Es ist drei Uhr nachts und ich kann nicht schlafen. Was mir in letzter Zeit häufiger passiert.

Zu viele Dinge, zu viel Unruhe, zu viel Wehmut. Ich blicke zurück zu den Zeiten als die Zeiten einfacher waren und stelle fest: Eigentlich waren sie nicht einfacher. Es kommt einem nur rückblickend einfacher vor, weil man weiß, wie die Ereignisse ausgegangen sind.

Und weil man dazu neigt, negative Dinge meist nicht so stark im Gedächtnis zu behalten.

Nichtsdestotrotz - momentan kommt mir mein RL mal wieder etwas schwieriger vor.

Chronische gesundheitliche Widrigkeiten (eigentlich nur diverse 'Wehwechen", nichts wie bei manchen anderen im meinen Alter, aber dennoch belastend) und eine zunehmende Dünnhäutigkeit im Umgang mit allen Dingen. Die damit verbundene Gewissheit, dass meine Jugend vorbei ist, weil ich heuer 40 werde (gut, einige können mich immer noch Jungspund nennen).

Gefühlt bekommen immer mehr Leute in meinem Bekanntenkreis, der nun zwischen 35 und 50 kreist, irgendwelche wirklich schlimmen Diagnosen. Manchmal kommt es mir vor wie ein großes Spielfeld, jeder zieht irgendeine Ereigniskarte und wenn man Pech hat, ist es was Schlimmes. Und ganz oben, bei den ganz älteren Bekannten, 'lichtet' sich das Feld und Leute sterben.

Vielleicht war es kindisch, aber zwischen 20 und 30 habe ich immer noch das Gefühl gehabt, alles würde 'ewig' so weitergehen, wie es gerade läuft. Auch wenn ich natürlich wusste, dass es nicht so ist. Aber die Zeit schreitet voran und ich blicke zurück und bin manchmal traurig über Dinge, die passiert sind, glücklich über andere, die passiert sind, sehe aber jenen mit Wehmut nach.

Warum blicke ich so mutlos in die Zukunft? Liegt es daran, dass ich keine Kinder habe? Ich hätte gerne Kinder gehabt. Und irgendwie habe ich immer gedacht, das wird schon noch. Aber allmählich wird es doch eher unrealistisch. Ist es das, was man eine Midlife-Crisis nennt? Im Moment wird mein Dasein dominiert von Pessimismus und Angst. Ich weiß, ich bin ein Weichei. Bevor Missverständnisse auftreten - ich bin nicht suizidal. Nur sehr oft traurig und ängstlich.

Die politische Situation ist angespannt wie ich es selten erlebt habe, sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik. Und jahrzehntelange Misswirtschaft, Ausbeutung und Umweltverschmutzung rächt sich nun an allen Ecken und Enden. Eine Krise und Katastrophe scheint die nächste zu jagen.

Ich fühle mich so oft so macht- und hilflos. Früher dachte ich, ich kann Dinge beeinflussen, aber die Wahrheit ist, die meisten Dinge in meinem Leben sind eben einfach passiert und ich habe darauf reagiert, manchmal ging es besser aus, manchmal schlechter, aber ich bin mir nicht sicher, welchen Einfluss ich am Ende tatsächlich hatte.

Ein Anker ist die Realitätsflucht. NWN2 und seine PWs, andere gute Games wie BG3 und natürlich viele gute Bücher, Comics, Filme und Serien. Aber am meisten macht immer noch NWN2 davon aus, weil ich hier eben vollständig für einige Stunden abschalten und in eine andere Welt eintauchen kann. Daher bin ich auch sehr glücklich, dass es NWN2 immer noch gibt.

Ich will niemanden mit meinem Text traurig machen, triggern oder ängstigen, ich hatte nur das Bedürfnis, mir etwas von der Seele zu schreiben. Und jetzt probier ich mal, nochmal zu schlafen.

Liebe Grüße
Euer Marek

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~"This ist my battle. This is my battleship."~

"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

~Shadow is a man who never loses his virginity - because he never loses.~

Das Leben kann in bestimmten Phasen besonders anspruchsvoll sein, vor allem wenn man sich mit gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert sieht (Herausforderungen sind Herausforderungen, egal in welcher Relation sie zu denen von anderen stehen) und das Gefühl hat, die Zeit verändere sich in einem rasanten Tempo. Die Art und Weise, wie wir auf Ereignisse zurückblicken, wird oft von der Perspektive beeinflusst und ich denke du hast recht, dass man im Nachhinein vieles als einfacher empfindet, weil man weiß, wie es ausgegangen ist^^

Das Älterwerden, das Betrachten der eigenen Lebensreise und die Einsicht, dass manche Dinge nicht so verlaufen sind, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte, können eine Melancholie hervorrufen. Es ist eine Reise voller Höhen und Tiefen und es ist völlig in Ordnung, die verschiedensten Emotionen dabei zu fühlen - auch Traurigkeit. Kinderlosigkeit und das Gefühl, dass die Jugend und jugendliche Unverwundbarkeit vorbei ist, können besonders gewichtige Gedanken sein.

Die politische Lage und die ökologischen Herausforderungen können überwältigend sein. Es ist normal, sich macht- und hilflos zu fühlen, angesichts der Komplexität globaler Probleme, denen man dank moderner, allgegenwartiger Medien auch nie wirklich entkommen kann.

Es ist schön zu hören, dass du in kreativen Aktivitäten wie Spielen, Büchern und Filmen einen Zufluchtsort findest. Diese Form der Selbstpflege ist nicht nur legitim, sondern auch äußerst wichtig. Der Anker, den du in solchen Momenten entdeckst, kann als ein Ort der Ruhe und Entspannung fungieren und das darf man nicht unterschätzen. Spiele wie NWN2 können nicht nur Unterhaltung bieten, sondern auch eine Möglichkeit sein, für eine Weile dem Alltag zu entkommen. Sie ermöglichen es, in andere Welten einzutauchen und neue Abenteuer zu erleben. Diese Auszeit kann dazu beitragen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. Es ist nur wichtig darauf zu achten, dass es mehr der Selbstpflege dient und nicht nur der Flucht dient.

In schwierigen Zeiten ist es manchmal die Kunst, sich selbst Momente der Freude und des Trostes zu schenken. Mögen diese Anker dir weiterhin Halt bieten und dazu beitragen, dass du auch inmitten der Herausforderungen des Lebens Momente der Gelassenheit findest^^

Ich hoffe, dass du doch noch eine ruhige Nacht hattest!^^

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Varda Gideon - Tabakverbraucherin
Aiven Rhodes - Assurit
Molvvra Algosri - Tempeldienerin
Nott Hrafnsdottir - Ruathenkind