Ab jetzt sind die Kindermalereien ausgestellt.
Bild 1: Tommi, 9, Waisenhaus: Eine einfach gemalte Frau in Feenkostüm und einem Beutel und einem Zauberstab, an dessen Spitze ein Zahn steht. Was bei dieser naiven Malerei auffällt ist wie viel Mühe sich der Künstler bei dem Kleid gemacht hat. Ein zukünftiger Schneider, ganz klar.
Bild 2: Lisa, 12, Wohnviertel: Eine weibliche abstrakte Figur versucht aus einem gemalten Rahmen auszubrechen indem sie sich gegen eine Seite stemmt und sie durchbricht, als wäre es ein Gefängnis. Die Malart ist recht fortgeschritten, man kann das Verlangen zum Ausbrechen förmlich mitfühlen. Der Rest des Bildes innerhalb des Rahmens ist gespickt mit spitzen, undefinierbaren Objekten, die wie graue Sterne in der Luft schweben.
Bild3: Bernd, 11, Waisenhaus: Ein sehr detailreiches buntes Bild einer Stadt, dessen Häuser Gesichter statt Fenstern und Türen haben und stilistisch sehr lebendig wirkt.
Bild4: Renate, 9, Adelsviertel: Ein buntes, texturreiches Tier im Profil auf einer Wiese, mit Schnabel eines Adlers, Füßen eines Wolfes, Ohren eines Kaninchens, Flügel einer Fledermaus, Schweif einer Echse und Augen einer Katze.
Bild 5: Olga, 7, Hafenviertel: Ein komplett in schwarz gemaltes Bild einer geballten Faust von vorne. Natürlich was Perspektive und Proportionen angeht noch sehr ungeübt, dennoch eine enorme Symbolkraft, vor allem in Anbetracht der zarten Linienführung und der Härte des tiefen Schwarzes.
Bild 6: Tristan, 13, Wohnviertel: Ein dezent buntes Bild von sehr gewissenhaft gezogenen Kreisen, 5 an der Zahl, von denen sich manche überschneiden. Es ist für den Laien überhaupt kein System ersichtlich was Position und Größe angeht, aber die Gesamtkomposition suggeriert daß sich der Junge Gedanken machte. Es aufzuschlüsseln bedarf womöglich einer genauen Studie. Farben wirken als würden sie nur zur Klassifizierung dienen.
Bild 7: Yolanda, 6, Waisenhaus: Ein sehr angenehm zu betrachtendes breites Bild eines Urwaldes, sehr einfache Formen zeigen Palmen und Farne im Hintergrund und exotische Tiere verteilt im Vordergrund. Es wirkt fast wie die Konzeptzeichnung für ein Glasfenster.
Bild 8: Garnet, 13, Wohnviertel: Ein Schiff von der Seite das über blaues Wasser fährt. Die einfache Komposition tut den wild durchmischen Farben des Schiffs und den Details keinen Abbruch. Auf dem Bug steht ein dicker Mann der selbst nur aus geometrischen Formen besteht und gen Betrachter winkt. Man erkennt sogar ein Symbol auf der Kapitänsmütze, ein Anker mit einem Stern.
Bild 9: Ferdinant, 10, Hafenviertel: Noch ein Stadtbild, allerdings diesmal geteilt in 3 waagrechte Streifen. Der oberste Bereich ist bunt, viele prunkvolle Schlösser und Personen in glanzvollen Gewändern sind sehr einfach und symbolhaft dargestellt. Im mittleren Bereich sieht man in braun gehaltene Schuppen, dunkle Gassen, vermutlich lagerhäuser, und bloss Sillhouetten von gekrümmten, krank wirkenden Figuren. Die unterste Ebene der Stadt zeigt in Schwarz gehüllte Augen, die sich gegenseitig beobachten, Striche durchbrechen das Schwarz wie Krallen, und an und zu Flecken von dunklem Rot.
Bild 10: Coria, 14, Wohnviertel: Eine sehr einfache, pragmatische Darstellung des Marktplatzes. Marktstände sind nebeneinander aufgereit und zeigen Früchte, Tränke, Teppiche und Werkzeuge, Untensilien. Zwischen den Ständen jeweils eine Figur mit Korb, und an den Seiten die Wachmänner der Stadt. Auf den ersten Blick eine inhaltsleere Malerei einer unbegabten, aber auf den zweiten Blick erkennt man daß sich die Künstlerin auf die Auswahl und Anzahl der Waren konzentriert hat, fast wie ein Schemata für Angebot und Nachfrage, nur für jene gedacht die sich mit Handel auskennen.
Bild 11: Yaster, 8, Adelsviertel: Ein behelmter Reiter hoch zu Ross, stolz hält er ein Schild hoch, dessen Emblem jedem Adeligen bekannt sein dürfte. Trotz der einfachen Malart und unausgereiften Proportionen kann man erahnen daß der Junge das Bild voller Stolz malte. Der Hintergrund besteht aus Silhouetten von Piken und Schwertern. Klar ein Künstler aus einer militärischen Familie.
Bild 12: Henriette, 9, Waisenhaus: In der Mitte des Bildes erkennt man eindeutig einen einfachen Stern, der mit der untersten Spitze eine waagrechte grüne Linie durchbricht. Unzählige kleine Punkte und Striche in verschiedenen Farben schießen von der Mitte weg, und erst an den Seiten erkennt man Wiese, Wald, und Häuser, sehr einfach dargestellt.
Diese 12 Bilder hat Nelphie ausgesucht um sie für die Kinder zu versteigern. Startangebot ist 20 Gold und alle Bürger sind herzlich eingeladen sich diese Ausstellung anzusehen. (Aushang hängt aus und die Ausstellung besteht solange sie nicht ersteigert wurden).
_________________ Chars: Nelphie, Karia, Bastjan Pastell
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