Gedenkstein auf dem Hollberger Friedhof

Zentral gelegen auf den Hollberger Friedhof steht hoch ein Gedenkstein, der an eine Fürstin der Stadt erinnert. Als älteste Tochter des herrschenden Adelshauses in Hollberg wurde ihr dieser Stein als Ehre zuteil, auch wenn ihre Leiche nie gefunden wurde. Aufgestellt wurde das Denkmal im Auftrag ihrer Zwillingsschwester Tora, welche die Regierung Hollbergs an Meras statt übernahm. Auf den Stein steht folgendes geschrieben:

"In Gedenken an Mera Talia, unserer geliebten Fürstin, die fernab von Hollberg in der Handelstadt Rivin verstarb. Möge sie im Tode den Frieden finden, den sie im Leben nie hatte.

"Erinnerungen an Mera Talia
(aufgeschrieben von Nimue "Neya" Lamfhada, Leibgarde der Fürstin, in den Archiven der Stadtgarde zu Hollberg)

Mit gemischen Gefühlen blicke ich zurück auf das Leben von Mera, meiner guten Fürstin. Trotz ihrem Blutes hatte sie es nie wirklich leicht. Ihr Vater war ein Tyrann, zu seinem Volk, als auch zu seiner Familie. Mera litt sehr unter ihm, wie auch ihre Schwester, denn er meinte sie mit starker Hand erziehen zu müssen. Es würde abhärten für ihr gesamtes Leben, waren seine Worte. Tatsächlich wuchs Mera an diesen Schwierigkeiten, auch wenn es sie keineswegs beschönigt.
Nach dem Ableben ihres Vaters übernahm Meras älterer Bruder die Regierungsgeschäfte, doch nicht für lange. Denn auf einer diplomatisch bedingten Reise in den Norden zur Handelsstadt Rivin, zeigte er, dass er der Sohn seines Vaters war. Er begann ein verbrechen und dafür erhielt er eine Strafe an deren Folgen er verstarb.
So gingen die Regierungsgeschäfte über in die Hand meiner Fürstin Mera. Sie war eine gute Fürstin und das Volk liebte sie. Doch schließlich kamen die vermaledeiten Untoten. Die Untoten, die ihr Leben in andere Bahnen lenken sollten. Anfangs war noch alles in Ordnung Mera sandte die Stadtmiliz aus um die Plage aus dem Totenreich dorthin zurück zu schicken, doch mit steigenden Verlusten von Menschenleben, stieg auch der Unmut der Bevölkerung. Letztendlich beschuldigte man meine Fürstin Mera zu Unrecht eine Nekromantin zu sein.
Schließlich erregte der Fall derartiges aufsehen, dass die Torm Orden der Stadt Mera entmachtete und sie wegen Nekromantie aus der Stadt vertrieb.

Wieder führte der Weg meiner nun gebrochenen Fürstin in die Handelsstadt Rivin, dort wo sie gewesen war, als ihr Bruder seiner Strafe zum Opfer fiel. Doch nun war alles anders... Sie war nicht mehr das glückliche Mädchen von damals, nein sie war abgestumpft kühl, voller Hass und Trauer. Vielleicht waren es diese Gefühle, welche den Zentarim die Möglichkeit gaben sie zu manipulieren. Soweit ich weiß geriet sie nämlich in ihre Fänge. Da ich selber nicht in Rivin zugegen war, weiß ich das nur aus Erzählungen.
Leider erfuhr ich zu spät, wo meine Fürstin gelandet war. Ich hätte sie von ihrem Schicksal retten können.

Alles was ich weiß ist, dass Mera verstarb, ich weiß nicht wie und weshalb man ihre Leiche nie fand, aber das sie tot ist weiß ich sicher. Dennoch gibt es einen Hoffnungsschimmer, ihr Sohn Ash hat überlebt und wird wahrscheinlich das Regententum in Hollberg übernehmen, wenn er alt genug ist. Bald werde ich nach Rivin reisen um meine noch offenen Fragen zu beantworten."