Status: Online
Direktverbindung: rivin.de:5121
(Spielerliste) 1/42

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Ein Reich der Engel
BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 10:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di 2. Okt 2007, 19:35
Beiträge: 11510
Thomas Bergersen - Empire of Angels

Zitat:
Fira - ein archaischer Dialekt unserer Sprache der Frühlingsregen bedeutet. Meine Tochter hat eine interessante Wahl für dich getroffen - wirst du sie annehmen?

- Lyanalye Kaeri
Firas Großmutter



Fira verbrachte noch die gesamte Zeit am Morgen in der verwüsteten Feste der Stille die ihr verbranntes Herz hinterlassen hatte.
Sie hatte den Kopf ihrer geliebten Sha in ihren nackten Schoß gebettet und berührte mit der seidenweichen Haut die ihr elfischer Körper ihr geschenkt hatte das ebenso seidenweiche Haar Amengs.

Die Elfe die sie Sha nannte, die aber doch soviel mehr für sie war. Soviel, dass es in der gesamten Schöpfung kein Wort dafür gab.
Ihre Berührung war in diesem Augenblick das einzige was ihren Verstand davon abhielt zu zertrümmern.
Sie wollte schreien, aber sie hatte keine Stimme mehr, sie wollte weinen aber hatte keine Tränen mehr, sie wollte durch den Ort laufen aber ihre Beine hatten keine Kraft mehr.

In ihrem Herzen klammerte sie sich an den schwachen Hoffnungsschimmer, dass dies alles nur ein Traum gewesen war. Ein Traum, der ein Symbol war, eine Botschaft, dass all dies nicht wirklich passiert war.
Doch dann erinnerte sie sich an den Schmerz der in ihrem Körper gebrannt hatte. Es war wie einst, es war als wäre ihre Seele neu geschmiedet worden, neu in einem Körper verankert worden.

Warum? Warum hast du das getan, du Närrin?!
Wollte sie schreien während sie durch den Ort rannte wie ein verstörtes Kind. Sie wollte wieder klein sein, wie damals als die Welt noch heil gewesen war. Damals, als sie nicht mehr wollte als eine Dame voller Tugenden sein. Als sie den ganzen Tag durch die Gärten in ihrem zu Hause gehen wollte.

Nein, sie musste diesen Gedanken jetzt fortstreifen. Sie hatte es Megaira versprochen.
Megaira...
Sie konnte doch nicht... wie sollte sie?
Sie hat ihr ihre Unsterblichkeit geopfert. Sie, die bereits älter gewesen war als die Zeit. Sie hätte noch soviel tun können, warum hatte sie das alles weggelegt?
Ich hätte ihr geholfen, ich hätte für sie alles getan was ich hätte tun müssen.

Megaira hatte ihr einen Wunsch erfüllt, den sie nie zu äußern gewagt hätte.
Doch, das hatte sie getan. Sie hatte Mystra gebeten...
Erschrocken verkrampfte sie sich doch konnte sie sich noch davon abhalten sich in Amengs Haar zu krallen. Sie wollte die Hände vor sich falten, das gab ihr stets Stabilität doch die Geste mündete darin, dass sie ihre Finger gegeneinander in die Hände krallte.
Mystra nein, ich wollte nicht so unverschämt sein, ich habe meine Lektion gelernt!
Bitte, bitte, bitte, gib sie mir zurück!
Ich will dich auch nie wieder um etwas bitten!
Ich kann doch nicht solche Bürde tragen...


Zitat:
Sei zu allen so gut wie du es zu mir warst. Zu allen. Wie du es zu mir immer warst. Zu allen. Immer. Dann rettest du schon allein soviele Seelen, dass Shar daran erstickt. Möge dein Leben lang und friedvoll sein. Ich weiß, du wirst mehr daraus machen, als ich. Ich liebe dich. Und eines Tages, da sehen wir uns wieder.

Megaira


Die Gedanken an jene Nacht und den Morgen danach waren Fira in ihrer Traumruhe noch immer stets präsent. Sie hatten sich fest in ihr Gehirn gegraben und wollten von dort nie wieder freigelassen werden.

Sie bemühte sich tagtäglich um Normalität die ihr doch so schwer kam und sie stets daran denken machten, dass sie doch eigentlich ihr Vermächtnis damit verhöhnte.
Doch wie sollte sie anders? Was sollte sie ändern?

Mit Liebe sollte sie alle Wunden dieser Welt heilen, dass die Schatten nirgendwohin mehr kriechen könnten sich zu verstecken. Doch wie sollte sie das tun?
Man würde sie auslachen für Pathos und Naivität wenn sie es versuchte und nicht einmal jene in ihrem Umkreis wollten auf sie hören.

Sie saß auf dem Sims des Fensters und sah hinaus über Löwenbach, der Ort in dem sie noch wohnte und sich im Moment allein fühlte wie selten. Die Töchter nach Silbrigmond verbracht - einmal mehr, weil es in Rivin zu gefährlich war, zu bedrohlich jetzt wo sich Teufel und Dämonen aufmachten Seelen zu verunreinigen - und was Besseres könnten sie finden als die Kinder als Geisel zu nehmen.

Zitat:
Alle Wesen sollten frei von Furcht ihren Weg gehen und das Recht haben, ihr Leben zu leben, wie sie es wünschen.


Ein Bein angewinkelt und den Kopf darauf gebettet.
Sie hießen sie Fira Feuerschweif, nur wenige nutzten ihren Namen Kaeri was sie auch selbst verschuldet hatte. Lange Zeit war sie sich unstet gewesen ihren elfischen Namen zu gebrauchen, wo doch kein elfisch Blut in ihren Adern floss.
Mit der Zeit war sie mutiger geworden.
Feuerschweif, das war ein Name den man ihr verliehen hatte - aus recht offensichtlichem Grunde. In jungen Jahren war sie dem Feuer deutlich näher als jetzt und hatte nur sehr bereitwillig davon Gebrauch gemacht.
Jetzt in diesen Landen war er ihrem Familiennamen gleichgekommen und kaum einer gebrauchte ihren Namen.
Kaeri - Drachenschwinge.

Das konnte sie nun ohne Schande ändern - immerhin, ein Problem das gelöst war.
Wie jedoch umgehen mit ihrem Vermächtnis? Wo sie nicht einmal vor ihrem eigenen Hof zu kehren vermochte. Vielleicht sollte sie hier auch beginnen. Sie bemühte sich, die junge Fürstin - nun dachte sie schon wie eine Elfe, alles ist jung - auf lichte Wege zu lenken und hoffte, es würde nicht Untergang sein.

Zitat:
Die Herrschaft der Gesetze unterstützt den Frieden und fördert die Freiheit solange die Gesetze gerecht sind und jene die sie durchsetzen, nachsichtigt und verständnisvoll sind.


Flinn, sie wusste nicht ob er überhaupt zuhören wollte.
Es kann ihn doch nicht alles so wütend machen? Sie selbst bereits von feuriger Natur, doch dies?

Aleney, ein Lichtblick. Vielleicht eine der wenigen Schultern an die sie sich anzulehnen vermochte. Sie wollte gern mit ihr sprechen - hoffentlich bald.

Ameng'sha, stets auf Grenzen wandelnd doch mittlerweile deutlich gefestigt. Ihre liebe Sha von der sie nie fern sein wollte, von der sie gebraucht wurde, das wusste sie jetzt.

Gwelwen'sha, stets so seltenes Vernügen aber herrlich wie ein warmes Gewitter im Sommer - eindrucksvoll und warm.
Sie hatte noch etwas für sie, fiel ihr ein...
Bald.

Amelie, selten hatte sie sich so allein gefühlt und keine Rettung dafür in Sicht. Wenn sie da war, wusste sie nicht wen sie vor sich hatte und wenn sie fort war, vermisste sie doch Zeiten die viel zu früh vorbei gegangen waren.
Es war ihr mehr nach Trauer zu mute.

Octavia, noch so viel zu lernen und so wenig Geduld...

Mylenia, so unschuldig, dass es einem die Seele brechen könnte sie zu schneiden.

Sand, konsequent vom geschlagenen Pfad abseits aber ehrlich, sehr ehrlich.

Sie berührte mit ihrer zarten elfischen Hand die Glasscheibe gegen die der Regen unaufhörlich trommelte und lehnte den Kopf dagegen als ihr Mut wieder zu sinken begann.

Sie würde gern fort, hundert Jahre lang, vielleicht länger, die Welt sehen - alles von ihr. Jede Stadt und jedes Gewässer und jeden Wald und jeden Berg und dann würde sie Berichte schreiben und sie überall verbreiten, dass man an ihrer Reise teilhaben konnte.
Die Götter hatten ihr die Zeit dafür geschenkt, aber das war nicht ihr Anlass. Sie fühlte sich gebunden an die Aufgabe die man ihr gestellt hatte. All die Zeit die man ihr geschenkt hatte durfte nicht vergeudet werden - es wäre unwürdig.

Zitat:
Harfner können sich selbst weniger Freiheit gönnen als jene, die sie beschützen wollen, haben müssen, aber selbst ein Harfner muss frei sein.



Und doch war es so schwer.
Sie konnte sie fühlen, die Last der Verantwortung - die Bürde - von der Elfen zuweilen zu sprechen pflegten.
Sie hatte den Mantel der Sterne zurück gelassen, zum Unverständnis vieler. Aber sie wusste warum. Sie selbst war erschrocken vor seiner Macht und seinem Einfluss und der Furcht die er verbreitete. Es war gut so wie es war, auch wenn sie Kritik hatte ernten müssen dafür - Kritik die sie durchaus verstehen konnte und die sie einsam machte. Doch es musste so sein und sie hoffte man würde sie einst verstehen.

Zitat:
Kein Extrem ist gut. Damit die Freiheit gedeihen kann, muss sich alles im Gleichgewicht befinden: Die Mächte der Reiche, die Ausdehnung der Städte in die Wildnis und umgekehrt, und der Einfluss eines Wesens über ein anderes.



Und Synthia...
Sie drückte ihre Stirn gegen die Scheibe und leise Tränen machten sich daran sich zum Regen zu gesellen, getrennt nur von gläserner Barriere. Warum sollte sie Chance erhalten wo sie anderen verwehrt wurde? Das war die Frage, die sie manchmal hörte aber zumindest stumm in Gesichtern las. Diese Frage selbst erschien ihr ungerechter als die Tatsache auf die sie sich bezog.
Sie war bereit zu lernen, sie hatte Fortschritte gemacht bis zu diesem Rückschlag. Sie könnte es schaffen, das war was sie fühlte. Wie sollte sie es sonst erklären?
Um eine solche Chance einzuräumen brauchte es eine Mischung aus Vertrauen und Kontrolle in unterschiedlichem Verhältnisse, aber stets muss dabei ein Gefühl von Sicherheit entstehen.
Es war nicht einmal Synthia die eine neue Chance erhalten sollte sondern Fira, die einen Fehler gemacht hatte den Synthia nun austragen musste.
Hätte sie nur geahnt, was sie war. Das hatte sie vielleicht sogar, aber sie war blauäugig gewesen.

Und doch hallten die Rufe vor allem von denen, die selbst immer wieder Gelegenheiten bekommen hatten - zum Teil sogar ohne jemals eine Strafe empfangen zu haben. Sogar sie musste sich bestrafen lassen für das was Devon ihr angetan hatte und wurde heute noch mit der Abscheu gestraft mit der man ihr begegnete sobald das Thema die Runde machte.

Zitat:
Ohne Vergangenheit kann kein Wesen zu schätzen wissen, was es besitzt und was auf es zukommt.



Und jetzt bestand gar die Möglichkeit, dass der Ritus fehlschlagen konnte und nach all der Mühe ihre Seele ihr Ende in Kelemvors Mauer finden würde. Das war das grausamste daran. Alle Bürde die Aleney auf sich genommen hätte wäre vergebens - und manch einer würde erleichtert aufatmen. Fira durfte sie dafür nicht hassen, auch wenn es leicht fiele.

Was erwarteten sie nur von ihr, dass sie tut? Ihre sonst angeborene Heiterkeit war längst erstorben. Sie war am Punkte an dem sie nicht mehr weiterwusste gewesen und dann hatte das Schicksal sie einfach weitergeschoben. Sie hatte nun keine Wahl mehr, sie musste sein wer sie sein musste. Es gab für sie nun kein zurück mehr und sie sollte es umarmen. Vielleicht würde man sie verlachen, vielleicht würde es ihr Schwierigkeiten bringen - aber sie musste jetzt.
Es gab kein größeres Scheitern als die Untätigkeit.

Zitat:
Harfner gehen gegen Schurkerei und Bösartigkeit vor, wo immer sie diese finden, aber sie tun dies im steten Bewusstsein der Konsequenzen ihres Tuns.
Was immer nötig ist, wird ein Harfner tun. Der Stolz beherrscht niemals die Taten eines wahren Harfners.



"Ich werde nichts geringeres tun."
Flüsterte Fira leise um den Schwur erneut zu besiegeln.

_________________
You know why I never loose at chess? I have a secret move - I knock over the board!
- The Doctor

Portraits für Fira, Faeanshalee, Talyth und Sonata


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de