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 Betreff des Beitrags: Die Geschichten des Alten Rollo...
BeitragVerfasst: Di 27. Okt 2015, 19:05 
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Der alte, bärtige Mann saß in seinem Schaukel stuhl, der weiße Bart schien leicht zu glänzen im Schein des Kaminfeuers. In der Taverne war es ruhig, von draußen hörte man jedoch immer wieder lautes Brüllen, Kistenscheppern und Fluchen. Leises Prasseln und Knistern erfüllte den Raum, immer wieder steigt eine zusätzliche kleine Rauchschwaden in die Höhe denn der Mann, den man um die siebzig Lenzen schätzen darf, paffte gemütlich seine Seemannspfeife.
Es war Rollo, von vielen Seemännern einfach nur der Alte Rollo genannt, der es sich an seinem üblichen Platz gemütlich machte. Ein altgedienter Seefahrer von dem man erzählt dass er sämtliche Geschichten und Mythen der See kennt und alle Wesen, die darin hausen, bestens kennt. Oft plaudert er auch über seine Erlebnisse über deren Wahrheitsgehalt nur allzu gern gestritten wird.
Im Hintergrund deckte die Schankmaid die Tische, die Krüge klirrten welche vom Wirt gesäubert wurden, während dessen erhob er die Stimme. "Na, Rollo. Was hast du denn heute für ein schönes Märchen zu erzählen, he?" rauchig lachte der Wirt. "Schnippisch wie immer, Alfrid!" konterte der noch rüstige Mann.
Mit einem lauten Knall schmetterte die Tür von draußen auf, während Wirt und Schankmaid vor Schreck einen Moment zusammenzuckten, rührte sich der Alte Rollo kein Stück als hätte er erwartet dass da jemand kommt. "Rollo, Rollo! Bist du schon wach, Alter Fischräuber?" erklang eine unschuldige Jungenstimme, es war ein strammer Bursche, welcher um die fünfzehn Winter zählte, mit feuerroten Haar der suchend durch den Raum blickte. "He! Man kann Türen auch langsam öffnen!" erklang es mahnend vom Wirt während dieser zum Kamin deutete, mit einem verzeihenden Schmunzeln. Der Junge rieb sich lachend den Nacken "Tschuldige, Alfrid! War nur aufgeregt!" der Bursche schloss darauf vorsichtig die Tür und ging zum Thresen "Gib mir ne Milch!" bestellte jener dann grinsend. Der Wirt blinzelte verdutzt und blickte ungläubig zu seinem Gast runter, die Schankmaid kicherte vergnügt ob dieser Reaktion "Hör mal, du bist bald ein echter Mann, du solltest lieber Met oder Bier trinken, nur Weichlinge trinken Milch!" entfuhr es dem Wirt. "Milch!" wiederholte der Junge einsilbig wie nachdrücklich und schob die Münzen zum Wirt. Leise schimpfend machte Alfrid die Bestellung fertig und reichte dem Besteller den Becher. Mit glänzenden Augen wandte er sich um zum Kamin, dort wurde er schon von einem leise lachenden Rollo empfangen. "Beharrlich wie immer, mein kleiner Freund" Rollo atmete tief durch und nahm einen großen Zug von seiner Pfeife. "Klar, sonst kriegt man nich was man will, nech?" erwiederte der Bursche mit einem spitzbübischen Grinsen und setzt sich auf den Fellteppich der zu Rollos Füßen lag. "Nun dann lass mich dir eine Geschichte erzählen. Das hab ich dir versprochen und deswegen bist du doch hier, nicht wahr Harald" die blauen Augen richteten sich auf den Burschen...welchen man bald als Harald Flammbart kennen wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geschichten des Alten Rollo...
BeitragVerfasst: So 28. Feb 2016, 23:41 
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Die Legende von Stinkmaul, der Schiffsfresser

Dem Altem Rollo entfuhr ein beachtlicher Rauchschwall der sich mit dem Kaminrauch verband. "In den Häfen der Schwertküste und unter den Schiffsjungen erzählt man sich seit jeher eine Geschichte, eine Geschichte von einem Wesen welches unter dem Namen Stinkmaul, der Schiffsfresser bekannt ist" begann er die Geschichte mit bedächtiger Stimme. Harald weitete kurz die Augen und blickte skeptisch zum alten Mann hoch "Willst mir jetzt was von meinem Vater erzählen oder was?" fragte er schnippisch und amüsiert.
Rollo lachte kurz und heiter auf, schüttelte dann den Kopf nachdem sein Gesicht wieder ernste Züge annahm. "Weit westlich von hier entdeckte einst ein Händler dieses Wesen. Es war vor langer, langer Zeit. Eine Zeit wo die Meere noch unerforscht waren und Sitten noch rauer als heute!" Rollo nahm abermals einen Zug von seiner Pfeife und fuhr fort: "Ein mutiger Kapitän beschloss dieser Unwissenheit ein Ende zu setzen, so fuhr er aus um die unbekannten Gebiete auf Karten einzuzeichnen. Die ersten zwei Zehntagen verliefen unproblematisch, die Wellen tanzen am Horizont und Lathander tanzte mit Selûne am Himmel" es folgte eine kurze Pause, die Schankmaid erkundigte sich beim Alten Rollo ob er doch etwas trinken mag.

Dieser bestätigte die Anfrage und bestellt einen Rum für sich. Dann blickte er wieder zu seinem Zuhörer der mittlerweile völlig gefesselt war. "So ging die Reise immer weiter, Tag um Tag, Meile um Meile. Bis...bis der Schein Selûnes eines Nachts gänzlich von Shar bedeckt wurde. Es war dunkelste Nacht, man konnte die eigene Hand nicht mehr vor augen sehen!" Rollo nahm einen Schluck, raunte zufrieden ob der Erfrischung. "Plötzlich färbte sich der Himmel in grelles Grün, es grollte und Blitze durchzogen den Himmel! Die Wellen warfen das Schiff hin und her, der eisige Wind peitsche die Segel! Der Kapitän befahl die Rückfahrt zum Osten, doch seine kräftige Stimme wurde von einem zornigen Grollen übertönt!" es folgte eine dramaturgische Pause, Rollo liebte es seine Geschichten in die Länge zu ziehen und seine Zuhörer auf die Folter zu spannen.

Harald deutete dass er doch weitererzählen möge, was dann auch passierte "Hinter dem Schiff türmte sich eine Gestalt auf, erst einem Berg ähnlich formte sich im Schatten der Blitze eine Kreatur die einem Wal ähnlich sah und dennoch viel größer war! Eine Frontäne ergoss sich am Himmel, doch statt aus Wasser bestand sie ätzender Säure! Die Segel und Holz wurden zerfressen! Das riesige Ungeheuer öffnete sein Maul und machte Jagd auf das Schiff, der Gestank des Todes verbreitete sich dabei und man sagt dass man auch die Schreie jener Seeleute vernehmen konnte die von dieser Kreatur verschlungen wurde!" Rollo gestikulierte wild mit seinem Armen um die Szenerie zu beschreiben. "Das Wesen kam dem Schiff immer näher und genau in dem Moment in dem es zuschnappen wollte, verschwand es mit einem mal! Der grüne Himmel wurde von Selûnes Licht erhellt, das Meer beruhigte sich wieder und der Wind wehte wieder in einer frischen Brise, alles als wäre nichts gewesen! Der Kapitän zog sich zu seinem Hafen zurück und erzählte von diesem Ereignis" beendete Rollo die Geschichte. "Manche sagen es war nur eine Sirene die sich einen Spaß machte, andere sagen der Kapitän war betrunken" erklärte der betagte Seefahrer in ruhiger Manier. "Dennoch hält sich diese Legende bis heute und man hört immer wieder Berichte von Seeleuten die das Gebiet welches wir als die Walknochen bezeichnen dass es dort spuken soll..." mit einer nachdenklichen Miene entließ Rollo wieder einen Rauchschwall Richtung Kamin. "Wenn Shar den Himmel verdunkelt, meidet die Knochen sonst holt sie euch" murmelte er noch leise...


Zuletzt geändert von Deeman am Sa 5. Mär 2016, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geschichten des Alten Rollo...
BeitragVerfasst: Sa 5. Mär 2016, 22:53 
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Der rothaarige Jüngling saß auf seinem Bett, dabei über ein Buch gebeugt dass schon bessere Tage gesehen hat. Die Seiten waren schon leicht vergilbt und das Leder abgegriffen. Seine Augen huschten dabei eifrig über die Zeilen der aufgeschlagenen Seite.


Die Sage von Goldkehlchen

So lasset mich berichten von einem Wesen dessen Name von den kalten Winden der Eisspitze des Nordens bis zu den warmen Brise der Wilden Küste im Süden mit voller Ehrfurcht und Verlangen geflüstert wird. Ein Wesen dessen Schönheit sogar Lady Feuerhaar vor Neid erblassen lässt, eine Stimme die jeden Barden Faerûns vor Scham verstummen lässt, Schuppen die so glänzen dass selbst das reinste Mithral wie dumpfes Eisen wirken mag.
Goldkehlchen, ja lautet ihr Name. Ein Nixe stets auf der Suche nach würdigen Gesangspartner der ihrem Lebensliede lauschen und einstimmen möge!

So saß einst ein junger Fischer auf seinem Boote um sich sein abendliches Mahl zu erhaschen. Seit einem Zehntag hatte er nichts zu Essen bekommen, die Fische schienen ihn zu meiden! Laut donnerte es aus seinem Bauch heraus, der Magen protestierte lautstark! Tag um Tag und Stunde um Stunde saß der fleißige Fischersjunge nun dort, die See wiegte sich in Seelenruh, der Wind weht um seine Nase wie der frische Atme einer Nymphe! So begann er sein Lied zu summen um sich die lange Weile zu vertrieben und beobachtet das Meer vor sich.
In das Summen des Fischers mischte sich nun ein liebliche Stimme, doch war kein Wesen in Sicht welches im Stand zu war! "Wer da?" fragte er erschrocken. "So sing ich mein Lebenslied mit dir..." kam es im bezaubernden Singsang als Antwort. "Wer seid ihr, holde Maid? Und wo?" die Aufregung und Neugier war dem jungen Mann deutlich anzumerken. "Komm und lausche mir, so teile ich meine Geschicht mit dir". Verdutzt schaute sich der Fischer weiter um, instinktiv versuchte er dem Gesang einzustimmen. Im freudigen Duett, im perfekten Einklang, trällerte der Fischer mit dem lieblichen Wesen ein Lied, die Fische tanzen freudig mit, der Himmel erhellte sich und das Meer schimmerte im Smaragdgrün! "So sing ich dein Lebenslied mit dir, mein Goldkehlchen!" erschallte es voller Inbrunst. Das ungesehene Wesen kicherte vergnügt, neben seinem Boot konnte der Fischer einen kurzen Moment eine silberne Fischflosse erspähen. "Warte!" rief er erschrocken als er bemerkte dass sie sich fort bewegte. "Ich bin das was du gesehen und gehört hast" erhallte es belustigt. "So halte unser Lied stets in Erinnerung" im hohen Bogen schoss dem Wasser eine kleine Holztruhe hervor. Der Fischer blinzelte und öffnete die Truhe vorsichtig. Darin befand sich eine Flöte aus reinstem Silber, geschmückt mit den buntesten Muscheln!
Seit jeher spielte der Fischer stets sein Lebenslied, immer mit seinen Gedanken bei Goldkehlchen und er musste seitdem nie wieder Hunger leiden!


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