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 Betreff des Beitrags: Durst
BeitragVerfasst: So 26. Jul 2009, 19:00 
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Er war in Rivin angekommen. Er hatte schnell einen Platz gefunden. Er tat das, was er schon sein ganzes Leben lang getan hatte: Befehle befolgen und kämpfen. Er war ein Soldat der Stadtgarde.

Es war das gleiche Prinzip wie in den anderen Garden, Armeen, Karawenentrupps, Räuberbanden und sonstigen Einheiten. Jemand gab Befehle, die mussten befolgt werden. Ein Gesetz, das jeder zu befolgen hatte, regelte die Rahmenbedingungen.

Warum war er eigentlich hergereist? Ja, genau. Er war des Reisens und der wechselnden Herren leid. Er war der Einsamkeit überdrüßig. Wann war mal eine Frau nur die seine und keine Hure im Tross der Armee, oder eine Nutte in einer billigen Schenke?
Huren ekelten ihn an. Eigentlich wollte er nie bei einer liegen, aber dann wäre er aus der Reihe gefallen. Es war eine Ehrensache eine Nutte zu vögeln, sonst dächten die Kameraden man sei einer von den 'anderen'.

Ihm gefielen die jungen, unberührten Mädchen. Schön und jung sollten sie sein. Aber die Art Mädchen beachtete ihn entweder nicht oder hatte Angst vor ihm. Er konnte es ihnen nicht verübeln, wenn er sich im Spiegel sah, würde er sich am liebsten das eigene Gesicht zu Brei schlagen.

Seine Wachschicht im Hafen war zuende, außer ein paar besoffenen Matrosen und herumlungernden Taugenichtsen hatte er nicht viel gesehen.

Auf dem Weg zurück in die Truppenunterkünfte kam er an einer Schenke vorbei. Es war eine Schenke wie man sie in jeder X-beliebigen Stadt findet: Ranzig und voller Säufer.
Die Macht der Gewohnheit ließ ihn innehalten. Ein Bier oder vielleicht auch einen Schnaps könnte er sich noch genehmigen. Er wollte rein, aber er hatte die Gardeuniform an. Das ginge nicht.

In der Ecke waren gerade zwei dieser Halbganoven, wie man sie an 'jeder' Straßenecke trifft. Der eine verkaufte dem anderen gerade was und der andere eilte hastig davon als er Salokinn sah. Die Gardeuniform hatte die beiden erschreckt. Der zweite wollte auch gerade weg, ein beherzter Ruf und er blieb stehen.
Er redete und redete, Salokinn interessierte es nicht. Er wollte eine Flasche Schnaps, der Gauner war überrascht, rückte sie aber heraus und wollte auch kein Geld dafür. Salokinn zahlte aber trotzdem.

Als er sich entkleidet hatte und im Bett lag und die anderen schlafen sah, fragte er sich nochmals warum er hier war. Ahja, die Einsamkeit war es. Und sie war immer noch da.

Er ging hinaus in einen kleinen Hinterhof der Kaserne. Es war Nacht und dort trieb sich um die Uhrzeit keiner herum. Salokinn trank seinen Schnaps. Er wusste, dass es nur für den Moment half, morgen würde er die Einsamkeit wieder spüren. Aber wenigstens heute Nacht nicht mehr ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mi 29. Jul 2009, 15:37 
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Lucil war ihr Name. Sie war Soldatin der 40. Einheit. Groß, blond und athletisch. Eigentlich nicht die Art von Frau die ihm gefiel. Aber die Art wie sie ihn anschaute, er konnte seine Augen einfach nicht von den ihren losbringen.
Natürlich hatte er sich nicht getraut sie anzusprechen. Frauen die ihm gefielen, traute er sich nie anzusprechen, nur die die ihm gleichgültig waren. Da war es ihm gleichgültig ob es klappte oder nicht.

Beim Kampftraining hatte er sie das erste Mal gesehen und sie hatte ihn gesehen. Um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, hatte er angegeben, indem er gegen zwei andere Rekruten gleichzeitig kämpfte und diese auch besiegte.

In der Kantine saß Salokinn immer alleine, wenn Korporal Khalid oder Chlodwig nicht da waren, also fast immer.

Er hatte vergessen zu kauen als sich Lucil zu ihm setzte und mit ihm sprach. Sie hatte ihn angesprochen und noch dazu für den Übungskampf gelobt. Starke Männer beeindruckten sie. Schönheit hatte er zwar nicht zu bieten, aber Stärke, das hatte er.

Sie wollte sich mit ihm treffen, er hatte so gut wie nichts machen müssen, alles schien sich von alleine zu ergeben. Es war beinahe zu schön um wahr zu sein. Aber es konnte gar nicht anders sein, er gefiel ihr ... die Götter waren ihm endlich einmal gnädig.

An diesem Abend ging er nüchtern zu Bett. Er war glücklich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Sa 19. Sep 2009, 10:55 
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Lucil, ein Miststück wie alle anderen auch. Zu gut für ihn, zu fein für ihn. Warum hatte sie ihm überhaupt erst Hoffnungen gemacht? Weshalb?

Sie war verheiratet, die Frau eines Buchhalters. Ihr Mann war halb so groß wie Salokinn, ein kümmerliches Stück Mensch. Am liebsten hätte er seinen Kopf zwischen beide Hände genommen und so lange zugedrückt, bis er platzt. Salokinn hatte gedacht es würde ein romantisches Treffen mit Lucil; er hatte sich schon dutzende verschiedener Szenarien ausgedacht, wie er zum abschließenden Kuss käme und dass sie seine Narbe nicht stören würde.

Es kam ganz anders.

Sie hatten ein Treffen in der alten Wache ausgemacht. Salokinn hatte sich schon lange nicht mehr so schick gemacht: Eine ordentliche Rasur, frische, saubere Kleidung.
Als er die beiden schon vom Eingang aus sah, wollte er umdrehen, doch sie hatte ihn bereits gesehen und zugewunken. Er hatte gar nicht richtig zugehört, ihr Mann hieß Bernd, Gert oder sonst irgendwie und es ging eigentlich darum, dass Salokinn private Übungsstunden mit ihrem Mann halten solle, damit dieser ein besser Kämper würde oder sonst irgendetwas.

Beide blickten verwundert drein, als er zu dem ganzen mit einem lakonischen "Nein" antwortete und ohne ein weiteres Wort wieder ging.

Sie wollte ihn nur als Trainier für ihren Jammerlappen von Mann; er fühlte sich wie ein absoluter Idiot.

Diesen Abend trank er wieder. Er war unglücklich, ein gewohntes Gefühl.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2009, 22:50 
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Sie hatte es gerochen, Korporal Khalid. Wie zu erwarten war die Reaktion dementsprechend ausgefallen: Verwarnung und beim nächsten Mal die Zelle. Er würde sich mit der Trinkerei noch alles verderben. Hier bei der Riviner Garde schienen sie es ziemlich ernst zu nehmen, was das Trinken anging. Er musste damit einfach aufhören.
Dennoch wurde er endlich in den Rang eines Soldaten befördert und war somit vollwertiger Gardist. Es erfüllte ihn durchaus mit Stolz und seine Arbeit gefiel ihm, ihm gefiel vor allem der Respekt, den die Leute ihm entgegenbrachten und entgegenbringen mussten. Es war ein schönes Gefühl, respektiert zu werden, gefürchtet zu werden.

Seine Arbeit war im Grunde auch alles was er hatte. Freunde hatte er keine gefunden, abgesehen von den oberflächlichen Kontakten mit seinen Kameraden innerhalb der Garde.
Er legte eine Sonderschicht nach der anderen ein, denn während einer Wache im Hafen, bei der er immer gut beschäftigt war mit rauflustigen Matrosen und schmierigen Hehlern, vergaß er den Alkohol. Lag er aber im Bett, alleine und ohne Beschäftigung, da kam er wieder, der Durst...

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Di 15. Dez 2009, 15:43 
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Die Garde liegt im Umsturz. Die Offiziere stehen im Verdacht der Korruption und die Führung der Garde liegt momentan in den Händen Korporal Pashars, eine der rechtschaffensten Personen, die er je kennen lernen durfte und Korporal Khalid. Sie war eine Frau, das hatte ihm zu Anfang Probleme bereitet, aber sie benahm sich mehr wie ein Mann, denn eine Frau, was die Sache einfacher gestaltete.

Dieser Umsturz hatte auf ihn direkt keine großen Auswirkungen. Obwohl bei der Hafenwacht, sprang er für einen Kameraden aus der anderen Einheit ein und übernahm dessen Wachauftrag im Umland. Natürlich als Sonderschicht, aber so konnte er sich von dem verdammten Schnaps ablenken.

Und da war es passiert, er hatte ein Mädchen kennen gelernt. Sie war klein, hatte einen großen Busen und ein mächtiges Hinterteil. Auf jeden Fall gefiel sie ihm sehr, vor allem ihre offenherzige, stets gut gelaunte Art. Sein Aussehen hatte sie nicht abgeschreckt und all zu viel reden musste er auch nicht, sie sprach eigentlich die ganze Zeit und stellte ihm Fragen. So wohl wie in ihrer Gegenwart hatte er sich lange nicht mehr gefühlt.

Das Mädchen hieß Johanna und war die unverheiratete Tochter eines Bauers. Und sie hatte es ihm angetan. Er würde noch eine Sonderschicht im Umland übernehmen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mi 16. Dez 2009, 20:32 
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Die letzte Nachtschicht im Hafen war etwas merkwürdig gewesen. Zuerst der Sensenmann, der aussah, als ob er Jergal auf Seelensuche wäre und dann diese unbekannte Patrizierin. Sie sah nicht aus wie eine Illuskerin, mehr aus einem südlichen Land stammend und sie stellte Fragen, Fragen über Personen die er kannte, respektierte und auch fürchtete.

Es war nie gut über Magier zu sprechen.

Aber das war nun unwichtig, er war auf dem Weg zu seiner Johanna. Er hatte frei und sie trafen sich sozusagen 'privat'. Johannas Vater hielt sie mit ausreichend Arbeit beschäftigt, aber für die Mittagsstunde konnte sie sich immer noch frei machen und einen Essenskorb besorgen.

Es war schön mit ihr zusammen zu sein, sie lachten viel und zum ersten mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, dass eine Frau ihn wirklich gern hatte. Er war bereits Hals über Kopf in sie verliebt, es brauchte nie lange bis er sich in eine Frau verliebte, sobald sie nur etwas Interesse an ihm zeigte.

Es war schön mit Johanna und der Durst nach Alkohol, er war wie vergessen. Er war einfach nur glücklich und zufrieden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mi 16. Dez 2009, 23:38 
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Sie hatten sich geküsst. Er konnte sich nicht erinnern, dass ein Kuss so schön und aufregend sein konnte. Und seine Narbe hatte ihr nichts ausgemacht. Ihre Lippen waren weich, ihr Körper üppig, er konnte einfach nicht die Hände von ihr lassen und ihr gefiel das auch.

Konnte es sein? War sie die Richtige? Zumindest konnte er seine Gedanken kaum noch von ihr wegbringen und er war stets guter Laune, was auch seinen Kameraden gefiel. Er hatte es endlich fertiggebracht eine ungezwungene Unterhaltung zu führen. Es war ein Gefühl, als ob ihm die Götter eine neue Seele eingepflanzt hätten, nein, als ob ihm Johanna eine neue Seele eingepflanzt hätte.

Ja, er liebte sie.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mi 23. Dez 2009, 22:42 
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Heute war es soweit. Er wollte es sich beweisen. Er wollte es sich beweisen, dass er in der Lage war seinen Durst nach Alkohol zu beherrschen. Es konnte keinen besseren Moment dafür geben.

Auf einer Wache in den Slums, spaltete er sich von seinem Trupp ab und ging in diese merkwürdige Kaschemme, Makabarett. Er bestellte ein Bier und er trank es, nur eines, nicht mehr. Der Drang ein zweites zu bestellen war groß, aber konnte sich beherrschen. Wenn er wieder schwach wurde, dann dachte er an Johanna und das war für ihn ein Grund stark zu sein. Dieses Mädchen gab seinem ganzen Leben einen Sinn.

Eines nur hatte gestört. Die Bedienung hatte sich wirklich erdreistet nach Bezahlung zu verlangen. Er bezahlte, aber er würde es sich zurückholen. Ein Gardist musste nicht bezahlen, er nahm es sich einfach. Vor allem wenn es sich um Abschaum aus den Slums handelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Di 29. Dez 2009, 20:12 
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Das Leben eines Gardisten war sehr abwechslungsreich. Mal wechselte es von absoluter Langeweile zu nervenzersetzenden Streß, mal von handfesten Auseinandersetzungen zu zermürbenden Diskussionen.

Aber es war ein gutes Leben. Ein Leben für einen Mann. Vor allem gefiel Salokinn die Disziplin innerhalb der Garde. Das war kein chaotischer Haufen gesetzloser Söldner, sondern eine eingeschworene Truppe, die mit fester Hand von ihren Offizieren geführt wurde.

Mit Hauptmann Kartzer hatte er kaum zu tun. Man belästigte den Hauptmann nicht wegen jeder Kleinigkeit und Salokinn hatte mit Kleinigkeiten zu tun. Prügelein, Diebstahl, Beleidigungen und sonstiger Kram, der eines Offiziers unwürdig war. Aber für solche Aufgaben war Salokinn da. Und er hatte auch nichts dagegen, wenn es dreckig wurde. Das war sein Ding.

Mittlerweile hatte er mehrere seiner Vorgesetzten kennen lernen dürfen. Sie konnten verschiedener nicht sein. Korporal Khalid war kühl berechnend, etwas ungewöhnlich für eine Frau, aber das war gut so. Leider war sie so schwer zu durchschauen, man hatte immer das Gefühl sie führe etwas im Schilde, aber was genau, das wusste vermutlich keiner.

Korporal Khemed war einfacher strukturiert. Er war, einmal von seiner exotischen Herkunft abgesehen, der Bilderbuchgardist: Ehrlich, loyal, diszipliniert und rechtschaffen. Aber zu weich für Salokinns Geschmack. Khemed war mehr ein Torviertelgardist, einer der sich um die anständigen Bürger kümmert, einer der sich ungern dreckig macht und das musste man, wenn man mit dem Abschaum der Slums zu tun hatte.

Unteroffizier Rabental war da ganz ähnlich. Er wirkte nur einen Tick selbstsicherer und vor allem distanziert. Sein Benehmen war das eines typischen Offiziers, der aus einer adligen Familie entstammt, keiner der ein beschwerliches Leben kannte.
Was aber sicher ist, er gehört zu den waffenfähigsten Gardisten. Salokinn hatte schon öfter gehört, dass Leomar vermutlich auch zu den stärksten Schwertkämpfern Rivins gehörte.

Aber sein absolutes Vorbild war Feldwebel Amraphendt. Das war ein Gardist! Hart, entschlossen und absolut diszipliniert. Der ließ sich nicht auf der Nase herumtanzen. Eine Respektlosigkeit, ein falsches Wort und der Schlagstock war zur Stelle. Ihn umgab eine ganz spezielle Aura, man musste ihm einfach Respekt zollen. Aber was Salokinn am meisten gefiel, war seine resolute Art. Das war ein Mann seines Schlages, seine Befehle führte er mit allem Eifer aus und ohne sie auch nur eine Sekunde in Frage zu stellen. Wie konnte die Stadt nur gegen seinen solchen Mann eine Untersuchung durchführen?

Bei all den neuen und aufregenden Eindrücken auf der Wache, vergaß er sie nicht einen Moment: Johanna. Sie trafen sich täglich, meistens besuchte Salokinn sie. Ihren Eltern hatte sie ihn zwar immer noch nicht vorgestellt, weil es noch zu früh sei, aber demnächst wäre es sicher an der Zeit.
Eines Tages hatte er sie in der Stadt ausgeführt. Das mochte er nicht, er fühlte sich dabei von den Leuten beobachtet und ihm war, als ob sie sich alle wunderten, weshalb ein so hübsches Mädchen mit einem solch hässlichen Mann wie ihn zusammen war. Aber hätte auch nur einer etwas gesagt, oder zu lange geschaut, er hätte ihn windelweich geprügelt.

Zum Glück war alles friedlich verlaufen. Er wollte, dass sich Johanna gut fühlt. Und dafür sorgte er mit reichlich Geschenken. Den Großteil seines Solds brauchte er für sie auf. Immer wenn sie sich sahen beschenkte er sie und wie sie sich freute, wie sie ihn liebte. Ein herrliches Gefühl, er hatte zum ersten mal in seinem Leben das Gefühl etwas wert zu sein, dank Johanna. Natürlich ergänzte seine Tätigkeit bei der Wache dieses Gefühl, aber da war es nur so, dass seine Fähigkeiten als Kämpfer und Gardist geschätzt wurden, nicht er als Mensch, das tat Johanna und dafür vergötterte er sie. Dafür und dass dieses schöne Mädchen sich mit ihm abgab. Allein deswegen war sie alle Geschenke der Welt wert.

Salokinn hatte einen Platz in dieser Welt gefunden und dafür dankte er den Göttern, allen Göttern.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Di 12. Jan 2010, 07:58 
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Die letzten Tage waren mal wieder ein Genuss für sein Ego. Es war unglaublich wie man als Gardist vom Abschaum gefürchtet und von den Bürgern respektiert wurde. Nur zwei Ereignisse hatten ihn überrascht und verwirrt. Einmal war er diesem bekannten Abenteurer Morgentau begegnet. Dieser Zigeuner erdreistete sich ihn und seine Kameraden mehrfach zu beleidigen und zeigte nicht eine Sekunde Angst, auch als sie zu dritt mit den Schlagstöcken vor ihm standen. Normalerweise hätte er diesen Halbwilden zu Brei geschlagen, aber er war für seine Gefährlichkeit bekannt. Natürlich hatte er es sofort an seine Vorgesetzten weitergegeben; so eine Respektlosigkeit konnte die gesamte Garde dumm dastehen lassen.

Das andere mal war nach der Gerichtsverhandlung Finn's gewesen. Patrizierin Kassar wollte noch mit der Gefangenen sprechen, doch Korporal Khalid, seine Vorgesetzte hatte sie angefahren und weggeschickt. Er hätte sich das bei einer so hochstehenden Persönlichkeit nie gestattet. Nicht nur aus Respekt, jemand der solche weitgehenden Beziehungen hatte wie Patrizierin Kassar, konnte einem Gardisten leicht schaden, auch wenn dieser im Rang eines Korporals ist. Doch andrerseits hatte es ihm gefallen, es demonstrierte ihm mal wieder die Macht einer Gardeuniform; selbst Patrizier kuschten.

Die Bestrafung der Hin war für seinen Geschmack noch relativ milde ausgefallen; obwohl, wäre es nach ihm gegangen, wäre die Hin noch glimpflicher davongekommen. Er hätte ihr damals lediglich eine Goldstrafe in Höhe von 100 Münzen ausgesprochen als Entschädigung für den Mantel und als Entschädigung für die Garde, weil sie ihn beleidigt und gebissen hatte. Und wäre diese Hin vielleicht etwas klüger gewesen und hätte ihm Geld angeboten, wäre sie vielleicht nicht einmal auf der Wache gelandet. Tja, so klug war sie nicht gewesen und durfte nun hohrende Summen als Entschädigung zahlen und sich öffentlich peinigen lassen.

Im Mannschaftsraum war keiner als er sich vor den Spiegel stellte. Die blau-graue Uniform war bis auf die kleinste Masche korrekt angelegt. Strenge Augen blickten ihm entgegen und ein verunstaltetes Gesicht, aber in diesem Moment war seine Hässlichkeit nicht von Belang, von Belang war, was er repräsentierte: "Ich bin Salokinn! Das Gesetz - bin ich!" Nur er allein hörte es und es gefiel ihm.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Di 2. Mär 2010, 23:01 
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Die letzten Wochen hatte er auf dem Außenposten zugebracht. Der Dienst am Posten unterschied sich ungemein vom Dienst in der Stadt. In der Stadt schlug man sich mit Taschendieben, Betrügern und anderen Ganoven herum; am Außenposten konnte es sein, dass man eine Nacht dachte man sei in den Neun Höllen selbst, wenn mal wieder die Monster aus den Wäldern und aus den Sümpfen auftauchten; ein anderes mal hatte man nur mit den Mücken und mit der Langeweile zu kämpfen.
Aber die Disziplin, die im Fort herrschte tat gut. Salokinn fühlte sich nach einem Monat Außenposten wieder wie ein Krieger und nicht wie ein fauler Stadtbüttel.

Obwohl der Aufenthalt im Fort genau nach seinem Geschmack war, vermisste er die Stadt. Der Gestank verschwitzter Menschen, die Gerüche exotischer Gewürze, die über das Schwertmeer herbeigeschafft wurden, die Säufer und Spieler, die Huren und Matrosen, die lauten Händler und Handwerker, das geschäftige Treiben .... und vor allem Johanna. Sie vermisste er. Ihre Wärme, ihre Unbeschwertheit, ihre Liebkosungen, ihr Lächeln.

Aber jetzt würde er sie wieder sehen, sie und die Stadt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Do 4. Mär 2010, 00:27 
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Die heutige Debatte, oder Vordebatte, oder was auch immer es darstellen sollte, hatte Salokinn überrascht. Es gab zwar keine außergewöhnlichen Vorfälle, aber Khalids Ankündigung, sie wolle sich für das Freibeutertum einsetzen, hatte er nicht erwartet. Das bewies mal wieder, wie scharfsinnig sie war. Ob sie es nun wirklich umsetzte oder nicht, war an sich egal; die Leute waren absolut von der Idee begeistert, was Salokinn gut nachovllziehen konnte. Viele im Hafen ansässige Händler, lebten von der Geschäftigkeit des Hafens und noch viel mehr Wirte, Huren und Ganoven lebten von den trunkenen Matrosen, die ihre Heuer in den Hafenkaschemmen auszugeben suchten.
Würde nun das Freibeutertum wieder aufleben, würde das natürlich mehr Gold in den Hafen bringen. Das wussten die Leute nur zu gut. Sie bot den einfachen Leuten genau das, was sie haben wollten: Die Möglichkeit Reichtum zu erlangen. Und wie konnte man das als ungebildeter Gauner besser als durch Raub? Und wenn das auch noch alles legal und von der Stadt erwünscht war, dann umso besser!

Salokinn gefiel der Gedanke. Zum einen gäbe es dann mehr Aufregung im Hafen, was sein Tagesgeschehen in Schwung brächte und zum anderen, könnte bei dem ganzen eingeführten Raubgütern ja etwas für ihn abfallen ... wer weiß, wer weiß.

Er hatte auch Notus Yars getroffen, mittlerweile hatten sie ihn zum Solaten befördert, was aber nicht verwunderlich war. Der Kerl war diszipliniert und ambitioniert, gleichzeitig schien er aber kein Paragraphenreiter. Es gab nichts, was Salokinn mehr hasste, als Kameradenschweine. Er selbst würde das Gesetz für jeden seiner Kameraden beugen, doch das selbe erwartete er von seinen Kameraden. Nur wenn man zusammenhielt, war man eine Einheit und nur als Einheit konnte man Stark sein. Und in dieser Welt zählte Stärke alles.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: So 7. Mär 2010, 16:41 
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Lezard de Teril ist tot und die halbe Aristokratie Rivins verlangt lautstark nach dem Mörder. Eine bessere Möglichkeit sich bei der Oberschicht und bei den Vorgesetzten beliebt zu machen als den Mörder des letzten männlichen Erben, der Familie de Teril zu finden, gab es nicht.

Der Mörder wurde als Andreava, die Herrin der Schattendiebe, identifiziert. Unteroffizier Pashar hatte noch eine persönliche Rechnung mit ihr offen und Salokinn würde seinem Vorgesetzten mit Freuden den Gefallen tun, sie ihm auszuliefern.
Aber nicht nur der perönliche Ehrgeiz trieb ihn dazu an den Fall aufzulösen, es war die Geschichte der de Teril. Es gab keine Adelsfamilie in Rivin, die in letzter Zeit mehr Schicksalsschläge erlitten hätte als diese. Sarod de Teril, sicherlich ein finsterer Charakter, starb und ließ seinem Sohn Sarek ein Adelshaus voller Feinde zurück. Sarek de Teril zuerst entehrt von Rivins Gerichten und schließlich ermordet. Noria de Teril war spurlos verschwunden und Salokinn wusste bis heute nicht ob sie überhaupt wieder aufgetaucht war. Und schließlich Lezard de Teril, der letzte und jüngste Sohn der Famiilie, alle Hoffnungen hatten vermutlich auf ihn geruht. Jetzt hinterlässt der Tod Lezards ein führungsloses Adelshaus. Jara de Teril ist das einzige Familienmitglied, das weder entführt noch ermordet wurde.

Nicht das Salokinn über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn verfügte, aber die Geschichte der de Teril erweckte soetwas wie Mitgefühl in ihm und vor allem noch etwas, Wut.

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BeitragVerfasst: Mi 10. Mär 2010, 13:33 
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Der Vorfall mit diesem wütetenden Zwergen nagte immer noch an ihm. Um genau zu sein, immer wenn er eine Schritt- oder Hanbwegegung tat. Kary Arnder hatte ihm die schwere Verletzung an der Brust durch Magie geheilt, was er nicht von ihr erwartet hätte. Eine so wichtige Person schert sich um einen so unwichtigen Gardisten wie ihn? Was aber noch überraschender war, dass sie diesen Zwergen in Schutz nahm. Doch nicht nur sie, auch Kahri und andere Personen sagten er könne nichts dafür. Aber was war das für ein Argument? Dieser Zwerg war nicht nur ein unglaublich mächtiger Kämpfer, nein, er war noch dazu eine wütende Bestie! Ganz gleich ob willentlich oder nicht, er stellte eine Gefahr für Rivin dar!

Salokinn hatte wegen der Verletzungen, die er im Kampf gegen Xorgrim erlitten hatte, zwei Tage Dienstfrei bekommen. Der Medikus wollte ihn für ganze zwei Wochen befreien, aber was sollte er dann schon tun? Er würde wieder zur Flasche greifen, was er auch jetzt schon wieder getan hatte, aber den Göttern sei Dank konnte er es ihn Maßen halten.

Die Ereignisse um den Zwergen hatten Notus und ihn nähergebracht. Notus war ein klasse Kerl, er wirkte nicht nur loyal er war auch ein wertvoller Verbündeter im Kampf, auch wenn es ihn verwirrt und überrascht hatte, als sich rausstellte, dass er eine Art Magier war. Von Magiern hielt sich Salokinn so gut wie möglich fern, weil sie nicht nur ein arrogantes Pack waren, sondern weil man die Macht ihrer Magie so schlecht einschätzeh konnte. Zum Glück gab es in Rivin Magiebeschränkungen.

Bei dem ganzen Trubel war er gar nicht dazu gekommen Johanna zu besuchen, aber sie war sofort zu ihm in die Kaserne gekommen, nach dem sie von seinen Verletzungen hörte. Sie hatte ihm natürlich auch etwas Käse, Brot und frische Milch mitgebracht; ein wunderbares Mädchen. Natürlich ließ er ihr die Hälfte seins Soldes, damit es ihr Schaden nicht war. Er liebte ihr Lächeln wenn sie sich über ein Geschenk freute. Das Gefühl zu lieben war einfach überwältigend, er vergaß dabei auch seinen Wut auf den Zwergen und alle Probleme und Sorgen, sogar den Alkohol.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mi 10. Mär 2010, 23:21 
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Erniedrigung. Genau das hatte er nicht von seinen Vorgesetzten erwartet, zumindest nicht vor Außenstehenden. Dieser verdammte Zwerg beleidigte ihn am laufenden Badn, genau so dieser elfische Waldschrat! Und wer sollte sich zurückhalten? Natürlich er, Salokinn.

War er es denn er der in Raserei die Leute am Torplatz angriff? Nein, er war derjenige der sein Leben riskierte um genau soetwas zu verhindern! Wie konnte Pashar da nur so kalt bleiben, wenn seine Soldaten so offen beleidigt wurden? Rabental war nicht besser; der hatte sich überhaupt nicht zuständig gefühlt.
Das Bild der Garde geriet für Salokinn ins Schwanken. Wieso war er Gardist geworden? Ganz bestimmt nicht um von irgendwelchen Waldbewohnern und Zwergen erniedrigt zu werden und dann noch den Mund verboten zu bekommen vom eigenen Vorgesetzten! Er wollte Respekt! Er war bereit Respekt zu zollen, er war bereit sein verdammtes Leben für seine Kameraden zu opfern und dafür bekam er was? Erniedrigung.

Arm und Bein schmerzten immer noch, aber die Schnapsflasche tat ihr bestes um den Schmerz zu betäuben. Wenn ihn seine Vorgesetzten sehen würden ... betrunken ... Schulter an Schulter mit dem Abschaum der Stadt .. in der schlimmsten Kneipe der Stadt, im Schwarzen Krug ... aber er gab einen Scheiß auf Vorgesetzte, die einen Scheiß auf ihn gaben! Einer war da anders, ja, er war hart, unerbittlich, streng, doch stand er für seine Männe ein: Feldwebel Amraphendt. Ja, unter ihm war es eine Freude zu dienen, unter ihm war es eine Ehre zu leiden! Denn man wusste, dass er für einen einstünde.

Aber da waren noch Kameraden wie Yars. Er würde ihn bestimmt nicht hintergehen, nein, ganz bestimmt nicht.

Doch kamen diese schönen Gedanken zu spät, er war bereits betrunken und broch die zweite Schnapsflasche an ... betrunken ... Schulter an Schulter mit dem Abschaum der Stadt ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mo 22. Mär 2010, 14:34 
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Feinstes Glas aus Tiefwassers Bläserein, daraus muss man einen Whiskey trinken. Einen 10 Jahre im Fass gereiften Whiskey. Beides, der Whiskey und das Glas sind Geschenke von einem amnischen Fernkaufmann, welcher Probleme mit seiner Fracht hatte, die unnötig wegen Verdacht auf Drogenimport konfisziert wurde. Salokinn hatte ihm dabei geholfen das Problem zu lösen.

Das Glas war leer, der Whiskey voll. Die Flasche war noch nicht einmal entkorkt. Aber jetzt konnte er nichts trinken, er musste nachdenken. Der de Teril Mordfall, die Fahnung nach Xorgrim, der Gefallen, den er einer Freundin schuldete und den er einfach nicht umsetzen konnte. Und natürlich Johanna. Für sie hatte er wegen der ganzen Arbeit kaum noch Zeit gehabt, dabei war sie das einzige, das ihn ablenken konnte. Es leicht für ihn machen konnte.

Außer vielleicht noch der Whiskey, der konnte es auch. Aber jetzt konnte er wirklich nichts trinken. Doch einmal kurz daran riechen, das konnte er. Andächtig entkorkte er die Flasche und roch daran. Süßlich stark, ein leichtes Waldaroma schwang mit. Ein herrlicher Jahrgang.

Ja, Johanna konnte ihn ablenken. Von den Vorgesetzten die Ergebnisse verlangten, aber keine Vollmachten einräumten. Von Kameraden die keine waren. Und von undankbaren Rivinern, die völlig vergaßen, dass Gardisten wie er ihr Leben für ihr Wohl aufopferten. Ja, sowas frustrierte.

Der Whiskey stand nur offen und der Geruch war herrlich. Es würde sicherlich nicht schaden, wenn er kurz daran nippt. Nur einmal. Ein unglaublicher Geschmack. Stark, leicht süßlich, gleich wurde es ihm wohler.

Und der Vorfall mit dem Zwergen. Es machte ihm immer noch zu schaffen. Nicht die Verletzungen waren der Grund, sondern die Art wie er Salokinn niedergeschlagen hatte. Die Hiebe waren so mächtig und gekonnt, dass sie kaum Zeit zu einer ordentlichen Reaktion ließen. Bis dahin hatte sich Salokinn als fähiger Kämpfer geglaubt, aber dieser Zwerg hatte ihn eines besseren belehrt, auf Kosten seines Selbstwertgefühls.

Aus der Flasche trank man aber keinen Whiskey. Das musste schon ordentlich aus dem Glas geschehen. Er schenkte sich zwei Finger ein und nippte vorsichtig. Es war herrlich. Der Geschmack ließ alle Sorgen, Ängste und Zweifel verschwimmen und nur die guten Gefühle zurück. Das erste Glas war schnell leer, aber ein zweites würde auch nicht schaden. Das wohlige Befinden steigerte sich mit jedem Zug und die Nöte verschwanden mit Zug weiter. Ein drittes Glas würde aich nicht schaden ... ach, weshalb nicht die ganze Flasche?

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Fr 26. Mär 2010, 01:46 
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"Johanna, Perle der Schönheit, Herrin meiner Seele. Wie kannst du mich nur anfassen? Mir in die Augen sehen? Mich deiner Schönheit als würdig erachten? Wie? Siehst du nicht diese Missgeburt? Siehst du nicht das Monster? Siehst du nicht das, was alle in mir sehen, sehen wollen?

Niemals wurde ich geliebt, niemals auch nur beachtet. Der einzige Wert den ich hatte, war der Wert den ich mir duch das Schwert verdiente. Blut, Schweiß und Knochen zahlte ich als teuren Tribut für etwas Anerkennung, für Gold. Aber wie leicht wiegt alles Gold bei der Schwere deines Blickes. Deiner Augen. Haben die Götter dich Engel zu mir gesandt um mir den Himmel zu zeigen? Das Paradies zu offenbaren?

Es ist alles so schön, so wunderbar gut, ich spüre was ich seit meiner Geburt nicht spürte. Eine Wärme, eine Liebe die mir Kraft gibt alles zu opfern für sie. Selbst den Göttern will ich abschwören für dich; mein Schwert gegen alle erheben... alles und jeden, alles nur für dich. Ich würde dir meine Seele geben, wenn sie dir nicht schon gehörte.

Aber ich kann noch so viele Worte sprechen, nicht eines käme dem nahe was du für mich bist. Bitte ... werde meine Frau."

Ein großer Mann blickte ihm entgegen. Er zählte nicht mehr als 22 Winter, doch sein Gesicht sprach für Hunderte. Ein hartes Gesicht, ein verunstaltetes Gesicht. Gezeichnet von einem Leben, das kein Leben war. Ein Leben für das Schwert, ein Leben für fremde Herren, ein Leben für Gold, ein Leben für Blut. Er hasste diesen Mann.

Ein Klirren ging durch den menschenleeren Raum als er den Spiegel einschlug. Das Bild des Mannes war weg. Aber der Mann war noch immer da, denn er war der Mann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mo 29. Mär 2010, 13:54 
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"So bleibt doch liegen!" mahnte die Stimme der Heilerin.
"Ist schon gut, es geht mir besser." antwortete Salokinn.

Er grub seinen bandagierten Kopf in seine großen Hände. 'Ich dürfte eigentlich gar nicht mehr leben' klang es in seinem Kopf. Der geschlagene Gardist konnte immer noch nicht verstehen wie sie das vollbracht hatten. Mächtige Streiter wie die Unteroffiziere Pashar und Rabental lagen geschlagen zwischen vielen der namenlosen Gardisten und Rekruten, die in ihrem Leben nie etwas Besonderes vollbracht hatten. Aber nicht so die Unteroffiziere ... wie war das möglich? Welche mächtige Magie steckte dahinter?

Salokinn hatte jedes Selbstbewusstsein, jedes Selbstvertrauen verloren. Es war das zweite mal, dass er nur knapp dem Tod entkommen war. Sein Leben hatte er zwar behalten, aber da war noch etwas anderes: Angst.

Es fiel ihm schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder spielte sich das selbe vor seinen Augen ab: Undurchsichtige Dunkelheit, gelähmte Glieder und dann unsäglicher Schmerz.

Das einzige woran er sich noch erinnern konnte, war die Drow und eine dunkelhaarige Frau neben ihr.

"Hallo." Eine süße Stimme holte ihn aus seinen düsteren Gedanken. Als er aufsah, blickte er dem schönsten Wesen Torils entgegen: Johanna. Augenblicklich wich die Dunkelheit, die Angst, aus ihm und machte Platz für das unbeschreibliche Gefühl der Liebe, das er für sie empfand.

Sie setzte sich neben ihn auf die Pritsche und lehnte sich wortlos an seine Schulter. Es musste nichts gesagt werden, diese Geste reichte ... und jetzt konnte er seinen Tränen nicht mehr standhalten; Salokinn weinte ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: So 25. Apr 2010, 16:21 
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Mücken, Monster, Mücken, Monster, Untote und noch mehr Mücken. Daraus bestand der Alltag am Außenposten. Hin- und wieder trieb es Reisende am Posten vorbei, die Neuigkeiten und im besonderen Glücksfall auch eine Flasche Schnaps mitbrachten. Solche Ereignisse durchbrachen die Monotonie der Palisadenfestung, die aus endlosen Wachdiensten bestand.

'Sie werden aufgrund der Reorganisationsmaßnahmen an den Außenposten versetzt, Soldat'. Das war eine schöne Umformulierung für 'Weil wegen deinen mangelhaften Informationen Kameraden gestorben sind und die Garde wie seit Jahren nicht mehr blamiert wurde, schieben wir dich an den Außenposten ab.'
Das war eigentlich noch eine relativ milde Strafe in anbetracht seiner Fehler, doch es war eine Strafe, weil er Johanna nicht mehr sehen konnte. Kontakt hielten sie nur noch über Briefe, aber er wollte sein Mädchen sehen, hören und fühlen. Aber das einzige was er sehen, hören und fühlen konnte waren Mücken, Monster und noch mehr Mücken ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Durst
BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 19:48 
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Die Geisterstadt thronte wie ein unwirkliches Gebilde über den Dächern des Hafens. Eingehüllt in Nebelschwaden, trotze die fliegende Insel jedem Spähversuchs seiner Augen. Hier vom Wehrtturm des Stadttors hatte Salokinn eine gute Aussicht auf den Grund seines Rückrufs vom Außenposten.

Dieses Land über dem Land nahm seinen Himmelsplatz mit einer solchen Selbstverständlichkeit ein, als ob es nie einen anderen Ort kannte. Was haben diese Magier nur wieder angestellt? fragte sich der Soldat. In seinen Augen waren alle Magier gefährlich. Ausgestattet mit der Macht die Welt in ihren Grundfesten zu verformen, der Natur neue Gesetze zu diktieren, machte sie den Göttern gleich. Natürlich konnte man die Macht der Götter keinesfalls mit der Macht der Magier gleichsetzen, doch sie unterschieden sich nicht von der Art wie sie Einfluss auf alles nahmen: Magier konnten wie die Götter Materie verändern, Materie aus dem nichts schaffen und sie auch wieder zerstören mit der bloßen Macht ihrer Gedanken, Formen, Gesten und Sprüchen. Es lief ihm kalt den Rücken herunter bei der Vorstellung welche Kräfte ein schmächtiger Gelehrter aufbringen konnte.

Aber die Welt der Magier war nicht seine Welt. Salokinn war ein Soldat, ein Kämpfer im Dienste seines Herrn und sein Herr war das Gesetz. Und das Gesetz befahl ihm sich jeder Gefahr, sei sie magisch oder nicht, die Rivin bedrohte, entgegenzustellen. Er würde pflichtbewusst diesem Befehl folgen, auch wenn es hieß sich gegen eine fliegende Stadt zu stellen.

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