavains Leben ereignen. Allein die Stadt mit ihren kleinen Wundern öffneten sein stets wachen Geist für andere Dinge als die Waffen an seinem Gürtel. Kunst und Musik begannen ihn zu interessieren, aber er war so anders als die Bewohner der Stadt. Seine Art zu sprechen war rau und hart, sein Kleidung abgerissen und ärmlich, seine Schwerter schartig und matt. Seinen alten Namen legte er ab und ersetzte ihn durch Gavain, Geschichten über jemanden gehört der diesen Namen trug hatten ihn auf die Idee gebracht sich eine neue Identität zu verleihen. Auf der Suche nach einer Bleibe fand er schließlich Zuflucht in einem kleinen Tempel Selunés.

Die Freundlichkeit, die Hilfsbereitschaft und die Wärme die man ihm dort entgegen brachte, hatte er nur selten... nie im Leben erfahren. Vieles erklärte man ihm geduldig, gab ihm die Möglichkeit zu verstehen und die Zeit dies zu verarbeiten. Angetan von diesen Umständen blieb er länger als einen Winter und fand den Glauben zur Mondmaid, denn so wie man ihm geholfen hatte ein anderer zu werden, wollte er dies zurück geben. Zwar konnte er noch immer am besten seine Schwerter führen, hatte aber auch erhebliche Fortschritte im sprachlichen gemacht. Neben Aussprache und Grundzügen der Rhetorik, einigen Gedichten und Geschichten, erlernte er die Grundzüge einer neuen Sprache. Er genoss es sich Diskussionen anzuschließen und über verschiedenes zu philosophieren um immer Neues zu lernen. So wurde Niewinter eine kurze Zeit zu dem, was er sich immer als Heimat gewünscht hatte.

Der Tag aber sollte kommen, da er die Geschenke der Kirche aufwiegen wollte und sich in ihren Dienst als Leibwächter stellte. Nach einigen Aufträgen in der näheren Umgebung und dem Umland der Stadt, gewährte man ihm, sich der Leibwache einer junge Priesterin der Kirche anzuschließen, die ihre Reise nach Baldurs Tor antrat. Der kleine Zug wählte den Landweg, wenngleich es egal war ob man zu Fuß oder per Schiff die Schwertküste bereiste, Gefahren gab es auf beiden Wegen genug. Dennoch erreichte man das Ziel relativ unbeschadet und Gavains Aufgabe war erfüllt. Die Priesterschaft der Stadt brauchte ihn nicht zwingend und so wollte er den Worten der Priesterin folgen, die sie ihm zum Abschied gesagt hatte.

Geh und finde heraus, welche Wege Seluné für dich bereit hält. Scheue nicht das Unbekannte, denn diesen Weiten wirst du deine Bestimmung finden.

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Gîlfaron Silith - Jäger der Trübsinnigkeit

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