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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:24 
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.... Versuche, ihren Lebensfunken wieder zu wecken, werden gemacht ....

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I. Glück ist die Belohnung, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, aufzustehen und mutig zu handeln.
II. Unglück ist der Anreiz, aus seiner Lethargie zu erwachen und sein Glück zu ergreifen. Unglück ist nicht das Gegenteil, sondern nur das Fehlen von Glück.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:25 
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... als die Totemgeister fertig sind, kehrt Stille ein ....

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:26 
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In diesem Moment im Lazarett ...

... Versuch um Versuch wird unternommen, Gebete gesprochen ....

...

... und dann ...

... erwacht ein Funken Lebens neu ....

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:31 
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.... ein kleiner Rest von Tikalis Lebensfeuer leuchtet noch inmitten des Steinkreises ..... wird vom Wind gepackt und schwebt etwas empor ...
einige der Totems wirbeln herum zu Fuchs: "DAS IST BETRUG." .... "Nein, ist es nicht .... das ist ein Fünkchen Glück .... ihr habt eben nicht alles von ihr gefressen." ... ein tiefes Knurren formt sich .... "Ihr kennt die Regeln, an die wir alle gebunden sind. Ihr habt in eurer Raserei nicht alles verschlungen, ein kleiner Funken blieb übrig und eure Raserei ist vorbei." .... Nicken anderer Totemgeister ... niemand steht über dem Schicksal ....


.... sie hat die Prüfungen bestanden ...

... die Totemgeister kommen zur Ruhe .... ein jeder gibt einen Teil seiner eigenen spirituellen Kraft ....

... die Teile vieler ergänzen sich zur Summe der einen ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:33 
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Im Lazarett ....

Die Bemühen zeigen unerwartete Wirkung. Tikalis Atem wird stärker, die Wärme des Lebens kehrt stückweise zurück, das aschfahle Gesicht bekommt langsam wieder Farbe. Und die Augen hinter den teils geschwollenen Liedern zucken hin und her.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:43 
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Akt 4: Luft

.... die Geister waren über sie hergefallen und hatten sie verschlungen .... doch ein kleiner Rest ihrer Lebenskraft und Astralkörpers blieb verschont .... er flog beim Zerreisen durch die Luft .... und ehe die anderen Toems es bemerken konnten, setzte sich eine Pfote wie zufällig genau darauf und verbarg diesen Rest vor den tollwütenden Blicken der anderen ...

... Tikali spürte plötzlich einen kühlenden Wind um ihre Wangen .... sie öffnete die Augen und blickte .... in das tiefe Blau des Himmels und das reine Weiß der Wolken ...

... sie schwebte durch den Himmel ...

... was bin ich? wo bin ich? ... "Du bist am Ende deiner Reise. Du hast bestanden. Nun darfst du dich ausruhen während die Totme deinen Feuerleib neu zusammensetzen." ...

... ich falle .. oder schwebe ich? ... "Was immer du willst, du hast alles zurückgelassen außer deinem eingen Ich, deiner eigentliche Seele." ....

... ich bin im Reich der Götter? .... "Nein, du bist eine freie Seele im Reich der Totemgeister. Dies ist ein Teil des Lohns für deine Schmerzen bie der Prüfung." .... ich, ich fühle mich so frei ... "Genieße es, es wird nicht von dauer sein." ... kann ich .... kann ich hier durch den Himmel fliegen? .... "Ja. Die meisten erschaffen sich dazu Flügel, aber ich finde sie denken dabei zu kurz um .... ah, du denkst weiter." ...


... an der Stelle im Himmel, wo eben noch Tikali hinab fiel ... breitet ein großer Adler seine schwingen aus und lernt zu fliegen ....

.... taucht ein Adler hinab ins Meer und ein Delphin schwimmt mit den Ältesten der Wale durch ein unendliches Meer ...

... rennt ein Fuchs durch einen endlosen Wald ...

... sonnt sich eine Schlange endlos in der warmen Sonne ...

... kriecht eine Maus durch das grenzenlose Reich unter dem Boden ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:47 
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Im Lazarett .... der frühe Abend der letzten Nacht vor Neumond

Nach drei Nächten liegt Tikali endlich in einem tiefen Schlaf ... noch ohne Bewußtsein ... doch ohne mit dem Tode mehr zu ringen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 13. Mai 2010, 16:51 
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(p.s. ich muss noch einiges im Haus erledigen, ich schätze ich kann ab 18 Uhr ig kommen)


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Do 26. Aug 2010, 10:11 
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Ein Schelm der böses dabei denkt … wie Tikali auf Kokopelli traf und warum sie hofft, es nie nie wieder zu tun

Sommerregen fiel auf die Handelsstadt an der Schwertküste, tauchte im Licht der im Süden gerade noch durch die Wolken blinzelnden Sonne alles in einen schimmernden Schleier aus Regentropfen, prasselte wie sanfte Trommelschläge auf das Straßenpflaster, tanzte auf Dächern und klopfte gegen Fensterscheiben.

Die Glücksmaid rannte über den kleinen, nun fast leeren Markt hin zur Türe ihrer kleinen Kammer neben den Schrein ihrer Göttin. Den Grüßen der Händler schenkte sie nur einen schnellen Wink und fluchend suchte sie nach dem Schlüssel, sperrte auf und schob sich noch ehe die Türe ganz offen war, schnell aus den Regen hinein in die trockene Kammer.

Hätte es nicht noch 5 Minuten trocken sein können? Leise murrend stellte Tikali ihren Rucksack ab und schüttelte sich dann wie es ein nasser Hund tun würde. Dann griff sie zum Handtuch neben dem kleinen Öfchen und trocknete ihre Haare.

Die Kammer lag still und verlassen dar, gedämpft kam das Licht durch das Fenster und das Dachfenster, so als wolle es gar nicht erst versuchen, in alle Ecken und Winkel zu kommen. Was auf schwerlich gelingen würde, die Kammer war wieder im Zustand kurz vor dem totalen Chaos. Bücher stapelten sich hier und dort, Kleidungsstücke lagen dazwischen herum und Teile von Tikalis Ausrüstung krönten das Durcheinander.

Niemand da. Aber man hörte leise die Gäste und Bediensteten nebenan im Fuchsbau. Eine warme Suppe und ein Met wären jetzt genau das richtige und Tikali machte sich schon auf den Weg zur Türe hin zum Schrein und damit zur Stube der Herberge dahinter …. als sie ein Päckchen bemerkte, dass heute Morgen noch nicht hier war.

Es war ein großes Päckchen, umhüllt mit billigen Leinen und mit Schnüren umschlungen und stand auf dem Arbeitstisch zwischen Büchern, Phiolen und einem der Rivinos, die sie gestern für die Kinder der Umlandhöfe gespendet bekommen hatte.

Tikali zögerte und ihre Neugier focht mit dem Appetit auf ein warmes Essen und kühlen Met. Normalerweise hätte letzteres den Sieg davon getragen …. aber als sie in der halbdunklen Kammer stand, der Regen draußen gegen die Fenster und auf das Dach trommelte und sie den Blick nicht von dem Päckchen wenden konnte … hatte die Neugier einen versteckten Helfer und obsiegte.

Das Handtuch noch auf dem Kopf setzte sich die Glücksmaid an den Tisch und zog das Päckchen zu sich. Es war schwer, etwas Großes musste darin sein.

Kein Zeichen, kein Siegel. Aber eine Schriftrolle war daran gebunden und diese öffnete Tikali zuerst.

Hallo Schätzchen,

den Krempel hier habe ich vorgestern beim Drachenpoker gewonnen. Der Mann der sie an mich verlor meinte, sie wären etwas wert und stammen aus dem fernen Maztica. Du kennst dich mit solchem Zeug besser aus also schau sie dir mal an … und sag mir, was sie wert sind. Sind sie wertlos, behalte sie für euren Fuchsbau. Dafür steht mir dann ein Essen und Rum zu, Geschäft?

Der Kerl, der sie verspielt hat, war ein Seemann aus Amn. Er erzählte mir, dass die Sachen von einem wilden Stamm Barbaren stammen, den die Amner noch gar nicht erreicht haben. Angeblich hat er sie bei einem einheimischen Priester erstanden ... wohl besser geraubt.
Es soll sich um die Maske und die heiligen Gegenstände eines dieser fremden Götzen handeln, er nannte den Namen „Kokopelli“. Angeblich ein Schelm unter den dortigen Götzen, einer der Unheil stiftet, Streiche spielt und Weibern hinterher läuft. Klingt für mich eher nach einer Pest als einer Gottheit. Er erzählte noch einiges, aber im Grunde nur, um mich und Gieve davon zu überzeugen, dass der Krempel als Einsatz taugte. Am Ende stimmte Gieve zu, weil er meinte, die Fratze der Maske erinnere ihn an seinen Vetter. Ich denke eher, bei der Geschichte mit Weibern hinterher rennen hat Gieve in diesen Kokopelli einen Seelenverwandten entdeckt. Würde mich gar nicht wundern, wenn er eines Tages konvertieren würde.

Schau dir also die Sachen an, alles weitere wie oben beschrieben.

Bes.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Fr 27. Aug 2010, 11:58 
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Mit einem Schmunzeln legte Tikali den Brief von Kpt. Cor Marak zur Seite und holte ein kleines Messer aus einer der Schubladen des Arbeitstisches. Schnell hatte sie damit die Verschnürung des Päckchens aufgeschnitten und zog das Leinentuch zurück.

Das waren also die sogenannten heiligen Gegenstände dieses Kokopelli: ein buntes Stück gewebten Stoffs, eine Flöte und als größtes Objekt, die fratzenhafte Maske.

Das bunte Stoffstück schien aus bunt gefärbter Wolle handgewebt oder -geknüpft worden zu sein. Der Abwechslungsreichtum der Farben ging bis zu den Fransen an den beiden Enden. Im schummrigen umher tanzenden Licht ihrer kleinen Kammer schien es Tikali, als bilden die Farben die Umrisse und Formen von stilisierten tanzenden Menschen, Pferden und anderen Tieren. Oder besser von tanzenden Menschen mit Tiermasken. Bestimmt hatten die Figuren und sogar die Farben eine bestimmte Bedeutung, aber Tikali kannte sie nicht und auch niemanden, der ihr darüber mehr erzählen hätte können.

Daher wandte sie sich nun der Flöte zu. Sie war aus Holz und eine Handbreit länger als gewohnt. Wie das Stoffstück war sie mit bunten Farben verziert, die Linien und sich wild abwechselnde Flächen bildeten. Die Anzahl der Löcher zumindest kam Tikali vertraut vor und zeigte, dass das fremde Volk auch die Acht-Tonleiter kennen und verwenden musste. Bevor Tikali die Flöte aber ausprobieren konnte, fesselte sie am meisten das dritte und größte Objekt.

Die Maske war eigentlich mehr ein ganzer Helm aus Holz, Weidenästen und Wollstücken. Sie folgte nicht der normalen Kopfform, sondern glich eher einem runden Topf. Sie war bis auf eine umgehende goldene Banderole im unteren Teil himmelblau bemalt. Bunte Vogelfedern standen ihr wie wirre Haare nach hinten und den Seiten ab. Am ulkigsten aber waren Augen und Nase gemacht. Die Augen waren übergroße Ovale, ungleich herausgearbeitet und ungleich groß, das linke schwarz, das rechte blau wie der große Rest der Maske umrandete. Und die Nase war eher ein Trompetenrüssel, deren Öffnung sich am Ende noch etwas erweiterte. Statt Ohren ragten nur zwei goldene Knöpfe aus den Seiten der Maske und die goldene Banderole erschien in der Gesamtheit der Fratze nun wie das irre breite Grinsen eine extrem übergroßen Mundes.

Tikali starrte die Fratze einige Momente an, dann musste sie erst grinsen und dann lachen. Kokopelli – wenn er denn wirklich so aussah – sah aus wie jemand, der erst einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte, inkl. Gehirnerschütterung, und dem man dann noch die Nase wie bei einem Olifanten langgezogen hatte. Tikali hatte Gieve el Torros Vetter nie gesehen, aber wenn es wirklich eine Ähnlichkeit gab, kam Gieve aus einer sehr merkwürdigen Familie.

Das waren die heiligen Gegenstände eines Gottes? Doch wohl eher ein Scherz, den sich der Künstler dieses Machwerks erlaubt hat. Bei allem Humor den Tymora lehrt, so verrückt musste es dann doch nicht sein.

Tikali verzichtete auf eine Suche nach Magie. Mit Sicherheit hatte Bes das mit ihrer Bardenzauberei schon beim Drachenpoker getan, um den Wert der Sachen besser abschätzen zu können.
Das Zeug ist bestimmt nichts wert und sie überlegte kurz, wie Bes und Gieve reagieren würden, wenn sie davon erfuhren. Besser ich teile es ihnen schriftlich mit und nicht direkt.

Tikali griff nach der Flöte und blickte hinein. Keine Schatzkarte, schade. Dann setzte sie die Flöte an die Lippen und versuchte darauf zu spielen. Der Klang war gut, voluminös, überlagerte die leisen Stimmen und Geräusche aus der Schankstube nebenan. Da kam ihr beim Spielen die Idee, sie könne beides doch beim Fest in einem Zehntag verwenden. Sie hatte in Rivin eh seid zwei Monden keinen Streiche mehr gespielt und damit kam sie eigentlich Tymoras Pflichten nicht wirklich nach.

Ihr Blick fiel auf die Maske. Ob sie ihr passe? Ausprobieren. Sie legte die Flöte neben sich und griff zur Maske. Nicht zu schwer, nicht zu leicht. Und passte sogar. Vorsichtig setzte sie die Maske des Götzen auf.

Sofort wurden alle Geräusche gedämpfter und ihr Blickwinkel wurde auf die übergroßen Augen in der Maske eingeengt. Aber sie passte wirklich gut. Damit plötzlich beim Fest auftauchen, noch ein grellbuntes Kostüm dazu und die Flöte spielend. Tikali griff sich wieder die Flöte.
Der Gedanke gefiel ihr. Am besten ich dämpfe das Licht urplötzlich und springe dann aus der Kellerluke hervor. Was meinst du, Sionnach?

Sie drehte sich langsam um und schaute nach ihrer Fuchsvertrauten. Aber sie konnte sie nirgends im Raum sehen. Verdammt, mit der Maske wirkt alles viel undeutlicher, seltsam.

Nun bemerkte sie auch, dass nicht alle Geräusche gedämpft waren. Das prasseln des Regens hallte in der Maske wieder und klang darunter wie die Schläge vieler Trommeln überall um sie herum.

Tiklai wollte die Maske hochziehen und wieder absetzen, doch bevor sie das tun konnte, wurde ihr plötzlich schwindlig, der Raum um sie herum begann im Rhythmus der Regentrommeln zu tanzen ...

... und Tikali kippte seitlich vom Stuhl und blieb ohne Bewusstsein mit der Fratze Kokopellis am Kopf liegen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Fr 27. Aug 2010, 12:07 
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Als sich das Schwindelgefühl wieder zu legen begann, fand sich die Glücksmaid noch leicht schwankend auf felsigen Untergrund stehen wieder. Eigentlich war der Boden ihrer Kammer mit Holzbohlen verschalt.

Sie trug noch immer die Maske, hatte die Flöte in der Hand und als sie den Kopf hob, sah sie im ersten Moment nichts außer Nebelschwaden, die sie wie Vorhänge umwehten. Wo bei Tymora bin ich?

Sie wollte endlich die Maske abnehmen doch da erschollen mehrere Stimmen, die dröhnend allen Raum um Tikali herum beanspruchten und so zuckte sie stattdessen furchtsam zusammen.

Stimme1 KOKOPELLI! DASS WIR DICH ENDLICH GEFUNDEN HABEN!

Stimme2 WO HAST DU GESTECKT?

Stimme3 WIEDER AUF WEIBERJAGD, WAS?

Stimme4 WIR HABEN DICH ÜBERALL GESUCHT!

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Fr 27. Aug 2010, 17:09 
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Nur langsam lichtete sich der Nebel um Tika. Sie stand auf einer kleinen Felserhebung, nicht mehr als drei Schritt im Durchmesser. Im Nebel vor und um sie herum waren nun große Schatten erkennbar, sehr groß. Die dröhnenden Stimmen drangen von oben, mehrere Meter über hier zu ihr. Tika hatte das ungute Gefühl, von Riesen umringt zu sein.

Der Nebel wich zurück und gab endlich den Blick frei auf eine riesige Höhle. Tikalis Aufmerksamkeit war aber völlig auf die vier Riesen gerichtet, die sie auf ihren kleinen felsigen Podest umringten. Zuerst sah sie nur große Gewänder aus bunter Wolle und riesige Arme. Als sie den Kopf mit der Maske darauf langsam hob folgten Halskrausen aus Gras, so groß wie zwei Storchennester und schließlich.

Tikali schrie unwillkürlich auf.

Die vier Riesen um sie herum trugen Masken wie sie selber eine auf hatte. Allerdings waren ihre Fratzen andere als die von Kokopelli. Der Riese zur linken hatte eine ähnliche Trompetennase, aber seine Maske war abgerundet und Türkis bemalt. Seine weißglühenden Augen blickten durch einen Sehschlitz wie bei einem Ritterhelm.
Der nächste Riese hatte eine eckige rote Maske mit riesigen Eselsohren aus Adlerfedern und einen ebensolchen Kinnbart unter einer Schnauze, die an einen Drachenerinnerte, inklusiver der riesigen spitzen Zähne.
Die dritte Maske war grün-schwarz gestreift und zwei Stabohren mit Federbüscheln ragten steil empor. Einen Mund hatte sie gar nicht unter ihren Schlitzaugen.
Und der Riese zur Rechten trug eine nach vorne halbrunde rosa Maske mit glubschigen Stielaugen, einen breiten Rachen voller Haizähne und einen wirren Federbusch nach hinten als Haare.

Und alle vier Riesen starten Tika wütend an als erwarteten sie endlich eine Reaktion oder Antwort von ihr.

Sie brachte keinen Ton heraus.

Stimme1 WIESO MUSST DU DICH STÄNDIG VOR DEINEN PFLICHTEN DRÜCKEN, DU KLEINER SCHELM?

Tika kniff sich mit aller Kraft in den Arm. Das muss ein wirrer Traum sein. Ich hätte die Fenster offen lassen sollen. „AU!“ Es schmerzte, aber die Riesen verschwanden so wenig wie die Höhle.

Stimme4 WAS MACHT ER DA?!

Stimme1 OFFENBAR BESTRAFT ER SICH SELBST FÜR SEIN UNVERANTWORTLICHES VERHALTEN!

Stimme2 ICH HAB’S EUCH JA GESAGT, ER HAT SIE NICHT MEHR ALLE!

Der Riese zur Linken beugte sich zu Tika hinab.

Stimme1 KOMM SCHON, KOKOPELLI, REIß DICH ZUSAMMEN! ES GIBT EINE AUFGABE FÜR DICH!

Stimme2 DU WILLST UNS UND DIE DIR ANVERTRAUTEN DOCH NICHT IM STICH LASSEN?!

Tika schluckte. Sie musste endlich handeln um hier wieder raus zu kommen. Also nahm sie all ihren noch vorhanden Mut zusammen und sagte:

„ ..... „

Stimme3 WAS? SPRICH LAUTER!

„Ich ... das ist eine Verwechslung! Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet ihr ... wer seid ihr eigentlich?!“

Stimme3 WER WIR SIND? DU WAGST ES, DIE KACHINA-GEISTER ZU VERSPOTTEN?

Stimme 4 DU WEIßT SEHR WOHL WER WIR SIND!

Stimme1 SCHLIEßLICH BIST DU WIE WIR EIN BESCHÜTZER DER HO‘PALI!

Stimme2 SIE BRAUCHEN DRINGEND DEINE HILFE KOKOPELLI!

„Aber ich bin nicht Kokopelli!!!“ Tikali zerrte nun ander ihrer Maske und endlich gelang es ihr, diese vom Kopf zu ziehen. „Ich bin kein Kachina sondern gehöre zu den Sterblichen! Ich heiße Tikali ... UND ich bin noch nicht einmal ein Mann!“

Nun die Maske in den Händen und nicht mehr auf dem Kopf starrte Tikali zu den Kachina-Riesen hinauf. Hoffentlich weiß ich, was ich tue.

Simme1 ACH SO? NA JA ...!

Stimme3 DAS HABEN WIR DOCH DIE GANZE ZEIT GEWUßT!

Stimme 4 HABEN WIR DAS? DAS SOLLTEN WIR ERSTMAL IN EINEM GEISTER-FORUM BESPRECHEN!

Die Kachina-Riesen blickten sich an und Tikali hatte den Eindruck, als fände gerade eine wortlose Diskussion statt, in der sie und dieser Kokopelli im Mittelpunkt standen ohne mitreden zu können.

Nach einigen Minuten wagte sie einen Ausfall: „Hallo?! Da ich nicht Kokopelli bin, kann ich dann gehen? Oder besser, könnt ihr mich bitte zurück schicken?!“

Die Riesen wandten sich schlagartig wieder Tikali zu.

Stimme1 NUN, DIE SACHLAGE IST ETWAS ANDERS. ALS DU DIE MASKE AUFGESETZT HAST, IST OFFENBAR KOKOPELLIS GEIST IN DICH GEFAHREN!

„Was???!!!!“

Stimme2 SOMIT BIST DU SEIN VERTRETER IN DIESER SACHE.

Stimme3 DAS BEDEUTET, DASS DU UNSEREN FREUNDEN AN KOKOPELLIS STELLE HILFST!

Stimme4 SOLANGE DU DIE MASKE TRÄGST, WIRD DICH SEIN GEIST FÜHREN!

„Aber .... ich lebe in einer Stadt tausende von Meilen weit weg von diesen Ho’Pali?“

Stimme1 RAUM UND ZEIT HABEN AUF DER GEISTERBENE KEINE GROSSE BEDEUTUNG!

Stimme2 WIR SCHICKEN DICH EINFACH AN DEN RECHTEN ORT ZUR RECHTEN ZEIT! WIR SIND DIE LEITER DES SPIELS, DAS IHR STERBLICHEN EURE WELT NENNT! WIR KÖNNEN DAS!

„Aber ..... .“ Tikalis Worte gingen unter als wie von Geisterhand die Maske ihren Fingern entglitt und sich wieder über ihren Kopf stülpte.
Der Boden unter ihr bewegte sich, ihr Gleichgewichtssinn kapitulierte und es war ihr als fiele sie in ein endloses Loch, das sich plötzlich unter ihr aufgetan hatte.

Stimme1 VIEL ERFOLG KOKOPELLI .... TIKALI!

Stimme2 SELTSAMER NAME, NICHT?! UND EINE NOCH SELTSAMERE FRISEUR!

Stimme3 GLAUBT IHR, SIE IST DER AUFGABE GEWACHSEN?!

Stimme4 FLIEGT DIE WILDGANS IM WINTER GEN SÜDEN? JEDENFALLS HABEN WIR UNSER BESTES GETAN!

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2011, 14:02 
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Mit einem Dröhnen wie von 1000 Winden in den Ohren erwachte Tikali wieder und versuchte die wirren Gedanken an die Riesen zu vertreiben.

Was war denn das bitte? Ich hab doch gar nichts falsches getrunken ... noch nicht einmal richtiges.

Das Dröhnen ließ nach und Tikali stemmte sich mit ihren Armen in die Höhe. Moment .... wo bin ich?"

Im diffusen Licht, dass durch eine runde Öffnung über ihr fiel, sah sie anstatt ihrer vertrauten Kammer neben dem Tymoraschrein in Rivin einen grob runden Raum aus lehmigen Wänden und ebensolchen Boden. Einige Bastkörbe standen an den Wänden und eine sehr grobe Holzleiter führte nach oben durch das Rund ins helle Tageslicht. Als Tika den Kopf herumwandte um alles zu erkennen merkte sie erst, dass sie noch immer diese Maske trug. Sie versuchte sie abzunehmen, aber es ging einfach nicht, so als stecke sie fest darin.

Grummelnd gab sie es endlich auf und versuchte sich aufzurichten. Ja, das klappte und nun merkte sie, dass die runde Kammer nicht viel größer war als die selber. Von oben kam Licht herein und sie hörte gedämpfte Stimmen. Hier unten versauern war ja wohl keine Alternative, also wandte sie sich der Leiter zu um nach oben zu klettern. Da fiel ihr die Flöte auf, die neben ihr auf dem Boden gelegen hatte und noch da lag. Sie zögerte kurz, aber dann nahm sie das Instrument doch an sich und begann ins Licht zu klettern.
Die grelle Sonne blendete sie trotz der Maske und in der Zeit als sie noch nichts erkennen konnte fiel ihr zumindest die Hitze auf. In Rivin war es kalt und regnerisch gewesen, hier raubte ihr die trockenheiße Luft den Atem. Als ihre Augen sich an das Lichte gewöhnt hatten, bot sich ihr ein völlig anderer Anblick als es Rivin war:

Die runde Öffnung der Kammer befand sich am Rande eines staubigen Plateaus, dass in einer riesigen Sandsteinwand eine natürliche Terrasse bildete. Die Felswand bildete über dem Plateau eine Art Dach und stieg dann zusammen mit dem Rest der Felswand weit in den blauen Himmel empor.
Tikali kletterte aus der Kammeröffnung und blickte sich nun vollends um. Das ganze Plateau lag an einer Seite einer riesigen Canyon-Wand und maß sicher mehrere Hundert Schritt in der Länge und fast Einhundert in der Breite. Unter dem Plateau lag das ausgedörrte Tal des Canyons, durchzogen von einem staubtrockenen Flussbett. Die Felswände stiegen viele hundert Schritt weit empor und der Canyon zog sich in beide Richtungen weit dahin bis er in einer Felsbiegung aus Tikalis Sicht verschwand. Ein Adler flog dem Verlauf des Canyons entlang und sein Schrei hallte von den Wänden wider und wider und ließ Tika zusammen zucken.

Auf dem Plateau waren Lehmhäuser errichtet worden, ja sie zogen sich an der Felswand im hinteren Bereich sogar bis zum natürliche Dach empor, ein Haus auf dem anderen, durch Leitern verbunden. Öffnungen im Boden wie die durch die Tika gekommen war zeigten, dass auch unter dem Plateau die Siedlung Fuß gefasst hatte. Und diese Siedlung war bewohnt.
Frauen gingen ihrer alltäglichen Arbeit nach indem sie Bastkörbe auf dem Kopf balancierend trugen, Essen in Kochmulden zubereiteten oder an einfachen Webstühlen Kleidung und Decken fertigten. Kinder und Hunde tollten dazwischen herum, kletterten hoch zu den Häusern oder versteckten sich in den Kammern unter dem Plateau.

Die Leute hier trugen alle luftige, einfache aber farbenfrohe Kleidung. Ihre Gesichtszüge glichen weder den im Süden Faeruns noch denen im Norden oder gar Osten. Sie waren feiner und doch härter geschnitten, helle Haare waren nicht zu sehen und die Haut der Menschen war bestenfalls mit der feinen Olivtönung der Mulhorandi oder Untheri zu vergleichen.

In der Mitte der ganzen Siedlung stand eine große Gruppe an Männern zusammen und war in eine hitzige Diskussion vertieft. Einige von ihnen trugen federgeschmückte Gewänder und verzierte Holzstäbe, die meisten jedoch die einfachen Gewänder wie der Rest der Bewohner.

Noch hatte niemand Notiz von Tikali genommen und nachdem sie erst einmal genug gesehen hatte, stapfte sie in Richtung der Menschenmenge in der Mitte los. Mit der Maske würde man sie sicher nicht sofort als Fremde erkennen und so hoffte sie Informationen zu erhaschen, wo sie nun eigentlich war.

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BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2011, 14:18 
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Als Tikali sich der Menge auf wenige Schritte genähert hatte, hielt sie an. Informationen sammeln? Ich bin am anderen Ende der Welt und spreche bestimmt keine der hiesigen Sprachen.

Doch genau in diesem Moment merkte sie, dass sie die Leute sehr wohl verstehen konnte.

„Wir haben einen Großteil unserer Jagdbeute geopfert und den Tanz bereits dreimal vollzogen ... und dennoch kein Regen!“ „Wir müssen Vertrauen haben und dürfen nicht verzagen.“ „Unsinn, das bringt doch nichts! Kachinas! Pah! Ich glaube nicht mehr an sie wenn meine Frau und meine Kinder vor Hunger sterben müssen!“ „Aber ... wir müssen an sie glauben.“

Tikali blickte sich nun genauer um und nun fiel es ihr auf: die Leute hier schienen abgemagert zu sein, die Hunde regelrecht dürr. Ihr Essen schien aus Linsen und anderen getrockneten Vorräten gemacht zu werden und als ein Kind einen Becher Wasser verschüttete wurde es von den alten Frauen scharf gescholten. Die Leute hier leiden unter einer schrecklichen Dürre!

„Wer bist du?“

Tikali ruckte zur Menge herum und sah sich von Dutzenden Männern angestarrt. „Kennt jemand diese Maske?“ „Die Zeremonie findet erst wieder abends statt, also warum trägst du die Maske noch?“ „Was ist das für seltsames rotes Haar?“ „Die Maske kenn ich nicht, aber die Flöte in seiner Hand kommt mir bekannt vor.“

Tikali fasste wieder Mut als sie merkte, dass man sie nicht sofort als vollkommene Fremde erkannte: „Ich .... ich war zu müde vom gestrigen Ritual, ich habe ... verschlafen?“

„Verschlafen?“ „Nimm endlich Maske ab.“ „Diese Flöte, das rote Haar ... das erinnert mich an etwas.“ „So eine Maske haben wir hier nicht, oder?“
„Die Maske? Also, nicht überstürzen, sonst geht sie noch kaputt.“
„Natürlich ... KOKOPELLI!“

Der Name schien wie ein Hammerschlag auf die anderen Männer nieder zu gehen. Für einen Moment war es still, sogar die Frauen und Kinder blickten herüber.

„Also, es ist nicht so wie ihr denkt ...“
„Ahhh!“ „Das ist Kokopelli, der eitle Schelm!“ „Bringt Frauen und Kinder in Sicherheit!“ „Der grauenhafte Unglücksrabe!“ „Er will uns Heimsuchen weil wir den Glauben an die Kachinas in Frage stellten!“

Ein Gedanke keimte in Tika und sofort versuchte sie auf ihre Bardenkunst zurück zu greifen: „Haltet ein! Ja, ich bin Kokopelli. Aber ich bin gekommen um euch zu helfen! Ich ....“

„Ihr kennt das Ritual um den Schelm auszutreiben!“ „Das ist ein Test der Kachinas, ob wir noch an ihren Weg und ihre Anweisungen glauben!“ „Packt ihn und werft ihn über den Rand .. damit endledigen wir uns allen Unglücks .... und der Dürre!“

Einen Abgesandten der Götter über den Rand in die Tiefe werfen??? Tikali brauchte einen Moment bis sie die Tragweite dieser Art der Götterverehrung verstanden hatte. Andere Länder, andere Sitten!

„Packt ihn!“

Wahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

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I. Glück ist die Belohnung, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, aufzustehen und mutig zu handeln.
II. Unglück ist der Anreiz, aus seiner Lethargie zu erwachen und sein Glück zu ergreifen. Unglück ist nicht das Gegenteil, sondern nur das Fehlen von Glück.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2011, 14:44 
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Man versuchte Tikali zu packen, doch in diesem Moment schien ihr Körper wie von selbst zu reagieren ... während ihr Geist noch bei dem letzten Silben des Wahhhhhhh hing.

Blitzschnell wich sie den zupackenden Händen aus und drehte sich so schnell um die eigene Achse und spurtete los, dass die Staub aufwirbelte, der den Verfolgern in Mund, Nase und Augen stieg und ihr einen Vorspruch verschaffte.

Tikali raste los, an den neugierig blickenden Frauen vorbei, sprang über eine kleines Kind als wäre es eine bloße Hürde und machte dann einen so schnellen Richtungswechsel, dass ihre Verfolger halb übereinander stolperten bei dem Versuch, diesen Mitzumachen.

Sollte ich den Ho’pali nicht helfen? Jetzt bräuchte ich eher Hilfe vor ihnen!

Eine Sackgasse! Tikali wollte schon anhalten, doch ihr Körper schien schon einen Ausweg gefunden zu haben und sie sprang nach links und halb auf eine Leiter hinauf. Schnell kletterte sie empor und als sie keuchend auf dem Flachdach des Hauses angekommen war, schob sich plötzlich ein böser schelmischer Gedanke in den Vordergrund.

Tikali drehte sich langsam um und gerade als der erste ihrer Verfolger auf der Leiter auftauchte beugte sie sich leicht vor und rief: „BUHHH!“
Nun, das allein war natürlich nicht der Grund dafür, dass die Leiter nach hinten kippte und ihre Verfolger nach unten plumpsten und dort Flüche ausrufend aufeinander landeten ... ihr Fuß-Kick auf das obere Ende der Leiter war bestimmt mehr der Grund als das reine Buhh ... aber ohne Buh wäre es nicht ... schelmisch genug gewesen.

Tikali stand oben und lachte so laut, dass es über das ganze Plateau hallte. Jetzt tanzte sie sogar noch und streckte am Ende ihr Hinterteil den Verfolgern entgegen, als diese gerade diese und zwei weitere Leitern am anderen Ende des Daches aufrichteten.

Tikali ... oder eher Kokopelli?

Schau an, da kommt Verstärkung. Was nun? Na los, Kokopelli, wo bleibt dein schelmischer Geistesblitz ... oder war die Tanzeinlage schon alles?

Tika sah sich um und ihr Blick fiel auf eine lange Holzstange, die neben ihr am Dach lag. Das nächste Dach war etwa 6 Schritt weit entfernt, zu weit für einen einfachen Sprung.

Aber kein einfacher Sprung war einem Kokopelli würdig!

Als die Verfolger endlich das Dach erreichten und von zwei Seiten anstürmten sahen sie einen Kokopelli an ihnen vorbei rasen, der eine lange Holzstange vor sich her streckte und genau auf die Dachkante zu rannte – dort die Stange nach unten richtete und sich dann mit einem lauten Lachen abstieß!

Tikali sah im Flug nach unten und schloss die Augen: Du übernimmst gefälligst die Landung

Tikali/Kokopelli erreichte das andere Dach und setzte auf: „Hahaaaaa! .... wohhaaaaaaaaa!“

Leider diente dieses Dach der Trocknung von Kichererbsen und der Schwung des Sprungs lies Tika über das ganze Dach schlittern und ... darüber hinaus mit einem lauten Kreischen nach unten stürzen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2011, 17:08 
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Tikali fiel nach unten und nur durch pures Glück holte sie sich beim Aufprall nur Prellungen. Benommen versuchte sie hochzukommen und weg zu taumeln, stolperte über ihre Beine, fiel nach vorne und kullerte durch den nächstliegenden Hauseingang in eine derzeit leere Behausung.

Dort konnte sie endlich zu Atem wieder kommen und die Benommenheit abschütteln.

Durch ihren Sturz vom Dach hatten sich aber auch ein paar Lehmbrocken gelockert und direkt nach unten auf einen großen Haufen alter Bastkörbe gefallen, die dort gelagert worden waren.

Als nun Tikalis Verfolger um das Gebäude herum eilten, sah alles so aus, als wäre der Verfolgte direkt in dem Stapel Körbe gelandet und nun darunter begraben. Ohne zu zögern warfen sie sich gegen und auf die Körbe und versuchten der vermeintliche Beute habhaft zu werden.

Wahllos nach allem greifend was sich im Berg rührte verhedderten sie sich selber darin und merkten nicht, wie Tikali im Haus daneben durch eine schmale Fensteröffnung nach draußen kletterte.

Diese vermaledeite Maske will nicht abgehen! An der Maske zerrend eilte Tikali weiter, die Rufe ihrer Verfolger etwas hinter sich lassend.
Und stand plötzlich einer jungen und sehr hübschen Ho’Pali gegenüber. Die junge Frau hatte langes dunkles Jahr, volle rote Lippen und ihre Erscheinung wurde durch die dunklen, warmen Augen in ihrem fein gezeichneten Gesicht noch gekrönt.

Tikali hatte keine Zeit für so was und streckte die Arme aus um sich Platz zu machen ... und hielt die Schönheit plötzlich in den Armen und war leicht über sie gebeugt. Die dunklen Augen voller Wärme blickten zur Maske, die leicht angehoben wurde und dann trafen Tikalis Lippen die Lippen der Schönheit.

Die Zeit schien für einen Moment der Ewigkeit anzuhalten, das Universum sich auf die zwei ich Berührenden zu verengen, ganz erfüllt von der Wärme von der Wärme der Lippen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mo 28. Feb 2011, 17:10 
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„Da ist er!“ „Er will eine unserer schönsten Frauen verführen!“ „Packt ihn endlich!“

Der Moment verging und Tikali blickte in das Gesicht der Frau, die sie in den Armen hielt. Was bei Tymora?
Kokopelli hatte sich in Tikalis kleinem roten Buch soeben auf die erste Seite der 'Liste' "verbessert" ... sehr, sehr weit nach oben.

Die Schönheit seufzte leicht und hatte die Augen im Moment des Kusses geschlossen – und wurde unsanft wieder in die Wirklichkeit geholt als Tikali sie einfach losließ und weiter rannte, die Verfolger nun wieder eng hinter sich.

Ihre Beine mehr als sie selbst steuerten auf einen schmalen Durchgang im hinteren Teil des Plateaus zu, so schmal das man nur schwer einfach so durchkommen konnte. Tikali jedoch warf sich regelrecht in den Spalt und stolperte dann hier und dorthin prallend enge Treppenstufen aus Stein hinab.

Ihre Verfolger standen sich derweil selber mehr im Weg als gewollt und so konnte Tikali die Treppe hinab einen guten Vorsprung herausholen.
Und dann öffnete sich die schmale Treppe und Tikali stolperte hinaus in das weite Hochland jenseits des Canyons.

Es war ein trockenes, dürres Land voller Sandsteinfelsen und Kakteen-Gewächse. Der trockene Wind blies den rötlichen Sand empor und Tikali wurde fast sofort von einer Sandwolke verschluckt.

Ihre Verfolger erreichten kurz darauf das Ende der Treppe und hielten inne. Ratlos wohin Tika verschwunden war mussten sie ihre Jagd schließlich abbrechen.

„Der Sand hat Kokopelli verschluckt.“ „Es hat keinen Sinn ihn weiter zu verfolgen.“ „Ja, wichtig ist, wir haben ihn vertrieben!“

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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mi 13. Apr 2011, 19:18 
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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mi 13. Apr 2011, 19:18 
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 Betreff des Beitrags: Re: Aus den Taten und Leben einer Tymoraklerikerin, seltsamen
BeitragVerfasst: Mi 13. Apr 2011, 19:18 
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