|
Der Elf lächelte und nickte dem greisen Mann hinzu, der soeben noch den Raum betrat, in dem die übrigen bereits versammelt waren. Der greise Mann lächelte zurück und neigte freundlich sein Haut einmal in die Runde zum Gruße, wo er von allen begrüßt wurde.
"Herzlich willkommen, Elminster."
"Ich hoffe, ihr wartet nicht schon zu lange. Es war nicht ganz einfach, die Verhältnisse in den Höllen sind zur Zeit... die Hölle."
"Kein Problem, wir konnten uns vorab schon austauschen."
In dem großen, von Magie erfüllten Raum befand sich ein riesiger Tisch dessen zahlreiche Stühlen genügend Platz für eine ungeheure Anzahl an Gästen geboten hätte und im Moment waren fast alle besetzt. Eine ungeheure Summe an Wissen und Macht, aber vor allem erstes, war in diesem Raum zusammengekommen, zahlreiche mächtige Magier hatten die Portale, Dimensionsreisen oder Teleportationen genutzt um sich hier einzufinden, von ganz Faerûn und von noch weiter her.
Unter ihnen waren aber auch einige Nichtmagier. So etwa die - momentan aus praktischen Gründen in Elfengestalt verwandelte - Drachin Schwarzfeder und ihr Kamerad Cecil mit der Silberklinge, ein legendärer Abenteurer aus Niewinter. Die Lage war sichtlich angespannt. Nachdem Elminster Platz genommen hatte, ergriff Cecil wieder das Wort.
"Wie wir inzwischen wissen, hatte Lolth mit Hilfe von einer Entität namens Schattenweberin eine stabile Verbindung in eine Welt namens Eberron errichtet. Diese wird nun von mächtigen Mitgliedern des Drachenkultes genutzt, um den Leichnam des Gottdrachen Khyber zu erwecken und unter ihre Kontrolle zu bringen."
"Lolth lässt dies einfach zu?"
"Wir wissen nicht, wie Lolth dazu steht. Doch da die Verbindung eine Reise durch den Abgrund der Dämonennetze erfordert, ist anzunehmen, dass Lolth das Vorhaben zumindest toleriert."
Die unverfluchte Dunkelelfe Kerisar die Mallose meldete sich zu Wort.
"Nach all unseren Annahmen und Schätzungen wird der Drachenkult bei seinem Vorhaben scheitern. Khyber ist einer der mächtigsten Drachen des Multiversums und hat die Größe eines halben Planeten. Der Drachenkult kann nicht genügend magische Energie zusammenbringen, um ein Wesen solcher Macht und Größe in einen Lich zu verwandeln."
Cecil nickte zustimmend und sprach dann wieder selbst.
"Doch da Khyber im buchstäblichen Sinne das Innere des Planeten der Welt Eberron ist, würden bereits Zuckungen seiner Glieder ausreichen, um dort ganze Kontinente umkippen zu lassen. Es wird Millionen von Toten geben. Zudem könnte die Welt Eberron es als einen Angriff von Toril auf ihre Welt selbst deuten."
Kerisar strich mit ihren Fingern nachdenklich über die Seiten eines Buches auf ihrem Tisch.
"Das könnte doch dort das halbe Unterreich zerreißen. Ist die Schattenweberin nicht eine Quasi-Göttin von dortigen Drow? Lässt sie das einfach zu?"
Qilué Veladorn, die dunkelelfische Auserwählte zweier Göttinnen wusste die Antwort.
"Die Schattenweberin wurde von Lolth vernichtet und verschlungen, nachdem sie der Spinnengöttin geholfen hatte, die Verbindung zu ihrer Welt zu erschaffen."
Die Githzerai Zhjaeve wandte ein.
"Wisset, dass dies nicht die einzige Widrigkeit ist, die durch die Aktivitäten des Drachenkultes im Moment erzeugt wird. Wisset, dass die Drachenkultisten sich mit den Gedankenschindern verbündet haben, welchen sie versprachen, das der Leichnam Khybers, sobald er unter ihrer Kontrolle steht, die mit den Gedankenschindern um die Astralebene kämpfenden Githyanki vernichten wird. Wisset, dass der lange Krieg zwischen den Githyanki und den Gedankenschindern in unbekannten Ausmaßen eskalieren wird."
Lauren Oghrimash, die Erbin von Nesseril, sprach schließlich.
"Wir sollten zunächst hören, welche Kunde Elminster aus den Höllen zu berichten hat."
Der Angesprochene lächelte gequält und fuhr mehrfach durch seinen langen, gepflegten Bart. Die Situation war weitaus schlimmer als er befürchtet hatte und seine Nachrichten würden es gleich nicht besser machen.
"Tyrannos hat die Auguren des Rubins erschlagen, die Kontrolle über einen großen Teil der Organisation übernommen und diese mit seinen Zentarim und seiner immer stärker wachsenden Anhängerschaft unter den Roten Magiern zusammengeführt. Doch er weiß, dass es im vor allem an Fußsoldaten mangelt, daher ist es nun sein Ziel, zu einer Gottheit der Orks zu werden.
Er hat bereits eine große Anzahl an Vielpfeil-Orks und eine gewaltige Streitmacht der Ost-Orks unter sein Banner scharren können. Durch einen Pakt mit Mephistopheles plant er, all die genannten Kräfte in der achten Höllenebene zu sammeln, sie dort mit Söldnern unter den Teufeln zu verstärken und anschließend über verschiedene Tore voraussichtlich in den Silbermarken einzufallen. Da er die Tore jedoch theoretisch überall öffnen kann, ist es schwer, eine funktionierende Verteidigungsstrategie zu entwickeln.
Er hofft vermutlich, durch die Auslöschung von Silbrigmond seine neue Popularität bei den übrigen Vielpfeil-Orks so sehr zu steigern, dass sie sich ihm alle anschließen, womit er sich einen festen Platz im Ork-Pantheon sichern könnte."
"Dann sollte ein göttlicher Bote an Asmodeus herantreten. Mephistopheles Rolle in dieser Angelegenheit ist doch eindeutig ein Bruch des Vertrages zwischen den Göttern und den Baatezu."
"Du willst ernsthaft mit Asmodeus über Verträge diskutieren...?"
Zahron, Eingeweihter des Ordens von Ahm wandte sich an die Versammlung.
"Aus dem Abyss hören wir Gerüchte darüber, dass unter den neuen Botschafterinnen des Ghaundaur sich eine dämonische Streitmacht verschiedener Dämonenprinzen zu formieren beginnt. Ich denke, dass dies im Moment unsere Hauptsorge sein sollte, nicht zuletzt, da der Hexer Xyvatu immer noch am Leben ist und ihnen erneut Tore in die Materielle Ebene öffne könnte."
"Ich dachte, die fette Sau wurde schon längst erschlagen?"
"Offenbar lebt er noch oder wieder."
"Wie kann das denn sein? Er war meinen Informationen nach eindeutig tot?"
"Wollte Halaster den nicht kürzlich umbringen? Warum hat den eigentlich keiner eingeladen?"
"Weil er verrückt ist."
Inzwischen ging es schon ganz schön durcheinander bei den versammelten Magiern. Schließlich ergriff der Elf, der anfangs Elminster zugenickt hatte, wieder das Wort.
"Wir sollten ein Problem nach dem anderen durchsprechen. Machen wir zuerst eine Liste, um uns einen Überblick zu verschaffen. Gibt es noch weitere relevante Krise neben den bereits genannten, von denen wir wissen?"
"Die Tyrannten haben Cecils Abwesenheit genutzt und sind bei der Höllentorfeste durchgebrochen, konnten allerdings temporär zurückgeschlagen werden. Constanza dé Atkathla war vor Ort."
"Der sollten wir eigentlich fast auch mal einen Sitz bei uns anbieten?"
"Da gilt dasselbe wie bei Dreaneyra Sharinshai und Ameng Corrua'iat. Große Macht, aber zu jung, zu störrisch, zu unbedarft, zu wenig auf Konsequenzen achtend."
"Dieser Einwand von jemandem, der fast Chult versenkt hätte?"
"Ich denke, darüber sollten wir später debattieren. Vielleicht noch eine Randbemerkung, Luskan greift Niewinter an."
"Gut, gehen wir jetzt also mal der Reihe nach alle Themen durch..."
Es wurde noch lange gesprochen bei diesem Treffen der mächtigen Magier Faerûns.
_________________
~"This ist my battle. This is my battleship."~
"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."
~Shadow is a man who never loses his virginity - because he never loses.~
|
Anmelden
Registrieren
FAQ
