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Sie lag auf dem Rücken. Über ihr spannte sich der schwarzblaue Himmel über Rivin, gesprenkelt mit unzähligen kleinen Kobalten. Ein wunderbares Panorama einer lauen Nacht, einzig unterbrochen von den unscharfen Umrissen einer faserigen Wolke, die der ablandige Nachtwind zum Meer hin schob.
Doch im Moment galt ihr dieser Ausblick nicht viel. Schon seit annähernd zwei Stunden betrachtete sie ihren rechten Arm, der knapp unter dem Ellenbogengelenk von einer schwarzglänzenden Patina überzogen war, wie der Panzer einer der großen, obsidianschwarz schimmernden Schmeißfliegen, die die Kühe und Pferde auf den Weiden und Koppeln so gerne plagten. Seit annähernd einem halben Jahr war dieses Ding nun ihr ständiger Begleiter, und Ja... sie hatte sich daran gewöhnt.
Es gab Tage, sogar ganze Ritte, an denen sie kaum einen Gedanken an ihren grausamen Arm mit den Klauenfingern verschwendete. Wären da nicht die regelmäßigen Besuche gewesen, in denen fremde Kraft für einige Zeit die schlimmste Müdigkeit und die seltsam hohle Erschöpfung vertrieb, die sich ihrer immernoch heimlich bemächtigten, gewesen, da hätte sie fast vergessen, warum sie jetzt beinahe stets lange Stulpenhandschuhe trug. Sie schienen einen Nichtangriffspakt geschlossen zu haben, sie und die Klaue Sekhet-Meth, deren Namen korrekt auszusprechen sie sich immernoch beharrlich weigerte. Der Tag, an dem sie das letzte Leben genommen, der Tag, an dem sie Fenndrick endgültig verloren hatte, lag schon eine ganze Weile zurück und während sie immer öfter vergaß, schien die Klaue ihrerseits sich in jener unendlichen Geduld zu üben, wie sie neben einem beseelten Gegenstand ansonsten wohl nur die Götter selbst aufzubringen in der Lage sind. Kurzum, sie liessen sich in Ruhe.
Auch die Suche nach Informationen über jene Katzengöttin, die Roten Magier und ihr Land im fernen Osten; alles das klang zu vage, um wirkliches Vertrauen darin zu fassen. Wären da nicht die Anfälle von Müdigkeit gewesen, hätte sie sich mittlerweile einfach mit ihr abgefunden.
Eine weitere Nachtstunde verrann, doch sie fand keine Ruhe. Was für ein Hohn! Dieses Objekt war machtvoller als alles, was sie jemals an schönen, magischen Dingen gesehen hatte. Und doch konnte sie es nicht benutzen. Sie hatte kaum jemandem etwas über die wahren Fähigkeiten verraten. Scheinbare Alterslosigkeit war etwas, das viele zu dem verleiten würde, dem sie sich widersetze. Doch allmählich begann sich Rastlosigkeit in ihr breit zu machen. Die Dinge entwickelten sich so schnell um sie herum und das Gefühl, hilflos in einem Mahlstrom wirbelnder Ereignisse gefangen zu sein, ohne wirklich eingreifen zu können, wurde mehr und mehr übermächtig. So wenige verstanden sie, so kam es ihr vor. Und selbst die Höchsten und Besten konnten ihren Vorstellungen von Aufrichtigkeit und Güte nicht gerecht werden. Der neue Hohepriester, der ihren Freund in seinen Klauen hatte, war ein neuerliches Beispiel, das ihre selbst empfundene Einsamkeit in ihr schier zerbersten ließ.
Nach einer weiteren Zeitspanne, von deren Länge nicht sie, sondern nur ein heimlicher Beobachter hätten künden können, und nachdem ihr Schultergelenk anfing, so sehr zu schmerzen, dass sich jeder Moment, in dem sie ihren gehobenen Arm angestarrt hatte, glühend in ihr Bewusstsein bohrte und ihre versunkene Meditation unterbrach, ließ sie den Arm fallen.
"Sake-Met, bist du da?"
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Hohepriester: "...and I think the worse part is the jealousy."
Vaarsuvius: "As if it is OUR fault that they chose a class not capable of doing everything."
OOTS #764
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