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 Betreff des Beitrags: [RP] Nur ein Sklave
BeitragVerfasst: Do 1. Jun 2023, 00:14 
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Er fühlte die dicken Wulsten durch den nassen, dreckigen Lappen mit dem er sich den Staub und Schweiß vom Körper wischte. Sein Rücken, seine Schultern und sporadisch auch sein Gesicht und seine Beine waren von dicken Narben gezeichnet. Früher war Jewdokim stolz auf seine Narben, schließlich hatte er sie in glorreichen Schlachten zu Ehren Tyrannos' erlangt. Diese ehrenvollen Narben waren mittlerweile alle verdeckt, verdeckt durch die dicken Peitschennarben seiner Peiniger.

Drow ... sie waren vor vielen Jahren - vor wie vielen wusste er gar nicht mehr, er hatte jegliches Zeitgefühl in dieser ewig dunklen Hölle verloren - aus dem Schutz der Nacht um das Karawanenlager aufgetaucht, hatten die Hälfte abgeschlachtet und die andere Hälfte als Sklaven unter die Erde verschleppt. Oh wie oft hatte sich Jewdokim schmerzhaft zurückgewünscht in allen Ehren in jener Nacht im Kampfe gestorben zu sein. Stattdessen hatte er nur die ersten Minuten der ungleichen Schlacht miterlebt als ihn ein Drowbolzen mit diesem verdammten Schlafgift die Besinnung verlieren ließ.

"Eryndlyn" - "Rothe" - "Rivvil" - "jiv'undus" ... und viele weitere Worte in dieser grazilen und doch so dunklen Sprache konnte er anfangs nicht einordnen. Aber die Drow brannten es ihm ein. Jedes Mal wenn er zu langsam war, etwas nicht verstand, wurde es ihm ohne Zögern eingeprügelt mit dieser verdammten Peitsche! Ja, Schmerz war ein effektiver, ein gnadenloser Lehrmeister.

Anfangs hatte er sich noch Hoffnungen gemacht zu fliehen, eine Ablöse herauszuhandeln, er war schließlich ein Priester der mächtigen Kirche Tyrannos', ein damarischer Adliger und ja, er war auch Teil einer geheimeren und sehr einflussreichen Gemeinschaft ... all das interessierte die Drow nicht. Viel mehr erfreuten sie sich an perfiden Schauspielen ... machten ihm vor, dass sie ihn ernst nehmen.

Ein gelangweilter Drow-Magier hatte sich einmal die Zeit genommen und einen Verständigungszauber gewirkt. Jewdokim konnte nur einen Zauber wirken, der ihn alle anderen Sprachen verstehen ließ, nicht aber alle sprechen. Wie dumm, wie naiv war er nur. Zunächst hatte ihn der Magier sehr ernst genommen, den Sklavenaufsehern befohlen Kleidung und Rüstung wieder herzugeben und sich bei ihm entschuldigt. Erst als er dann einer besonders perfiden Drowpriesterin vorgeführt wurde, wurde ihm klar, dass alles nur dazu diente sein Leid zu vergrößern.

Jewdokim war kein scheinheiliger Mann. Er wusste ob der Brutalität der Zentarim, der Kirche Tyrannos und vor allem der harten damarischen Gesellschaft. Aber es hatte alles klare Regeln. Man konnte sich orientieren, es hatte Ordnung, Sicherheit, auch wenn diese manchmal eisern durchgesetzt wurde. Aber was die Drow betraf ... es gab nichts woran man sich orientieren konnte. Man konnte alle Befehle befolgen, alles richtig machen und man hatte einfach nur das Pech dem falschen Drow zur falschen Zeit über den Weg zu laufen und zu Tode gepeitscht zu werden. Einfach weil ihm/ihr gerade danach war.

Die Priesterin wollte an diesem Tag Jewdokim zu Tode foltern und um ihre perfide Lust zu steigern, hatte sie noch alles in der Art organisiert, dass er noch Hoffnung fasste bevor sie ihn gänzlich brechen und vernichten würde. Es war reiner Instinkt, dass er einen Heilzauber auf sich selbst wirkte nachdem sie ihm mit einem Opferdolch beinahe die Gedärme herausgeschnitten hatte. Anstatt ihn daran zu hindern, betrachtete sie ihn mit pragmatischen Augen und ließ ihn am Leben. Ein Skalve mit solchen Fähigkeiten hatte mehr Wert lebend als tot. Jewdokim hatte sich noch eine sehr lange Zeit danach gewünscht niemals den Heilzauber gewirkt zu haben. Jewdokim hatte sich oft gewünscht, dass Tyrannos ihm seine Zauber verwehren möge, wenn er neben der harten, körperlichen Zwangsarbeit den Drow zusätzlich mit den von Bane gewährten Zaubern dienen sollte.

Wie oft hatte er sich gefragt was das alles für einen Sinn hatte und er hätte sich das Leben genommen, ob der andauernden Züchtigungen und Erniedrigungen, aber Bane hatte ihm weiter seine Zauber gewährt. Es musste also alles einen Zweck haben und diesen Zweck hatte er an einem Tag erfahren als er einem Drowtrupp als Begleiter zugewiesen wurde, der auf eine gefährliche Mission geschickt wurde; selbst seine Ausrüstung hatte er dafür zurückbekommen. Jewdokim hatte sich perfekt in die Kampfgruppe eingebracht und sogar zwei Dunkelelfen mit seinen Heilzaubern das Leben gerettet.

Er hat bei Bane nicht erwartet als Belohnung seine Freiheit wiederzuerlangen, aber er hätte vielleicht eine Sonderration gutes Essen oder einen Schlafplatz abseits von den stinkenden Orks und Goblins in den Sklavenunterkünften erwartet. Stattdessen hatte ihn diese verdammte Drowpriesterin besinnunglos gepeitscht, weil er sich erdreistet hatte seinen Bllick nicht angemessen zu senken und ihr der Stolz in seinen Augen nicht gefiel. An diesem Tag hatte Jewdokim die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit seiner Situation voll erfasst: Er war nicht mächtig genug seine "Meister" zu töten und der verzweifelte Versuch hätte nur dazu geführt. dass sie ihm sein Leben zu einer viel schlimmeren Hölle machen. Er hätte versuchen können zu fliehen, einen entsprechenden Zauber hatte er mehrmals vorbereitet, der ihn zumindest aus Eryndlyn bringt. Aber in den gefährlichen Höhlen des Unterreichs wäre er nur Freiwild gewesen und hätte keinen Zehntag überlebt. Und selbst sich seine Freiheit zu erdienen, war offensichtlich keine Option. Jewdokim konnte nichts tun außer hassen, hassen ... HASSEN!

Das Gift der schlangenköpfigen Peitsche floß brennend durch seine Adern, unaussprechliches Leid ... sein Stolz, seine Ehre, seine Würde ... alles genommen ... der Tod nicht weit entfernt ... und doch sprengte ein euphorisches Lächeln das hasserfüllte Gesicht, als er endlich verstand. Endlich verstand Jewdokim wahren, abgrundtiefen, verzweifelten, alles verschlingenden Hass. Das war der Zweck. Deshalb hatte ihn Tyrannos am Leben erhalten. Er musste verstehen was echter Hass bedeutete. Nun verstand er es. Nun fühlte er es. Mit dieser Erkenntnis ergab er sich der Ohnmacht.

Er hatte überlebt und er überlebte auch die kommenden Monde. Eines Tages, ohne Ankündigung, wurde er einem Drowhändler gegen eine ansehnliche Menge Gold übergeben. Sie hatten ihn verkauft. In der Tat war der Dienst unter dem Händler wesentlich angenehmer; gerade seine klerikalen Fähigkeiten wurden sehr wertgeschätzt, weshalb er nicht mehr wie Vieh sondern viel mehr wie ein Hund behandelt wurde. Dennoch traute er der chaotischen, unverlässlichen Natur der Drow nicht und war immer auf der Hut. Manchmal war vermeintlicher Lohn, nichts anderes als eine besonders grausame Art der Folter.

Als sich eines Tages die innenpolitischen Ereignisse in Eryndlyn überschlugen, entschied sich Jewdokims Meister die Stadt zu verlassen. Es musste in etwa einen Zehntag gedauert haben, bis sie in dieser kleinen, aber scheinbar gut befestigten kleinen Drowsiedlung namens Har'dor'kar angekommen sind.

Hier schien vieles anders zu sein. Es gab sogar Vertreter der Roten Magier von Thay. Er hatte sogar Nicht-Drow gesehen, die keine Sklaven waren und gar mit "Respekt" und "Furcht" behandelt wurden. Es schien zu gut um wahr zu sein und er hatte bereits seine Lehren aus diesen Drowspielen gezogen. Er durfte nichts übereilen, er musste beobachten, seine Chancen ausloten und vor allem durfte er seinem Meister keinen Grund geben misstrauisch zu werden ... er hatte bereits seine Bllicke gespürt und diese ließen nichts Gutes erwarten.

Mit einem emotionslosen Gesicht wischte er sich weiter seinen Körper rein. Sollte sein Meister nur schauen. Der Hass, der versteckt in ihm kochte, ihn antrieb, gab ihm alle Kraft, Durchhaltevermögen und unbedingten Willen den er brauchte um zu überleben. Und er würde überleben.

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Nur ein Sklave
BeitragVerfasst: Do 1. Jun 2023, 16:15 
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Für einen Menschen, der nicht direkt einen bestimmten Status hatte, war das Leben unter den Dunkelelfen sehr hart. Für Sklaven war es nahezu unerträglich. Sah man etwa in Thay in den Sklaven immer noch eine wertvolle Ressource, die zwar ausgebeutet, aber nicht verschwendet werden sollte, waren Sklaven unter Dunkelelfen nur ein Gebrauchsobjekt, das irgendwann verschleißt und dann eben gegen das nächste ausgetauscht wird, bei der nächsten Sklavenjagd an der Oberfläche. Die Lebenserwartung von Sklaven war bei den Dunkelelfen sehr gering, selbst wenn sie fleißig und gehorsam waren. So stand es wirklich nicht gut um Jewdokims Schicksal. Natürlich war es hier in Har'dor'kar für Sklaven immer noch besser als in den meisten anderen Städten, weil man hier noch nicht so leicht an Nachschub kam, aber das hieß eigentlich auch nur, dass man Sklaven eben nicht einfach mal eben so tötete. Außer man tat es doch.

Rylgred Kent'tar war ein Dunkelelf, der dem ersten Haus von Har'dor'kar angehörte. Und er war nicht gut gelaunt. Er war als Schmied für das Haus tätig. Er hatte eine Waffe geschmiedet. Für eine Frau. Eine Frau, die er sehr bewunderte. Vlone Arkenrahel, die mächtigste Schwertkämpferin der Stadt, besser noch als selbst der Waffenmeister. Doch sie... war unzufrieden mit seiner Arbeit gewesen. Und sie hatte es ihn spüren lassen. Er konnte seine Unzufriedenheit nicht an seinem Schmiedesklaven auslassen. Das würde dessen Arbeitsleistung beeinträchtigen und er war ohnehin schon im Rückstand mit seiner Arbeit. Und leider konnte er sich nicht einfach mal eben einen neuen Schmiedesklaven holen. Aber an irgendwem musste er es auslassen. Und so war seine Entscheidung auf Jewdokim gefallen.

Mit einem bösartigen Grinsen ging er auf den Mann zu und sprach ihn auf Undercommon an.

"Hey, Sklave. Weißt du, Minolin und mir ist aufgefallen, dass du immer noch so stolze Augen hast. So einen stolzen Blick. Und wir haben die Verachtung darin gesehen, immer dann, wenn du meinst, es schaut keiner hin. Das gefällt uns nicht. Das mögen wir garnicht. Du scheinst deine Position nicht zu kapieren. Gut, das werden wir ändern. Wir haben uns überlegt, wie wir deinen Stolz brechen werden. Und da kam uns eine gute Idee. Du darfst es selbst aussuchen.

Also in fünf Tagen, da kommen wir beide erneut zu dir. Zusammen mit einem Orksklaven. Du weißt schon, so einen richtig großen Orksklaven. Mit einem richtig großen Schwanz. Und dann lassen wir dich entscheiden. Entweder du lässt dich von ihm in den Arsch ficken oder du lässt dich von ihm kastrieren. Eines von beiden wird passieren. Minolin meint ja, du bist so stolz, du lässt dich lieber kastrieren, als dass du dich in den Arsch ficken lässt. Aber ich glaube, du bist so eine kleine, geile Menschenhure, die sich schon lieber mal durchficken lässt, statt ihren Schwanz zu verlieren. Wir haben eine Wette abgeschlossen und sind auf deine Entscheidung gespannt.

Deinen Besitzer habe ich schon gefragt, also mach dir nur deswegen keine Sorgen. Er ist einverstanden mit dem kleinen Spaß. Also, alles klar, in fünf Tagen?"

Rylgred grinste den Mann gehässig an. Wie sehr er es hoffte, im Gesicht dieses Menschen nun Angst, Pein, Verzweiflung und Schmerz zu sehen. Wie sehr es ihm gefallen würde, wenn er um Gnade flehen mochte. Nicht, dass Rylgred ihm Gnade erweisen würde. Aber es war immer lustiger, wenn sie flehten.

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"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Nur ein Sklave
BeitragVerfasst: Fr 2. Jun 2023, 16:50 
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Er hatte alles auf eine Karte gesetzt. Gut, es war natürlich auch gute Vorbereitung; Jewdokim hatte natürlich unter den wenigen menschlichen und vielen nichtmenschlichen Sklaven Informationen über diese kleine Drowstadt eingeholt.

Die Goblins verehrten diese Drowadlige Zhai, aber am Ende des Tages waren sie immer noch alle Sklaven und diese Zhai eine Drow. Außerdem war sie scheinbar sowieso auf Reisen. Die Roten Magier von Thay waren noch eine der besten Optionen, aber letztlich hat er sich dazu entschieden diesen mächtigen Tiefling anzusprechen sobald sich Gelegenheit bot. Sie war bei den Drow respektiert oder zumindest gefürchtet und hatte keinen schlechten Ruf, außer bei den Goblins ... da sie scheinbar mal einen vergewaltigt hatte.

Wichtig war aber, dass sie ihm Schutz bieten konnte und keine Drow war. Die kürzlichen Ereignisse mit diesem verdammten Drow Rylgred zwangen ihn dazu sofort in Aktion zu treten.

Also hatte er alles auf eine Karte gesetzt.

Er konnte diese Anara überzeugen ihn loszukaufen und sie hatte es getan. Ob sie es aus reiner Herzensgüte tat oder weil sie sich noch etwas davon erwartete, war ihm gleich. Sie schien kein Interesse daran zu haben ihn zu erniedrigen oder in sonst einer Art und Weise zu quälen. Und wie es schien, würde sie ihn auch wieder mit an die Oberfläche nehmen sobald sie ihre Geschäfte in Hardorkar zum Abschluss gebracht hatte. Bis dahin, diente er ihr als Übersetzer und Heiler.

... das Gefühl seine Würde, seine Macht über sich selbst, zurückerlangt zu haben und sich nicht alles von diesem verdammten Elfenvolk gefallen lassen zu müssen, es war unbeschreiblich.

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Nur ein Sklave
BeitragVerfasst: So 4. Jun 2023, 18:08 
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Beiträge: 1418
Mit unbeweglicher Miene hatte sich Jewdokim das Schauspiel auf dem Hauptplatz in Har'dor'kar angesehen. Nach mehreren Jahren als Sklave in Eryndlyn, hatte er ähnliche und schlimmere Bestrafungen viel zu oft gesehen, dass es ihn noch schockieren würde. Was er in der Tat aber zum ersten Mal sah, war die Verwandlung in eine dieser Drinnenmonstrositäten.

Aber nicht mal das bekümmerte Jewdokim. Was er niemals verstehen konnte, wollte ... war dieses chaotische an Irrationalität grenzende Handeln. Er konnte sich kaum vorstellen, dass die privaten sexuellen Gelüste einer anderen Drowfrau derlei große Rolle für die Priesterin spielen konnte. Aufjedenfall stand die Strafe in keinem Verhältnis zur vermeintlichen 'Tat'.

Vermutlich stand viel mehr hinter dieser Bestrafung als man auf den ersten Blick vermuten mag. Gleichzeitig war es natürlich auch eine Machtdemonstration der Kirche Lolths und eine Erinnerung an ihre Dogmen. Das zumindest verstand er.

Er wischte sich über das Gesicht und blickte sich nach Anara und Silios um ...

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 Betreff des Beitrags: Re: [RP] Nur ein Sklave
BeitragVerfasst: Mo 5. Jun 2023, 23:48 
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Anara hatte für das Zimmer ein drittes Bett besorgt.

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