Ich sehe Intelligenz als "Hirnleistung" und Weisheit als "Bauchgefühl" an, wobei sich die Attribute teilweise wohl überlagern und ergänzen. Jemand mit hoher Intelligenz kann wohl eine niedrige Weisheit in bestimmten Situationen halbwegs ausgleichen, zumal bestimmte Fähigkeiten, Erfahrungen (Stufen) und auch die Persönlichkeit inklusive Gesinnung wohl einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben. Die Fähigkeiten müssen also im Zusammenspiel gesehen werden. Am Beispiel meines Charakters sah es so aus: 14 Kämpferstufen, 14 Intelligenz, 8 Weisheit, 8 Charisma, Fähigkeitspunkte in Diplomatie, Bluffen und Einschüchtern (jeweils 8, teilweise durch Gegenstände auch erhöht), Gesinnung: Chaotisch Böse
Er hatte bedingt durch seine Kämpferstufen ein hohes Erfahrungswissen, was den Umgang mit Waffen, Rüstungen, Kampfmanövern, Taktiken und Hilfsmitteln (Tränke, magische Gegenstände) anging.
Die hohe Intelligenz floss insofern ein, als es ihm relativ leicht fiel, komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge zu analysieren, zu verstehen, zu memorieren und anzuwenden. Dies galt insbesondere im Umgang mit neuen Informationen (daher wohl auch: Höhere Intelligenz = Mehr Fähigkeitspunkte). Geistige Herausforderungen empfand er als sehr ansprechend (Schach, Rätsel etc.).
Aufgrund der niedrigen Weisheit hatte er jedoch kaum ein gesundes Urteilsvermögen in den meisten Bereichen, wobei ihm seine Intelligenz und seine Erfahrung jedoch ermöglichten, das teilweise abzufedern. Ob jemand log oder nicht, konnte er nicht an der Körperhaltung erkennen, sondern vielmehr daran, dass die Informationen in sich nicht schlüssig waren. Es ging also nicht darum, "wie" etwas gesagt wurde, sondern "was" gesagt wurde (der analytische Teil) Es fiel ihm schwer, Situationen richtig einzuschätzen, aufgrund seiner Kampferfahrung wusste er jedoch, dass überall Gefahr lauern kann. Dadurch entwickelte er ein paranoides Verhältnis zu seinem Umfeld: Besser erst draufschlagen und dann gucken, ob es tatsächlich bedrohlich war. Zudem litt er an gnadenloser Selbstüberschätzung: Er wusste, dass es generell schwerer ist, mit einem Schwert gegen einen Steingolem zu kämpfen, er war jedoch der Meinung, dass er stark genug sei, diesen Nachteil ohne Probleme auszugleichen.
Ein Gespür für richtige Umgangsformen im Alltag hatte er nicht, er sprach grundsätzlich alle in der Höflichkeitsform an (bedingt durch hohe Diplomatiefähigkeit), da er aus dem Bauch heraus nicht so richtig entscheiden konnte, wann es besser wäre, jemanden zu duzen. Sofern er jedoch nicht bewusst jemandem auf eine bestimmte Art und Weise gegenübertreten wollte (Einsatz der entsprechenden erlernten Fähigkeiten), ließen seine Umgangsformen stark zu wünschen übrig (unhöflich, uncharmant, unwirsch). Das führte dann zu einem Mischmasch aus einer Höflichkeitsform in Verbindung mit einer Beleidigung oder einer unpassenden Bemerkung. Zumindest hinsichtlich der Gesprächsführung machten natürlich die Gesinnung, die persönliche Erfahrung, der Werdegang und insbesondere die eigene Persönlichkeit den größten Teil aus.
Im Grunde genommen ist es natürlich situationsabhängig und man entwickelt für das rollengerechte Verhalten einer Spielfigur auch ein gewisses Gespür, aber die Erkenntnis über das Zusammenspiel von Fähigkeiten, Erfahrungen, Attributen und der Persönlichkeit des Charakters erlaubte es mir, den Charakter auf verschiedene Arten zu spielen, woraus ich (und hoffentlich auch der eine oder andere Mitspieler) eine Menge Spaß ziehen konnte.
Gruß!
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