Geheimnisvolle Gesänge
Elvea hatte lange überlegt ob sie ihrer inneren Eingebung folgen sollte. Nächte lang saß sie deshalb am Kamin auf ihrem Zimmer im Sternenfall. Doch der Drang ihrem Herzen zu folgen wurde immer größer und so suchte sie einen Freund auf, einen der bis jetzt immer da war wenn sie ihn brauchte und der sie bis jetzt noch nie hintergangen hatte. Im Waldläuferlager zu später Stunde hatte sie ihn finden und mit ihm reden können. Er sicherte ihr wie schon sooft Schutz zu und dieses Mal sollte sie auch seine Hilfe erhalten.
So packte die junge Elfe in aller Stille einige wenige Sachen zusammen welche sie für ihr Vorhaben benötigte und hinterließ bei Sir Velington eine Nachricht in der zu lesen war was sie zu tun gedachte.
Von nun an war das Zimmer im Sternenfall verwaist.
Die junge Elfe durchstreifte lange die Wälder suchte nach geeigneten Plätzen für ihr Unterfangen und aus welchen Gründen auch immer wählte sie zuerst das Herz des Waldes … einen ihrer Lieblingsplätze. Gut versteckt oberhalb der kleinen Wasserfälle nahe eines Baumes nahm sie Platz.
Langsam aber stetig zog die Nacht über das Land, die Luft war klar und am Himmel konnte man die Sterne sehen. Das Mondlicht brach stellenweise durch das Blätterdach des Waldes und warf sein Licht auch in den kleinen See auf der Lichtung.
Verträumt sah Elvae sich um nahm die Stimmung in sich auf, griff zu ihrer Panflöte und ließ durch die Macht der Bardenmagie leise Hintergrundmusik erklingen. Die Zylinder der Panflöte fanden langsam den Platz unterhalb ihrer Lippen und sie begann sacht ihren Atem in die Zylinder zu hauchen.
Für jeden welcher in der Nähe war begann eine sinnlich, verträumte Melodie zu ertönen, gespielt voller Hingabe, Liebe und viel Gefühl. Sie hatte die Augen geschlossen, die Melodie sollte sich als Vorspiel erweisen, denn nach einiger Zeit erklang die angenehme Stimme von Elvea.
In warmen, sinnlichen und gefühlvollen Worten begann sie von Lymira und ihrer Liebe zu Herryk zu erzählen. Von einer innigen Liebe welche dafür sorgte das Herryk ein gerechter und weiser Herrscher war. Jeder der in der Nähe war konnte spüren mit welcher Leidenschaft die junge Elfe sang, so als würde sie wissen wie tief und wundervoll diese Gefühle sein können.
Nach der Beschreibung wie groß diese Liebe wohl gewesen sein mochte, setzte wieder das Flötenspiel ein doch die Melodie änderte sich. Sie wurde melancolisch und getragen.
Sie besang nun wie diese Liebe durch Lügen und Intrigen zerstört wurde und Lymira ihren Liebsten dadurch verlor und ein gebrochenes Herz davon trug. … und wieder hatte man das Gefühl, dass die noch so junge Elfe nachvollziehen konnte wie sehr dies schmerzte und so ließ sie diesen Gefühlen in ihrem Gesang auch freien Lauf.
Nur ein aufmerksamer Beobachter würde sehen können wie unzählige Tränen über die Wangen der Elfe rannen, wie der leichte Wind die eine oder andere Träne aufnahm und mit sich führte, einen kleinen silbrigen Schweif mochten jene Tränen hinter sich herziehen. Whärend diesem Teil der Geschichte sah die junge Elfe gen Himmel hoch zu den Sternen und schien sich an etwas zu erinnern. Wie durch Zauberhand erstrahlten mit der Zeit zwei Gesichter gemalt aus den Sternen die sich ansahen und lächelten und dann ganz plötzlich verscwand das männliche Gesicht und das weibliche blieb zurück mit einem traurigen Ausdruck auf dem Antlitz.
Nun beschrieb sie wie der intrigante Berater Seral dafür sorgte das aus Herryk mit der Zeit der unbramherzige Tyrann wurde, welcher er noch heute ist und so zu dem Beinamen der „Grausame“ kam.
Wieder setzte das Flötenspiel ein es wurde etwas leichter und war nicht mehr so schwermütig.
Elvea schickte eine Art Nachricht mit ihrem Gesang in die Stille der Nacht, das Lymira nicht mehr allein war und man ihr helfen wolle. … das sie gebeten wurde diese Hilfe anzunehmen um endlich Ruhe zu finden.
Auch hier sang sie mit unglaublich viel Gefühl. … ein weiteres Mal setzte das Flötenspiel ein und es war als könnte man nun etwas Hoffnung heraushören. Nach einiger Zeit jedoch verklang das Flötenspiel und Stille zog wieder ein.
Von nun an konnte man den geheimnisvollen Gesang fast jede Nacht an einer anderen Stelle im Wald vernehmen. Doch man musste schon ein Aufmerksamer Beobachter sein um die junge Elfe ausfindig zu machen,denn sie setzte sich bewusst nicht offen hin, sondern verbarg sich immer etwas.
Wie lange würde man wohl jenen Gesang in den Wäldern vernehmen?
.. und würde Elvea mit ihrem Vorhaben Erfolg haben?
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