Es fing alles ganz harmlos an. Ein üblicher Arbeitsbeginn auf einer der Pilzfarmen der Goblins, auf der die Kinder der Goblins, die noch zu jung waren, um sie in die gefährlicheren Gefilde des Unterreichs auf Nahrungssuche zu entsenden und zu schwach, um bei den Bauarbeiten zu helfen, ihren Lebensunterhalt verdingten. Einer der aus Eryndlyn stammenden Shebali sprach die jungen Goblins in ihrer eigenen Volkssprache an, erkundigte sich nach deren Verfassung und begann mit einschmeichelnden und aufstachelnden Worten an ihre Unzufriedenheit zu appellieren, sie zur Teilnahme an einem Aufstand gegen das herrschende Haus zu bewegen.
Die jungen Goblins waren auch schnell Feuer und Flamme, als ihnen ein besserer Status, mehr Nahrung, bessere Unterkünfte, bessere Chancen versprochen wurden. Fast hätten sie sich aufhetzen lassen. Aber dann kam es, wie es kommen wusste, die Goblinkinder fragten auch, was den mit Herrin Zhai dann wäre. Unwissend über die Bedeutung dieses Namens für die Goblins erklärte der aufführerische Dunkelelf, dass diese Hure natürlich am Marktplatz aufgespießt würde. Außer sich vor Zorn ob dieser Gotteslästerung zogen die Goblinkinder ihre geheiligten Dolche, Reliquien angefertigt aus den Knochen einiger von Herrin Zhais mächtiger Magie vernichteten Untoten und stachen den überraschten Mann mit ihrer bloßen Überzahl einfach nieder.
Der alte Goblin Holschlund begann Nachforschungen anzustellen, als er davon hörte. Seine Untersuchungen führten ihn auf den Marktplatz. Dort hatte sich ein Ereignis zugetragen, von dem die drei häufig vor der Taverne abhängenden Dunkelelfen und der Halbdunkelelf zu berichten wusste.
Denn ein weiterer, wortgewandter Dunkelelf, der erst kürzlich mit der letzten Karawane aus Eryndlyn angekommen war, hatte sich an die mächtige Kämpferin, Vlone Arkenrahel, gewandt. Er versprach ihr in blutigen und gefälligen Worten ein Gemetzel, wie es Selvetarm würdig wäre und wollte ihre Teilnahme an einem Aufstand sichern. Vlone hörte sich die ganzen Ausführungen schweigsam an, ohne eine Miene zu verziehen, ohne auch nur eine Andeutung von Interesse oder Desinteresse, Zustimmung oder Ablehnung in irgendeiner Weise zu zeigen, die drei Dunkelelfen und der Halbdunkelelf vermuteten, dass es ihr eigentlich auch egal war.
Aber dann kam der wortgewandte Aufrührer zu dem Teil seiner Ansprache, in der er sagte, dass auch bereits alles vorbereitet sei und man zunächst die loyalsten Krieger vergiften und dann meucheln wolle. In diesem Moment, so erzählen es die drei Dunkelelfen und der Halbdunkelelf, hatte Vlone ganz ruhig zum ersten Mal etwas erwidert und zwar waren es die Worte: 'Du willst Dur'gos umbringen?', worauf sie ohne weitere Umschweife ihr Schwert zog und den Aufrührer mit einem einzigen Hieb in der Mitte durchhaute, seinen Körper vom Schädel bis zur Scham spaltete. Danach hatte sie sich wieder an die Wand gelehnt, als sei nichts weiter geschehen.
Der Goblin Holschlund, als er das von den drei Dunkelelfen und dem Halbdunkelelf gehört hatte, sprach Vlone dann an und beide machten sich auf, um gemeinsam weiter nachzuforschen. Auch dies erzählten die drei Dunkelelfen und der Halbdunkelelf jeden, der danach fragte.
Die kleine An'nika, das dunkelelfische Kind der Näherin, wusste dann weiteres zu erzählen. Denn der Goblin Holschlund und Vlone waran danach zu ihr gekommen um sie zu fragen, ob sie etwas Verdächtiges bemerkt hatte. Und das hatte die kleine An'nika! Denn sie hatte gesehen, wie die Sukkubus Lahmariazaxl unauffällig versucht hatte, die Leiche eines Dunkelelfen loszuwerden, indem sie diese in die Ställe schleifte, wo sie diesen zerkleinern und an die Reitechsen verfüttern wollte. An'nika folgte Vlone und Holschlund, als diese sogleich nachsahen. Lahmariazaxl war dort gewesen, zerknirscht und kleinlaut, denn sie habe Angst gehabt, dass Rauvyl sie jetzt aus der Stadt werfen würde, wo sie versehentlich einen Dunkelelfen getötet habe.
Auf die Frage von Holschlund hin, was denn passiert sei, hatte Lahmariazaxl schluchzend erklärt, dass alles ganz gemein gewesen wäre. Da sie Zugang zum Haus Kent'tar habe, hatte ein weiterer, aufrührerischer Dunkelelf versucht, sie zum Verrat zu bewegen. Sie habe dies zunächst auch ganz lustig gefunden, da Herrin Rauvyl ihr bei der Beteiligung an einem köstlichen Hochverrat bestimmt Aufmerksamkeit widmen und sie vielleicht sogar höchstpersönlich bestrafen, vielleicht indem sie sie in Splittern von kaltgeschmiedetem Eisen herumwälzen lassen oder ihre empfindlichen Körperstellen mit heiligen Waffen versengen würde. Aber als sie an die vielen sehr erotischen Bestrafungsoptionen dachte, sei sie auf einmal sexuell sehr erregt geworden. Da habe dann der aufrührerische Dunkelelf aber auf einmal Phyrafay erwähnt, die er zu töten vorgehabt hatte, weil er die Pilze für die nächste Mahlzeit des Hauses mit einem Gift versehen wollte.
Natürlich habe Lahmariazaxl dann sofort an die köstlichen Körperflüssigkeiten denken müssen, die bei der kürzlichen leidenschaftlichen Interaktion mit Phyrafay aus deren Leib geflossen waren und an die zuckersüße Lebensenergie, die sie von ihr genossen habe und deren Geschmack ihr immer noch auf der Zunge läge, das war dann zu den Bestrafungsphantasien einfach zu viel gewesen und sie war sexuell so erregt, dass sie nicht mehr an sich habe halten können. Sie habe dann den aufrührerischen Dunkelelf zu Boden gerissen, entkleidet und sich wild mit ihm gepaart, dreimal war er gekommen aber dann war er auf einmal tot, sie hatte ihm versehentlich zu viel Lebensenergie ausgesaugt, wer hätte auch gedacht, dass der so schwach wäre, das alles sei so gemein, gemein, gemein! Und nun wäre es gleich überhaupt nicht mehr lustig, denn wo sie einen Dunkelelfen getötet hatte, obwohl Herrin Rauvyl sagte, dass man das nicht darf, würde sie vielleicht aus der Stadt geworfen werden, aber Lahmariazaxl wollte nicht aus der Stadt geworfen werden!
Holschlund hatte dann zu Lahmariazaxl gesagt, dass Rauvyl sicher nachsichtig sein würde, wenn man diese Intrige gegen sie aufkläre und die Verräter alle finde. Darauf habe Lahmariazaxl sich dem ungleichen Duo Holschlund und Vlone angeschlossen. An'nika erzählte diese aufregende Geschichte auch jedem, der sich danach erkundigte, sie war aufgeregt, Zeuge von einem solchen Ereignis gewesen zu sein. Bei der weiteren Ermittlung habe sie aber nicht mitmachen dürfen, weil Holschlund gemeint habe, sie wäre noch ein Kind.
Die Spur hatte das Trio dann zur Akademie der Faern geführt. Einer der jungen Faern aus Eryndlyn wusste jedem, den es interessierte, zu berichten, wie es dort weitergangen war.
Denn dort waren die drei ungleichen Gefährten auf eine leichtbekleidete Meuchlerin getroffen, eine der beiden Meuchlerinnen des Hauses Seeraerth. Auch sie habe jemand anzuheuern versucht, ein Dunkelelf aus Eryndlyn, doch da dieser vorgehabt hatte, auch Akordia zu töten, wollte die leichtbekleidete Meuchlerin nicht mitmachen. Die leichtbekleidete Meuchlerin erklärte dem Trio, dass sie der Ansicht sei, dass sie nun mit Akordia zusammen wäre und in ihrem Orden hatte sie gelernt, dass es schlecht für den Fluss des 'Qui' sei, wenn man jemanden noch im ersten Jahr einer Beziehung hintergehen würde. Es war zwar nicht ganz klar, was genau sie damit gemeint habe, aber jedenfalls hatte sie nur zum Schein zugestimmt bei dem Aufstand mitzumachen und damit erreicht, dass sie zu einer Besprechung eingeladen wurde, die in einem verfallenen Gemäuer in einer Seitenstraße stattfand.
Nun zu viert hatten sie sich in dieses Gemäuer begeben und waren dort auf die Drahtzieherin getroffen, Umress Olabar, die Tochter der Matriachin des Hauses Olabar, welches eines der niederen, aber ehrgeizigen Häuser von Eryndlyn gewesen war. Sie war mit ihrem Gefolge von fünf Mann mit einer der Karawanen eingetroffen und hatte gedacht, dass man hier leicht die Macht an sich reißen könne. Allerdings waren sie mit ihren Versuchen nicht sehr erfolgreich gewesen und nun lebten nur noch zwei ihrer Männer. Es kam zu einem Kampf, in dessen Zuge einer der Männer getötet wurde, der letzte Mann von Olabar ergab sich und wurde gemeinsam mit Umress Olabar überwältigt, zu Haus Kent'tar gebracht. Dort wurde Umress Olabar vom Waffenmeister in den Kerker geschmissen, als er hörte, dass sie einen Umsturz geplant hatte.
Diesen letzten Teil der Geschichte berichtet der letzte überlebende Mann von Umress Olabars Untergebenen jedem, der sie hören möchte. Er verdingt sich nun als Bettler, denn der Waffenmeister hatte ihn nicht auch in den Kerker geworfen, sondern als mahnendes und abschreckendes Beispiel hatte er ihm beide Hände abgehackt, die Beine gebrochen, ihm das Wort 'wertlos' in die Stirn geritzt und und dann wieder auf die Straße geschmissen, damit er jedem erzähle, dass man sich mit Haus Kent'tar nicht anlegen solle.
Die siegreichen, ungleichen Gefährten kehrten wieder zurück an ihre jeweiligen Arbeitsplätze, als wäre nie etwas gewesen. Lahmariazaxl hofft nun, dass sie jetzt doch nicht aus der Stadt geworfen wird, die leichtbekleidete Meuchlerin freut sich auf die weitere Entwicklung ihrer Beziehung mit Akordia, Vlone ist nach wie vor alles egal, Holschlund ist froh, dass die Gefahr gebannt sei und Umress Olabar bangt in ihrem Kerker um ihr Schicksal. Weitere Mitverschwörer hatte sie nicht.
_________________ ~"This ist my battle. This is my battleship."~
"Jene, die sich Abenteurer nennen, sind grausame Individuen aus einer anderen Welt. Sie sind auf der ständigen Suche nach neuen Opfern für ihre dunkle Gottheit Exp, die sie dafür mit immer stärkeren Fähigkeiten und Kräften ausstattet."
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