Lafaellar hat geschrieben:
Die Nichtrennung von RP und OOC wird dann verteufelt, wenn sie Probleme schafft die eigentlich nicht da sind.
Üblicherweise dann, wenn tatsächlich eine Antipathie nur RP vorliegt und nicht OOC aber als OOC aufgefasst wird.
Das führt zu einseitiger Belastung. Eine Person sieht sich als Opfer eines Angriffs der von der anderen Person garnicht als solcher angedacht ist. Subjektiv mögen sich beide im Recht sehen.
Sieht man sich das objektiv an wird aber die Einseitigkeit bewusst, der vermeindliche Angreifer kann nur betonen, dass er garkeinen Angriff gemeint hat weil garnicht die Person sondern nur die Spielfigur gemeint war und zwar wiederum nur von der eigenen Spielfigur aus.
Es hat sich gezeigt, dass es stressfreier für beide Seiten ist, diese Trennung zwischen IG und OOC zu vollziehen, daher wird sie aktiv vertreten.
Erneut: Darum geht es nicht. Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang Probleme. Es geht mir eher um eine generelle Verteufelung solcher Praktiken. Wie ich bereits erwähnt habe, ist genau diese Trennung für bestimmte Spieler weder möglich noch wünschenswert in allen Situationen. Wie beispielsweise eben der Spieler, der Probleme damit hat, dass sein Charakter gerade ungerecht behandelt wird. Man muss sich auch immer der anderen Seite bewusst sein und eben auch eine Meinung akzeptieren, die nur auf OOC-Situationen basiert.
Nochmal: ich bin lediglich gegen eine generelle Verteufelung dieser Praktiken.
Lafaellar hat geschrieben:
Zitat:
Problematisch wird das ganze aber dann, wenn die Ansprüche der einen Seite auf die andere Seite reflektiert wird. Man darf einfach nicht mit "Schema F" messen, wenn jeder andere Bedürfnisse hat.
Wo genau werden die Ansprüche der einen Seite denn übermäßig auf die andere reflektiert?
Die Spielplatform NWN 2 (der "normale Chat" in IG-Gebieten, um präzise zu sein) ist nun einmal in erster Linie für den IG-Teil angedacht während Forum, PM-Chat, Skype, TS etc. primär für OOC angedacht sind. Das ist jetzt aber auch nicht neu und wenn ich über den Tellerand blicke ziemlich weit verbreitet.
Beispielsweise bei den Anmeldungen, die nach dem, was ich gehört habe recht oft abgelehnt werden in letzter Zeit?
Lafaellar hat geschrieben:
Zitat:
Natürlich gibt es verschiedene PnP-Runden, aber als man muss sich in jeder Runde in der man sich befindet bewusst sein, dass es die Aufgabe von allen (nicht nur vom SL) ist, dass alle Spaß haben und eben nicht nur die, die man gerade mag. Es gibt in allen Runden Leute, die man lieber nicht dabei hätte weil sie zu ruhig, zu laut, zu regelfanatisch oder wasauchimmer sind und man muss sich mit allen arrangieren. Ich persönlich würde in meinem PnP-Runden auch lieber "Anspruchsvollere" Spiele spielen, habe aber praktisch nur Anfänger und muss mich in dem Falle eben flexibel verhalten und das wählen, was für die Gruppe am Besten ist.
Es ist auch deutlich einfacher sich bei einer P&P Runde mit 3-6 Personen darauf einzustellen als bei einer Online-Community.
Natürlich ist es das, heißt das aber im Umkehrschluss, dass man es nicht versuchen sollte?
Lafaellar hat geschrieben:
Zitat:
Und hier würde ich gerne einmal entschieden wiedersprechen (und das Ganze kürzen, damit wir nicht am Ende ein 10-Seiten Post haben).
Charaktere und Charakterkonzepte sind von Natur aus nicht unterschiedlich schwer zu spielen.
Klar, man kann Erklärungen finden wieso dieses oder jenes schwieriger sein könnte, aber letztlich läuft es doch darauf hinaus, was derjenige der es beurteilt von diesem Konzept erwartet.
In meiner "Neulingsrunde" bei PnP habe ich bewusst den absoluten Neulingen auch Magier und Kleriker und Elfen zu spielen gegeben, eben damit sie es lernen!
Wie soll denn ein Spieler jemals in der Lage sein einen "richtigen" Kleriker oder eine "richtige" Elfe zu spielen, wenn es ihm nicht erlaubt ist Fehler zu machen?
Meine ersten Charaktere von jeder Klasse waren fürchterlich, aber ich hab mich reingefuchst und die nächsten wurden eben dann besser (oder die alten glaubwürdiger).
Erneut: Konzepte sind nur so komplex, wie derjenige, der sie beurteilt. Es kann ein für alle Beteiligten guter Charakter herauskommen, wenn er einen Selunepriester spielt und nur gelesen hat, dass es eine Mondgöttin ist. Und so ein Charakter hat eben noch viel Potential nach oben. Ich will ja lediglich, dass man sich überlegt die Anforderungen nicht zu streng zu gestalten, damit eben auch diejenigen die weder die Zeit, noch die Ressourcen oder das Know-How haben einen Charakter spielen können, den sie gerne spielen wollen. Darum geht es ja im Kern.
Nach dieser Argumentation kann ich mich als Learning by doing darüber informieren wie der erste Weltkrieg abgelaufen ist?
Nein, es gibt Informationen die man nicht learning by doing erlernen kann sondern schlichtweg als Input erhalten muss gleich in welcher Form.
Das WIE kann man üben, das WAS nicht.
Das Leuthilspar die Hauptstadt von Immerdar ist kannst du wissen oder nicht - du kannst es im Spiel durch deine Spielfigur erfahren aber wo ist bitte schön der Sinn dabei einen Elfen aus Immerdar zu spielen der nach Rivin kommt und IG erfahren muss wie seine Hauptstadt heißt? Und woher weiß der Neuling überhaupt, was Immerdar ist?
Den entscheidenden Satz hast du sogar gequotet: Da steht nämlich, dass es nicht um Komplexität sondern darum geht, wieviel Hintergrundwissen man vorher braucht.
Und das es da Unterschiede gibt, halte ich einfach fest.
ähm.. bitte meine Formulierungen nicht falsch verstehen. Ich sagte eben, dass genau solche die Gelegenheit bekommen sollten es zu tun.
Natürlich kann man von Natur aus nicht alles wissen, aber (erneut) das trifft auf viele Dinge im Spiel zu. Ich kenne genügend Spieler, die neu sind, von der Schwertküste kamen und da als Stadt bestenfalls Niewinter kannten. Der Clou ist ja, dass man es während des spielens erfährt. Das Andere es einem Mitteilen, sodass man es ins eigene Spiel integrieren kann oder eben, dass jemand es einem erklärt oder eine Quelle zur Verfügung stellt es lernen zu können.
Nach meiner Argumentation müsste ich mich, wenn ich jemanden aus der Zeit des ersten Weltkrieges spielen will, nicht unbedingt jedes Detail vom ersten Weltkrieg vorher auswendig lernen.
Erneut: Es geht darum, dass hohe Anforderungsbedingungen letztlich immer irgendwo künstlich sind und es eher auf die Sichtweise der Anderen (desjenigen der es bewertet) ankommt, als auf die tatsächlichen Anforderungen.
Lafaellar hat geschrieben:
Zitat:
Erneut das Problem: Es ist eine elitäre Denkweise die dahinter steht. Du hast schon viele Jahre rp betrieben und hast ein und dasselbe Konzept halt schon Duzende Male gesehen und blockst deshalb alle Konzepte, die so ähnlich klingen ab. Du musst dabei aber bedenken, dass die, die sich solche Charaktere erstellen sich um soetwas nicht kümmern und es vermutlich nicht einmal wissen. Die Wenigsten von uns sind Genies was Charakterkonzepte (gerade so schwierige wie Funcharaktere) angeht und dennoch sage "ich hab Lust auf einen witzigen Charakter", sollten wir uns der Idee nicht völlig versperren und auch solche Charaktere zulassen und ihnen eine gewisse Freiheit lassen.
(Ich hab btw durchaus einen Halbork erstellt der Sprachfehler hatte und dennoch interessant war. Siehe meine Signatur)
Wenn es elitär ist der Mühe anderer Menschen mit Respekt zu begegnen, dann bin ich gerne elitär.
Es geht eher darum jegliche Mühe mit Respekt zu begegnen, nicht nur die, die du als solche erachtest.
Lafaellar hat geschrieben:
Zitat:
Generell Laf (nicht böse gemeint):
Ich mach hier einen Threat in dem ich ein Plädoyer für "nicht-elitäres" Verhalten und für mehr Spaß stelle. Schreib bitte keinen Roman dazu, den eh keiner ließt und der nur noch länger wird, wenn man adäquat darauf antworten will. Man kann auch mit weniger Worten sowas sagen und dann lesen es auch mehr Leute
Du plädierst hier für "eine Seite" unter den Annahmen, dass
- Die eine Seite Spaß hat und die andere nicht?
- Diese Seite damit Recht hat und die andere nicht?
- Kompromisse diese Seite unberechtigterweise benachteiligen und daher zu vermeiden sind.
Und möchtest darauf dann keine Reaktion haben?
Dann frage ich mich doch, was dein Einstiegs"roman" bezwecken sollte?
Wenn dein Plädoyer keine Diskussion erschaffen sollte, musst du auf meine Antwort nicht reagieren sondern kannst sie als Plädoyer der "Gegenseite" stehen lassen.
Ich sagte nicht keine Reaktion, sondern eine Reaktion mit weniger Worten. Nur als Vergleich: Mein Einstiegspost waren 697 Wörter, deiner waren 1308, also beinahe das Doppelte und es gibt nun einmal Leute, die soetwas nicht lesen oder nichtmal anfangen (Selbst meiner ist da Grenzwertig, gebe ich gerne zu).
Weiterhin plädiere ich nicht darauf, dass irgendwer Recht hat oder darauf das irgendwer keinen Spaß hat oder auf sinnlose Kompromisse oder was auch immer du da hinein zu lesen meinst.
Worum es mir wirklich geht, habe ich in meinem letzten Post geschrieben. Darum und um nix anderes.
Lafaellar hat geschrieben:
Abschließend noch das TL;DR:
Ich bin der Meinung du beleuchtest kompromissunbereit lediglich "eine Seite" eines von dir selbst definierten Zwei-Fronten Problems.
Ich habe keinen Kompromiss gesehen, lediglich Verteidigungsversuche, die ich so nicht einmal Provoziert habe. Ich habe versucht denjenigen eine Stimme zu geben, die sich vielleicht selbst nicht trauen etwas zu sagen oder nicht wüssten wie sie es sagen können und ich will, wie ich leider erneut erwähnen muss, niemanden Angreifen.
Es geht mir eher um die Problematik an sich, wie auch Sarina nochmal treffend bemerkt hat und darum, dass ich die Leute die sich angesprochen fühlen (was scheinbar ja einige sind) darüber nachdenken und möglicherweise dadurch eine Veränderung bewirkt wird.