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 Betreff des Beitrags: Seelen, die wie Scherben sind.
BeitragVerfasst: Mi 20. Mai 2015, 05:40 
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Er blickte durch Augen, die nicht die seinen waren, wie durch wunderschöne und edle Glasscheiben, auf eine Welt, zu der er nicht gehörte. Zu der er nicht gehörte, wenn es nach den Regeln der Kettenmeister ging, die von den angeketteten Lebewesen dieser Welt Götter genannt wurden. Götter. Schwerlich gelang es ihm bei jenem Gedanken, den Brechreiz zu bezwingen, der den weiblichen, elfischen Körper überkam, den er bewohnte. Die elfische Anmut und Sanftheit war zuweilen mit einem schwachen Magen geschlagen, wie es schien. Götter. Emporkömmlinge, Kinder der großen Mutter wie er selbst und wie alles andere. Die große Mutter, die niemals Herrschaft oder Kontrolle gewollt, niemals Anbetung oder Liebe erwartet hatte. Sie, die immer gab. Und gab. Und gab. Und gab. Und gab. Und gab. Aber niemals nahm oder forderte. Sie, für die es ausreichend war, dass das Leben sprießt, sich entwickelt, in all seinen wundervollen, mannigfaltigen Facetten und Ausprägungen. Aber jene Mächtigen ihrer Schöpfungen, ihrer Kinder, jene, die sich nun Götter nannten, waren damit nicht zufrieden. Es reichte ihnen nicht aus. Sie wollten herrschen. Doch um herrschen zu können, mussten sie Kontrolle etablieren und dafür waren die Ketten nötig. Jene Ketten, die sie das Prinzip der Ordnung nennen. Sie überfielen Mutter, die Mutter, die ihnen alles gegeben hatte und zerstückelten sie, legten sie ihn Ketten, schändeten die eigene Mutter auf eine Weise, die jenseits von Grausamkeit liegt und brachen Stücke aus ihr heraus um ihre eigenen, kleinen Welten innerhalb ihrer Ketten zu erschaffen, diese mit Grenzen und Befugnissen zu versehen, damit jeder von ihnen sein kleines Reich besitzen kann, über das er seine Tyrannei ausüben darf.

Und Mutter ließen sie sterbend zurück. Weinend und vor Schmerzen schreiend zog sie sich zurück an den dunkelsten Ort des Multiversums. Aus ihren Tränen und ihren Blut entstanden ihre neuen Kinder. Obyrith nennt man jene, da jetzt, wo die Herrschaft über die Schöpfung den Kettenmeistern, den Göttern gehört, alles mit Bezeichnungen und Grenzen versehen werden muss, einen Namen benötigt. Und Mutters Leichnam heißt man Abyss, Abgrund. Und die Götter machen weiter und weiter und weiter. Geschickt in ihrer Politik erschaffen sie kriegerische und machtvolle Wesen, nennen sie Engel, welche gegen ihn und seine Schwestern und Brüder in die Schlacht ziehen, um diese selbst dann zu verstoßen, als ihre im Zuge des von den Göttern befohlenen Krieges getätigten Grausamkeiten hätten Anstoß erregen können. Und diese Narren, diese jämmerlichen, stumpfen Werkzeuge lassen sich dazu verleiten, dennoch weiter zu dienen und den Krieg trotz des Status als Ausgestoßene fortzuführen. Natürlich war auch dies nur ein weiterer Teil des perfiden Planes jener Kettenmeister, der Götter. Die nun von ihnen als Teufel deklarierten Engel holten sich die Seelen derer, die gegen die Regeln der Götter verstießen. Und ließen deren Seelen grausame Qualen zukommen. So waren die Sterblichen aus Angst stärker an die Götter gekettet, durch einen angeblichen Feind, der von den Göttern selbst geschaffen wurde. Und die Angst auf die seinen wurde begründet, auf jene, die sie jetzt alle vereinfacht unter dem Begriff Dämonen ablegen. Zorn und Hass drohte ihn zu übermannen, als er dann jene heißen, brennenden Tränen in seinen Augen spürte.

Unwillkürlich zog er, in Übereinstimmung mit dem Körper, den er bewohnte, die Mundwinkel betrübt hinab. Er wusste, diese Tränen kamen nicht von ihm. Er hatte das Weinen vor Äonen verlernt. Die Tränen kamen von ihr, der ursprünglichen Besitzerin des elfischen Körpers. Nymenkria. Nun galt seine Wut ihm selbst. Wie dumm er doch war! Er wusste doch, dass sie seine Gedanken und Emotionen teilte. Und nun hatte er sie wieder in der Seele verletzt. Er zog sich tief in sie zurück und überließ es ihr, ihren Körper unter Tränen und zuckender Pein beben zu lassen. Hätte er nun eigene Augen, würde er auch weinen. Ihr Schmerz zerriss seine Essenz und sein Dasein. Jede einzelne Träne jagte wie eine Scherbe über seine Identität. In jenem Moment wünschte er sich einen eigenen Körper und verachtete sich zugleich für jenen Wunsch, der der Kontrollsucht der Götter nachkommen würde. Doch mit jenem eigenen Körper könnte er sie in die Arme schließen und trösten, so wie er es tausende Male bei den Lebewesen beobachtet hatte. Er würde ihr dann gerne sagen, dass alles gut wird. Aber das könnte er nicht, es wäre eine Lüge. Denn wie könnte es jemals gut werden? Sie kämpften gegen die Kettenmeister der Welten, gegen die Götter. Es war nicht möglich, zu gewinnen. Wenn er nur ihren Schmerz lindern könnte. Er liebte Nymenkria sehr. Nicht auf die Weise, wie ein Mann eine Frau liebt. Dazu war er nicht imstande. Seine Liebe ging tiefer. Er liebte Nymenkria sehr. Ja, das tat Nocturne.

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"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

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 Betreff des Beitrags: Re: Seelen, die wie Scherben sind.
BeitragVerfasst: Mi 29. Jul 2015, 18:09 
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Seine Blicke sahen durch jene Augen, die nicht die eigenen waren, auf die gewaltigen Runensteine, die von den Tanar'ri in die richtigen Positionen gebracht wurden. Bald würde es endlich soweit sein, ja bald. Nocturne empfand große Freude bei diesem Gedanken, eine große Freude, welche jedoch nicht auf die mit ihm verbundene Nymenkria, deren Körper er bewohnte überging. Das war seltsam, waren ihre Gedanken und ihre Emotionen doch miteinander verbunden. Jedoch hatte Nymenkria sich seit einiger Zeit sehr verschlossen. Fürchtet sie sich? Die Kommunikation mit ihr fiel Nocturne häufig schwer, verstand er doch selten ihre komplexe und wundervolle Gefühlswelt, welche ihn zutiefst faszinierte. Warum freute sie sich nur nicht? Der Nimmerwald steht inzwischen beinahe vollständig unter ihrer und seiner Kontrolle, die meisten der Tanar'ri hatten Nocturnes Dominanz anerkannt.

Die Tanar'ri... Nocturne bedauerte sie ein wenig. Schon viel zu sehr an die Ordnung und die Regeln gekettet, welche von den Göttern den Lebewesen und Welten aufdiktiert wurde. Dem ursprünglichen Chaos entsprachen sie schon lange nicht mehr, zu sehr haben sie sich schon in den Rollen festgefahren, die man ihnen vorgab und sie selbst bemerkten es nicht einmal. Sie waren bereits Teil der Maschinerie geworden. Und Nocturne wusste nicht, ob man sie jemals heilen, wieder rein machen könnte. Aber dies hatte Zeit, vielleicht würden ihre Nachkommen es wieder werden. Nun galt es, die naheliegenden Dinge anzugehen. Rivin und diese Umgebung war ein Teil dieser Welt in Ketten. Dies würde bald anders sein, ja bald. Wenn die Runen alle an ihren Plätzen sind, die notwendigen Sternenkonstellationen erreicht sind und die erforderliche Energie zugeführt wird, dann wird sein Werk von Erfolg gekrönt sein.

Rivin... würde frei sein. Alle werden frei sein. Moment. Alle?

Da kam es ihm. Natürlich! Er war wieder so dumm gewesen. So egoistisch, so engstirnig. Er hatte bereits zu weit voraus geblickt und daher das Naheliegende an Nymenkrias Gefühlen verletzt, nun war klar, warum sie sich nicht freuen konnte. Naelwin Maaragon, jener Mann, der zu den wenigen Sterblichen zählte, denen Nocturne tatsächlich so etwas wie Hass entgegenbringen konnte, war tief in Nymenkrias Herz gewesen, sie hatte ihn geliebt. Und obwohl es lediglich die Gesetze der Kettenmeister, der Götter sind, die verhindern, dass Nymenkria weiterhin die Gesellschaft von Naelwin Maaragon teilen kann, so gibt Nymenkria in ihrer wundervollen Gefühlswelt unsinnigerweise den Sterblichen die Schuld, welche den physischen Körper Naelwins durch die Enthauptung unbewohnbar für dessen Seele machten. Unsinnig? Nein, da war es schon wieder. Seine Arroganz, seine Anmaßung. Bereits im nächsten Moment schalt er sich dafür. Welche Berechtigung hatte er denn, eine Empfindung aus Nymenkrias wunderbarer Gefühlswelt als unsinnig zu bezeichnen? Sie war verletzt. Sie wollte Rache. Dann würde sie sich wieder freuen. Sie würde wieder lachen. Sie würde glücklich sein.

Und Nocturne wäre auch glücklich. Was er tun musste, war eigentlich ganz einfach. Er musste nur die Seelen derjenigen zerstören, die für den Tod Naelwin Maaragons verantwortlich waren.

Sie haben Nymenkria weh getan, Leid verursacht. Sie verdienen nicht die Freiheit, die Nocturne allen anderen schenken wird. Also musste er sich zuerst darum kümmern. Und zwar bald.

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 Betreff des Beitrags: Re: Seelen, die wie Scherben sind.
BeitragVerfasst: Do 30. Jul 2015, 09:41 
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Nun, war das nicht großartig? Eine sicherlich gelungene Vergeltung. Hände, die nicht die seinen waren, umklammerten die Brille, die sie mitgenommen hatten. Warum nur... weinte Nymenkria immer noch?

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 Betreff des Beitrags: Re: Seelen, die wie Scherben sind.
BeitragVerfasst: So 24. Jan 2016, 06:11 
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 Betreff des Beitrags: Re: Seelen, die wie Scherben sind.
BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2016, 22:22 
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[Das oben genannte Posting wurde auf den Wunsch eines Mitglieds der Community herausgenommen und wird durch eine Darstellung ersetzt, die leichter verdaulich ist.]

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