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 Betreff des Beitrags: [RP] Die Murivel-Chroniken
BeitragVerfasst: Di 25. Jul 2023, 18:59 
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Die Ankunft

Es war soweit. Mit Vorfreude und Bangen betrat ich endlich mit Qisab als neuer Hauptfrau an meiner Seite Murivel. Der Empfang war zunächst etwas verhalten. Nachdem ich einige Worte in der Taverne gesagt und die Gemüter der Menschen mit Bier für mich gewonnen hatte, tauten die Bewohner allmählich auf. Murivel war so verschlafen, wie es den Anschein zu haben schien, aber die freundliche Wirtin der Taverne, die eine Zahnlücke besaß und Heidchen hieß, ließ sich dann doch ein paar Dinge entlocken, die das Städtchen umtrieben. Piraten, natürlich. Ein gnomischer Geldverleiher, der mit seiner Gier die Händler belastete. Und zuletzt beunruhigenderweise auch die Feen der nahen Wälder, die ein Kind entführt haben sollten. Ich versprach, mich nach und nach dieser Dingen anzunehmen.

Die bisherige Verwalterin, eine charmante Halblingsfrau namens Kithcaryn, zeigte Qisab und mir das Rathaus und schließlich ein Haus, das einst von der Stadtlegende Kapitän Goldan bewohnt worden war und jetzt mir gehören sollte. Es war noch ausbaufähig, aber ich war gerührt ob der Mühe, die die Bewohner sich gemacht hatten. Jana war begeistert.

Qisab begann sogleich damit, ihre Stadtwachen zu mustern. Sie war weniger begeistert. Es war kaum eine Handvoll Menschen und die meisten hatten nebenbei noch andere Berufe. Ich beschäftigte mich derweil mit den verwalterischen Belangen der Stadt. Mir wurde schnell klar, dass ich dringend einen Vogt brauchte, der mir das in Zukunft abnehmen würde! Die meisten Bürger arbeiteten als Fischer oder am Hafen. Es gab die nötigsten Handwerksbetriebe, aber nicht mehr als das. Der meiste Handel wurde von zwei Handelshäusern kontrolliert. Das eine gehörte der Familie Marlon und wurde von einer verkniffenen älteren Frau geleitet. Ihnen gehörte auch die Werft und sie handelten mit Erzeugnissen entlang der gesamten Schwertküste. Das andere Haus, Falbor, wurde von einem rundlichen und gemütlichen wirkenden Mann mittleren Alters geführt. Sie schienen ihr Gold eher mit dem regionalen Handel lokaler Grunderzeugnisse wie Fisch, Holz und den Produkten der Dörfer an der Küste zu verdienen.

Mir fiel auf, dass es unter Murivels Bewohnern relativ wenige junge Erwachsene gab. Kithcaryn erzählte mir, dass das daran lag, dass diejenigen, die kein Land oder Handwerk erbten, zumeist zur See fuhren. Es waren aber immer einige Seeleute am Hafen und in der Taverne, die keinen Wohnsitz in der Stadt hatten.

Zuletzt konnte Murivel noch zwei Schreine sein Eigen nennen. Einer davon war passenderweise Umberlee geweiht, der andere Selúne. Beide wurden von jungen, unerfahrenen Priesterinnen geführt, die aber einen netten freundlichen Eindruck machten. Selbst die Priesterin der Umberlee, die nicht so garstig schien wie ihre Kolleginnen in Rivin.

Das Ganze wirkte recht beschaulich und ich begann erleichtert, meine Habe aus Rivin nach Murivel zu schaffen und mich einzurichten. Ich wusste noch nicht, dass mich der Ernst dieser neuen Aufgabe rascher einholen würde, als ich es mir hätte vorstellen können…

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Die Murivel-Chroniken
BeitragVerfasst: Di 29. Aug 2023, 21:04 
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Beiträge: 357
Keine Zeit zur Eingewöhnung

Oh ihr Seldarine, ihr lasst mir keine Zeit zur Eingewöhnung. Kaum drei Tage nach meiner Ankunft lief Qisab zu mir und berichtete, dass die Bürger Murivels die örtliche Umberlee-Priesterin hängen wollen. Angeblich hätte sie ihre Rivalin von der Kirche Selûnes in der Nacht ermordet, ein bei der Leiche im Hafen gefundener Dreizack sei der Beweis. Konsterniert folgte ich Qisab zum Hafen. Ein solches haarsträubendes Verbrechen hatte es in Murivel lange nicht mehr gegeben, wie ich aus den Annalen der Stadt wusste. Und dann gleich in den ersten Tagen? Solch ein Unglück kann man doch nur als schlechtes Omen deuten, oder?

Angekommen gelang es mir, die aufgebrachten Leute zu beruhigen. Der Mord an der Priesterin, selbst noch eine junge Frau, war ungeheuerlich und ein Schock. Die Umberleepriesterin beteuerte ihre Unschuld und sagte, der Dreizack sei ihr entwendet worden. Da es keine weiteren Beweise für die Schuld der Priesterin gab, bat ich Qisab darum, sie vorerst zu bewachen. Die Leute grummelten wegen der abgesagten Lynchjustiz und ich konnte sie befragen. Mehr als die Umstände der Tat konnte ich ihnen aber nicht entlocken. So musste Detektivin Dreani ermitteln!

Der entscheidende Hinweis kam im Haus der ermordeten Priesterin ans Licht. Sie besaß ein ganz erstaunliches Tagebuch, das scheinbar von Intelligenz beseelt war, denn es konnte auf niedergeschriebene Fragen ebenso schriftlich antworten. Es war entsetzt, als es vom Tod seiner Besitzerin erfuhr und war mehr als willig, mir zu helfen. Es stellte sich heraus, dass die Priesterin am Tag zuvor im Wald gewesen war, um in der Sache des verschwundenen Kindes aus Murivel zu ermitteln. Du erinnerst dich, das war der Fall, in dem die Städter den Feen des Umlands die Schuld gaben. Als sie zurückkam, war sie anscheinend sehr aufgeregt, wollte aber dem Tagebuch nicht den Grund mitteilen, sondern mit jemandem sprechen. Mit wem, wusste es nicht.
So ließ ich mich von einem Milizionär in den Wald bringen. Qisab und später auch Findriel, der sich bekanntlich für alles interessiert, was mit Feen zu tun hat, folgten mir.

Wir stießen auch bald auf eine scheue Dryade, die zwar kein Wort sprach, wohl aber mit Nicken und Zeichensprache zu kommunizieren bereit war. Mit der Zeit und etwas Nachdenken erfuhren wir, dass das verschwundene Mädchen tatsächlich bei den Feen war. Es war aber nicht entführt worden, sondern geflohen und hatte Zuflucht im Wald gefunden. Wir erfuhren, dass der Vater des Kindes dieses oft geschlagen hatte und anscheinend sogar das Leben ihrer älteren Schwester, seiner Tochter, auf dem Gewissen hatte! Das war der Schlüssel zur Lösung des Rätsels. Auch die ermordete Priesterin hatte wohl im Wald davon erfahren, war aber so töricht gewesen, den Vater scheinbar alleine zur Rede stellen zu wollen. Daraufhin hatte er sie ermordet. Beweisen ließ sich dieser letzte Teil zwar nicht, wohl aber die Gewalt gegen seine Kinder.

Ich überredete das Kind, uns nach Murivel zu folgen, obwohl es große Angst hatte. Aber ich brauchte seine Aussage. Ich hatte mir vorgenommen, so weit es geht nach Regeln der Menschen zu spielen, daher konnte ich ihn nicht einfach ohne Zeugin bestrafen. Und die Menschen mussten es auch erfahren und glauben, damit sie in Ihrer Trauer nicht weiter wahllos Leute beschuldigten… Erevan, früher war es nicht so kompliziert gewesen!

Kurz gesagt, wir fanden den Mörder am Hafen auf seinem Schiff und ich beschuldigte ihn. Sofort sammelte sich eine rachlüsterne Meute um uns. Schließlich verlor der Mann die Nerven und richtete so eine seltsame gnomische Rauchpistole auf mich. Er drohte, mich und sich damit zu erschießen. Das war eine echte Gefahr. Diesen kleinen Kugeln kann man nicht ausweichen und ich war nicht gerüstet. Also versuchte ich, an ihn zu appellieren. Er musste zwar bestraft werden, aber es musste nicht der Tod sein. Unbemerkt von den Menschen bot ich ihm eine Alternative: einhundert Jahre Gefangenschaft in einem Rauchgefängnis. Wenn er wieder erwachte, würde jeder, den er einst kannte, tot sein. Eine zu milde Strafe, mögen viele sagen. Aber ich wollte einfach kein Todesurteil vollstrecken. Allerdings musste es so für die Umstehenden aussehen.

Letztlich war es ein Leichtes, den Mann einzusperren und es so aussehen zu lassen, als hätte ich ihn mit einem Zauber pulverisiert. Die Menschen waren zufrieden und konnten damit beginnen, die tote Priesterin zu betrauern. Auch die Umberlee-Priesterin nahm es mir nicht übel. Sie scheint umgänglicher zu sein als es Sehvet in Rivin gewesen war. Allerdings brauchte der Schrein der Selûne in Murivel nun einen neuen Priester. Ich beschloss, einen Brief an Mylenia in Niewinter zu verfassen und hoffte, dass sie dem Ruf folgen würde. Das wäre doch ein idealer erster Schritt als Jungpriesterin ihrer Kirche?

Ich bete, dass jetzt, wo ich da bin, nicht noch mehr Unglücke passieren...

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Die Murivel-Chroniken
BeitragVerfasst: Sa 30. Sep 2023, 12:03 
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Registriert: Fr 16. Jul 2010, 18:20
Beiträge: 357
Fehlende Puzzlestücke

Endlich komme ich wieder dazu, hier ein paar Zeilen zu schreiben. Um es kurz zu machen: im Moment läuft alles prächtig! Ich konnte nicht nur Emeraude endlich von ihren sonstigen vielfältigen Verpflichtungen losschwatzen, damit sie mir als Vogtin die Verwaltungsaufgaben der Stadt abnimmt, Nein, wir haben auch endlich eine neue Priesterin der Selûne in der Stadt! Die halbe Stadt freut sich wahnsinnig über Mylenias Ankunft. Die andere Hälfte hätte wohl gerne Umberlee als alleinige Schutzgöttin für Murivel gesehen. Egal, heute ist ein Tag zum Feiern. Mylenia wird in Serenaja Mondlichts alte Wohnung am Strand einziehen. Ob sie wohl auch das intelligente Tagebuch nutzen wird? In jedem Fall bin ich mir sicher, dass sie ihre Schüchternheit wegen ihrer ersten kleinen Gemeinde schnell überwinden wird. Sie hat etwas an sich, dem man sich einfach nicht widersetzen kann.

Außerdem ist Rauvyl in der Stadt. Sie möchte mehr "unter die Menschen kommen", wie man sagt. Und dazu bietet Murivel wohl einen guten ersten Schritt. Hier sprechen sich gute Taten schnell herum. Für den Anfang verschleiert sie sich noch, auf Anraten von Kithcaryn. Das ist zwar für mich etwas enttäuschend, aber vielleicht vernünftig. Erst wenn sie die Bewohner von ihrer Gutherzigkeit überzeugt hat, wird sie den Schleier lüften! Bis dahin kann ich jetzt ohne Sorgen um die Stadt mit Ameng in ein neues Abenteuer aufbrechen. Ich freue mich schon sehr darauf!

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