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 Betreff des Beitrags: Spinnenfreuden
BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:38 
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Registriert: So 24. Jan 2010, 16:15
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Corellon Larethian war nie ein Mann von großem Selbstbewusstsein gewesen. Er hatte, obgleich eine Gottheit, nur einen sehr kleinen Penis und war zudem noch mit geringer Potenz geschlagen. Letztere resultierte vor allem daraus, dass er ein Leben in Müßiggang und Faulheit vorzog. Das ist zwar eine Eigenschaft, die den meisten Männern innewohnt, aber bei ihm war es schon fast eine Obsession geworden. Lolth, welche das absolute Gegenstück zu ihm darstellte, eine große Frau von perfekter Weiblichkeit, Weitsicht und Führungsstärke, wusste wahrlich nicht, weshalb sie es ihm erlaubt hatte, ihr Gemahl zu werden. Doch obgleich eine Göttin, die jenen Begriff als einzige wahrhaftig verkörperte, war sie eben eine Frau und hatte womöglich damals noch ein viel zu großes Herz. Natürlich war es nicht von Liebe oder anderen kränklichen Widernatürlichkeiten verseucht, aber dennoch von einem tiefen und sogar selbstlosen Wunsch beseelt, ihre leider - abgesehen von ihr - sehr degenerierte Rasse, die Seldarine, zurück zu einstiger Perfektion zu führen. Und dafür war nun einmal ein Gemahl erforderlich, der zumindest eine göttliche Herkunft sein Eigen nannte. Obgleich so erbärmlich, widerlich und schwächlich sowie ständig von mit Alkohol versetzten Ambrosia betrunken, war Corellon Larethian trotz seiner geringen Potenz immer noch der zeugungsfähigste Mann unter der - abgesehen von Lolth - so degenerierten Rasse der Seldarine gewesen. Es sollte Lolths letzter, enttäuschender Versuch sein, die ihren zu retten. Sie hätte sich gewiss auch weitaus stärkere Götter untertan machen können, wie etwa Gruumsh, doch ihr natürlicher Sinn für Ästhetik widersetzte sich diesen Gedanken.

Ein weiterer Grund für die Schwäche und Degeneration der übrigen Seldarine war, neben ihrer grenzenlosen Dekadenz und ihrem Bedürfnis nach Faulheit und Müßiggang, die Uneinigkeit ihrer Frauen, die wahrscheinlich daraus resultierte, dass die hässlichen, fast schon krötenartigen, weiblichen Seldarine alle Lolth um ihre natürliche Schönheit, Anmut und Perfektion neideten. So umbuhlten sie alle den schwächlichen Corellon, den sie aufgrund seiner Verlobung mit Lolth, der Königin der Seldarine, für ihren König hielten, statt zu verstehen, dass er einfach nur der Gemahl der Königin war. Sie erlagen dem fälschlichen Glauben, er besäße Macht, Stärke, Weisheit oder Klugheit, eine Täuschung, die das männliche Geschlecht oft anwandte, um die dümmeren und unsicheren Missgeburten des eigentlich überlegenen, weiblichen Geschlechts zu narren. Unglücklicherweise waren die Seldarine - abgesehen von Lolth - voll von diesen kränklichen Missbildungen, welche die Stärke des weiblichen Geschlechts verhöhnten. So trieben es Sehanine Mondbogen, Aerdri Faenya und Hanali Celanil zu dritt mit ihm, zumindest versuchten sie es. Doch die ohnehin schon geringe Potenz von Corellon Larethians Glied, das nur durch die Anmut Lolths überhaupt erblühen konnte, versagte ihnen ihr zweifelhaftes Vergnügen. Selbst der Versuch all ihre Macht zu einen und sich zu dritt in eine Kreatur namens Angharradh zu verwandeln um so wenigstens einen Hauch von Lolths Herrlichkeit zu erlangen, ermöglichte den drei Karikaturen des eigentlich so überlegenen, weiblichen Geschlchts keinen Erfolg.

Gelangweilt von Corellons Impotenz versuchte Sehanine Mondbogen dann stattdessen den Sohn Lolths und Corellons zu verführen, Vhaeraun. Dieser besaß durch das Blut Lolths eine bei den Seldarinen nie gesehene Stattlichkeit, aber leider war er eben trotzdem auch der Sohn des schwächlichen Corellon. Man mag Vhaeraun nachsehen, dass die einzig attraktive Frau unter den - abgesehen von Lolth - degenerierten Seldarinen seine eigene Mutter war, mit der ihm eine Paarung natürlich untersagt blieb. So erlag er der Verführung von Sehanine Mondbogen und trieb es mit ihr. Sie gebärdete sich dabei wie man es von trunkenen Elfenhuren leider kennt, hatte sie doch zum ersten Mal in ihrer Existenz zumindest einen einigermaßen stattlichen Mann mit einem einigermaßen stabilen Glied unter sich. Vhaeraun hingegen stellte sich natürlich vor, er trieb es mit seiner Mutter, der einzig attraktiven Frau, die er kannte. Er war eben doch auch Corellon Larethians Kind.

Als Lolth all dies, das Treiben ihres jämmerlichen Gemahls und die unaussprechliche Paarung von Sehahin Mondbogen mit ihrem Sohn mitbekam, und natürlich bekam sie es mit, da sie alles weiß und sieht, beschloss sie, dass es Zeit war, diese - abgesehen von Lolth - jämmerliche Rasse der Seldarine aufzugeben, sie waren verloren. Frustriert und gelangweilt befahl sie den ihr natürlich ergebenen Göttern der Sklavenrassen, unter ihnen der orkische Gruumsh, der schleimige Ghaunadaur und der Jäger Malar, die Seldarine - abgesehen von ihren beiden mit Corellon gezeugten Kindern, Vhaeraun und das kleine Dummchen Eilistraee - allesamt zu töten. Um ihre Kinder wollte sie sich selbst kümmern, das ist schließlich die Verantwortung einer guten Mutter und Lolth ist die Personifikation wahrer Mütterlichkeit. So griffen die Götter der Sklavenrassen die Seldarine an. Allerdings wurde Lolth erneut enttäuscht, denn die Götter der Sklavenrassen waren eben nur Götter von Sklavenrassen.

Ghaunadaur wusste nicht so wirklich, was er überhaupt machen sollte, denn er ist eben nur ein Schleimklumpen. Also schleimte er bei der Schlacht nur sinnlos am Boden herum. Gruumsh war betrunken, wie es Orks so häufig sind, wenn man sie nicht im Auge behält, rutschte auf Ghaunadaur aus und fiel mit seinem Gesicht in das Schwert des panisch herumfuchtelnden Corellon Larethian, wobei er sein Auge verlor. Malar und die anderen Sklavenrassen jagten den anderen Seldarinen nach, die angsterfüllt flohen, wobei sie immerhin das gut konnten. Eilistraee erkannte, dass ihre Mutter Lolth alle umbringen wollte und versuchte sich bei ihr einzuschmeicheln, indem sie einen Pfeil auf Corellon Larethian schoss, der diesen fast tötete. Vhaeraun und Sehanine Mondbogen, die unterdessen immer noch mit ihrer Paarung beschäftigt waren, wurden durch den Kampflärm aufgescheucht. Vhaeraun stellte sich sogleich den Schutz suchend an die Seite seiner Mutter Lolth. Sehanine Mondbogen, wahrlich fast schon mehr ein Tier als eine Seldarine, war immer noch läufig von der Paarung mit Vhaeraun und nun angetan von Malars Wildheit. So bot sie sich ihm zur Paarung an. Malar, selbst eben doch nur ein Tier, das kein Schamgefühl und keinen Sinn für Ästetik kannte, trieb es schließlich mit ihr.

Als Lolth erkannte, dass die Götter der Sklavenrassen ohne Malar die fliehenden Seldarine nicht erwischten und Ghaunadaur nur sinnlos herumschleimte, während Gruumsh wegen seinem Auge herumheulte, wie es verweichlichte Männer eben so häufig tun, seufzte sie tief und beendete dieses leidige Kapitel. Die Sklavenrassen und ihre Götter waren fast genauso erbärmlich wie die - abgesehen von Lolth - degenerierten Seldarine. Mit einer einzigen, gewaltigen Geste warf sie die Seldarine aus dem Abyss, damit sie sich irgendwo eine andere Heimat suchen, in der sie in Faulheit und Müßiggang weiter degenerieren um irgendwann unweigerlich auszusterben. Eine weitere Handbewegung der mächtigen Lolth warf die Götter der Sklavenrassen zurück in deren Reiche, bis auf Ghaundaur. Da er sie mit am meisten enttäuscht hat, warf sie ihn von ihrem Reich, ihrem Spinnennetz, hinunter in die darunterliegende Ebene aus Müll und Unrat, in welche die Seldarine ihre Notdurft und ihre zu offensichtlich degenerierten Missbildungen zu werfen pflegten.

Da er nur sinnlos herumschleimen konnte, sollte er das tun, was ein Schleim eben tut - Scheiße und Unrat und Müll und Abfall auflösen. Erschrocken davon, wie sehr er Lolth enttäuscht hatte, wagte er einen winselnden Versuch, sie zu beeindrucken. Er ließ einen großen Schrei des Zorns auf sich selbst und des Flehens an seine Gebieterin, Lolth, von seinem Abfallhaufen unter ihrem Reich hinaus in die Welt, der all seinen Anhängern Intellekt und Verstand raubte. Das Opfer eines Gottes um seine Gebieterin beeindrucken zu wollen. Lolth jedoch setzte sich auf ihren großen Thron. Eilistraee, die Corellon verfehlt hatte, winselnde zu Lolths Füßen und flehte, sie hoffte, dass sie noch eine Chance erhalten würde. Sie bot Lolth an, sich mit einem mächtigen Dämon zu paaren, damit sie ihrer Mutter einen mächtigen Streiter gebären könnte. Vhaeraun hingegen tat, was Männer eben so tun und versuchte es mit Ausflüchten. Eine harsche Geste ließ alle schweigen, die wimmernde Eilistraee, den labernden Vhaeraun und den tobenden Ghaundaur.

Einige Minuten ließ sie verstreichen. So sprach sie dann.

"Ja, mein Kind. Du darfst mir mit einem meiner Dämonen einen mächtigen Streiter gebären. Du sollst ihn Selvetarm nennen und er wird mir dienen. Doch ich habe auch für dich, deinen Bruder und den Schleimklumpen einen Platz in meinem nächsten, großen Vorhaben."

Sie lehnte sich auf ihrem Thron zurück.

"Ich werde ein neues Volk erschaffen. Es soll rein und perfekt werden und ich will es von der Degeneration bewahren, die schon so viele aufstrebende Völker befiel, nur um am Ende zu ihrem Niedergang zu führen. Die Seldarine, sofern sie dann noch leben, werden danach greifen, weil sie meine Schöpfung neiden. Doch ich will es so. Denn nur kurz will ich mein Volk an der Oberfläche der Welt der Sterblichen wandeln lassen, damit sie dort aufwachsen und lernen können. Danach sollen sich die degenerierten Seldarine den Auswurf davon nehmen. Die Würdigsten aber, die edelste Saat, werde dann woanders einpflanzen, wie eine Pflanze umtopfen, damit sie dort wächst und gedeiht, wo es Stärke benötigt, damit jegliche Schwäche ausgemerzt wird, bevor sie entsteht. Darum soll ihre letztendliche Heimat das lebensfeindlichste aller Habitate sein, das Unterreich.

Ihr werdet mir bei meinem Unterfangen helfen, auf eure nutzlose Weise, so werdet ihr mir, Lolth, dennoch von Nutzen sein."

Die Lippen von Vharaun und Eilistraee bebten, als ihnen gewahr wurde, dass sie tatsächlich noch eine Chance erhalten und auch der Schleimklumpen in der Abfallebene zuunterst erzitterte.

"Nur die Stärksten sollen gedeihen. Die Schwachen aber, jene, die sich nach Faulheit, Müßiggang und Degeneration sehnen, sie sollen ausgesondert werden. Daher sollt ihr mit mir über dieses Volk wachen und die Schwachen verführen, auf das sie euch folgen und sich von mir abwenden. Verführt sie mit den Jämmerlichkeiten, die ihr anzubieten habt, auf das mein Volk gereinigt werde von allen, die auf euch hereinfallen. Jeder von euch tue es auf seine Weise. Eilistraee, du nutzt deine von mir kommende Schönheit.

Tanze nackt für die Jämmerlichen und verspreche ihnen Ambrosia und Honig und Spaß, damit jene die sich davon angezogen fühlen, nicht mein Volk weiter beflecken. Vhaeraun, stelle die natürliche Ordnung der Weiblichkeit in Frage, damit jene, die daran zweifeln, nicht mit ihrem Irrglauben mein Volk zersetzen. Ghaunadaur, hol dir die, die wie du sind, die Dummen, die Narren und die Wahnsinnigen, damit mein Volk nicht an ihnen zerbricht."

Eilistraee aber errötete, denn ihr war bewusst, dass sie bei weitem nicht die Schönheit ihrer Mutter besaß.

"Doch Mutter, wer soll denn so dumm sein, mir zu folgen, nur weil ich nackt tanze?"

Auch Vhaeraun war sich seiner Aufgabe nicht sicher.

"Aber Mutter, man müsste wahrlich abartig und verkommen sein, die Position der Weiblichkeit in Frage zu stellen?"

Ghaundaur blubberte sinnlos vor sich hin.

Doch Lolth winkte nur ab.

"Es werden welche kommen, verlasst euch drauf. Führt sie in den Untergang. So wird mein Volk... perfekt werden. Und wenn nicht, vernichte ich es und erschaffe wieder ein Neues. Denn ich bin Lolth."

Und so geschah es.

_________________
~"This ist my battle. This is my battleship."~

"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

~Shadow is a man who never loses his virginity - because he never loses.~


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