That is not dead which can eternal lie, And with strange aeons even death may die.
HERZSCHLAG
Es wäre sicherlich besser für diesen Planeten und alles, was sich auf ihm befindet, wenn der Letzte von Grauburg, wenn Dorn von der Donnerfurt, tot geblieben wäre. Und für all die Leben, die er vernichtet, die er ausgelöscht, die er zerstört hatte in seinem langen Dasein, wäre es sicherlich auch gerecht gewesen.
HERZSCHLAG
Doch das war nicht, was das Auge und seine Diener für ihn ersonnen hatten. Ja, eines Tages würde es sich geschehen, dass er wahrhaft und endgültig sterben sollte und verschlungen wurde.
HERZSCHLAG
Aber dieser Tag ist noch nicht gekommen.
HERZSCHLAG
Er erwachte in einem undefinierbaren Zustand. Alles um ihn herum war... voller Schleim, der ihn nährte, der ihn am Leben hielt, der ihn schuf. Wo waren seine Waffen, wo seine Rüstung? Wo sein... Leib..?
HERZSCHLAG
Was war des für ein Geräusch? Es war eines, das vom Leben zeugte. Und er war am Leben, das war er definitiv. Nur war sein Körper nicht... ein Blick wollte auf seine Hände gehen, doch er konnte nichts sehen. Schleim bedeckte die Augen und seinen gesamten Leib. Seine Augen, die... ließen sich nicht öffnen.
HERZSCHLAG
Sie öffneten sich. Er weiß nicht, ob es Sekunden, Stunden, Tage, Monde oder gar Jahre gebraucht hatte. Die Zeit, die vergeht, lässt sich von ihm in keiner Weise ermessen. In keiner Weise nachvollziehen. Er sieht seine Hände, die sich neu bilden im Schleim. Kleine Hände, sehr, sehr kleine Hände. Und ein großer Kopf, wie...
HERZSCHLAG
Wie viel Zeit war vergangen, während er hier im Schleim lag? Er begann, ein Zeitgefühl zu entwickeln. Es wunderschön, hier. Es ist so warm und voller Zuneigung. Nichts gibt es hier, das ihm etwas antun oder ihn in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigen kann. Allmählich kommen seine Erinnerungen wieder, sein früheres Leben fällt ihm wieder ein.
HERZSCHLAG
Stück für Stück, während sein Körper sich entwickelt, beginnt er, zu begreifen. Er hat sich selbst gezeugt. An dem Tag, an dem er gestorben ist, als die vom Auge berührte Dunkelelfe ihn verschlang und seinen Samen aufnahm. Normalerweise werden Kinder so gezeugt, dass Teile von zwei Eltern kommen, dass Teile von zwei Leben miteinander verschmelzen. Aber das Auge kann kein Leben geben, dazu ist es nicht gedacht, das ist nicht die Aufgabe des Auges.
HERZSCHLAG
Und daher... war es nur sein Teil, der hier heranwächst. Hier, in der Mutterwelt, im Mutterleib. Hier, in der Gebärmutter der Dunkelelfe, vom Auge berührt wurde und deren Aufgabe darin bestand, ihn auf die Welt zu bringen, damit er neu geboren wird durch das Auge selbst.
HERZSCHLAG
Er würde gerne hier bleiben. Für immer hier im Schleim der Mutter. Aber er weiß, dass das nicht geht. Vielleicht wird er eines Tages erneut verschlungen werden und dann wird dieser wunderschöne Zustand für die Ewigkeit anhalten. Aber dieser Tag ist nicht heute. Heute ist der Tag seiner Geburt, seiner Neugeburt, seiner Wiedergeburt. Der Tag, an dem das Auge ihn erneut auf die Welt erbrechen wird, damit er findet und verschlingt. Damit er jagt und verschlingt.
HERZSCHLAG
Er spürte, wie die Wehen der Mutter eintraten, in deren Leib er geboren wurde. Er spürte, wie er sich der Kälte näherte, die sich außerhalb des Mutterleibs befand. Er wusste, dass er solange er am Leben sein würde, nie wieder diese Wärme spüren würde. Und wie jedes Kind, das geboren wird, hat er Angst. Er möchte nicht in die Kälte, nicht dort hinaus. Doch es musste geschehen.
GEBURT
Ein Schrei füllte seine Lungen mit der eiskalten Luft der Außenwelt. Ein Schrei der Geburt, ein Schrei des Schreckens, ein Schrei des Lebens. Er lebt. Er lebt, um zu verschlingen. Die Macht des Auges spürte er in sich. Das, was er einst angestrebt hatte, ob nun gewollt oder nicht. Er wurde geboren, wiedergeboren im Auge selbst, als Kind des Auges, gesegnet... vom Auge. Auch wenn vermutlich beinahe alle Lebewesen dieser Welt diese Segnung eher als Fluch empfänden. Das Auge war jetzt endgültig eins mit ihm, so wie es ihm bestimmt war. Die Frucht, die Viconia in ihn, in sein schwarzes Herz damals eingepflanzt hatte, war zur Reifung gelangt.
HERZSCHLAG
Er hörte sein kleines Herz schlagen, er war geboren worden, nicht metaphorisch, sondern im wahrsten Sinne des Wortes, war er aus dem Leib der Dunkelelfe gepresst worden, ein kleiner... hilfloser Körper, der schreiend die Kälte der Realität spürt. Ein Kind, ein menschliches Kind. Zwar geboren von einer Dunkelelfe, aber das war... völlig irrelevant, denn das Auge gab nichts, das Auge nahm. Die Dunkelelfe konnte nichts geben, für die Zeugung, sie konnte nur die Neugeburt erfolgen lassen. Er hat sich selbst mit der Dunkelelfe neu gezeugt und wurde geboren.
HERZSCHLAG
Und dann begann sein kleiner Körper zu wachsen, zu altern. Das Auge gab nichts, es nahm und es nahm Lebenskraft. Genau genommen nahm die Dunkelelfe die Lebenskraft um zu verhindern, an jenem Akt der Zeugung und der Geburt zu verbluten. Aus einem kleinen menschlichen Babykörper wurde ein junges Kind und dann ein erwachsener Mann, der älter wurde... nicht so alt, wie er gewesen war... sondern etwas jünger, kräftiger, stärker... und vor allem Dingen... mit völlig neuen Kräften, mit Macht versehen, das spürte er.
HERZSCHLAG
Das Auge war jetzt sein Vater und seine Mutter, das Auge war jetzt voll und ganz mit ihm.
HERZSCHLAG
Das Auge gab nichts und nahm nur... doch manchmal, da gab das Auge etwas.
Wenn es dadurch noch mehr nehmen kann.
HERZSCHLAG
Er erhob sich als junger Mann, nackt wie er auf die Welt gekommen war. Weil er eben gerade erst auf die Welt gekommen war. Alles Wissen war noch in, doch ebenso war nun noch viel mehr Wissen in ihm, dass Wissen um das Auge, das Wissen des Auges selbst. Und damit verbunden... seine Aufgabe, seine wahre Bestimmung.
Verschlingen, um mächtiger zu werden.
Verschlingen, um mehr zu werden.
Verschlingen um die Macht zu erhalten, das Spinnennetz zu zerreißen.
Verschlingen... und ... am Ende die Spinnenkönigin zu verschlingen.
Seine Blicke erkundeten die Umgebung, in die er geboren worden war, zwei weitere Dunkelelfinnen brachten ihm Tücher und Kleidung, während die vom Auge berührte, blinde Dunkelelfe... seine Mutter, die ihn neu geboren hatte... erschöpft auf ihrer Bettstatt zusammen gesunken war, neue Kräfte zu sammeln. Während die Dunkelelfinnen ihn wuschen, ihn reinigten, pflegten und ankleideten wurde seine Aufmerksamkeit auf jenen menschlichen Mann gerichtet.
Und dieser trat näher.
Seine Schritte ließen die Dunkelelfinnen erzittern, der Klang seiner Stimme ließen sie schweigen, doch sie setzten ihre Arbeit mit Rantargar... mit Dorn... fort. Rantargar, Dorn... verstand sofort, dass dieser Mann ihr Meister war und... mehr noch. Eine reine Präsenz völliger, absoluter Bösartigkeit, die den Raum erfüllte. Dieser Mann war rein, völlig rein. Das reine Böse. Ohne Gnade oder Mitleid. So wie das Auge seine Diener sich wünscht. Und Dorn begann zu verstehen, wie gut und wichtig es war, dass so viele Leben durch ihn vergingen. Die Toten... wären glücklich. Denn alles, was starb, würde nicht das Unglück erleiden müssen, diesem Mann zu begegnen.
Dieser Mann sah aus wie ein Mensch, aber in ihm war schon lange nichts menschliches mehr vorhanden. Die Verkörperung einer bösen Kraft. Ein Kind des Auges. So wie auch Rantargar, Dorn.. es nun war, wenn er auch von der Reinheit jener finsteren Essenz noch... weit entfernt war.
"Guten Morgen, Rantargar. Mein Name ist im Moment nicht von Belang... aber ich stehe einer Organisation vor, die sich... 'Rubin' nennt und im Kreis meiner persönlichen Untergebenen ist aufgrund eines... Zwischenfalles gerade eine Position vakant geworden.
Hättet ihr eventuell Interesse...?"
_________________ ~"This ist my battle. This is my battleship."~
"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."
~Shadow is a man who never loses his virginity - because he never loses.~
|