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 Betreff des Beitrags: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: Do 16. Jul 2015, 21:49 
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Einige Wochen zuvor...

"Worauf wartest du? Wir müssen gleich noch nach Niewinter!"
monierte die junge Halbelfe Zyvia als sie über die Schulter zu Faern sah, der sich an einigen Taschen abmühte in denen sich zahllose magische Ingredienzien befanden.
"Du könntest einmal mittragen..." ächzte der Dunkelelf der als solcher im Moment jedoch nicht zu erkennen war sondern als Mondelf durch die Straßen Tiefwassers ging.
"Ich trage bereits die Verantwortung!" gab Zyvia mit erhobener Nase zurück und warf den Haarschopf zurück und fügte an: "Außerdem bin ich diejenige mit dem Teleportationszauber! Warum nennst du dich eigentlich Faern...?"
"Ich bin derjenige der dir die Nase abbeißt wenn du so weitermachst!" knurrte Faern zurück.
"Hör auf damit!" fauchte Zyvia.
"Ich kann nichts dafür, dass sie so lang ist!" feuerte er zurück.
Zyvia schnappte nach Luft und blähte die Backen auf, beide schwiegen eine Weile bis auch die letzte Besorgung erledigt war.

Die Reise nach Niewinter war kurz und schnell von sich gegangen. Die Stadt war wieder dabei sich zu erholen und man konnte nur noch schwer mitbekommen, dass hier jüngst beinahe ein Bürgerkrieg ausgebrochen war. Eigentlich waren die Preise zu hoch, doch Schneeblattkraut wuchs am Besten in den Wäldern um Niewinter und es irgendwo anders herzubekommen würde die Preise nur erhöhen - und die Auswahl reduzieren. Denn die am Besten erhaltenen Exemplare verließen Niewinter üblicherweise nicht.

Im Turm des Mantels zurückgekehrt stellte Faern die Taschen auf den Tisch des Labors und betrachtete die Zutaten nachdenklich.
"Wozu... brauchst du Fledermauskot...? fragte er etwas irritiert.
"Feuerbälle" antwortete Zyvia als wäre es das uninteressanteste über das man sprechen könnte.
"Ernsthaft...?" Faern hob seine geradegezogenen, weißen Augenbrauen an.
"Ja, man... ach gut, dass du fragst. Du kannst den Schwefel dazu nehmen und dann kleine Kügelchen daraus kneten, etwa Erbsengroß." Zyvia reichte ihm einen kleinen Lederbeutel.
Faern sah sie an als hätte sie ihm gerade erklärt er müsse sich dreimal im Kreis drehen und einen Kopfstand machen um es regnen zu lassen.
"Ich soll Kugeln aus Fledermausmist und Schwefel bauen und die werft ihr dann durch die Gegend um Leute in Brand zu stecken?!"
"Mystra hat die Regeln gemacht, du kannst dich ja bei ihr beschweren...?" Erwiderte sie keck und verschränkte die Arme vor der zarten Brust. "Aber wenn du ihr Wirken verstehen willst, solltest du es besser nicht in Frage stellen solange du kein Erzmagier bist. Die dürfen manchmal ihre eigenen Regelzusätze anfügen."

Zyvia trug derweil einige von den Schneeblattkräutern in das kleine Gewächshaus das an das Labor angrenzte während Faern die kleinen Kugeln formte - mit viel Ekel und Verachtung. Zyvia lehnte sich mit der Hüfte an den Tisch und beobachtete ihn dabei. "Du musst erst eine Halbkugel formen, dann drückst du hier mit einem kleinen Holzstäbchen eine Mulde hinein, gibst etwas Schwefel hinein und rollst es dann zusammen, sonst kommt der Schwefel hinaus. Und wenn man es dann entzündet..."
"... Vith!" fauchte Faern dazwischen.
Zyvia sah aus dem Konzept gerissen zu Faern zurück.
"... die ist mir in den Tee gefallen" meinte er und schüttete den Inhalt des Bechers in eine der größeren Topfplanzen.
"Was ist denn los, das müsste doch nicht neu für dich sein...? Du hast mir gesagt du musst nur dein Wissen wieder auffrischen. Ameng hat dich doch damals..."
"...keine... Vith... Kugeln kneten lassen!" knurrte Faern und verschränkte die Arme.
Zyvia atmete durch.
"Das gehört dazu, Faern. So haben wir alle einmal angefangen."
Sie reichte ihm die Halbkugel aus Fledermausguano die sie gerade geformt hatte und den kleinen Holzstab.
"Also, fangen wir ganz von vorne an..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: Sa 18. Jul 2015, 15:04 
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Ebenfalls einige Wochen zuvor...

Zyvia öffnete die Tür zum Forschungslabor und stellte die dampfende Teetasse und den Teller mit Früchten die sie zum Frühstück verzehren wollte auf einem der Tische ab. Sie hatte einige Übungen absolviert die ihren Körper nicht zu sehr in den Zustand einer Stubenhockerin verkommen lassen sollten.
Früher war sie am Morgen durch die Zuflucht gelaufen, doch das war momentan aufgrund der Situation des Turmes nur mit einem Zauber zu realisieren und den wollte sie sich lieber aufsparen.
So hatte sie sich mit einigen Übungen begnügt.

Am heutigen Tag wollte sie eine der Bestellungen bearbeiten für die sie unter Anderem die Blätter des Schneeblattkrauts benötigte. Dies war eine der Zutaten die sie für die Versorgungsringe benötigte. Andere notwendige waren das Haar eines Externars. Das war wohl eine der teuersten Zutaten, mochte man es kaum glauben, doch musste man entweder in der Lage sein einen Solchen freundlich zu bitten oder war angewiesen auf die Ergebnisse einiger eifriger Abenteuergruppen.

Eigentlich konnten diese Ringe nur von göttlichen Zauberwirkern gefertigt werden, waren doch Zauber notwendig die Nahrung und Wasser schufen doch Zyvia hatte schon lange einen Weg gefunden diese Limitation zu umgehen und es versetzte den Mantel der Sterne in die glückliche Lage diese Ringe in größerer Stückzahl anbieten zu können, denn sie waren sehr begehrt bei all jenen die sich von ihrem Geld mehr Zeit erkaufen wollten.

Sie wickelte das Erinnyenhaar um den silbernen Ring entlang einer bestimmten Gravur die sie zuvor angefügt hatte und wob dabei Teile der Energie des Zaubers in den so geschaffene magische Behältnis. Gefolgt von dem Blatt das sie darum wand. Mit dem Wirken des Zaubers sollten Haar und Blatt schließlich mit dem Metall verschmelzen und nur eine blasse Kontur würde zurückbleiben. So nährten die natürlichen Energien dieser Stoffe schließlich den Zauber für die Ewigkeit.

Als sie zur Tasse griff blickte sie schließlich in ein leeres Behältnis und auf einen beinahe geleerten Teller.
Zyvia war zu lange hier um nicht sofort zu vermuten, dass etwas nicht recht war und sie nicht allein im Raum sein konnte. Die Worte des Zaubers flossen von ihrem Geist in ihren Mund und gossen die Magie in die Form eines Sinnes den selbst der gewiefteste Dieb nicht zu täuschen vermochte. Es dauerte nur einen Moment bis sie denjenigen der es gewagt hatte hier einzudringen ausmachen konnte, obwohl sie ihn nicht identifizieren konnte. Aber sie wusste wo er sich befand.

Ein Fesselzauber entwich ihrer Hand doch prallte er gegen eine unsichtbare Barriere von der sie wusste, dass nur wenige Wesen die auf dieser Ebene heimisch waren und sich hier aufhalten konnten sie besaßen. Der angeborene Widerstand gegen Magie, war auf dieser Ebene vor allem im Unterreich verbreitet was wohl ein Ergebnis der dort herrschenden Strahlung sein musste - so die Hypothese.
"Faern, hast du nichts besseres zu tun...?"
monierte sie und verschränkte die Arme vor sich, die Augen auf eben jene Stelle an der Decke fixiert an der er sich befinden musste.

"Ihr Magier verlasst euch stets auf eure Magie und wenn sie euch nichts nützt, was tut ihr dann? Das war der Grund warum ich mich davon überhaupt wieder gelöst habe"
erwiderte er und schälte sich aus dem Schatten heraus. Die Beine und eine Hand hielten sich an der Decke fest während er in einen Apfel biss.

"Dass du so denkst liegt daran, dass du dir nie die Mühe gemacht hast sie richtig zu verstehen. Alles folgt seinen Regeln und wenn du diese Regeln verstanden hat, dir Gedanken darüber machst wie die einzelnen Instrumente zusammenspielen erkennt man auch welche von ihnen für welches Lied vonnöten sind. Du musst nur den rechten Zauber zur rechten Zeit gebrauchen, nicht ständig den Gleichen ohne zum Ziel zu gelangen"
erklärte sie und funkelte ihren Apfel in seiner Hand an.

"Wozu verstehen, wenn es doch so auch funktioniert. Ich habe mir die Zauber angeeignet die mir nützlich sind. Ich kenne ihre Gesten und die Worte die sie in Form gießen, das genügt mir doch. Was verleiht es mir wahrlich jede Nuance zu verstehen...?"
Faern antwortete und Zyvia wandte sich von ihm ab um sich wieder an ihre Arbeit zu machen. Es verging ein kurzer Moment der Stille ehe Faern abrupt das Ende des Spinnenlaufzaubers kommen sah und sich vergeblich an der Decke festkrallen wollte die ihm keinen Halt mehr bot. Der Verrat lag in der Luft als er zu Boden fiel.

Zyvia lächelte kurz als sie über die Schulter zu ihm sah.
"Beispielsweise zu wissen, wann der Zauber sein Ende hat." Sprach sie genüsslich und nahm den Rest des Apfels aus seiner Hand.
"Du kratzt an der Oberfläche der Schattenebene wie eine Katze an einem Wandovrhang, hat es dich nie begehrt einmal hinter den Vorhang zu blicken?"

Faern rappelte sich wieder auf.
"Punkt für dich..." knurrte er leise.
"Zeig es mir!"

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 Betreff des Beitrags: Re: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: Sa 18. Jul 2015, 22:30 
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Weniger Wochen zuvor...

"Faern, wenn du alles mit dem Schwert niedermachst lernst du nichts!"
Rief Zyvia ihm zu als Faern soeben sein Schwert in einen der Magier trieb.

"Doch, mit dem Schwert niedermachen"
entgegnete Faern geradezu stoisch und trat gedankenlos über den Körper des Magiers der sich in kleine Lichtpunkte zerteilte.
"Heißt es nicht immer, dass man lernen soll die Magie nicht zu gebrauchen und solche Dinge?"

Zyvia atmete durch.
"Natürlich, aber das ist vielmehr eine philosophische Sache. Es heißt auch, dass du mit der Magie üben sollst. Du weißt vielleicht sogar besser als ich, dass Übung konstantes Wiederholen erfordert. Wenn du darüber hinweg bist, sollst du sie effizient einsetzen. Nun nutze einmal den Zauber!"

Faern sah über die Schulter zu Zyvia zurück und die karmesinroten Augen fixierten sie einen Moment lang undeutbar ehe er sein Schwert hinter seinen Rücken hielt und das Trugbild der letzten Frau fixierte. Er zeichnete mit dem Zeigefinger der freien Hand knapp ein Symbol in die Luft und als es von weißen Flammen umsäumt wurde nahm er es in die Hand um es in der Form mehrerer schwarzer Kugeln die mit weißem Feuer loderten zu entlassen. Der Aufprall ließ die Magierin zu Boden taumeln und ebenfalls in kleine Lichtpunkte vergehen.
Faern sah zu Zyvia zurück in der aufmüpfigen Art die fragen wollte ob das genug amüsiert hat.

"Faern, du wolltest das doch lernen...?" Zyvia sah ihn verdutzt an.
"Schon, aber nicht wie man Zauber auf Trugbilder wirft. Ich wollte mehr über die Wunder der Magie lernen, nicht Schwert gegen Flamme tauschen. Das hat mich damals bereits gestört." Erwiderte er.
Zyvia presste ertappt die Lippen aufeinander.
"Ich... hatte gedacht, dass es dir genau darum ging. Die Schattenebene interessiert dich jedoch, nicht?"
Faern nickte.

"Nun gut, dann will ich dich ein wenig herausfordern"
Zyvia griff in ihre Robe und brachte eine mit einem Lederband umwickelte Schriftrolle hervor.
"Auf dieser Rolle habe ich einen Schattenlaufzauber geschrieben. Damit ist man in der Lage zur Schattenebene zu reisen. Das ist nützlich weil man damit deutlich schneller reisen kann. Du kannst du in vier Tagesläufen von hier nach Sembia und zurück laufen."

Faern merkte auf.

"Wenn du es schaffst den Zauber zu bekommen und ihn beherrschen lernst, hast du riesige Schritte getan."
Zyvia trat in die aufkeimende Dunkelheit der untergegangenen Sonne und entlockte mit einigen in dunkler Stimme gesprochenen Worten einen Zauber. Faern sah fasziniert dabei zu wie sie einen Arm in den Schatten steckte und ihn ohne die Schriftrolle wieder herauszog.
"Das ist das Schattenversteck. Wenn du den Zauber an diesem Ort hier wirkst, kannst du die Schriftrolle herausnehmen. Aber du musst dich beeilen, die Schattenebene ist sehr launisch und bewegt manchmal Dinge..."
Sie lächelte kurz und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Ich denke, jemand der sich Faern nennt findet den Zauber in der Bibliothek selbst...?"

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 Betreff des Beitrags: Re: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: So 19. Jul 2015, 22:27 
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Tage darauf...

"Ich finde es nicht gut etwas in einem Schatten zu verstecken"
bemerkte die junge Saralke, die junge Sonnenelfe die gerade einmal ein Jahrzehnt ihres Lebens hinter sich gebracht hatte. Ein Zeitraum, der Mühe hatte ein Hundertstel der Zeitspanne auszumachen die ihr noch beschieden sein konnte.
"Ameng versteckt auch immer Dinge vor mir. In letzter Zeit sich selbst und diese merkwürdige Schriftrolle. Hat Zyvia nicht eigentlich gesagt, du sollst selbst nach dem Zauber suchen?"
für die junge Elfe, die sonst sehr auf sich selbst konzentriert war sprach sie doch recht freiherzig mit denen die ihr nahe standen und eine diese Personen war, mochte man es kaum glauben, der Dunkelelf der auf wenig verständlichen Wegen zur Familie gehörte.

"Sie hat nicht gesagt, dass ich allein suchen muss. Außerdem suche ich ja, du hilfst mir lediglich dabei und du kannst auch etwas dabei lernen" erklärte Faern während er ein Buch aus dem Regal zog.
"Ich glaube, dass du hier mehr lernen kannst als ich" stellte Saralke fest.
Faern brummte.
"Außerdem schuldest du mir noch einen Gefallen für den Schweinestall!" Schloss Faern.
"Das war kein Stall..." setzte Saralke an.
"Ja entschuldige... die Behausung für deine Freunde..."
"... ein Stall hat ein Dach."
"Man kann nicht alles haben."
"Warum fragst du nicht Eliza?"
"Habe ich als erstes getan, aber Zyvia hat ihr untersagt es mir zu sagen."
"Also möchte sie doch, dass du es alleine schaffst...?"
"Nein nein, Eliza ist nur sehr beschäftigt, weißt du?"
"Also ich glaube, wir würden das Buch schneller finden wenn wir nicht nach dem Buch suchen."
"Wie meinst du das?
"Zyvia hat den Zauber bestimmt absichtlich an einem bestimmten Ort verborgen um dich herauszufordern. Wenn du verstehst wo dieser Ort sein könnte, wäre es sicherlich schneller."

Faern lehnte sich zurück und dachte eine Weile nach.
Wenn Saralke recht hatte, und es gut wahrscheinlich, dann musste das Buch an einem Ort sein an dem er es finden konnte aber vermutlich beim gewöhnlichen Durchstöbern der Bibliothek nicht so rasch darauf kommen mochte. Aber es machte auch keinen Sinn es an einem Ort zu verbergen auf den er nicht kommen würde, denn er hatte nicht unbegrenzt Zeit. Sie konnte es also nicht willkürlich fortgeschafft haben. Was hatte Zyvia noch gesagt...?

Er berührte mit der Fingerspitze seine Stirn und stand auf um langsam die Reihen der Bücher abzugehen. Die Abhandlungen über die Ebenen waren schon zu offensichtlich ebenso wie das Register der Illusionszauber zu denen die Schattenanrufungen gehörten wie er sich von der jungen Elfe hatte aufklären lassen - obwohl er dort vielleicht auch nicht gesucht hätte ohne Hilfe zu erhalten, also war es doch plausibler als die Abhandlungen über die Beschwörungen für die Ebenenreisen eigentlich ihren Platz hatten. Aber das erschien ihm nicht passend genug, er musste nach...
"Sembia!" rief er aus und schnippte mit den Fingern bevor er das vergleichsweise einfache Buch herauszog.
"Volos Führer in die Lande des Handels - Sembia" las er vor und schlug das Buch auf um darin zu blättern bis ihm eine Schriftrolle entgegenfiel. Sie war just auf der Seite in denen die unterschiedlichen Geschmäcker der Weine beschrieben waren. Ob das eine Anspielung war...?
Er wischte den Gedanken fort und begann die Schriftrolle zu lesen.

"Ich hab sie!" Stieß er aus und rollte die Schriftrolle in der Faust zusammen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2015, 15:57 
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Tags darauf...

Es hatte deutlich leichter ausgesehen als Zyvia es getan hatte. Sie hatte es so aussehen lassen als würde sie einfach nur in eine Tasche greifen die sie um ihre Schulter gehangen hatte und vermutlich war es für sie bereits so intuitiv. Aber für Faern war es als würde er ein kleines Loch aufreißen müssen. Als wolle er seine Faust in eine Geldbörse zwängen.
Und es gelang!

Etwas argwöhnisch wagte er einen Blick in den Riss zwischen den Welten den er dort aufgetan hatte. Gerade groß genug, dass die Hand hinein passte. Doch wollte er zunächst hindurchblicken und er sah eine hügelige Landschaft die der Zuflucht nicht unähnlich war. Doch wo sich die Welt hier in zahllosen Farben präsentierte gab es nur unterschiedliche Facetten von Schwarz. Selbst die Blätter der Bäume waren nicht grün sondern anthrazit. Die Faszination ließ ihn einige Momente verweilen bis ihm auffiel, was er nicht sah: Die Schriftrolle die dort liegen musste. Er atmete durch und sah noch einmal genauer hin.
Doch, sie war dort aber einige Meter weiter fort.

"Ein ziemlich unzuverlässiger Zauber ist das" murrte Faern und sah über die Schulter zurück zu Zyvia.
"Ich hätte nicht erwartet, dass es so rasch sein wird. Ich lasse es dich aus meinem Buch abschreiben, keine Sorge." Versicherte ihm Zyvia.

"Gibt es nicht einen Zauber mit dem man selbst durch das Loch passt? Dann gehe ich hinüber, hole die Schriftrolle und kehre zurück, das müsste doch gehen oder?" Fragte Faern.

"Ja, schon..." meinte Zyvia zögerlich.
"Du hast den Zauber, oder?" Vergewisserte sich Faern.
"Ava, aber die Schattenebene ist kein sehr angenehmer Ort..." warf Zyvia ein.
"Es wird ja schnell gehen, am Besten bringst du ihn mir bei das wird eine gute Übung sein!"
Beschloss Faern.

Zyvia presste die Lippen aufeinander, begeistert war sie wirklich nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wege eines Faern
BeitragVerfasst: Di 21. Jul 2015, 13:55 
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Gestern...

Zyvia stand in einigem Abstand als der Dunkelelf an den von Schatten gesäumten Hang begab der von zwei Bäumen gesäumt wurde. Er atmete noch einmal durch und sah zu Zyvia zurück.
"Das Tor hält grob eine sechstel Stundenkerze hast du gesagt?" Fragte er noch einmal nach.
"Das hängt letztendlich von dir ab, aber in etwa das wird es sein, ja. Bist du sicher, dass du das machen möchtest? Ich kann dir auch eine neue Schriftrolle anfertigen..." wandte Zyvia noch immer nicht sonderlich begeistert von dem Plan ein.
"Ich bin nicht bis hierhin gelangt weil ich aufgebe wenn es problematisch wird. Ein kurzer Besuch in der Schattenebene, was kann schon schiefgehen?" Er hob einen Mundwinkel an und trat näher zu dem Hang. Die Sonne stand tief, die Schatten waren lang. Es war ideal. Noch einmal überflogen die roten Augen die Worte in dem Buch, dann schlug er es zu und schob es in seinen Rucksack.

Er breitete die Arme aus und zeichnete die Umrisse der Schatten nach in denen er seinen Zauber wirken wollte. Er konnte spüren, dass die Konturen allmählich Manifest wurden, plastisch und greifbar. Er konnte die Schatten spüren und immer mehr wurden ihm die einzelnen Nuancen gewahr, die unterschiedlichen Töne von Schwarz die er auch beim letzten Mal hatte sehen können.
Das Wolfsgeheul in der Ferne ließ ihn kurz stutzig werden und er sah hinter sich, wurde jedoch von Zyvias raschem "Konzentriere dich Faern!" wieder auf den eigentlichen Fokus seiner Aufgabe zentriert.

Nach einigen Anstrengungen schien es ihm, dass der Spalt zwischen den Welten stabil war. Er kam sich vor als würde er versuchen ein wackliges Konstrukt in Balance zu bringen. Der Nervenkitzel lag immer in dem Moment, wo man die Hand davon nahm um zu sehen ob es hält und so war es ihm jetzt als er die Energie des Zaubers ausklingen ließ. Der Spalt hielt und es war als könnte er einfach einen Weg entlang laufen in ein dunkles Ungewisses.

Er sah noch einmal zurück zu Zyvia und sie nickten einander fest zu als Faern in den Schatten trat und bemerkte wie die Welt um ihn herum mehr und mehr ergraute. Die Geräusche klangen düsterer und drangen mehr in die Sinne ein - wie in einem schlechten Traum in dem alles sich schlimmer anfühlt als es ist.
Und doch übte dieser Ort eine Faszination auf ihn aus. Er hielt inne und zog die Augenbrauen zusammen bevor er sie wieder höher anhob als zuvor. Dieser Ort erinnerte ihn an die Phantomzone, der Ort an dem der Drache Namiri gottgleich herrschte. Dorthin wo er damals aus dem Unterreich fortgezogen worden war.
Dort wo seine Reise begonnen hatte.

Ein Blick über die Schulter ließ ihn lediglich ein weißes Schemenabbild erkennen das den Umrissen glich die er geschaffen hatte - die gewöhnliche Welt war aus der Schattenebene heraus wohl offenbar nur Licht, so wie die Schattenebene in der gewöhnlichen Welt nur schwarz war. Er hatte jedoch nicht mehr viel Zeit sich Gedanken darüber zu machen. Er musste die Schriftrolle suchen und zurückkehren. Sie konnte nicht weit sein, das war sie neulich auch nicht gewesen. Wieder hörte er das Wolfsgeheul eines nahen Waldes der ihm jetzt erst aufgefallen war - oder der jetzt erst entstanden war? So richtig klar war ihm das nicht.

Er wandte die Aufmerksamkeit wieder von dem Waldstück ab. Er musste sich beeilen!
Wieder sah er sich um und ging einige Schritte. Er war sich sicher, dass die Schriftrolle gestern hier gelegen hatte, hier einige Meter entfernt doch sie war nicht zu sehen. Der Ruf eines Raben ließ ihn jedoch wieder aufmerksam werden und den Blick in die Höhe richten. Er suchte kurz den Himmel ab und dann sah er eine Anhöhe in einiger Distanz die ihm ebenfalls bislang nicht aufgefallen war.
Dieser Ort schien mit seinem Verstand zu spielen oder sich ziemlich abrupt zu verändern - nichts davon gefiel ihm. Was ihm jedoch gefiel war die Schriftrolle der auf der Anhöhe deren hellgraue Farbe sich deutlich von der Dunkelheit des Bodens abhob.

Mit eiligen Schritten machte er sich die Steigung hinauf und spürte den Boden unter seinen Füßen der fest und weich zugleich zu sein schien, so als könnte man ihn umformen wenn man sich wirklich anstrengte. Er beschloss das später einmal näher zu untersuchen, jetzt musste er jedoch fokusiert bleiben, der Riss würde ja nicht ewig offen stehen.

Er ächzte als er sich dem oberen Ende näherte. Die Steigung war von unten besehen nicht so weit entfernt gewesen doch schließlich war er angekommen und beugte sich zur Schriftrolle herab die endlich sein war. Mit einem Durchatmen blickte er einmal von der Klippe hinab. Sie war nicht sehr hoch, einige Meter. Nicht ausreichend um jemanden mit seiner Erfahrung ernsthaft zu verletzen wenn er dort hinunterspringen würde, aber das Hinaufklettern wäre durchaus ein Akt. Jetzt musste er nur noch zum Portal zurück...

Das Geheul der Wölfe war diesmal deutlich näher als ihm lieb gewesen wäre. Als er sich umdrehte konnte er sehen, dass der Wald bereits näher gerückt war und die Wölfe sich aus diesem geschält hatten und nun blutrünstig wie sie waren auf die Klippe zuhielen und den Rückweg blockierten. Faern überlegte einen Moment lang was er machen sollte aber entschied sich für einen Zauber.
Es war schwer in dieser sich ständig ändernden Welt Distanzen abzuschätzen und die Wölfe kamen näher als ihm lieb war. Das Rudel aus sieben Wölfen fletschte die vergleichsweise hellen Zähne die sich vom schwarzen Fell abhoben. Ihre Konturen verschwammen immer wieder mit dem Grund.

Faern behielt die Schriftrolle mit einer Hand hinter seinem Rücken damit ihr nichts zustoßen konnte und streckte die andere Hand aus. Wie er es gelernt hatte ließ er Flammen erwachsenn doch das graue Feuer schien ihm nicht recht gehörig zu sein wie er es gewohnt war. Es dauerte und dauerte bis es die Wärme hatte die es haben musste damit er den Zauber weitergießen konnte. Die Schattenebene schien sich nicht nur gegen das Licht sondern auch die Wärme der Flammen zu wehren und es ihm besonders schwer zu machen.

Die Flammen loderten auf als sie schließlich die notwendige Kraft und Nahrung gefunden hatten und keinen Moment zu früh. Er zielte auf den vordersten der Wölfe und wollte die Flammen unter ihn schleudern damit sie auch die anderen Wölfe voll erfassen konnten. Ein kleiner Steinvorsprung schien ihm ideal dafür...

Ein plötzlicher Zug in seinem Rücken ließ ihn aus dem Konzept geraten. Reflexartig sah er hinter sich und über sich und in die leere Hand in der er gerade noch die Schriftrolle gehalten hatte. Der Rabe der vorhin geschrien hatte, hatte sie aus seiner Hand gerissen und flog davon auf die Schemen einer Burg zu die ihm ebenfalls erst jetzt auffielen.
"Sussun pholor dos!" Fluchte er lautstark und nur das Knurren ließ ihn wieder den Blick davon nehmen und auf das näherliegende Problem richten.
Die Wölfe waren so nah, dass ihm nur eine Wahl blieb. Er schleuderte die Flamme vor sich zu Boden, dass sie den vordersten der Wölfe im Sprung noch traf und die Explosion sich nach hinten entfaltete um auch seine Gefolgstiere zu treffen.

Um den Flammen zu entgehen blieb Faern jedoch nur die Wahl hinab zu springen. Er spürte die Hitze in seinem Rücken und bedeckte sich mit dem Mantel. Er spürte einen Schmerz am Bein als der mit grauen Flammen lodernde Wolf sich an seinem Bein verbissen hatte, ein unterdrückter Schmerzenschrei entkam ihn und er rollte sich zusammen um ja den Wolf unter sich zu wissen wenn er auf dem Boden aufschlagen sollte.
Die Klinge in seinem Stiefel schnappte auf und er rammte Knie und Stahl in den Unterleib des Wolfes als der Widerstand des Grundes dies gebot. Mit einer Rolle entfernte er sich von dem jaulenden und brennenden Tier das ihm viel zu irreal vorkam um ihm eine Gemütsregung zu entlocken.

Mit einem Durchatmen sah er in die Ferne zu dem Raben der in Richtung der Turmspitze des zentralen Turms der Burg die halb in den Schatten verborgen war entkam. Dann sah er zurück zu der Klippe.
Es gab keinen Weg, er musste dort hinauf. Er sah kurz zurück auf sein Bein - darum konnte er sich gleich kümmern wenn er wieder zu Hause war. So sehr es ihn auch ärgerte, die Schriftrolle nicht zurückbringen zu können - zu versagen. Er sprach die Worte des Zaubers der ihm sehr vertraut war und fasste mit der Hand an den Stein der an seinen Fingern haften blieb.

Mit dem Zauber dort hinauf zu klettern war im Grunde einfach und... wieder durchfuhr ihn der Schmerz am Bein. Er konnte das Bein kaum mit Gewicht belasten. Das Gesicht schmerzvoll verzogen griff er an seinen Gürtel und zog die Phiole hervor die ihm Linderung verschaffen sollte. Doch sie würde etwas brauchen um zu wirken und Zeit hatte er nicht. So stürzte er den Inhalt hinunter und begann zu klettern. Der Schmerz nahm auf den ersten Metern nicht ab und auch dann erst sehr gemächlich. Warten konnte er nicht, er musste dort jetzt hoch.

Schritt um Schritt kletterte er nach oben, es wäre gewiss eine Sache von Momenten gewesen normalerweise doch jetzt kam ihm jede Bewegung langsam vor und er fluchte innerlich, dass er sich so hatte ablenken lassen. Hätte er doch direkt den Zauber auf die Wölfe geschleudert!
Mit einem Ächzen zog er sich die Anhöhe hinauf und erblickte die verkohlten Reste des Rudels - immerhin darum musste er sich keine Sorgen mehr machen. Ein suchender Blick ließ ihn die weißen Umrisse in der Ferne erkennen und er atmete erleichtert durch. Er machte sich daran sich auf den Zauber zu konzentrieren den er vorbereitet hatte um rasch zwischen zwei Orten reisen zu können die er sehen konnte. Er musste dann nur noch hindurch treten...

Das Geräusch schlagender Hufe riss ihn aus der Konzentration und er sah wieder hinunter zu dem Weg der zu der Burg in der Ferne führte - auch dieser Weg schien ihm neu zu sein. Ein schwarzes Ross und ein Reiter waren zu sehen und eilig auf dem Weg zur Burg. Was ihn jedoch aufmerken ließ war die Person die gefesselt hinten auf saß. Selbst ohne Farben zu erkennen waren seine Augen scharf genug um zu sehen.

"...Zyvia!"

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