Grabstein auf den Riviner Friedhof

In einer dunklen Ecke des Riviner Friedhofs liegt abgelegen das Grab von Rhynja Rabenklaue. Sie war nicht von Stand und wurde von dem Gericht zu Tode verurteilt, deshalb wurde ihr nur ein abgelegenes Grab gemacht. Niemand vom Friedhofspersonal kümmert sich um das Grab und doch sieht es gepflegt aus. Das Grab hat nicht einmal eine Inschrift auf den schlicht grauen Grabstein, einzig ihr Name ist eingemeißelt:

"Rhynja Rabenklaue"

"Erinnerung an Rhynja Rabenklaue
(aufgeschrieben von einem unbekannten Verfasser)
"Die schwarze Faust zum Gruße,
Ich bin mir sicher, dass Rhynja Bane nicht verraten hat bevor sie starb. All das Geplänkel mit den Gardisten und dem ganzen restlichen Dreck, ich bin mir sicher, das war alles nur gespielt. Jemand der so fanatisch Tyrannos dient, würde ihn niemals verraten, für kein Gold der Welt. Wahrscheinlich wollte sie nur ihrer Strafe entgehen, allerdings war sie erfolglos."

(Ein anderer Brief geschrieben von einen Kindheitsfreund Rhynjas.)
"Hallo Derek,
Rhynja war nie böse, nur sehr leicht zu manipulieren. Aus der Bahn geschleudert wurde sie schon früh, als ihre Eltern beide getötet wurden. Da stand sie alleine da und musste sich allein durchschlagen in den Slums. Das es nicht einfach für sie war, weißt du ja. Doch wie wir schaffte sie es aus ihrer Misere. Allerdings fiel sie, anders als wir, mit dem gleichen Schritt in die Hände der Zentarim. Ein Mann nahm sie mit in den Osten zum Mondsee und ich sah sie lange nicht. Die Rhynja die ich und du kannten, sollte ich auch nie wieder sehen. Denn als sie wiederkam war sie eine andere. Nicht nur, dass sie zu Wohlstand gekommen war, nein sie war so verdreht und vollgepumpt mit Hasstiraden, dass sie die Welt nicht mehr mit klaren Augen sehen konnte. Ich weiß nicht was sie genau trieb, aber es war sicher nicht gutes. Und doch gab es immer wieder diese Momente in denen ich die alte Rhynja wiedersah. Damals ging es mir noch nicht so gut wie heute, zwar konnte ich mich schon selbst ernähren, doch lebte ich immer noch in den Slums. Da sah ich sie, wie sie Brot und Deckenan die Armen verteilte und ich sah ihre Augen, es waren die Augen von damals.
Leider verschwand sie als sie mich erkannte, sonst hätte ich gerne mit ihr gesprochen. Schließlich kam die kleine vors Gericht, wie du geschrieben hast. Und genau wie du schriebst wurde sie zum Tode verurteilt. Du meinst sie habe ihre Reue nur gespielt, aber ich glaube das nicht. Ihr wirkliches Ich wehrte sich gegen die Lügen Banes, sie griff nach dem Licht. Doch es war zu spät für sie, man köpfte sie, gleich nach der Geburt ihres Kindes.
Viele Grüße,
Friedhelm"