Wie verabredet, erhält Nelphie Bescheid, wann und wo Tara ihre Vorbereitungen traf, um von ihr die Feinheiten im Umgang mit Schminke und Farbe zu erlernen.
So Nelphie sich darauf einlässt, führt ihr Weg sie in ein kleines Nebengebäude nahe der Kapelle auf dem Riviner Gebeinfeld.
Es ist offensichtlich, dass sich hier jemand viel Mühe gab, die Aura der Vergänglichkeit aus dem Raum, zumindest zeitweise, zu vertreiben.
Statt nach dem üblichen Geruch, den die Toten nun einmal verbreiten, riecht es nach Alchemie, deren Erzeugnisse offenbar benutzt wurden, um besagten Geruch zu tilgen.
In der Mitte des Raumes steht ein massiver Holztisch, der offenbar gründlich geschrubbt wurde, so dass an dessen Oberfläche die Holzmaserung schön hervortritt. Einzig einige verblasste bräunliche Flecken mögen das Bild etwas stören…
Umlaufend um diesen Tisch ist eine Kupferrinne angebracht, die jegliche Flüssigkeit vom Tisch über ein Rohr in einen Eimer, der diskret an einem der massiven Tischbeine steht, leitet.
Auf dem Tisch liegt der fahle, gelblich bleiche Körper eines Mannes in seinen so genannten besten Jahren. Bei genauerem Hinsehen, erkennt der geneigte Beobachter, dass dieser nicht nur gereinigt und positioniert wurde, sondern obendrein noch von dünnen, unauffälligen und sauberen Nähten, die sich manch Krieger vom Wundarzt wünschen würde, „geziert“ wird.
Man kann nur mutmaßen, warum und was da an dem Toten genäht wurde…
Der Raum selbst ist durch einige metallene Kandelaber und Kerzen erhellt, während auf einigen kleinen Beistelltischen diverse Werkzeuge und …Verbandsmaterial…auf ihre Benutzung warten.
Auf einem dieser Tischchen sind diverse Farben, Schminke und Puder, sowie die nötigen Pinsel und Stäbchen angeordnet.
So Nelphie also tatsächlich am Ort erscheint, wird sie von Tara begrüßt…



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*Nelphie betritt vorsichtig den Raum und begrüßt Tara mit einem viel zu lebendigem Lächeln für diese Umgebung. Mit sich trägt sie einen großen Beutel, den sie erstmal auf den Boden neben dem Holztisch
"Ich dachte mir schon daß es hier etwas zu dunkel ist"
.. und damit holt sie weitere dicke Kerzen aus dem Beutel, die aus irgendeinem Grund heller scheinen als die bereits vorhandenen im Raum, als sie sie anzündet.
Dann betrachtet sie den Leichnam das erste mal genau.
"Es ist notwendig daß wir jedes Detail aus jedem Winkel gut sehen, darum das hellere Licht." erklärt sie mit gedämpfter Stimme.

Dann holt sie ein Kästchen aus dem Beutel und stellt es erstmal zu den anderen Schminkutensilien.
"Was haben wir denn hier .." .. genau untersucht sie die Werkzeuge und ordnet sie neu an.
"Weißt du eigentlich immer bei den Toten wer sie waren, was sie gemacht haben, wer die Familie war und wie sie umkamen?"

Nelphie kamm ihre Unbehaglichkeit die meiste Zeit gut verstecken, doch als sie beginnen will mit dem Säubern der Gesichtshaut mit einem flachen Wattebausch für die erste Grundierung, hält sie inne und blickt gen Tara.
"Am besten du machst es und ich zeige dir einfach mit deiner HAnd wie es geht."
So würde sie dann die Hand Taras in bestimmte Bahnen über die Haut fahren.
"Das ist wichtig damit die Haut regelmäßiger wird"
...


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Nelphie findet Schminke, Puder und Farben, Stäbchen und Pinsel, die zur Farbgebung taugen auf dem einen Beistelltischen. Ein Weiteres ist mit diversen Sägen, großen und kleinen Messern, Pinzetten, Metallhaken und ähnlichem Gerät beladen, das wohl besser in einem Werkzeugkasten aufgehoben wäre. Gleichwohl scheint dieser Tisch deutlich üppiger „gedeckt“ zu sein.
Sämtliche Farbutensilien, die Tara vorzuweisen hat, entsprechen dem Standard und zeugen von keinem besonderen Wissen in den künstlerischen Belangen.
Der Leichnam selbst weist einige diskrete Nähte in der Herzgegend am Torso auf und sieht ansonsten aus, wie es sich für einen Toten geziemt.
Auf Nelphies Frage antwortet Tara: „Nein. Ich weis nicht immer, wer sie waren, nur, woran sie starben. Meistens zumindest…“
Ganz offenkundig ist der Umgang mit Leichen für sie Alltag. Obwohl sie die Toten offenkundig mit dem Respekt behandelt, den das Amt des Totengräbers verlangt, fehlt Tara jedoch jede Scheu in ihrem Tun, die Nelphie wohl noch umso mehr besitzt.
So lässt Tara sich die Hand von Nelphie führen und lauscht aufmerksam ihren Ausführungen…
Wenige Striche später bemerkt Nelphie zweifelsohne, wie ihre momentane Schülerin die nötigen Bewegungen von selbst ausführt. Offenbar lernt Tara schnell…

Tara merkt daß Nelphie viel redet, offensichtlich um nicht über die unangenehme Tatsache nachzudenken, daß sie gerade einen Leichnam präpariert. Allerdings redet sie nicht wie erwartet Unsinn, sondern erzählt von Schminktechniken, Vor- und Nachteilen, welche kulturellen Unterschiede es in der Körperbemalumg in verschiedenen Ländern gibt und welche Tierhaare sich für die verschiedenen Pinsel eignen. Immer wieder findet sie neue Themen um die unangenehme Stille zu durchbrechen und den Raum mit Leben zu füllen. Aber sie hört auch Tara gerne zu. Und das alles während sie ihr unermüdlich alle Tricks, Techniken und Vorgehensweisen zeigt, die sie so kennt.
"Schminkt ihr euch auch gerne selbst?" "Geht ihr noch einer anderen Beschäftigung nach, so zur eigenen Freude?"
oder "Mußtet ihr auch schon verstorbene Haustiere begraben?" sind solch Fragen die Nelphie ihr stellt.

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Chars: Nelphie, Karia, Bastjan Pastell