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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 23. Jun 2015, 18:02 
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Wer die Straßen Löwenbachs genauer beobachtet, dürfte dieser Tage Harald dabei beobachtet wie er sich mit so manchen Jäger aus dem Wald, fahrenden wie heimischen Händlern und mit dem Personal des Sternenfalls unterhält.
Was der wuselige Seefahrer wieder ausheckt?


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Sa 18. Jul 2015, 16:17 
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Die kommenden Tage sah man die junge Reiterei der Falken öfters am Waldsaum ausschwärmen oder gar den Waldweg patrouillieren. Trotz der erhöhten Gefahr aus dem Sumpf, die ihren Arm nach ganz Rivin ausstreckte, war das Auge der Falken auch auf diesen Teil gerichtet und glitt bis zur Küste, woher eine andere Front des Todes anrollen konnte.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 21. Jul 2015, 07:08 
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Am gestrigen Abend kam es zu einem weiteren Angriff der plötzlich auftauchenden Untoten nachdem eine kleine Gruppe schlimm zugerichteter Abenteurer und vier einfacher Leute in Löwenbach erschien. Zwei davon waren wohl bekannt gewesen. Atrion der Waldläufer, einstiger Streiter des Ordens und die Elfe Gwelwen, auch einstige Streiterin des Ordens. Schnell war der Angriff nieder gerungen aufgrund des tapferen Einschreitens der Landsknechte und bekannter Gesichter wie der Kanzlerin Fira Feuerschweif, dem Falkenhauptmann Eyard Velington und dem ehemaligen Löwenstreiter Reik Bärenfall, der mit seiner Familie wieder im Ort war.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 18:36 
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Inzwischen hat es die Runde gemacht das der Drachen von Löwenbach, Reik Bärenfall, wieder da ist. Man sieht ihn oft wieder durch die Straßen wandern, sei es alleine oder mit Frau und Kindern. Er hiflt den Bewohnern von Löwenbach bei ihren handwerklichen Problemen oder trainiert mit den anderen Falken.

Allerdings spricht sich auch schnell herum, das der Nordmann immer wieder über einen gewissen Wotan flucht. Marie Schneider hat zu ihrer Schwester gesagt, das sie gehört hat wie Reik gesagt hat: "Er kann vorbeikommen und sich bei mir einen Satz kalten Ohren abholen, dieser ehrlose Bastard."

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2015, 09:16 
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Auch bis hier her gelangten schon am frühen Vormittag zwei Herolde, die die Ankündigung Rivins und Ankunft des Gardehauptmannes Sewolt Hausner (NSC BlackPearl) ankündigte. Er sei nun für die Sicherheit und die militärischen Strukturen dieses militärischen Ortes zuständig und konnte bei Sicherheitsfragen aller Art heran gezogen werden. Er bezog die Trutzburg Löwenstein mit einer nicht geraden geringen Anzahl Gardisten der neuen Rivinergarde. So trat wieder mehr Sicherheit in diesen kleinen Ort am Rande des Fürstentums.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mi 29. Jul 2015, 17:15 
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So konnte das aufmerksame Auge sehen wie der Sturmsegler Harald das Handelkontor Welser aufsuchte. Nach einiger Zeit konnte man sehen wie der Seefahrer mit einer Kiste auf der Schulter und einem Fass unter dem Arm wieder rauskam. Was auch immer der Inhalt war, es schepperte bei jedem Schritt den er tat und so führte ihn sein Weg wieder Richtung Wald...


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mo 17. Aug 2015, 14:50 
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So war es nun soweit, dass die Karawane die am Vormittag sich in Rivin auf den Weg gemacht hatte, in Löwenbach ankam und dort nun harrte. Die Händler und Arbeiter aßen gut zu Mittag im Sternenfall, der Löwentaverne und Gedenkstätte. Die Tiere wurden versorgt und durften in der öffentlichen Stallung zur Ruhe kommen, immerhin hatten sie heute noch einen weiten Weg vor sich. Die Arbeit war noch nicht ganz getan.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mo 17. Aug 2015, 15:00 
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Pünktlich zur Mittagsstunde kam auch Harald an der Taverne an, in voller Rüstung und Bewaffnung. Er stürzte sich in das Tavernengetümmel und aß zusammen mit den Händlern um die eine oder andere Geschichte zu erzählen und natürlich alle Beteiligten einzuweihen welcher Weg denn vorgesehen ist für den Transport.
Die Kosten der bestellten Getränke nahm der Seebär auf seine Kappe...


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mi 19. Aug 2015, 22:38 
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Es war zu später Stunde in Löwenbach, als die sommerliche Nacht mit ihrer Schwüle und Hitze von klirrender Kälte durchbrochen wurde. Man rechnete im Ort stets mit dem Schlimmsten, doch diesmal war es kein Anlass gewesen, um sich zu wappnen.
Der gerühmte Drache Löwenbachs hatte seinen gewaltigen Brodem zum Besten gegeben und den südlichen See, der nahe des Turnierplatzes war, vollständig vereist. Die Vereisung hielt nicht lange, aber einige Kinder wurden aufgeregt aus ihren Betten geholt, um noch unter elterlicher Aufsicht dort fröhlich Schlittschuh zu fahren.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Fr 11. Sep 2015, 01:12 
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Im Verlauf des Tages hatte es unter den bemannenden Truppen aus Landsknechten, frisch gebackenen Gardisten und Falken die Runde gemacht, dass man die Ankunft eines Drachen erwartete.
Oder zumindest der allseits bekannten Baronin in ihrer zeitweise bereits gesichteten Drachengestalt aus Bronze.
Leider war wohl mit keinem glorreichen Kampf der Metalldrachen gegen die bösartige Brut zu rechnen, aber es sollte somit auch keinen Aufruhr der Schaden für das Dorf geben, dafür wurde Sorge getragen. Die Bewohner und Militanten wurden lediglich auf die Erscheinung, die in der Früh erwartet wurde, vorbereitet, um etwaige blindgehende Pfeile zu vermeiden, hatte man derlei ja schon zuweilen mit den Anflügen von Magiern aus der Vergangenheit gehabt.
Einige junge Burschen und Mädels gingen aber sicher, dass sie an jenem Tage besonders früh an den Mauern standen, um einen Blick auf die gewaltige Gestalt der Drachenblütigen zu erhaschen.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2015, 14:53 
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Am heutigen Morgen erreichte eine kleine Gruppe von drei schwer bepackten Männern die Tore Löwenbachs aus Norden, durchquerten den Ort und hielten vor dem Falkenturm an, der älteste der drei machte sich auf den Weg in den Turm und wurde von der silberhaarigen Elfe vor dem Eingang in Empfang genommen und zusammen verschwanden sie nach einer knappen Begrüßung kurzerhand in dem Gebäude.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Sa 19. Sep 2015, 10:16 
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Heute nun sollte der Tag sein an welchem Die Baronin in ihrer Gestalt als Drache erwartet wurde. Schon gegen Mittag fanden sich Mitglieder der Sturmsegler in Löwenbach ein um die Masten vor das Tor zu schaffen.


In dem kleinen Ort war es heute etwas lebhafter, besonders die Jugend wollte unbedingt wissen wann genau die Baronin erscheint und jeder wollte wohl einen Blick auf die Gestalt des Drachens erhaschen. Einige der jüngeren bettelten sogar bei den Wachen ob sie nicht bei ihnen da oben stehen durften um besser sehen zu können.


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mi 23. Sep 2015, 14:42 
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21. Eleint 1384 TZ

An diesen Tag war ein reges Kommen und Gehen in dem kleinen Ort. Viele der Leute jedoch durchquerten Löwenbach nur um an den Strand zu kommen wo sich das Lager der Sturmsegler befand. Schnell hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die Abenteurer heute ihr Schiff zu Wasser lassen wollten um dann direkt nach Rivin zu segeln.
Manch einer munkelte sogar, dass die Falken auch unten zum Strand wollten .. oder wenigstens Einzelne von ihnen.


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2015, 11:24 
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7. Uktar 1384 TZ


Spät Abends kam es dazu, dass einer der Stallburschen der Isenharts Charleen um Hilfe bat.
Es war nichts weltbewegendes, ein Mädchen hing mit seinem Fuß in einem Loch fest.
Die junge Heilerin konnte dem Mädchen zügig helfen und versorgte es auch.

Da war nur ein Problem .. der Dachs .. er hatte das Mädel anspringen wollen und so war es mit dem Fuß ins Loch geraten.

Es sah wohl so aus das der Dachs auf die Beiden zukam als wolle er mit ihnen spielen, doch dann versuchte er das Mädchen anzuspringen. Es war dem jungen Stallburschen zu verdanken, das es nicht dazu kam.

Das Verhalten des Dachses machte Charleen hellhörig und sie fragte ob das Tier Schaum vor dem Maul hatte, aber das konnten die Jugendlichen nicht beantworten. Keine gute Ausgangslage...
Charleen versuchte zusammen mit den Stallburschen den Dachs ausfindig zu machen, aber das war aussichtslos. Es war dunkel, der Wald war groß und beide verstanden nichts vom Spuren lesen.

So blieb Charleen nichts weiter als die Isenharts zu warnen, das vielleicht ein tollwütiger Dachs in der Nähe war und die Jäger zu bitten sich im Wald aufmerksam umzusehen.

Würden die Jäger erfolgreich sein oder war es nur blinder Alarm?


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 Betreff des Beitrags: Beharions Beginn: Sein Wirken in Löwenbach
BeitragVerfasst: Mi 10. Feb 2016, 22:59 
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Vor einigen Tagen kam der Blaue Barde nach Löwenbach. Neugierige Besucher und die Einwohner der Freisiedlung werden Folgendes beobachtet haben, sofern sie dem Treiben des Neuankömmlings ihre Aufmerksamkeit schenkten:

Am späten Mittwinterabend des Jahres 1385 TZ, Selûne schien voll und hell am nächtlichen Firmament, kam ein Wanderer mit langem, pechschwarzen Haar aus westlicher Richtung nach Löwenbach – sein letzter und zugleich erster Besuch lag nicht lange zurück, er war vor über einem Zehntag bereits einmal dagewesen; jedoch blieb er nicht lange und hatte sich die ganze Zeit über nur im Wirtshaus zum Sternenfall aufgehalten und mit bestimmten Seeleuten, Kapitän Harald und den anderen Sturmseglern, verkehrt –, er stellte sich dem Wachtposten der Nachtschicht vor und bat um Einlass. Der Reisende mit der schwarzen Mähne erklärte sich: Er sagte woher er käme und was die Gründe für seinen Aufenthalt in Löwenbach seien. Dann hieß ihn die Nachtwache am westlich gelegenen Doppeltor ohne weitere Umschweife hinter den steinernen Mauern der freien Siedlung willkommen und öffnete die Pforte für den nächtlichen Besuch.

Und kaum war der Reisende angekommen, da vertiefte er sich auch schon auf offener Straße, und zu so später Stunde, in ein Gespräch mit einem Mann, den eigentlich jeder in Löwenbach kennen sollte: Sir Wulfram Isenhart, Kommandant der Falken zu Löwenbach und geweihter Vorkämpfer Torms. Die Zeit verging, und nach einem längeren Austausch verabschiedete sich der Neuankömmling von dem ortsbekannten Ritter und einer Dame, die im Laufe der spätabendlichen Unterhaltung zu den beiden Männern gestoßen war.

Zügigen Schrittes begab sich der junge Mann mit der schwarzen Haarpracht in Richtung Herberge. Kaum hatte er das Haus betreten, da verließ er es nach nicht einmal einer halben Stunde wieder. In der bereits fortgeschrittenen Nacht des Mittwintertages stand der Reisende aus Neu-Rivin nun wieder vor der Tür der beliebten Löwenbacher Taverne. Doch statt seines Reisegepäcks samt Bewaffnung – Bogen, Köcher und einem stumpfen, schweren Kampfgerät – , dessen er sich in der Herberge zum Sternenfall entledigt hatte, trug der Barde eine schlichte Schüssel aus poliertem Silber, einen Trinkschlauch sowie eine Yarting, die er sich von Mirana, die Nichte der Zimmerdame des Gasthauses zum Sternenfall, gegen eine kleine Aufwandsentschädigung für die Dauer seines Aufenthalts, geliehen hatte. Mit diesen drei Dingen bog er in Richtung Süden, passierte ohne weitere Umstände den Wachtposten am Tor, welches zur Mittagssonne hin lag, und begab sich zum Friedhof von Löwenbach.

Dort angekommen ließ er sich unter der großen Esche nieder und platzierte die bei sich tragende Schale außerhalb des Baumschattens, so dass sie das Licht des vollen Mondes auffing und Selûnes silbernen Glanz auf wunderbare Weise reflektierte. Der Wanderer mit dem blauen Gambeson, über dem er einen Brustpanzer trug, ging runter auf seine Knie; er streifte den Lederschlauch über seinen Kopf hinweg, entkorkte ihn und goss die darin befindliche Milch bis auf den letzten Tropfen in die gänzlich unverzierte Silberschale.

Jetzt saß der Mann regungslos da, die Augen hielt er geschlossen. Seine Hände hatte er quer auf seine Oberschenkel gelegt und nur der Torso hebte und senkte sich in einem fortwährenden, ruhigen Rhythmus unter der Brustplatte, die den Oberkörper schützend umgab. Der nächtliche Winterwind, der Aurils eisigen Atem mit sich trug, wehte sanft und kalt, einem schwachen, eisigen Flüstern gleich, über Löwenbach hinweg. Und der Mann in blau, auf dessen stählernem Brustpanzer sich flacker- und bruchstückhaft der Silberglanz des Vollmondes widerspiegelte, als er völlig ruhig unter dem Baumschatten der imposanten Esche betete, griff nun in einer langen, bedächtigen und flüssigen Bewegung nach der Yarting. Mit geschlossenen Augen schlug er die Saiten des Instruments an, welches er zuvor in der Herberge gestimmt hatte. Die blasse, linke Hand des Barden formte auf dem Griffbrett des Halses der Yarting die Akkorde, während er mit seiner weißen Rechten, die dünnen und elastisch-zähen Stricke aus Tiergedärm über dem Schallloch mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger zupfte.

Und so erklang in dieser Mittwinternacht eine Melodie hinter den Mauern Löwenbachs, wie sie so wohl noch nie zuvor vernommen wurde. Leise stimmte der Musiker einen gedämpften Gesang mit seiner klaren Tenorstimme an, der sich mit dem fortlaufenden Gezupfe und dem nächtlichen Windspiel vermischte und das Lied so an die Fenster der Freisiedlung trug. Die wenigsten werden die kaum hörbaren Worte verstanden haben, die in einer gänzlich fremden Sprache gesungen wurden. Doch es bedurfte keiner Kenntnis dieser Zunge, um den Charakter der bewegten Psalmodie zu erahnen, die voll trauriger Hoffnung, Sehnsucht, Ruhe und Frieden geprägt war. Und gleich einer Antwort, einer Erwiderung Unserer Silbernen Dame auf dieses musikalische Gebet, welches von ihrem Jünger auf Celestisch vorgetragen wurde, kam ein starker Wind auf, der den sichtbaren Atem des Sängers, der vor seinem Gesicht die Luft erfüllte, zerstreute und die glatte Spannung der Milchoberfläche brach und den Inhalt der Silberschale in ein ständiges, perlmuttfarbenes Gekräusel verwandelte. Als ob die Mondmaid sich Akadis allgegenwärtigem Odem bedient hatte, um die Opfergaben in Form von Milch, Saitenspiel und Gesang anzunehmen. Ja, als stiller Augenzeuge oder entfernte Beobachterin der Szene war man vielleicht versucht zu glauben, man könnte sie, die Silberne Fürstin, hier und jetzt im diesseitigen Toril, und sei es nur im entferntesten Sinne, spüren.

Lange Zeit über ging es so in diesen nächtlichen Stunden, die zwischen den Monaten Hammer und Alturiak lagen. Und irgendwann, im fortgeschrittenen, dunklen Zwielicht, weit nach Mitternacht, aber noch lange bevor sich Anadia und Coliar am östlichen Horizont erspähen ließen, verklang die Darbietung des Blauen Barden unter der großen Esche am Grabesacker von Löwenbach sanft und leise.

Doch damit war sein Wirken, Beharions Wirken – so stellte sich der Blaue Barde jedermann vor –, in Löwenbach und dem ganzen Fürstentum Rivin noch lange nicht vorüber. Im Gegenteil - es fing gerade erst an.

Denn schon am nächsten Morgen, begann Beharion den Tag damit, dass er durch die Straßen der Freisiedlung schritt und Geld verteilte an viele Einwohner des Ortes. Fast vierzig Goldmünzen gab er ärmlichen Tagelöhnern, ansässigen Bauern und einfachen Handwerkern. Er tat dies mit der Erklärung, dass das Silber und Gold ein materieller Segen seiner Herrin Selûne sei, damit die Seelen der freien Siedlung den Winter in Würde und nach Möglichkeit ohne ernstzunehmende Entbehrungen überstehen sollten.

((OOC: Als Vorlage für das nächtliche Saitenspiel Beharions in Löwenbach dient David R. Watsons - a.k.a. Iolo FitzOwen - Komposition "Stones", ein bekanntes musikalisches Thema aus der Rollenspiel-Serie Ultima von Richard Garriot a.k.a. Lord British. Vielen Dank an André Wegmüller und seine Interpretation auf YouTube; meiner Meinung nach eine gute Darbietung des Stücks, das mich beim Rollenspiel auf Rivin und beim Schreiben immer wieder begeistert hat.))


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 Betreff des Beitrags: Beharions weiteres Wirken in Löwenbach - Teil 1 von 3
BeitragVerfasst: Fr 19. Feb 2016, 00:56 
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Beharion blieb nicht untätig. Am Tag darauf, dem 2. Alturiak 1385 – nach der Zeitrechnung der ersten Taliser, die den stehenden Stein als Zeichen des Bundes zwischen sich und den Elfen Cormanthyrs errichteten –, gegen die Zeit der Hochsonne, in dieser winterlichen Saison, ging der Blaue Barde abermals durch Löwenbach.

Er trug jetzt, statt eines blauen Gambesons und dem Brustpanzer aus Stahl, eine praktische und bequeme, naturweiße Albe. Und über dieser eine Art von königsblauer Soutane, deren Unterteil vorne offen geschnitten war und sich zum Becken des Trägers hin steil in einem schrägen Winkel verengte, während auf der Rückseite der Stoff sich auf Kniehöhe in Richtung abwärtiger Mitte stumpf zuspitzte. Dieses Kleidungsstück war aus feinem, nicht allzu dickem Loden genäht - der mehrfach in Küpen mit Auszügen von Färberwaid und Indigo getaucht wurde, um einen schönen, leuchtenden Farbton zu erzeugen - und mit verschiedenen Applikationen versehen:

Einmal in der Form von drei tränenförmigen, kleinen Mondsteinen, die auf der Leibesfront angebracht waren und ein anderes Mal in der Gestalt von schwarzer Leinenborte, die den Saum der Ärmel und des Fußendes zierte. In die Borte waren feine Muster in der Kontur von verschiedenen Mondphasen und Sternen aus Silberfäden genäht, welche in regelmäßigen Abständen ein weibliches Augenpaar, ebenfalls mit silbernem Faden gewirkt, umschlossen.
Diese Kleidung, die im Gegensatz zu den meisten Priesterroben nicht sehr ausladend geschneidert war von der Hüfte an aufwärts, wies, eigentlich für jeden ersichtlich, der aus einem Landstrich Faerûns westlich von der Inneren See stammt, den Träger als ein Mitglied des wandernden Klerus Selûnes aus.

Auch wenn jetzt noch Winter herrschte – die erste Hälfte war schon überstanden – und die Arbeit auf den Korn- und Gemüsefeldern von Löwenbach ruhte, so wurde immer noch mit Bögen, Spießen und Fallen Schwarzwild, Füchse und andere Tiere gejagt.
Aber vor allem die Holzfäller hatten viel zu tun. Denn trotz, oder gerade wegen der kalten Jahreszeit, wurden die Laubbäume, wenn sie in ihrem kalten Schlaf keine Blätter mehr trugen, gefällt. Idealerweise dann, wenn man so ein Wetter wie in den letzten Tagen hatte. Das wohl auch noch voraussichtlich den ganzen ersten Zehntag dieses Monats, der umgangssprachlich auch als die Klaue des Winters bezeichnet wird, anhalten mochte:

Wolken, die nur vereinzelt und heiter – oder gar nicht erst vorhanden – den blauen Himmel über der Freisiedlung zierten und so der wärmenden Sonne die Möglichkeit boten, den Holzhackern die Arbeit im Forst zu erleichtern.

Der Selûne-Diener, der allein schon durch seine äußere Erscheinung – die lange, volle Mähne aus leicht gewelltem Haar, schwarz wie die Nacht; der kleine Unterlippenbart; die silbrigen Augen, die, wie aus eigener Kraft, schwach zu leuchten schienen; die Haut so blass, dass die tiefer gelegenen Venen seines Gesichtes und seiner großen Hände, samt der feingliedrigen Finger, die von Schwielen gezeichnet waren, bläulich wirkten und seine helle, offene und rund timbrierende Tenorstimme, welche sich in einer subtilen Harmonie mit seinem gefassten und ruhigen Gebaren ergänzte – mittlerweile vielen Bewohnern der noch vergleichsweise kleinen Siedlung Löwenbach aufgefallen war; ging nun durch den Ort und lud jeden, den er unterwegs begegnete, dazu ein, seiner heutigen, öffentlichen Predigt beizuwohnen. Er erklärte, dass sie eine Stunde vor Sonnenuntergang unter freiem Himmel stattfinden würde. Am Schrein der Mielikki, wo bereits ein kleiner, schmuckloser Gebetshocker aus dunklem Holz auf den eloquenten Wortverkündiger wartete.

Und als es soweit war und die Sonne im äußersten Südwesten begann zwischen der fließenden Grenze von Wald und fernerliegender Moorlandschaft unterzugehen, da erschien er, der Jünger der Mondmaid, am besagten Ort und zur besagten Zeit, und trug seine Handharfe und eine Silberschale bei sich. Vor ein paar Hand voll Seelen nahm er Platz. Es waren größtenteils Kinder und Jugendliche mit ihren Müttern und einigen wenigen Vätern gekommen, die die Hausarbeit oder andere Pflichten, wie die Instandsetzung und Pflege der bäuerlichen Werkzeuge oder das Flicken und Nähen von Kleidern, schon erledigt hatten - eben solche Aufgaben, die man sich gerne für die Winterzeit reservierte -; aber auch viele Ältere hatten sich unter die Zuhörerschaft gemischt, darunter auch ein Kiepenkerl aus Neu-Rivin, der wohl hoffte nach Beharions Sermon seine Hauswaren des täglichen Bedarfs an die versammelten Leute veräußern zu können. Dazu noch zwei gewappnete Frauen, die wohl sowas wie reisende Söldnerinnen oder Abenteurerinnen waren. Die kleine, hölzernen Sitzgelegenheit auf der Beharion jetzt vor dem Schrein der Dame des Waldes ruhte, trug sein Gewicht scheinbar so mühelos, als ob es gar nicht vorhanden wäre. Und dann begann er mit seinem Dienst in Löwenbach; für seine Nächsten und zur Ehre seiner Herrin, die Silberne Fürstin, und den anderen göttlichen Neun vom legendären Tanzplatz. Ungefähr eine Stunde bevor die Sonne hinter dem westlichen Horizont verschwand.

Den Auftakt des Ganzen leitete er mit einer kurzen, melodischen Liturgie ein, wobei er seinen anfänglichen, spirituellen Gesang, der nur aus einem Satz bestand, durch Harfenspiel begleitete:

"Im Namen Selûnes, Unserer Silbernen Dame, der das erste Licht entspringt und die einen Teil ihrer selbst gab, um Chauntea, die Schöpfung, unser Abeir-Toril, vor dem Ende, durch den kalten Schatten ihrer Schwester, zu bewahren."

Sodann legte er behutsam die Harfe neben sich auf ein blaues Tuch ab, das er zuvor ausgebreitet hatte, und holte eine silberne Schale hinter sich hervor und legte sie bedächtig vor sich in den Schnee. Dessen Oberfläche hatte vom ständigen Wechselspiel der letzten, sonnigen Tage und kalten, klaren Winternächte einen dünnen, eisigen Panzer gebildet.
Mit seinen beiden blassen Händen umfasste er den Rand der jeweils entgegenliegenden Seiten der flachen und schmucklosen Silberschüssel und presste sie, ohne viel Kraft aufzuwenden, durch die feine, obenliegende Eisfolie auf der Schneedecke, welche nun die unter ihr verborgene Wiese um und vor dem Schrein Mielikkis in Löwenbach bedeckte. Fast der ganze Boden, der entlang der Straße zwischen dem imposanten Bau namens Torms Hand, der sich vom derzeitigen Standpunkt des Blauen Barden links, im Osten, befand und dem Nordtor, dessen breiter, dichtgetretener und zur dieser Jahreszeit festgefrorene Pfad zu den Wäldern führte und rechter Hand, von Beharion aus gesehen, lag, war weiß. Gesäumt, über und über, von gefrorenen Flocken aus Wasser, in denen sich jetzt das Licht der Sonne, die einem rot und orange glühenden Feuerball in weiter Ferne glich, schwach und glitzernd widerspiegelte.

Nun, nachdem die Opferschale in der Schneedecke vor ihm fixiert war, holte der Mann auf dem kleinen Gebetsstuhl, der - was typisch für solche Hocker war - über keine Lehne besaß, zwei kleine, glasierte Tonfläschchen aus einer robust gearbeiteten Gürteltasche. Diese bestand aus steifem, naturfarbenem Rindsleder.
Der Prediger mit dem blauen Gewand öffnete sie, die Aufbewahrungsgegenstände für sein zeremonielles Opfer aus Wein und Milch, mit einer gewissen Übung und konzentrierter Gelassenheit und goss den Inhalt der zwei kleinen Flaschen gleichzeitig in die schlichte Schale aus Silber; wo sich dann beide Flüssigkeiten in ihr vermischten, die erst viele geisterhafte und langarmige Schlieren für den Augenblick weniger Herzschläge bildeten.

Und Beharion öffnete seinen Mund und begann: "Ihr guten Leute von Löwenbach", mit diesen Worten leitete er laut und allmählich, ohne jede Spur der Hast, seine Ansprache auf Chondatanisch ein. "Reisende von Nah und Fern", fuhr er fort. "Ich spreche jetzt in der Absicht, um Euch heute an einen Ort zu führen, der jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Zu einer Zeit, da das Geschlecht der Menschen noch nicht existierte. Lasst mich Euch in meiner katechistischen Predigt in den Anfang führen." Und Beharion erzählte. Dabei hob er in einer ruhigen, erklärenden Geste den rechten Unterarm, welcher mit dem Ellbogen, der ebenfalls auf seinem rechten Oberschenkel lag und dabei einen stumpfen Winkel zu seinem Oberarm bildete. Sein linkes Bein war schräg zur Seite geneigt und der Fußknöchel ruhte hinter dem rechten Fuß.

Beharion sprach weiter: "Ich sage zu Euch bewusst in den Anfang, da die Konstante der Zeit, so wie wir sie kennen, die chronologische Abfolge allen Seins, der tagtägliche Ablauf der Stunden, Tage, Monate, der Jahreszeiten und der ständige Aufstieg und Fall der Dinge, wie wir ihn verstehen, so noch nicht gegeben war."

Kurz wand der Mann auf seinem Gebetshocker den Blick gen Westen, die ungepflasterte Hauptstraße Löwenbachs entlang, die das stark befestigte Osttor auf direktem Wege mit dem Westtor der Siedlung verband. Dort, auf dem Weg und vor der Taverne zum Sternenfall, stand die rothaarige Mirana. Sie hatte ihren Platz hinterm Tresen des Wirtshauses zum Sternenfall verlassen und blickte fragend mit verschränkten Armen vor der Brust, wobei ihr Atem, der scheinbar stoßweise ging und beim Verlassen ihrer Nase und ihres Mundes sofort kondensierte, in die Richtung des sitzenden Predigers mit dem ebenhölzernen Haar.
Ihre Blicke trafen sich und Beharion nickte der Schankmaid nur einmal kurz zu. Daraufhin verschwand sie wieder im Innern der Taverne.

Und so begann dieser Mann, der Blaue Barde, der sich den Seelen von Löwenbach nur immer wieder als Beharion vorstellte, ihnen, den Löwenbachern, zu predigen und Geschichten, für manche schlicht nur Mythen und Legenden, aus längst vergangenen Tagen zu erzählen. Geschichten vom Beginn und vom Sein und vom Werden, wie er sie selbst immer wieder und gerne nannte.

In seiner Rolle als von Selûne berufener Lehrer und Prediger, berichtete Beharion ihnen von der Überlieferung, wie sie unter den Dienern der Mondmaid – die nach Beharions Erläuterung eine der beiden Urmächte darstelle –, den Klerikern und Druiden Chaunteas, der Erdmutter, und sogar unter den Priestern Shars als allgemeiner Kanon gilt. Wie gleichfalls auch für viele andere Mächte und deren Jüngerinnen und Anhänger.

So teilte ihnen Beharion gemäß dieser Überlieferungen mit, dass der Götterfürst Ao, das uns bekannte Universum – ein für sich geschlossener Teil des allumfassenden und vielleicht auch unbegreiflichen Multiversums –, indem sich unsere Welt Abeir-Toril befindet, erschuf. Nach diesem übergöttlich Akt, aber noch vor Anbeginn der Zeit, also dem, was wir als Sterbliche unter Zeit verstehen, bestand ein für uns schwer definierbares Schattenreich, eine zwielichtige, graue und dämmerhafte Domäne, in dem Licht und Lichtlosigkeit noch nicht als eigenständige Elemente nebeneinander existierten:

"Aus dieser Uressenz", sprach Beharion und schilderte weiter: "Nahm ein Paar von Urmächten, für unsere Maßstäbe wunderschöne Zwillingsgöttinnen - die jedoch damals schon in ihrer Natur entgegengestellt waren -, Gestalt an. Nämlich Selûne und ihre finstere Schwester." Deren Name Beharion aber die ganze Zeit über nicht nannte und es auch vermied einen ihrer gebräuchlichen Titel - ob nun Herrin der Nacht, Fürstin der Verlustes oder die Dunkle Göttin -, zu verwenden.

Beharion erzählte immer weiter und wirkte augenscheinlich überrascht, als er sich in seinen Vortrag, den er gegenüber seinen Zuhörern hielt, immer weiter vertiefte und einige Gesichter aus der Menge mit seinem musternden Blick erhaschte - vor allem beim jüngeren Publikum -, die ihn nur völlig verblüfft, teils auch schlichtweg fragend oder dumpf, anstarrten.
Vielleicht, so hätte man sich als aufmerksame Beobachterin und Zeuge dieses Augenblicks fragen können, war das der Grund, warum er das Thema wechselte.

Bald endete er mit dem ausschweifenden Schöpfungsmythos. Und der Blaue Barde Beharion leitete mit dem folgenden Präludium aus Gesang und Saitenspiel jene nächste Erzählung ein, die vom Wunder des Tanzplatzes in Hochtal vor vielen, vielen Jahren berichtete:

"Glaubt mir nun, /
Wenn ich sprech. /
Elminster und die Zehn, /
Der Seldarine samt, /
Sie sind meine Zeugen; /
Denn meine Zunge, /
Letztlich, ja, /
Wird allein niemals fassen, /
Was an diesem Tag, /
Im Osten fern /
Und weit über Land, /
Im Hohen Tal, geschah."

Er, der Selûnit Beharion, erzählte seiner Zuhörerschaft von jenem Abend: Vier Nächte vor der Mittsommernacht im Jahr 720 nach der Taliser Zeitrechnung. Als auf einem Hügel im Hochtal, seinem Geburtsort, der in den Sturmfängen, den südlichen Ausläufern des Donnergipfelgebirges, welches östlich von Cormyr und nordwestlich von Sembia liegt - weit östlich vom Fürstentum Rivin, über 500 Wegstunden zu Fuß entfernt -, sich folgendes ereignete:

"O ja, vier Nächte vor der Mittsommernacht," wobei Beharion seine linke, fast farblose Hand samt ihrer vier Finger hochhielt, "im Jahr der Morgenrose, auf einem Hügel im Hochtal. In einer Nacht, als der Mond voll war – weit vor seiner Zeit! – und am nächtlichen Himmelszelt erschien. An einem Ort, der nur als der Tanzplatz bekannt und berühmt geworden ist", verkündete Beharion und bereitete damit den Einstieg für seinen Bericht vom göttlichen Wunder des Tanzplatzes und die damit verbundende Schaffung einer geheimen Gruppe durch die sakrosankte Intervention von Deneir, Eldath, Lliira, Mielikki, Milil, Mystra, Oghma, Selûne, Silvanus, Tymora und der Seldarine.
"Und das geschah vor fast 700 Jahren. Und Ihr fragt, wer diese geheime Gruppe ist? Sie sind heute nur, landauf und landab, als die Harfner bekannt."

Mit diesen Worten beendete Beharion den zweiten Punkt seiner Unterweisung – nicht jedoch ohne vorher anzumerken, dass es nach der Überlieferung der elfischen Erzählungen auch Quellen gibt, die betonen, dass es bereits einen früheren, vorläufigen Bund von Harfnern gab, die als Harfner im Zwielicht in die Annalen der Tel'Quessir, jene vom einstigen Elfenhof der legendären Stadt Cormanthor, eingingen.

Damit endete die erste Hälfte von Beharions Predigt. Nun ja, zumindest fast. Denn nach der Rede über den göttlichen Tanzplatz von Hochtal und der Gründung der Harfer, folgte ein musikalisches Nachwort:

"Das Ende vom Lied nun, /
War Spielbeginn /
Von Harfe und kühnen Ruhm.
Sie schlägt seitdem an, /
Von Hochtal aus, /
Gar überall hin. /
Dieser Segen, ja, /
Erfüllt seit jenem Tage /
All die Herzen, die leiden /
Unter Hass, dunklem Verlust /
Und verdrehter Wahr' – /
Gleich finsterer Wahn."

Das Postludium verklang. Und so, wie die Belehrung der Predigtteilnehmer verging, so verging auch die Zeit an diesem Abend, der just eingebrochen war.

Der späte Nachmittag dieses Tages war vorüber und der Himmel hatte eine immer tiefere Blaufärbung angenommen. Selûne, der Trabant Torils, erschien in einer fast vollen Silhouette am Sternenzelt des hereinbrechenden Abends; der nun auch von den Nachtvögeln dieser Landschaft, Eulen und Nachtschwalben, mit ihren heulenden und pfeifenden Rufen begrüßt wurde. Zur gleichen Zeit wurde aber noch jemand anderes begrüßt:

Mirana und ein junger Verwandter von ihr erschienen, rechtzeitig und passend - wie die Faust aufs Auge -, mit einer dampfenden Stärkung, bestehend aus einer reichhaltigen, fast noch blubbernden Suppe und heißen Getränken, für Jung und Alt. Diese zogen sie auf einem kleinen Karren die kalte Straße, in Richtung Predigtplatz, entlang. Auf dem sperrigen Vehikel befand sich auch viel Geschirr aus Ton und mehr als ein Dutzend Holzlöffel unterschiedlichster Größe.
Bereitwillig und gut gelaunt verkündete Beharion, der wortführende Diener Selûnes für diesen Abend in der Freisiedlung, seiner Zuhörerschaft eine Unterbrechung der geistlichen Katechese. Und während sich die Einwohner Löwenbachs und die beiden gewappneten Frauen stärkten, versuchte der Kiepenträger auch schon seine Waren - mehr schlecht als recht - zu veräußern, bevor auch er sich dann hastig eine Schüssel mit deftigem Eintopf, samt einem ordentlichen Brocken Brot und einem Becher mit warmen Würzwein, einverleibte.

Die Versammelten, die der Predigt damals, an diesem Abend des 2. Alturiak, gefolgt waren, prosteten Beharion anerkennend zu und erfreuten sich an Speis und Trank. Und an der besinnlichen Melodie, die Beharion zwischenzeitlich durch ein etwas meditativ geprägtes Intermezzo, dessen Harmonik sehr von Ruhe und Frieden geschwängert war, von seinem Platz aus, direkt vor dem Schrein der Mielikki, mit seiner Handharfe zum Besten gab - während sich über ihm, hoch droben, ein blauschwarze Kulisse ausgebreitet hatte, die übersät war von strahlenden Sternen und einem leuchtenden, fast vollen Mond, der auch diese Nacht wieder mit seinem sanften, silbrigweißen Licht erhellte.



((Unter Rücksprache mit Animus genehmigt))


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 26. Apr 2016, 22:17 
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Am heutigen Abend fand ein kleines Spektakel in Löwenbach statt. Die Falken haben ein internes Lanzenstechen begangen, zu denen Schaulustige hinzugeströmt waren, um dieser willkommenen Ablenkung zu frönen. Es war ein aufregender Abend, mit vielen gebrochenen Lanzen und Sand in den Rüstungen der sich messenden Falken. Selbst eine Tieflingsdame übernahm die Rolle der Ankündigerin und leitete die Runden der Lanzenstecher. Auch ein Händler konnte sich ein paar Münzen beim jubelnden Volk erarbeiten, mit seinen kleinen Mittelchen. So fand an diesem Abend wohl jeder seinen Weg, das Spektakel zu genießen. Bald, ja schon bald würde ein Weiteres ausgetragen werden, so munkelt man und ob des regen Interesses vielleicht auch öffentlich zugänglich als Teilnehmer für Jedermann oder Frau!

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Zuletzt geändert von BlackPearl am Di 26. Apr 2016, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 26. Apr 2016, 22:22 
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. . . und offenkundig hat eine Tieflingsdame Spontan denn Ansager und Schiedsrichter Posten übernommen und dabei sogar eine ziemlich gute Figur abgegeben.

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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Di 24. Mai 2016, 23:59 
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Seit einiger Zeit findet man vereinzelt am Wegesrand zwischen Rivin und Löwenbach rätselhafte Steinanordnungen:

Bild

Was oder wer die Steine legt will bisher keiner der umliegenden Bauern gesehen haben, sie scheinen einfach von einem Tag auf den anderen da zu sein. Manch einer hält sie für Beschwörungszirkel von Dämonen oder Hexen, doch noch tun sie die meisten als harmlos ab. Es gibt jedoch bereits Beratungen, insbesondere von der jüngeren Bevölkerung, sich auf die Lauer zu legen und den 'Steinleger' zu finden.. ob diese erfolgreich sein werden wird sich dann noch zeigen!


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 Betreff des Beitrags: Re: In und um Löwenbach
BeitragVerfasst: Mi 25. Mai 2016, 00:47 
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"Ich sage es handelt sich um das Sonnensymbol Lathanders." Der haarige Biff saß am Tresen und unterhielt sich mit anderen Bauern und Handwerkern aus Löwenbach. "Der alte Yvain hat uns damals den Segen des Morgenfürsten in die Siedlung gebracht und diese Steinwerke sind da um uns wieder daran zu erinnern." - "Aber warum sollte Lathander mit Steinen arbeiten?" - "Papperlapapp! Das sind üble Hexenkulte! Diese Sumpfhexe ist dafür verantwortlich, jawol!" - "Baba Yaga kommt aber nie aus dem Sumpf herraus." - "Könnt ja ihre kindesfressende Tochter sein." - "Die alte Hexe hat ne Tochter?" - "He. Wen nennst du hier alt? Die ist jünger als deine Frau!" - "Das nimmst du zurück!" So und ähnlich verlaufen seit den ersten Funden der Steinansammlungen die Gespräche unter den Bewohnern Löwenbachs. Keiner kann wirklich sagen was vor sich geht und gerade das erregt Besorgnis unter der lokalen Bevölkerung.

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Ulric Kieldantzer
Grim Silberhand - Slaughter; it can't be spelled without laughter
Saerail Kiirnodel - Mindestens haltbar bis Ende
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein

Never trust a smiling Gamemaster.

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