Das Opfer wird gebracht
Eine halbe Stundenkerze später stand der Priester Hakim in dem kleinen Raum der Köhlerhütte und löste die Stoffbahn, die er um seinen Kopf gewunden als Turban trug. Sorgsam rollte er das Band zusammen und legte es auf den Tisch in der Hütte, ehe er seinen Gürtel, der sein einfaches Reisegewand mitsamt seinem Jambyia, einem gekrümmten Dolch, hielt, öffnete und ihn ebenfalls ablegte.
Nahezu unbekleidet zog er nun das traditionelle Gewand seines Glauben über, das bereits seit Jahrhunderten den Priestern Kossuths bei ihren klerikalen Aufgaben begleitete. Als das Gewand übergezogen und glattgestrichen war, ging er zu dem Tisch und nahm seinen Gürtel, von dem er seinen Dolch löste, denn Waffen waren während der Rituale nur den geweihten Rittern Kossuths gestattet, und band ihn um.
Ein kurzer ordnender Ruck an seinem Gewand und nur noch das Haar musste angemessen geordnet und mit einem Lederband zusammengebunden werden, was wenige Augenblicke später auch geschehen war.
Zusammen mit seinem Gebetsteppich, den Räucherstäbchen, einer kleinen Amphore, einer kleinen Schlüssel und der Opfergabe ging er zu dem vorbereiteten Ort, wo in einer Stundenkerze der Höhepunkt der Zeremonie stattfinden sollte. Mit einem kräftigen Schwung rollte er im Norden des kleinen Altars den Teppich aus und lies sich nieder, die restlichen Utensilien zwischen sich und dem Altar platzierend.
Ein kurzer Blick zu der brennenden Scheibe sagte Hakim, dass sie bald im Zenit stand. Er musste anfangen und so begann er die Zeremonie mit einem Summen und einem wiegen: Vor, zurück, vor, zurück, links, rechts, vor, links... Sein Wiegen schien kein Muster zugrunde zu liegen, ganz so wie die Flammen eines Feuers unkontrolliert wogten. Auch sein Summen schien lauter und leiser zu werden. Ungefähr nach dem sechsten Teil einer abbrennenden Stundenkerze, hielt der Priester inne. Ein Griff an seinen Hals, wo das heilige Symbol hing, welches er zu seiner Ernennung als Priester erhalten hatte, war der Beginn des eigentlichen Rituals.
Laut sprach er die Worte "Kossuth, du belohnst diejenigen, die den Widrigkeiten trotzen und an Reinheit gewinnen. Du stehst denen bei, deren Glaube an dich fest ist und die das Feuer ehren. Stehe nun deinem Diener bei und schenke ihm einen glücklichen Augenblick im angesicht seiner Situation, denn dein Feuer ist ein Zeichen in der Dunkelheit und der Hoffnung. Ehre sei Kossuth, dem Fürsten des Feuers!"
Sein Symbol leuchtete kurz mit einem roten Schein auf, der den Priester umgab, ehe er wieder erlosch.
Danach steckte der Priester die erste Räucherkerze in den Altar, wo sie auf einer Linie mit der unteren linken Spitze des Pentagramms stand.
Der nächste Teil des Rituals begann und der Hakim sprach mit lauter Stimme ein Gebet an seinen Herren den Feuerfürsten: "Kossuth, der du bereits seit Anbeginn der Zeit über das Feuer herrschst, erhöhre deinen Diener, der hier vor dir kniet und voller Inbrunst zu dir betet."
Das Gebet wurde an dieser Stelle durch eine Verbeugung gen Süden unterbrochen.
"Jedes Wesen auf Toril verdankt dir sein Leben. Dir, der du der Mondmaid gestattet hast das Feuer zu ergreifen und die Sonne, die allem das Leben schenkt, zu formen. Du hast es zugelassen, damit das Leben wachsen und sich beweisen kann, denn diejenigen, die fähig sind zu siegen werden dies auch tun. Ehre sei Kossuth."
Wieder unterbrach eine Verbeugung das Gebet.
"Du hast uns das Feuer gebracht, dass heilige Element. Diejenigen, welche es mit Respekt behandeln werden belohnt und sind in der Lage die höchste Reinheit zu erreichen. Diejenigen jedoch welche die Gaben des Feuers nicht respektieren, werden von ihm verzehrt. Ehre sei Kossuth."
Eine neuerliche Verbeugung unterbrach das Gebet.
"Deine Flammen sind in jedem Haus und jedem Wesen. Du prüfst uns mit Hindernissen und Schmerzen auf das wir stärker werden und belohnst diejenigen, welche diese Hindernisse überwinden. Der Glaube an das Feuer Kossuths gibt uns Kraft alle Hindernisse zu überwinden. Deine Diener sind wir und wir verbreiten dein Wort, auf dass alle die Möglichkeit erhalten deinem Weg zu folgen und die höchste Reinheit zu erhalten. Ehre sei Kossuth, denn sein feuer währt ewig!"
Eine letzte Verbeugung erfolgt, ehe der Priester erneut sein heiliges Symbol ergreift.
"Kossuth, diese Gabe wurde von deinem Diener unter großen Gefahren erlangt. Erhöre seine Gebete und stehe ihm bei seiner Aufgabe bei deinen Glauben in diesem Land zu verbreiten, auf dass die Zahl deiner Anhänger wachsen und gedeien möge. Ehre sei Kossuth, dem Fürsten des Feuers!"
Sein Symbol leuchtete kurz mit einem roten Schein auf, der den Priester umgab, ehe er wieder erlosch.
Daraufhin steckte der Priester die zweite Räucherkerze in den improvisierten Altar, wo sie diesmal mit der rechten unteren Pfeilspitze eine Linie bildete.
Die Zeit das Opfer zu bringen war erneut näher gerückt, als der Priester in seiner Zeremonienkleidung das zweite Gebet wiederholte. Als dies getan war, stellte er die kleine Schüssel auf den Altar und steckte das dritte Räucherstäbchen in den Altar, diesmal an der oberen linken Seite.
Erneut wiederholte er das Gebet um dann die kleine Amphore zu nehmen und ihren Inhalt in die kleine Schüssel zu kippen. Eine hochviskose Flüssigkeit, welche den Duft nach aromatischen Kräutern verbeitete. Danach steckte er das vierte Räucherstäbchen in den improvisierten Altar.
Die Zeit des Opfers war schon sehr bald gekommen. Wieder begann der Priester wie die Flammen eines Feuer hin und her zu kreisen, ganz so wie er es zu Beginn des Rituals getan hatte. Danach steckte er die letzte Räucherkerze an den Altar, wo die Spitze des Pentagramms nach Süden zeigte.
Die Zeit war reif das Opfer zu bringen. Der Priester griff erneut an seinen Hals und die Worte "Kossuth erhöre das Bitten deines Dieners und schenke ihm die Gabe dein geheiligtes Element zu deinen Ehren zu benutzen." waren zu vernehmen. Als er seine Hand wieder von seinem Symbol nahm, war sie in rotorange Flammen gehüllt. Mit seiner brennenden Hand berührte er die einzelnen Räucherkerzen hintereinander um sie zu entzünden, damit sie ihren Duft verbreiteten. Bei jeder Kerze rief Hakim "Dieses Feuer entzünde ich zu Ehren Kossuths, auf dass sein Licht die Welt erleuchten möge!".
Nachdem die Kerzen brannten, kippte er noch einen Tropfen des Öls auf die Linien des Pentagrams zu seiner linken und legte ein kleines Steinchen auf die Linie zu seiner rechten um dann seine beiden Hände über diese Linien zu halten und Worte zu sprechen, welche der arkanen Natur entsprangen, woraufihn die Linien des Pentagramms sich mit einer auflodernden Flamme entzündeten.
Während die Temperatur durch das Feuer in unmittelbarer nähe des Priesters die Temperaturen steigen lies sprach dieser einen einfachen Zauber nach dem von seinem rechten Zeigefinger ein kurzer Flammenstrahl in die Schüssel schoß und deren Inhalt entzündete. In einer fremdartigen Sprache, einem gelehrten Menschen als Ignan bekannt ertönten die Worte: "Kossuth diese Feuer hat dein demütiger Diener zu deinen Ehren entzündet. Nimm die Gabe an, die er dem Feuer übergeben wird, auf dass du, der Fürst der Flammen sie erhalten möge und seinem Diener gewogen sein möge. Denn Ehre sei Kossuth dem Herren des Feuers. Möge sein Feuer die Welt erleuchten und sie reinigen.". Während er diese Worte spricht hebt er seine Hände in den Himmel, wo die Sonne im Zenit steht um daraufhin das letzte verbleibende Säckchen zu öffnen und einen Rubin herauszuholen. Diesen hebt er hinauf in den Schein der Sonne um ihn langsam in die brennende Schale zu legen.
_________________ Mitglied der Spielergruppe, die Türen schließen für die Stimmung im RpChars: Bognar Axtfreund: Ein Dwar? Duncan Ward: Ist hoffentlich bald wieder frei Hakim ibn Mahdi: Priester KossuthsJanus Gorda: Mögest du irgendwann wieder auferstehen
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