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 Betreff des Beitrags: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Mi 25. Aug 2010, 13:59 
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Nur dieses Holzbrett hielt sie mittlerweile noch über Wasser und nurnoch die Ströhmung trieb sie vorran. Nach Stunden war ihr Körper müde geworden. Das anfängliche Adrenalin, das durch den Schmerz den das Salzwasser in ihren Wunden hervorbrachte hatte seine kraftentfaltende Wirkung bereits längst verloren. Der Schmerz war jedoch auch bereits längst mit allen anderen Sinneseindrücken zu einem Klumpen der sich Existenz nannte verkocht worden. Mit schlichtem Automatismus hielten ihre Arme das Brett umklammert, oder es war weil die Arme bereits vollends unfähig zur Bewegung waren und die Anstrengung sie in eine andere Position zu bewegen von ihrem Körper ohnehin nicht mehr getragen hätte werden können.
Nur ihre Gedanken arbeiteten noch.

Es hatte keine Rettungsboote mehr gegeben, in sie alle waren Löcher gebohrt worden. Von denjenigen, die verschont worden waren.
Verschont, weil man Gnade als etwas Wichtiges und Gutes erachtete.

Verschonen. Gnade. Barmherzigkeit.
Schwache Menschengefühle. Dreckig. Schwach. Erbärmlich.


Die rote Stimme prügelte wieder auf ihren Geist ein.

Erbärmlich genau wie du es jetzt bist. Erbärmlich weil du Befehlen gehorchst, die von jämmerlichen Menschen stammten.


Sie rief sich die Lektionen zurück in den Geist, die sie vor Zeiten lernte, die länger als eines dieser jämmerlichen Menschenleben zurücklagen.
Lektionen, die eine andere Drow gelernt hatte, eine Drow die nun tot war.
Die nie existiert hatte. Oder doch?

"Warum töten wir unsere Gegner, Senshey?"
"Weil sie uns in ihrem Tod nicht mehr erreichen können. Weil sie verschwunden sind und nie wiederkehren. Weil sie für immer vergessen werden. Weil jede andere Form der Niederlage ihnen die Möglichkeit auf Vergeltung erlaubt."
"Wen tötest du?"
"Meinen Feind."

Der gepanzerte Handschuh ihres Lehrers schlug in ihr Gesicht ein. Ein Knacken und der Schmerz kündeten von dem Kieferbruch, der sie die nächsten Wochen plagen würde - wenn man ihr das gestattet.
"Du tötest deinen Feind. Du tötest alle die diese Tat gesehen haben. Du tötest alle die deinen Feind kannten. Dann erst ist er vergessen. Dann erst existiert Nichts mehr, das an dir Rache nehmen könnte.
Dann erst hast du wahrlich gesiegt."


Menschen denken nicht so. Menschen sind dumm und verachtungswürdig.
Menschen wägen Leben ab und erachten sie als wertvoll. Sie wägen ab ob es angemessen ist ein Leben zu nehmen oder nicht und wenn sie es tun müssen sie sich vor der Rache fürchten, weil sie es nicht richtig erledigt haben. Weil sie jemanden zurückbelassen haben, der fähig ist Rache zu nehmen. Jeder kann seine Rache nehmen. Selbst ein Kind kann lernen ein Schwert zu ergreifen, heranwachsen und seine Rache nehmen.

Niemand darf zurückbleiben um Rache zu nehmen. Niemandem darfst du den Rücken kehren solange er noch lebt. Hinter jedem Lächeln steht ein Dolch, hinter jedem Kniefall ein Schwert, hinter jedem niedergezwungenem Gegner eine geladene Armbrust die du übersehen hast.
Nur einem Toten ist verwehrt sie zu ergreifen und in deinen Rücken zu stoßen.

Traue niemandem der das Blut einer Illithyri in sich trägt. Traue niemandem und lerne dir selbst zu misstrauen.

Gewohnheit war ihr schlimmstes Laster gewesen. Die Zeit an der Oberfläche, fern ihrer Gesellschaft, hatte sie ausgezehrt. Sie begann zu vergessen woher sie kam und wer sie war.
Sie nahm die Gesellschaft dieser Menschen und auch der Bastardblütigen als Gewonheit hin. Es war normal von ihnen Befehle zu empfangen. Es war normal nach ihren Spielregeln zu spielen. Es war normal sich selbst der Schwäche preiszugeben weil sie einfach nicht verstanden.
Weil sie nicht taten was notwendig war sondern ein Gewissen besaßen, das ihnen Einhalt gebot. Weil sie von etwas gebremt wurden, das eigentlich nicht existierte. Etwas das eine Illusion war an der man sich festhalten konnte um sich von etwas abzugrenzen, das man fürchtete.
Weil man sich fürchtete sich völlig zu verlieren.
Diese Furcht hatten sie, weil sie zu schwach waren.

Doch nun war sie es, die zu schwach gewesen war.
Sie war es, die Sabraes Angriff nicht gesehen hatte.
Sie hatte sich daran gewöhnt, dass Aufträge ohne Verrat abliefen.
Sie hatte sich daran gewöhnt, dass ihre Mitstreiter mit ihrem Ableben nicht aufhörten zu existieren.

Was nützt es dir, wenn du tot bist, dass der Waffenmeister sie zurecht weisen wird?

Wer auf seinen Rücken achtet, den trifft der Tod von vorn.

Als sie auf den Feind aufmerksam machte, wirbelte Sabrae herum.
Im Kampf konnte sie der Schülerin des Waffenmeisters nichts entgegensetzen. Das Schwert schoß durch ihre Verteidigung hindurch und traf Faeanshalees überrumpelten Leib.
Dann positionierte sie sich neu um ihr und Liliah die Möglichkeit zu nehmen mit ihren Waffen auszuholen.
Faeanshalee hatte einen Trank genommen um unsichtbar zu werden.
Ja, sie wollte lieber, dass Liliah von Sabrae als Ziel wahrgenommen wurde.
Liliah wollte mit ihr zu diesem Gitter laufen hinter dem der Feind gehört worden war.
Doch Faeanshalee wollte nicht mehr.
Faeanshalee wollte nicht irgendetwas versuchen bei dessen Versagen der sichere Tod wartete.

Faeanshalee hatte bereits zuvor mehrmals gemahnt, das Schiff besser zu verlassen, weil sie einem Feind gegenüberstanden den sie nicht besiegen konnten.
Nicht einmal Sabrae konnte diese Schattenwesen verletzen, wie also sollte sie es können?
Doch von Größenwahn erschlagen, wollte man wissen was sich hier verbarg.
Die Menschen sagen, dass neugierige Katzen sterben.
Zumindest in diesem Punkt hatten sie recht.

Faeanshalee rannte davon. Nein sie rannte nicht nur vor dem Tod davon, sie rannte auf eine Weiterführung ihres Lebens zu.
Mit der massiven Axt, die beständig den Schmerz durch ihre Arme pulsieren ließ, hackte sie auf die Luke ein die nach oben führen sollte.
Denn die Luke war verschlossen worden. Von genau den Menschen, die Faenshalee nicht töten sollte.
Weil die Menschen Gnade so erhaben fanden. Gnade ist jämmerlich und nutzlos.

Dann hatte Faeanshalee an die Worte ihres Lehrers gedacht.
Zu fliehen alleine würde nicht genügen.

Sie rammte die massive Axt in den Schiffsrumpf.
Bereits nach dem dritten Schlag trat das Wasser unaufhaltsam in den Schiffsrumpf ein und es war Zeit nach oben zu flüchten.
Sabrae und Liliah kämpften vermutlich noch.
Sie hatten ihre Chance zur Besinnung zu kommen nicht genutzt.
Welch mächtige Schattenmagie auch immer sich hier verbarg, sollte sie doch die Sahuagin tief unten im Ozean angreifen.

Dann rannte sie ans Oberdeck.

Es hatte keine Rettungsboote mehr gegeben, in sie alle waren Löcher gebohrt worden. Von denjenigen, die verschont worden waren.
Verschont, weil man Gnade als etwas Wichtiges und Gutes erachtete.

Faeanshalee spürte wie sie auf etwas Festes stieß.
Blinzelnd öffnete sie die Augen und sah, dass sie von Sand umgeben war.
Für einen Augenblick keimte Freude in ihr auf ehe ihr Körper sich ihr verweigerte.
Es war eines der seltenen Male in ihrem Leben, da sie nicht mehr die Kraft besaß in die Meditation hinabzusinken.

Die Illithyri schlief ein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Di 5. Okt 2010, 08:27 
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Natha ditronw'urn k'lar il'tess dos wun l' Phrengen Phor, wun l' Thac'zil d'lil Zhennu Ssussun. Doer wun gre'as'anto lu' dro beneath l' sssiks 'sohna vel'klar lorugen lu' 'anonen sinair.

(("Ein rechtmäßiger Ort erwartet dich in den Landen Oben, im Land des großen Lichtes. Komme in Frieden und lebe wieder unter der Sonne, wo Bäume und Blumen spriessen."))


Urplötzlich schlug Faeanshalee die rubinroten Augen auf. Mit raschen Blicken die Umgebung des Waldes prüfend erlaubte sie sich erst nachdem sie sich allein fühlte wieder auszuatmen. Sie saß aufrecht auf dem Waldboden, ihr Schwert auf dem Schoß und jederzeit war sie bereit aufzuspringen und zuzuschlagen.
Der Traum lockte sie mit Versprechungen der Oberfläche. Sie war bereits an die Oberfläche zurückgekehrt, auch wenn es sich weder wie eine Rückkehr anfühlte, noch als wäre es ihr rechtmäßiger Ort. Die Geräusche hatten sie zu anfangs beinahe wahnsinnig gemacht. Unzählige Tiere, die sie noch nie gesehen oder gehört hatte rissen sie ständig aus der Meditation.

Noch schlimmer jedoch waren die Menschen. Als sie sie noch wie Tiere behandelte, war es ihr sehr einfach gewesen. Sie wurden wie Tiere gejagd, wie Tiere eingefangen, wie Tiere weggesperrt und wie Tiere verkauft um Dienste zu verrichten die Tiere nicht ausführen würden.
Dann jedoch geschah es, dass sie in diese andere Welt gerissen wurde.
Seitdem war nichts mehr wie vorher gewesen.
Menschen wollten auf eine gleiche Stufe gestellt werden mit ihr. Und es war von ihr verlangt, ihnen dieses zu gewähren. Dabei gab es allen Grund für Faeanshalee dies nicht zu tun.

Menschen waren plump, nicht nur körperlich. Sie verlangten Gleichheit aber würden sie doch augenblicklich hinrichten, wenn sie sie ohne ihre Maske sehen würden. Sie behandelten sie wie Monster, obwohl sich schlimmere Monster unter ihnen befanden. Und jene Monster genossen den Schutz dieser Gemeinschaft. Sie hatte es gesehen ehe sie in diese Welt gelangt war. Oft wurde ihr in prahlerischer Art erzählt, dass die Menschen so beachtlich seien, weil sie sich so sehr voneinander unterscheiden. Jedesmal wenn sie dies hörte, wurde sie zornig.

Unterscheiden wir uns nicht voneinander?! Sind wir keine Individuen?! Selbst jene die zum Teil vom Blut der Illythiiri waren, Bastarde, sahen es nicht so. Sie wollten nur Dämonen mit Haut so schwarz wie die Nacht und Haaren so hell wie das Licht sehen, ein völliger Kontrast. Sie wollten glauben, das Wesen der Illythiiri verstanden zu haben. Solange sie in dieser Art und Weise dachten, waren sie weit entfernt davon irgendetwas auch nur im Ansatz zu begreifen.

Niemand versteht die Stärke der Illythiiri. Einer Gesellschaft die jeden Stärke lehrt. Vom ersten Tag der Geburt an bis zum Tod lernen sie Stärke und versagen bedeutete nur den Tod. So sah es von außen aus.
Von innen betrachtet war auch diese Gesellschaft voller Leben. Sie bestand aus viel mehr als Tod. Aber Faeanshalee hatte auch verstanden, dass dieses Leben nur in den Tod führen kann. Sie hatte erkannt, dass sie hier oben, trotz aller Unbill, weitaus besser überleben konnte.
Aber sie war es Leid von diesen Menschen und allen die ihr Blut in sich trugen ihrer Individualität beraubt zu werden.

Ich bin an der Oberfläche angekommen, aber dieser Ort birgt nur Finsternis.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Fr 26. Nov 2010, 11:24 
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Du bist schuldig der Verbrüderung mit dem Feind, Faeanshalee!

Ameng Xilo hatte recht behalten, dass Faeanshalee sich entscheiden musste. Unwissend war sie ihr mehr Lehrmeisterin als Andere, die sich diesem angenommen hatten. Mit einer Fürsorglichkeit, die ihr fremd war und doch auf befremdliche Art und Weise nicht unangenehm. Sie begann dieses Gefühl der Schwäche zu akzeptieren und zu lernen es zu bändigen, es nicht Kontrolle gewinnen zu lassen. Es besänftigte den Drang der sie zum wilden morden animiert hatte und ließ ihr die Möglichkeit rational zu bleiben.

Nicht rational verbleiben ließen sie die Gedanken und die Sehnsucht nach der nächsten Begegnung mit ihrer lichten Schwester.

Sie hatte sich entschieden. Ihre Weigerung die Sonnenelfe zu töten war nicht folgenlos, sie war nicht mehr duldbar gewesen. Sie wollte Evanna strafen als sie in den Sümpfen die Spinnen mordete, aber als ihre Hände sich an ihrem Hals befanden, tat sie es nicht. Ihre Gesellschaft war ihr fremd geworden und ebenso die Spinne, die sie führte.

Und die Spinne, bestrafte sie auf dem Fuß. Ihre Gebete wurden nicht mehr erhört und die magische Kraft versiegte. Ihre Gedanken wanden sich darum zu ergründen, was die Essenz ihres Seins sein sollte. Es kann nicht nur die Gewalt und die Grausamkeit sein, die sie kannte.

Ihr Geist verlangte einen neuen Weg, doch er würde einer neuen Führung bedürfen.
Wer würde ein Kind der Dunkelheit führen?
Und von wem würde sie sich überhaupt führen lassen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Fr 7. Jan 2011, 11:11 
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Ein neuer Tag bricht über die Altstadt herein.
Die Menschen der Altstadt hatten ihre Wahl getroffen, nichts hat sich geändert.

Straßenkinder tummelten sich durch die schneebedeckten Straßen.
Finstere Gestalten tummelten sich in ihren Betten, nachdem sie die Nacht heil überstanden haben.
In irgendeiner Gasse tummelte sich eine Leiche, die die Nacht nicht heil überstanden hat.
Auf einem Dach sitzt eine Illythiiri und inspiziert die Leiche mit Argwohn.

"Drei Messerstiche im Torso, ein vierter Schnitt queer die Kehle entlang der sich als lethal erwieß. Fehlende Präzision, übermäßige Gewaltanwendung, die Durchführung erfolgte vermutlich im Rauschzustand. Zerissene Kleidung, beinahe vollständig entkleidet, Fußspuren im Schnee, mit Blutresten erfüllt."


Der Blick erfüllte Faeanshalee weder mit Ekel, noch mit Trauer. Sie konnte kein Mitleid für diese Kreatur empfinden, die dort verstorben war.
Wut jedoch empfand sie.
Mit einem Sprung vom Dach machte sich die mit ihren 1,6 Metern Körperhöhe hochgewachsene Drow auf ihren Weg den Spuren zu folgen.

Melissa war eine einfache Menschenfrau gewesen. Täglich verabschiedete sie ihren Mann, wenn er in den Hafen ging um die schweren Kisten zu tragen, welche die Schiffe abluden. Melissa hatte keine Kinder. Es ist nicht sicher ob es an ihrem Mann lag oder an ihr selbst. Sie war nicht gänzlich unglücklich darüber. Sie glaubte, es wäre eine Fügung ihres Gottes gewesen, der ihrem möglichen Kind das Los dieses ungerechten Lebens ersparen wollte. Melissa ging täglich die Schritte bis zur Manufaktur, in der sie arbeitete. Sie webte Stoffe, sie war sogar recht talentiert darin und arbeitete gut.
Sie arbeitete oft bis spät in die Dunkelheit, vor allem im Winter wenn der Bedarf an wärmender Kleidung groß war und die Dunkelheit früh einsetzte.
Auf dem Rückweg kürzte sie den Weg oft ab durch einige dunkle Gassen. Ihr Mann hatte ihr häufig gesagt, dass sie nicht diesen Weg nehmen solle, aber sie gab sich sorglos. Über Jahre hatte dies keine Zwischenfälle ergeben.
Bis zu dieser Nacht.

Faeanshalee erreichte die schäbige Behausung. Das Schloss hatte sie nach wenigen Augenblicken lautlos geöffnet. Die Behausung bestand aus einem einzigen Zimmer mit einem Bett und in eben diesem lag ein Mann in Kleidung, die mit Blut getränkt war.
Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich zu entkleiden und schlief offenbar noch. Ohne ein Geräusch zu verursachen stand die mit einem Mantel bekleidete Drow schließlich vor ihm und griff unter ihren Mantel zu dem Schwerterpaar. Daishô, wurde jene besondere Kombination aus Waffen genannt wie sie beim Studieren eines Buches erfahren hatte. Sie zog die lange Klinge, die sich Katana nannte, langsam aus der verzierten Holzscheide. Eine Schneide, aus einem dunklen Metall, das auch den Illythiiri nicht unbekannt war. Es war so robust und scharf, dass es einen Stein zu spalten vermochte ohne der Klinge einen Kratzer zuzufügen.

Für einen Augenblick betrachtet sie die Klinge und erwägte den Mann zu wecken, ihm den Grund seines Schicksales mitzuteilen. Dies jedoch, waren die Wege der Illythiiri nicht. Die Klinge fuhr nieder und durchtrennte Fleisch und Halswirbel, verblieb schließlich noch vor erreichen der Matratze stehen und verweilte dort einige Momente während sie von Blut übergossen wurde um dann langsam zur Seite herausgezogen zu werden. Mit einem Tuch wurde sie von diesem gereinigt und in ihr Behältnis zurückgeführt.

"Warum?"

"Er ist ein Männchen und er hat den Platz vergessen, der ihm von der Natur zugedacht ist. Er hat sich an einer Frau vergriffen. Einer dreckigen, erbärmlichen Menschenfrau.
Aber einer Frau."


Lautlose Schritte verließen den Raum.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2011, 16:04 
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Ein schwerer Sturm zog in dieser Sternenbefreiten Nacht über Rivin in der die Illythiiri auf einem hohen Platz saß und über die Dächer der Altstadt blickte. Unter ihrem Mantel öffnete sie eine Tasche und offenbahrte ein kleines Lebewesen mit langen Ohren. Das Kaninchen versuchte sich zunächst ängstlich an ihr festzukrallen und legte die Ohren an ehe es wagte die Aussicht in Augenschein zu nehmen. Stolz hielt die Illythiiri das Kaninchen fest um ihm die Aussicht zu ermöglichen, als wolle sie ihm ihr Reich zeigen.
Ruhe und Stille kehrten über die Altstadt ein.

Bis zu dem Augenblick, als sie eine Stimme unmittelbar hinter sich vernahm. Arkane Worte, wie sie nicht unbekannt waren. Noch ehe sie sich Gedanken darüber machen konnte wie die Person es geschafft hatte lautlos an sie heranzupirschen und ihre Magie zu entfesseln spürte sie wie die Energiekugel sie in den Rücken traf. Ein sengender Schmerz der sie lähmte und das Gleichgewicht verlieren ließ, sodass sie nach vorne in die Tiefe stürzte, begleitet von einem angsterfüllten Aufbegehren des von den Händen umklammerten Kaninchens.

Zufrieden Aryleth hinunter in die Straßenkluft. Ihr Zauber hatte präzise den Effekt, den sie sich ersonnen hatte. Ein kurzes Wort des Dankes für diesen perfekten Einsatz ihres Zaubers, den die Herrin der Mysterien ihr gewährt hatte, formte sich mit ihren Lippen, gefolgt von einem kurzen Lächeln. Doch anstelle des Aufschlages vernahmen ihre auf das Erkennen von Magie geschulten Ohren das kurze Befehlswort für einen Federfallzauber und Verärgerung stieg in ihr auf. Kurzerhand zog sie das blitzende Kurzschwert von ihrem Gürtel und federte sich selbst in die Tiefe hinab.

Noch vor dem Kontakt mit dem Boden war Faeanshalee auf den Füßen gewesen und sie entließ das Kaninchen aus Hüfthöhe auf den Boden damit es sich ein Versteck zu suchen vermochte. Kurzerhand war sie im Schatten verborgen und ihre Hand zog lautlos die lange Klinge des unter ihrem Mantel befindlichen Daisho. Nur einen Augenblick musste sie harren bevor sie aus ihrem Versteck heraus eine Frau hinabgleiten sah, deren Kopf von einer Kapuze bedeckt war die in einen langen Mantel mündete unter dem eine silbern glänzende Kettenrüstung erkennbar war. Das Kurzschwert knisterte vor magischer Elektrizität.
Die Frau sah sich suchend um. Sie demonstrierte eine offene Haltung, die ihre Deckung zu vernachlässigen Schien. Für einen Moment dachte Faeanshalee daran sofort aus ihrer Deckung zu springen und das Adamantschwert vollständig durch den Hals der Frau zu durchschlagen. Doch sie mäßigte ihren Zorn und beobachtete die Frau konzentriert wie sie suchend umherschlenderte.
Sie beobachtete ihre Schritte und ihre Bewegungen und nutzte ihr Wissen über die Anatomie um abzuschätzen an welcher Stelle sie das Schwert ansetzen musste um das Herz zu treffen. Langsam hob sie das Schwert und atmete ein letztes Mal ein, sie konnte sich nicht erlauben durch ihre Atmung die Präzision ihres Angriffes zu zerstören, dann überbrückte sie die letzten Schritte bis zu ihrem Gegner und stieß das Schwert der länge nach vor.

Aryleth hatte erfahren, dass ihre Gegnerin gut darin war sich zu verbergen, sie wusste jedoch nicht wie gut sie tatsächlich darin war, bis sie tatsächlich bemerkte, dass kein Laut und kein Zeichen auf sie hinwiesen. Verärgert darüber, dass sie weder den Arkanen Blick noch die Blindsicht vorbereitet hatte streifte sie mit vorsichtigen Schritten durch die Gasse. Die nächste Laterne war gute 20 Meter entfernt, aber dank des Dämmersichtzaubers konnte sie dennoch hinreichend sehen um nicht blind durch die Dunkelheit zu tappen. Sie hörte nicht wie die Illythiiri lautlos die wenigen Meter überbrückte um in ihren Rücken zu gelangen.

Die Klinge stach zu, sie traf genau dort wo Faeanshalee es beabsichtigt hatte, und doch glitt sie an einer unsichtbaren Energie ab und traf lediglich die Schulter. Die scharfe Waffe schnitt durch die Rüstung und schnitt bis zum Knochen in das Fleisch und hätte das Energiefeld den Angriff nicht gebremst, die Adamantwaffe hätte den Knochen durchschnitten wie ein Stück Butter. Ein schmerzvolles Keuchen entkam ihrer Gegnerin.

Der Angriff ließ Aryleth Herzschlag für einen Augenblick aussetzen. Trotz all ihrer Schutzzauber die sie sich aufgetragen hatte, konnte das Schwert ihrer Gegnerin sie verletzen. Der Steinhaut Zauber schien jede Wirkung verloren zu haben und als sie gerade im Begriffe war sich ihrem Gegner zuzuwenden erstarten ihre Muskeln als sie zwei Worte in einer ihr nicht bekannten Sprache vernahm "Iluin thalack'vel".
Sie bemerkte, dass ihre Reaktion zu langsam sein würde um den nächsten Angriff ihrer Gegnerin entgegen zu nehmen.

Der kurze Zauber hatte die Reaktion ihrer Gegnerin verlangsamt. Wütend zog sie ihre Waffe zurück um zwei erneute Angriffe folgen zu lassen, die beide bis in die Haut schnitten, jedoch niemals tiefer gelangten. Machtvolle Schutzmagie war hier am Wirken, das hatte sie verstanden. Es würde ihr schwer fallen diese Gegnerin tatsächlich zu töten, aber sie könnte sie langsam aushöhlen.
Mit einer kurzen Gestik verschwand Faeanshalee im Rücken der Frau und verbarg sich im Schleier eines Unsichtbarkeitszaubers um zu harren.

Ruckartig wandte sich Aryleth plötzlich um und spähte in das Nichts. Sie hatte den Unsichtbarkeitszauber durchaus erkannt und webte mit der freien Hand einen Erkenntniszauber. Nach einem kurzen Blinzeln erkannte sie die Umrisse der Frau, die sich in ihrem Zauber sicher wähnte und hob ihre Klinge zur Abwehr. Als ihre Gegnerin, vermeintlich ungesehen, angriff parierte sie das Schwert elegant. Die beiden Frauen sprangen wieder auseinander doch dieses Mal war Aryleth am Zug. Sie streckte die linke Hand aus und webte erneut eine Kugel aus blauer und knisternder Energie. Die rotierende Kugel schnitt durch die Luft und schoß in den Körper der Illythiiri, riss sie von den Füßen und schleuderte sie in einen Holzverschlag.

Zufrieden betrachtet Aryleth das Ergebnis ihres Zaubers. Sie sprach in ruhiger Stimme zu ihrer Gegnerin, die sich ächzend aus dem Holzverschlag hervorkämpfte.
"Du bist fähig Noir, aber nicht fähig genug. Die Gelbe Hand benötigt einen stärkeren Anführer, einen Anführer der sich nicht in einem Schatten verbirgt. Darum werden sie nun für mich arbeiten. Solltest du das nicht einsehen können, kehre ich wieder und vollende dieses Werk."

Mit entbrennendem Zorn sprang die Illythiiri aus ihrem Versteck, schwer verletzt aber noch voller Energie glimmten ihre Augen rot auf und sie sprang mit gezogenem Schwert vor.
"ROTHÉ! Du wirst nichts in dieser Stadt finden als den Tod durch mein Schwert!"

Aryleth, von dem Kampf durchaus angeschlagen, webte eine Zauberformel die sie mit einem Winken in Richtung der anstürmenden Illythiiri beendete. Mit einem kurzen Energieblitz löste der Teleportationszauber sie scheinbar im Nichts auf.

Wutschnaubend spaltete die Illythiiri einen Stein mithilfe ihres Schwertes ehe sie den Blick schweifen ließ. Der kleine Hase tappste behutsam auf sie zu und sie scheidete ihr Schwert um ihn wieder in ihrer Manteltasche zu verstauen und sich hinkend an einen anderen Ort zu begeben.

"Wenn du einen Krieg wünscht, dann wirst du einen Krieg erhalten. Der Schattenkrieg beginnt heute."

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Fr 4. Dez 2015, 16:33 
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Hier saß die Dunkelelfe mit namen Faeanshalee nun wieder und war trotz langem Weg doch wieder am Anfang angelangt. Der Fluch endlich gebrochen, ihre Gedanken und Worte wieder ihre eigenen. Vorbei die Zeit des zur Stille verdammt sein. Endlich wieder frei!

Zeit ein Buch aufzuschlagen dessen Seiten schon lange nicht mehr von Fingern berührt worden waren.

Der aus feinem Stoff bestehende Mantel um den schlanken Körper gezogen saß sie auf dem Grund und genoss die vom magischen Stoff gegebene Wärme und den Schutz vor dem herabfallenden Schnee der an dem Mantel hinabglitt als würde er ihn gar nicht erst berühren. Nur die große Statue Eilistraees war ihr Zeuge in dieser Nacht.

Es war auch gut so, als sie in ihre Tasche griff und eine Stoffpuppe hervorholte.

Es ist nicht wahr, dass ich kein Herz habe. Der Schmerz ist dort, ich bilde ihn mir nicht ein!
Aber du hast mir nie gesagt, dass es so weh tun kann! Du hast immer nur gesagt, es wäre schön!

Ich möchte sie wieder, gib sie mir zurück.
Finde ihre Seele und bring sie sicher zurück!


Doch einer Puppe Leben einzuhauchen, das vermögen auch Tränen nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Fr 4. Dez 2015, 18:55 
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"An die Göttin, die für die Freiheit steht, willst du anstelle von Gebeten Weisungen und Befehle erteilen, Forderungen stellen..? Amüsant."

Eine Zeugin gab es. Ein blindes Dunkelelfenkind namens Viconia, welches barfüssig durch das Gras trat, welches vor ihr zurückwich, als wolle es mit ihrer Verderbtheit nichts zu tun haben. Vielleicht war es aber auch nur eine Einbildung oder der Wind, wer konnte das schon sagen. Ihr Kof mit den verbundenen Augen hob sich zur Statue von Eilistraee hinauf.

"Doch so sehr es uns beiden auch missfällt, auf die Seele Rauvyls kann nur eine Gottheit Anspruch erheben. Und zwar die, in deren Hände oder eher, Spinnfäden Rauvyl selbst diese gegeben hat. Daher hat weder deine noch meine Gottheit die Möglichkeit, diese Seele zurückzuholen.

Das Dunkelelfenkind hielt inne. Weiter konnte es sich dem Eilistraee geweihten Ort wohl nicht nähern. Die kleinen Hände umklammerten den Stab, der ihr stets dabei half, ihren Weg abtastender Weise zu finden.

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~"This ist my battle. This is my battleship."~

"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Fr 4. Dez 2015, 19:37 
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Faeanshalee merkte auf, wartete aber einen Moment bevor sie sich erhob und ihr das Gesicht halb zuwandte. Dass sie sich nicht weiter nähern konnte genügte ihr wohl als Schutz für diesen Ort.

Ich weiß nicht ob es bemerkenswerter finden soll, dass ich nicht an dich dachte oder die Tatsache, dass ihr nicht derselben Göttin huldigt.
Ist sie wahrlich so verloren, wie es heißt oder gibt es noch eine Hoffnung?

Und falls ja, was kann ich tun?


Sie wandte sich ihr gänzlich zu. Die Stoffpuppe war bereits unter ihrem Mantel verschwunden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Faeanshalee - Aus dem Leben einer Drow
BeitragVerfasst: Sa 5. Dez 2015, 12:44 
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Beiträge: 8411
"Dasselbe wie ich. Abwarten. Und hoffen, dass die Fäden in eine Zukunft führen, die besser ist als die Gegenwart... aber wenn es dir hilft... ich sehe eine Zukunft, in der wir beide noch die Möglichkeit haben, ihre Seele zu... retten. Auf die eine oder die andere Weise."

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