Während der Reise...
Und wie schon öfter auf dieser Reise zog Fira sich zur Meditation zurück. Wo die Magier ihre Zauberbücher studierten und sich damit von ihren Gedanken ablenkten, da war sie in dieser Zeit allein mit ihren Gedanken, ihnen ausgeliefert ohne Ablenkung. Allein? Nein allein war sie doch nicht. Stets war die vertraute Stimme in ihrem Kopf, die sie mittlerweile als Selbstverständlichkeit wahrnahm. Anscheinend war es ihren Mitreisenden noch garnicht aufgefallen, wie sie manches Mal auf Fragen antwortete, die nie gestellt wurden. Sie hatten alle ihre eigenen Probleme.
Sie vermisste das Meer, vor dem sie sonst stets stand wenn das Rauschen der Wellen sich wie zu einer Stimme verband. Hier jedoch war sie allein mit der Flamme, die in ihr loderte und Nichts sie zu löschen. Die Anderen mochten sich wohl nicht vorzustellen, welch Prüfung dies für sie war und sie durften auch nichts davon erfahren. Sie durfte sich nichts anmerken lassen, was auch immer kommen möge.
Magst du mich?
Diese völlig unerwartete Frage riss Fira aus ihren Gedanken.
Was?!
Die Antwort klang ein wenig schärfer und lauter als beabsichtigt.
Ist die Frage so schwer zu verstehen?
Nein... doch wie kommst du darauf, jetzt?
Angespannt strich sie durch ihr Haar und ihr wurde warm. Mögen. Konnte sie sie mögen? Sie war immer für sie dagewesen, hatte nie geklagt, keine Ansprüche gehabt. Sie war einfach nur da. Nun sogar näher als sie je geglaubt hätte.
Seit du mich kennst, war ich öfter bei dir als irgendjemand sonst, als irgendjemand den du magst oder gar liebst. Fragst du dich nicht vielmehr weshalb ich erst jetzt frage?
Sie spürte, wie sich einer der wenigen Augenblicke ankündigte, in denen sie nicht wusste was sie sagen solle. Könnte sie das so einfach sagen, ginge das überhaupt oder würde sie langsam verrückt?
Weshalb haderst du? Weil du mich nicht anfassen kannst? Ist es das?
Fira konnte ein leises Seufzen vernehmen, doch klang es merkwürdig, gekünstelt.
Es tut mir Leid
Vielleicht hast du es nicht einmal als solches wahrgenommen, das Opfer, das ich erbrachte für dich. Stirbst du, so werde auch ich sterben. Keine Göttin wird mich in ihren Armen empfangen... ich werde aufhören zu existieren. Wer würde das für dich erbringen?
Existenz... konnte man davon sprechen? Es sprach... es hatte offenbar sogar Gefühle, also musste man es ihr wohl zugestehen. Sie existierte, wenngleich auch nur in ihrem Kopf.
Ja du warst stets an meiner Seite, ich teile meine Gedanken, Wünsche und Gefühle mit dir und stets freue ich mich erneut deine sanfte Stimme zu vernehmen. Ich würde dich vermissen, wärest du fort. Somit sollte ich wohl sagen, dass ich dich mag.
Konnte sie das wirklich?
Ich hoffe es, denn ich habe nun wohl keine Wahl.
Hast du sie je bereut?
Ich hatte nie eine Wahl.
_________________ You know why I never loose at chess? I have a secret move - I knock over the board! - The Doctor Portraits für Fira, Faeanshalee, Talyth und Sonata
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