Welch ein Anblick.
Noch in der Nacht waren alle Rüstungen auf Hochglanz poliert worden.
Jedes Kettenglied glitzerte in der Sonne des neuen Tages. Rüstungsplatten blendeten die Glücklosen, denen Beshaba den Platz zugeschoben hatte. Die Stacheln der Marschallsrüstung blitzten rötlich bei jeder Bewegung. Die Gewandung der Gräfin sah aus als habe sich flüssiges Silber um sie gelegt und die Kronerbin trumpfte gar mit goldemaliertem Mithral auf. Es wirkte als seien stählerne Menschen aus den Ebenen auf Toril gefahren um sich diese Welt untertan zu machen.
Eine Weile war nur der Wind zu hören, der frühlingshaft durch die Blätter der nahen Bäume strich. Bewegung gab es nur in den Ästen und den Gesichtern der Gefangenen.
Dann wurden still ein paar Worte zwischen der Gräfin und dem Marschall gewechselt. Mit einem höfischen Knicks und einem ehrbezeugenden Senken des Haupts verabschiedete sich die Gräfin von ihrer Lehnsherrin und machte sich auf ihrer edlen Stute auf den Weg zu ihrem Herrschaftssitz.
Kaum hatten sich das Geklapper der Hufe auf den Weg gemacht, da trat der Marschall Crahensteins in die Platzmitte und wandte sich den knapp 30 Inhaftierten Bewohnern Wandersteins zu.
"Bürger Wandersteins!"
Von einem knappen Windstoß erfasst flatterte der Umhang mit dem Symbol Banes an Grims Rücken.
"Wie ein feiges Aas hat sich euer einstiger Baron der Gerechtigkeit des Fürstentums entzogen und euch eurem Schicksal überlassen! Einem Schicksal, das nichts geringeres als den Tod hätte bedeuten können."
Einen Moment lang ließ der Heerführer der Grafschaft diese Worte wirken.
"Doch Frohlocket! In ihrer unendlichen Weisheit hat die Gräfin erkannt, dass die Sünden Eures einstigen Lehnsherren Eure eigenen Seelen noch nicht zu vergiften vermocht hatten. Und so entschied Sie Euch ihre Gnade angedeihen zu lassen, aufdass ihr in Zukunft dem Reich wieder treue Dienste zu leisten vermögt und wieder auf den Schutz des Fürstentums vertrauen dürft!"
In Erwartung heftigen Gemurmels oder gar Getöses erhob der Ritter Banes daraufhin beschwichtigend die Hände.
"Und als sei dies nicht genug hat sich die Herrin von ganz Crahenstein, den Sorgen und Nöten Ihrer Knechte gewahr, auch an die Thronerbin gewandt und Sie erbeten Wanderstein unter Ihre höchsteigene Herrschaft zu stellen und einen Verwalter einzusetzen, der dem braven Volke dieses Lehens gerecht werde. Denn auch wenn es der Gräfin das Herz zerdrückt ihre Untertanen ziehen zu lassen, so ist sie sich doch ihrer herrschaftlichen Pflichten gewahr nur das Beste für Diese zu erwirken!"
Grim tut einen Schritt auf die Bewohner Wandersteins zu.
"So seid ihr mit dem heutigen Tage in den Frieden des Fürstentums entlassen und untersteht fortan nur noch der Herrschaft der Fürstin und ihres eingesetzten Lehnsknechtes.
Es ist nunmehr an Euch, sich der zuteilgewordenen Ehre und Gnade als würdig zu erweisen!"
Und mit diesen Worten tritt Grim an Jessica herran, kniet nieder und senkt demütig das Haupt.
"Eure Hoheit, seht, euer höchsteigenes Volk wartet auf eure Worte."
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Ulric KieldantzerGrim Silberhand - Slaughter; it can't be spelled without laughterSaerail Kiirnodel - Mindestens haltbar bis EndePhantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein
Never trust a smiling Gamemaster.May the 4th be with you!