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 Betreff des Beitrags: Rastlos
BeitragVerfasst: Mo 14. Dez 2015, 18:05 
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Kühle, stählerne Gitterstäbe störten sein Blickfeld. Sein Blickfeld auf einen steinernen kargen Raum in dessen Mitte sich ein Podest befand. Darauf kniend erkannte er Sarinius, wie er mit der geflügelten, grauhaarigen Elfe sprach. Doch Jerem verstand nicht, was Nocturne ihm sagte. Was Sarinius ihr entgegen rief. Seine Hände legten sich um die Gitterstäbe, umklammerten sie und versuchten zunächst auf natürlichen Weg eine Schwäche an ihnen zu finden - doch er versagte darin. Erneut fiel sein Blick auf Sarinius und Nocturne, ihm war als habe er nicht mehr viel Zeit... also versuchte er einen anderen Weg sein Gefängnis zu verlassen - doch auch darin versagte er.

Mit zunehmender Verzweiflung trat und schlug er gegen die Gitterstäbe, während sein Blick starr auf seinen Freund gerichtet war. Jener Freund, der nun gezwungen schien seine Hände langsam in seinen eigenen Mund zu schieben. Ein gellendes Lachen erreichte Jerems Ohr, als Sarinius zubiss.


Seine Augen waren weit aufgerissen als er mit einem Male wach wurde. Tief einatmend rieb sich Jerem durch sein Gesicht. Wieso waren jene Bilder noch in seinem Geist..? Wo war er überhaupt..?

Nachdem er sich genauer umgesehen hatte, schlich sich die Erkenntnis in seinen Geist: Er war in Sarinius Zimmer im Goldenen Segel. Vor ihm lag eines seiner Bücher, welches Jerem versucht hatte konzentriert zu lesen. Obschon es ihm vorkam, als würde er mindestens ein Drittel der Wörter und Sätze in jenem Buch nicht kennen - als seien sie aus einer anderen Sprache, die man mit dem Chondathan zum Spaß vermischt hatte.

Murrend schloss er das Buch. Es war bereits spät und er sollte längst 'Heim' im Frankys sein. Diese Bücher, Werkzeuge einer unbeschreibbaren Tortur, würden am nächsten Morgen noch da sein. Frustriert warf er eines von Sarinius' Schreibtisch. Er hatte zwar Ansätze, ja sogar zwei mögliche Orte an denen er suchen konnte... vielleicht sollte er nur zur Sicherheit drei Orte daraus machen, nur für den Fall, dass jene Bilder von Nocturne keine Visionen waren.... aber er wusste noch nicht, wie er jene Ansätze verfolgen sollte.

Missmutig beugte er sich hinunter und hob das Buch wieder auf, nur um die Seite welche er zuletzt gelesen hatte, einzuknicken - so würde er die Seite rasch am nächsten Tag wieder finden.

Und so verließ er das edle Zimmer wieder... sie würden Sarinius finden. Sie mussten einfach.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rastlos
BeitragVerfasst: Mo 14. Dez 2015, 18:06 
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Der letzte Tropfen der goldenen Flüssigkeit versank im Erdreich Chaunteas und ließ damit die edle, illuskische Flasche leer und nun ihrer Funktion beraubt, zurück. Still hatte Jerem dem goldenen Wein zugesehen, wie er aus der Flasche hinaus auf die Wiese floss, wie die Flüssigkeit eine kleine Pfütze vor ihm gebildet hatte, nicht willends direkt und vollkommen aufgesaugt zu werden. Analysierend löste er danach das Etikett der Flasche und sah dahinter nach, suchte nach einer Spur, einem Hinweis.. aber wofür?

Er hatte jenes 'Geschenk' nicht verstanden. Flinn musste damit etwas beabsichtigt haben, vielleicht war es eine Nachricht die Jerem noch nicht entschlüsselt hatte. Oder es war ein Zeichen, eine stille Provokation oder Bestrafung doch auch hier verstand er nicht... zu welchem Zweck? Frustriert bewegte er sich wenige Meter fort, versuchte zu ergründen, was ihm hier entging. Doch gleich auch zu welcher 'Lösung' er kam, er fand nicht den Hintergrund dessen. Die Begründung, den Antrieb.

Sein Rücken spürte den kühlenden Stein der riviner Stadtmauer und er nahm jene Stütze an, ließ sich an ihr hinab gleiten und streckte dort, auf dem Boden, die Beine von sich. Interpretierte er hier zuviel hinein...? Nein. Das war Flinn, Flinn sah in allem etwas von Bedeutung, ebenso musste es mit seinen Handlungen sein. Die Flasche zerschellte an der nahen Mauer, als Jerem sie dagegen warf. Frustriert und verzweifelt, die Lösung nicht zu finden.

Ein Kopfschütteln folgte. Ich habe keine Zeit. Keine Zeit die Botschaft zu finden, wieso sagst du sie mir nicht einfach?! Wieso nicht..? Wir alle haben keine Zeit. Für nichts.

Und doch ging er seiner Arbeit nach, kehrte inzwischen wieder abends Heim und versuchte, diese kleine Illusion von Normalität aufrecht zu erhalten. Doch wozu? In wenigen Tagen würde sich alles ändern. Bekannte, Freunde, jene die er zu seiner Familie zählte - sie alle könnten sterben. Inklusive ihm. Der letzte Zehntag war ein stetiger Bote von Todeswahrscheinlichkeiten gewesen.

Sie stirbt.
Sie wird sterben.
Sie wird wahrscheinlich sterben.
Sie stirbt in vier Tagen.

Ich habe nur noch drei Tage.
Meine Tage sind gezählt.


Wieso musste der Tod ein stetiger Begleiter sein...? Er war es leid. So furchtbar leid. Niemand sollte sterben, niemand. Vielleicht war eine Zukunft, in der irgendeine Art von Frieden herrschte, kontrolliert von einem Wahnsinnigen, trotzdem besser als die Gegenwart. Vielleicht war sie das wirklich. Wenn sie überleben würden.


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