Ameng Xilo hat geschrieben:
Unglaublich. Ich spiele nicht viele Spiele (früher mal waren es mehr), aber ich habe selten ein Spiel gespielt, das mich so gefesselt hat. Ich habe es jetzt durch und dabei sowohl RL- als auch Rivin-Aufgaben an diesem Wochenende vernachlässigt (entschuldigt bitte), aber dieses Spiel war einfach fantastisch. Eine so mitreißende Story mit wunderbar durchdachten Handlungssträngen und sehr überraschenden, aber niemals unschlüssigen Wendungen. Jede Handlung jeder Figur macht im Nachhinein Sinn, manche böse wirkende Figur ist eigentlich gut und manche gut wirkende Figur in Wahrheit abgrundtief böse, doch dies erschließt sich einem erst nach und nach. Die drei Hauptfiguren Max, Chloe und Warren wachsen einem schnell ans Herz, doch auch viele Nebenfiguren sind sehr sympathisch, so dass man eine Empathie mit vielen Figuren aufbauen kann, welche die Entscheidungen, die man treffen muss (und die sich daraus ergebenden potentiellen Konsequenzen) zuweilen schwer fallen lassen. Die ganze Story steigert sich bis zum Ende hin in einem grandiosen (und entsetzlichen) Finale - die Alptraumwelt in Episode 5 war wirklich creepy, hat aber einen guten Weg zum Ende geebnet.
(Weitere Anmerkungen mit Spoilern können durch die Markierung des folgenden Absatzes gelesen werden)
Spoiler hat geschrieben:
Wobei ich die Entscheidung am Ende wirklich schlimm fand. Aber der fieseste Handlungsverlauf ist der mit Chloe im Rollstuhl als Preis für die Rettung ihres Vaters und ihrer abschließenden Bitte bei diesem Teil der Story. Nebenbei: Nathan Prescott fand sogar ich hassenswert! Das will was heißen! Allerdings habe ich mir recht schnell gedacht, dass es noch jemand hinter ihm geben muss und ja, hier gab es viele Verdächtige. Das ausgerechnet dieser Charakter es war, hatte mich aber tatsächlich überrascht, obwohl es im Nachhinein betrachtet einige Hinweise gab.
Und ja, stellenweise waren meine Augen auch leicht gereizt.
Endlich auch von meinem "Pile of shame" runter und ich muss sagen, hier hat niemand zu viel versprochen! Das Spiel hat mir einige unruhige, emotional aufgewühlte Nächte beschert. Und obwohl die grundlegende Geschichte letztlich vorhersehbar war, haben die Designer und Autoren es doch geschafft, aus einem gerade am Anfang doch stark nach Schema F ablaufendem High-School-Coming-of-age Drama mit Hipster-Einschlag ein sehr berührendes Erlebnis zu machen, das mich nach Beendigung sowohl glücklich als auch traurig zurücklässt. Das schaffen nicht viele Medienprodukte!
Die Entscheidung am Ende ist mir übrigens recht leicht gefallen. Wenn das Spiel doch eines zeigt, dann dass unsere Handlungen bereits mittelfristig unvorherhersehbar viele Konsequenzen haben. Insofern war es für mich keine Wahl zwischen einer moralisch richtigen und einer moralisch falschen Entscheidung, wie es viele die es gespielt haben meinen.
Mal sehen ob sich das Konzept in der zweiten Staffel abnutzt. Und auch wenn ich mit dem Schlimmsten rechne, auf die Realfilmserie bin ich auch gespannt...
PS: Warren stinkt und ist keine Hauptfigur!
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