Fin schmunzelte noch etwas mehr, als Tara seinen Wink falsch verstand und davon ausging die Steppenwölfin damals wäre Amadahy gewesen.
Die Wölfin damals war nicht Amadahy. Unsere Begegnung ist eine andere Geschichte ... für eine andere Gelegenheit. Jedenfalls heilte ich die Wölfin mit der Hilfe meiner Freundin Verenestra. Den Kaninchenschenkel, den ich dabei hatte verschmähte die kleine Wölfin allerdings und biss/zwickte mich in den Arm, bevor sie in Richtung Calaneth verschwand.
Die Calaneth ist der große Wald, der auf der Insel liegt. Jedenfalls, einen Tag später kam Ruaavin zu mir und meinte sie wäre bereit mir zu helfen, würde aber noch mehr über Camio wissen wollen. Wie immer verbürgte ich mich für meinen guten Freund und versicherte Ruaavin, dass er nicht mehr Malar diene und auch keine Bestie mehr sei. Leider halfen die Probleme in letzter Zeit in dieser Richtung nicht gerade. Trotzdem bot Ruaavin an, uns zu helfen bei der Aufgabe und mitzugehen, allerdings wollte sie erst noch einmal mit Camio reden wollen.
So trafen sich Camio, Ruaavin und ich in der Calaneth, um ein kurzes Gespräch zu führen und uns dann auf die Suche nach dem nächsten Fundstück zu machen. Nach dem Gespräch war klar, es würde sicherlich lustig werden, denn ich und Camio sind vollkommen anders als Ruaavin. So oder so würde die Reise aber weitergehen. Und da für Camio fest stand, dass die Auen unser Ziel waren , hatte ich kurz vorher noch etwas aufgerüstet. Ich hatte mir von einem Schmied die Halterung für meinen Speer bauen lassen, die mir auch heute noch einerseits als Schutz für die Hände und zum anderen als Befestigung für meine Schleuder dient. So kann ich sie wie eine Stabschleuder verwenden und konnte die Reichweite erhöhen.
Ich machte es mir auf Camios Schreckenstiger-Rücken bequem und wir liefen los in Richtung des Schiffes, welches uns zu den Auen übersetzen sollte, denn sie liegen auf einer kleinen vorgelagerten Insel. Einst war die Gegend wohl bevölkert und wunderschön gewesen, inzwischen war sie ein toter Ort, der von vielen bösen Geistern heimgesucht wurde. Die Reise zum Schiff war klasse, wir hatten das lange nicht mehr gemacht und auch Ruaavin schien ihren Spaß zu haben. Als sie wandelte erkannte ich in ihr sofort die kleine Steppenwölfin, die ich kurz vorher getroffen und geheilt hatte.
Auf dem Schiff ging es dann nur noch mir ganz gut. Ich war auf meinem langen Weg aus Kara Tur schon öfters auf Schiffen unterwegs gewesen. Camio und Ruaavin verbrachten ihre Zeit eher über die Reling gebeugt und sich ihre Mahlzeiten nochmals durch den Kopf gehend. So waren wir dann doch froh endlich anzukommen. Scheinbar war unsere Ankunft aber nicht unbemerkt geblieben, selbst die Erde erbebte als wir von Bord gingen.
Camio als derjenige, der schon einmal dort gewesen war, war überzeugt, dass wir in den Tempel unterhalb der Auen gehen mussten. So machten wir uns vorsichtig und zaghaft auf den Weg. Wir wurden mehrmals bedrängt von den Geistern, die hier ihr Unwesen trieben. Nach einigen Umwegen fanden wir aber schliesslich einen Zugang und gingen hinunter. Dort hörten wir Stimmen, die wie die Stimmern von Kindern klangen und uns neckten, wir sollen einen Schlüssel finden, um tiefer zu gelangen. Allen von uns gefiel es in dem Tempel nicht mit den Geistern, die überall lauerten.
Mich traf das alles ziemlich hart, erinnerte mich der Ort doch an den Tempel, in den ich damals eingekehrt war, um einen Schrein der Dämonenschwestern zu reinigen. Die Stimmen, die vielen Türen und Gegner, kein schöner Ort für einen Druiden. Nach und nach gelangten wir aber immer tiefer in den Tempel, bis die Stimmen uns einen Hinweis gaben. Die geisterhaften Stimmen stammten von Geistern, die an diesem Ort gefangen waren, bis jemand den Engel erwecken würde.
Schließlich erreichten wir eine Engelsstatue. Aus den Edelsteinen am Fuß der Statue löste sich ein weiterer Dolch ... und noch etwas anderes geschah, der Teil eines Amuletts entstand und schwebte auf Ruaavin zu. Während Camio und ich auch anfangs angespannt darauf reagiert hatten spürten wir alle aber gute Gefühle von dem Amulett ausgehen. Auch auf ihm war eine Inschrift zu finden.
Sie lautete, wenn man sie rückwärts las 'Im dunklen Schrein sollt ihr beten und nachdenken'.
Um uns damit und auch dem Rätsel des neuen Dolches näher auseinander zu setzen machten wir uns aber erst einmal wieder auf zurück zum Steg, um von diesem eher ungastlichen Ort zu entkommen. Dort erfuhren wir auch, dass die geisterhaften Stimmen, die wir im Tempel gehört hatten nun frei waren und von Naturgeistern stammten, die nun wieder zu gedeihen und wachsen anfingen. Glücklich darüber lasen wir die Inschrift des Dolches.
Auf dem Dolch, in dessen Griff 'REDNI' eingraviert worden war stand auf der Scheide nun folgendes Rätsel:
Von Großen bewacht liege ich im Schatten am Eingang zum Reich der Schlangen, ein Tropfen des Lebens gegeben eines Wesens das unschuldig und rein nichts Böses gemacht in Liebe freiwillig gebracht, mich aus dem Sand befreit
Aus Fins Gesicht entschwand sein typisches Schmunzeln und er wurde auch ein wenig blass, als er dies Rätsel zitierte ... erst einmal trank er wieder etwas.
_________________ Findriel Silvanis - Feenfreund und grüner DruideDur'gos Vesza'fein - Selvetargtlin des Hauses Kent'tarJorn Flammenbart - Jongleur, Flammenspucker, Jagdkünstler Suron Silix - Tiefling aus Erebos Bheca Nissadottir - Späherbarbarin aus dem hohen Norden ------------- Wer den Himmel auf Erden sucht hat im Erdkundeunterricht gepennt.
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