|
Serverleitung |
|
Registriert: Sa 19. Okt 2013, 09:08 Beiträge: 4420 Wohnort: Ruhrgebiet
|
I, I am the jigsaw The jigsaw of a mad god
Upon my brow I carry it This burden gifted, curse born taint My new god's choice of wit So I walk Black the land Share my gift, and forlorn hope Till my bones return to sand Es ward an der Zeit. Die Drow waren geschlagen und verschlungen, seine Truppe gewachsen um einige Schleime aus dem Schlund. Nun war es an der Zeit. An der Zeit, den Eisenturm heraus zu fordern. Ordnung... diese verhasste Ordnung... alles in Reih und Glied marschieren... wie Rantargar es verabscheute. Eine Rebellion... ja.. eine Rebellion, wie sie in Fürstenborn ausgebrochen war... Rebellion gegen die Fürstin, die tyrannisch auf ihrem Thron saß, und verlangte und verlangte. Viele Leben hatte diese Rebellion gekostet, doch der Geschmack des Blutes hatte Rantargar gefallen.
Doch dann riss es ihm aus den Gedanken. Ein fetter Schleimklumpen war von der Decke seines Zimmer gefallen, direkt vor seine Füße. Rantargar runzelte die Stirn... was gab es denn nun schon wieder...? Und der Schleim legte ihm unterwürfig (so man einem Ding, was nur aus Schleim bestand, solche Gesten nachsagen konnte... Aber Rantargar tat es) etwas hin. Missmutig beugte Rantargar sich hinab zu dem kleinen Gegenstand, und befreite ihn von dem Schleim, das leichte Kribbeln in den Fingern ignorierend, welches die schwache Säure auf seiner Haut hinterließ. Es war eine Münze. Eine goldene Münze, mit einer lächelnden Frau als Prägung.
Nachdenklich drehte er diese Münze in der Hand, während der Schleimklumpen wieder im Boden versickerte. Was sollte ihm dies sagen..? Tymora... Korporal SturmKind? Eine Nachricht von ihr...? Aber mit welchem Zweck? Welchem Inhalt...? Er musste es herausfinden.
Mit einer Bewegung, die wahrlich fließend wirkte, was bei Rantargar nun wirklich nichts normales war, erhob er sich von seinem Thron aus Knochen und Haut. Der Thron selbst wimmerte leise, wie er es immer tat bei der kleinsten Gewichtsverlagerung Rantargars. Er stapfte durch den Raum, und bei jedem seiner Schritte gab dieser federnd nach, und wenn er den Fuß wieder anhob, waberte das Fleisch wieder hinauf mit einem schmatzenden Geräusch. Der Durchgang, eine Hautmembran welche rötlich schimmerte von dem Blut, was sie geschmeidig hielt, öffnete sich von alleine, als er näher kam. Rantargar beschleunigte seine Schritte, und die Geräusche von schmatzenden Fleisch zu seinem Füßen und geifernden Mäulern in den Wänden hallten durch die Gänge.
Er musste der jungen Frau dringend empfehlen, Seldaria zu verlassen. Bevor es zu spät war.
Mit einem schmatzenden Geräusch tauchte er an der Bucht auf. Die Reise durch den Schleim war wie immer eine widerwärtige Erfahrung, doch am Ende war es kürzer als die meisten anderen Bewegungsarten. Noch etwas desorientiert blickte er sich um... hier irgendwo sollte sie sein. Hilda Sturmkind, Korporal der Stadtwache... seine Kollegin. Seine... Freundin.. Dort... am Wasser... sie steht dort, und betrachtet die Wellen. Oh... wie oft er selbst schon dort stand. An genau dieser Stelle stand er, und betrachtete das Wasser, wie es sich bewegt, wie es floss... es war ein erhabener Anblick.
Doch nun berührte dieser Anblick sein Herz keinesfalls. Er wusste nicht genau, warum dem so war, aber es berührte ihn nicht. Abgestumpft... unwillig... oder herzlos.
Seine persönliche Leibwache, die nur noch selten von seiner Seite wich, zwei gewaltige Schleimwesen, flankierten ihn, wenngleich in einigem Abstand. "Ihr wolltet mit mir sprechen, Fräulein Sturmkind?"
Der schwere Streithammer wurde auf den Boden gestellt... kleine Säurespritzer landeten auf dem Felsenboden, und zischten leise. "Herr von...Grauburg?"
Sie wich etwas zurück, fast schon ein wenig ängstlich... Angst... ja... die meisten Menschen hatten Angst vor ihm. Und das war auch gut so. Sie sollten ihn besser fürchten. Denn er würde Seldaria die Vernichtung bringen... das wusste er.
Er nickte langsam, und löste den Riemen des Helmes, nahm ihn ab. Etwas Schleim tropfte von seiner Hand auf den Boden, doch er nahm es gar nicht wahr.
"Was...ist passiert?"
Sie war unsicher... sie hatte Angst. Rantargar konnte es spüren. Ja... er spürte ihre Angst. Und er konnte sie verstehen. Der Schleim auf seiner Rüstung, sein bleiches, ausgemergeltes Gesicht... und doch das Gefühl, dass der Schein trügt... denn er war nicht ausgemergelt... er war nicht schwach... ganz im Gegenteil... oh... wie viele Seelen er verschlungen hatte... und wofür...? Rache... nicht als Rache.
"Die Springerin... ist tot. Die Drow... ausgelöscht... ins Nichts verbannt... Aber ihr... ihr solltet... Seldaria besser verlassen."
Im Licht des Mondes konnte Rantargar gut sehen, wie ihre Augen sich weiteten.
"Die Springerin tot? Drow tot? ....Seldaria...verlassen? Warum?"
Rantargar nickte nur. "Diese Insel ist verloren."
Hilda kam einen Schritt näher. "Verloren?"
Er nickte. Wollte sie es nicht verstehen...? Konnte sie es denn nicht sehen...?
"Verloren, verschlungen, beendet." Doch die junge Frau schüttelte den Kopf, sah sich um... breitete die Arme aus, als wollte sie ihm zeigen, dass diese Welt, diese tote Welt noch leben würde.
"Nein. Sie ist doch noch da..nicht...beendet.“
Doch er hob nur den Hammer ein wenig an, und schlug ihn dann wieder mit dem Kopf auf den Boden, und erneut spritzte etwas Säure auf den Boden, es zischte wieder. Sah sie denn nicht, dass diese Welt verdammt ist...?
"Bald."
Doch dieses närrische Weibsstück wollte es nicht einsehen. Dieser Grenzenlose Optimismus... musste er ihr erst beweisen, welche Macht er bekommen hatte, als er die Drow verschlang..? Welche Macht Ghaunadaur ihm gegeben hatte, als er endlich sein Erbe antrat, endlich seine Aufgabe wieder an sich nahm...? Musste es erst so weit kommen...? Er kämpfte gegen den Instinkt an, sie einfach nur zu packen und zu erwürgen, oder ihr alle Knochen in ihrem Leib zu brechen. Er wollte sie nicht töten... und er würde nicht den selben Fehler begehen, den er bei Sarah begangen hatte... Sarah... die Springerin... der Kopf schwirrte ihm, als Hilda wieder einen Schritt näher kam. "Das könnt ihr nicht tun." "Ich kann. Ich werde. Ich muss. Darum... müsst ihr fliehen. Ihr, und alle anderen"
Sie schüttelte den Kopf, kam noch näher. "Ihr seid im Wahn!"
Wahn... ja, sie hatte Recht. Er war im Wahn. Vollkommen Wahnsinnig. Er war zurück bei Ghaunadaur. Er musste Wahnsinnig sein. Hatte er eine andere Wahl...? Aye, er hatte eine andere Wahl. Man hatte immer eine Wahl. Aber wer wollte schon sterben...? "Aye. Mein Leben, gegen das Leben Seldarias."
Warum hatte er ihr das gesagt...? War es nicht egal...? Machte es einen Unterschied...? Er mochte das Mädchen. Nicht auf die Art und Weise, wie ein Mann eine Frau begehrte, nein... diese Unschuld, diese Naivität... es war faszinierend. Es wäre ein Jammer, wenn ihr etwas geschah.
"Ihr müsst gegen euren Wahn kämpfen!"
Rantargar musste sich das Lachen verkneifen. Gegen den Wahn ankämpfen... wie sollte er dies tun...? Er war ein Werkzeug. Oh, ein gar mächtiges Werkzeug, mit einem freien Willen, aber nichts desto Trotz nur ein Werkzeug. Und wenn das Auge wollte, dass er handelte, dann würde er handeln. Doch sie war keines der Ziele. Sie war... frei. Noch. Noch war der Hunger nach Tod und Fleisch nicht wieder erwacht. "Das tue ich. Darum sollt ihr fliehen. Und nicht verschlungen werden."
Sie verengte die Augen... war das Trotz in ihren Augen...? Ein trotziges Mädchen, aye...
"Ihr dürft Seldaria nicht zerstören! Ihr hasst das Auge. Bekämpft es. Ihr seid stark!"
Wie stellte sie sich dies vor...? Oh, diese naive Hoffnung... er hatte sie schon lange verloren. Wie soll man etwas bekämpfen, dessen Macht so groß ist...? Er verlor langsam die Geduld. Warum verstand sie nicht...? Warum tat sie nicht, was er von ihr verlangte...? Warum rettete sie nicht ihr Leben...? "Richtig.. Falsch... hat keine Bedeutung mehr. Nur noch Leben... und nicht leben. Ich _BIN_ das Auge! Ghaunadaur! Das Ältere Auge, Meister des Elementaren Bösen. Herr über die Schleime! Wir sind eins... wir haben nicht versagt, als wir das Opfer nicht töteten... nein... wir waren das Opfer... Yas war das Opfer... ich bin der Avatar."
War dem wirklich so...? Was sprach er dort...? Warum sprach er davon...? Er hatte selbst nicht daran gedacht, hatte es selbst nicht gewusst... woher kamen diese Worte? "Ihr seid Rantargar von Grauburg. Korporal der Garde. Besitzer der Benimmschule. _Nicht_ Ghanadaur! KÄMPFT GEGEN ES AN!! "
Sie war immer näher gekommen... Rantargar hatte es gar nicht bemerkt, doch nun stand sie fast vor ihm. Was hatte sie vor. Wollte sie ihn angreifen...? Ihn zurück in den Abgrund schicken...? Sie war viel zu schwach, um sich mit ihm messen zu können. Sie hätte keine Chance im Kampf gegen ihn. Und er würde sich nicht ohne Gegenwehr ermorden lassen... oh nein, ganz sicher nicht. Der Abgrund war nicht sein Ziel... "Fliehe, Hilda. Fliehe, oder ich kann für nichts garantieren."
Hilda... er hatte sie noch nie bei ihrem Vornamen angesprochen. Hilda. Die Nennung ihres Vornamen scheint ihr mehr Angst einzujagen, als all die Worte zuvor. Verstand sie langsam...? Würde sie verstehen, bevor es zu spät war...? "Kämpft gegen es an. Das da seid nicht ihr!"
Nein... noch immer verstand sie nicht. Oh Mädchen... warum machst du es mir so schwer...?
Er hob den gewaltigen Hammer an, mühelos wie immer, legte ihn auf seine mit Stacheln besetzte Schulterplatte. Etwas Säure tropfte auf seine Hand. Er spürte es schon nicht mehr, und die zähe Flüssigkeit drang einfach durch die Haut, ohne Schaden anzurichten.
"Das ist deine einzige Chance, Hilda... alles, was ich die noch geben kann."
Sie weicht zurück, er folgt ihr. Warum...? Warum rennt sie nicht...? Warum folge ich ihr...? Es ergibt keinen Sinn.
"Ihr wollt das doch gar nicht... Ihr wollt Seldaria nicht zerstören. Ihr habt... dem Auge schon mal ein Schnippchen geschlagen... Ihr könnt es wieder."
Langsam wurde er wirklich wütend. Warum wollte sie nicht verstehen...? Warum verschwendete sie noch immer Worte, anstatt zu handeln...? Warum dieses Treffen, warum dieser Aufwand, warum... dies alles..? Warum hatte sie noch Hoffnung...? Wusste sie denn gar nicht, welche Macht er bekommen hatte...? "Nein... ich will das nicht.. aber du kannst es nur verhindern, wenn du mich tötest. Und das... das kannst du nicht."
"Ich _will_ es nicht. Weil ihr das nicht seid... Ihr seid anders. _werdet_ wieder anders...."
"Nur der Tod kann mich erlösen... wieder einmal. Aber ich will nicht sterben.. ich will nicht wieder in den Abgrund fahren."
Er spürte die Wut in sich brodeln... den Hass aufsteigen...den... Hunger. Sie wich weiter zurück vor ihm, starrte auf den Hammer, von dem immer wieder ein Tropfen Säure auf den Boden fiel, und dort zischte.
"Irgendwann werdet ihr sterben und wieder in den Abgrund fahren...wenn ihr es nicht besiegt!"
Der Zorn brannte hell und fast schon schmerzhaft auf. "Nein... ich werde ewig leben... und verschlingen... oder verschlungen werden. Vorwärts! Ins Nichts!"
Verschlingen... der Hunger regte sich... Hunger nach Leben. Hunger nach Tod. Hunger nach Fleisch. Hunger nach... Seelen. "Ihr wollt das nichts nicht! Ihr wollt leben...aber nicht in der Knechtschaft des Auges. ihr seid stärker als es...vertreibt es aus euch!"
Sie verstand es nicht. Oh... nein, sie verstand es nicht. Er hielt inne, kämpfte den Drang nieder, sie zu erschlagen und sich ihre Seele zu nehmen.
"Die Springerin... sie wollte mich töten. Ich wollte sie töten... aber sie war stärker. Ich war alleine... sie hatte Tyrannos auf ihrer Seite. Ich will nicht sterben. Ich will nicht in den Abgrund. Ghaunandaur... gab mir eine Möglichkeit... das Ältere Auge... ich habe sie zerschmettert. Das Auge ist mächtiger als Tyrannos... mächtiger als Lolth... ich werde den Eisernen Turm verschlingen... danach musst du geflohen sein, mein Kind... dann musst du fort sein."
Sie musste es verstehen. Seine Seele, sein Leib, es war alles wieder nicht sein eigen. Es war nur eine Leihgabe, damit er seine Aufgaben weiter erfüllen konnte. "Ihr braucht das Auge jetzt nicht mehr. Die Springerin ist tot. es ist alles...wieder gut. "
"Meine Seele ist versprochen. Meine Seele ist verloren. Ich bin ein Kind der Dunkelheit. Es ist alles verloren. Es wird nur das Nichts bleiben." "Es ist nie alles verloren und es ist nie zu spät! Das Auge will nur, dass ihr so was denkt...aber es stimmt nicht!"
Seine Gedanken schweiften ab. Konnte es sein...? Konnte es sein, dass sie Recht hatte...? War seine Seele nicht wieder vergeben...? War der Pakt nicht gültig...? Konnte er den Pakt brechen...? Er senkte den Hammer wieder hinab auf den Boden, erneut zischte es leise. War es möglich, dass es nur ein Betrug war...?
"Ihr wisst, dass das Auge wahnsinnig ist. Was auch immer es verspricht, wird es nicht halten. Es gibt keine Möglichkeiten...es benutzt Tricks, um euch zu versklaven...ihr wollt kein Sklave sein. Ihr seid kein Sklave. Ihr seid stark! Was auch immer das Auge euch verspricht...es ist den Preis nicht wert..."
Ja... es machte Sinn... es machte alles einen Sinn... doch seine Seele... er spürte es an der Leere in seinem Körper... an der Leere in seinem Kopf... an der Leere und dem Hunger. Sie war wieder fort.
"Wer soll mir meine Seele wieder holen...?"
"Ihr allein könnt das. Indem ihr gegen das Auge in euch ankämpft. Wirklich ankämpft."
[color=#008040]“Wie...?"
"Lasst euch nicht den Verstand vernebeln vom Hass und Wahn des Älteren Auges... schließt es aus aus euren Gedanken. Nutzt diese...Schleimdinger nicht, lasst euch nicht von der Macht verlocken. ...tut so, als würde es nicht existieren. Hört _nicht_ auf seine Einflüsterungen... Sonst...weiß ich es auch nicht."
Sie glaubte ihm nicht... Beutel voll Ockerschleim, sie glaubte ihm nicht. Glaubte, dass er sich das nur einbildete... Darum hatte sie noch Hoffnung. Sie glaubte, er würde nur selbst daran glauben, und darum war er verdammt. Fassungslos hob er seine linke Hand an... und purpurfarbener Schleim tropfe aus der alten Narbe.
"Es ist in mir... in dem Blut, welches durch meine Adern fließt. In meinem Fleisch... in meinem Geist. Ich selbst bin kaum mehr als...ein Wesen aus Schleim und Säure. So weit, wie ich nun gegangen bin, bin ich zuvor noch nie gegangen. Wie soll ich den Pfad, den ich beschritten habe, noch einmal zurück gehen können...? Ich habe so viel Leben schon verschlungen... wie soll ich die... Kraft, die in mir steckt ignorieren...?"
"Das glaubt ihr. Aber das stimmt nicht... Man kann die zeit nicht zurückdrehen. aber man kann es das nächste mal besser machen. Ihr seid es, der sich als Wesen aus Schleim und Säure sieht. Ihr seid es auch, der aus sich selbst wieder etwas anderes machen kann. Ihr müsst den Pfad weitergehen...aber die Monster die dort lauern bekämpfen. euch selbst bekämpfen...der Schleim und die Säure seid nicht ihr. Es ist das Auge. Ihr seid nicht das Auge."
Sie wollte es wirklich nicht glauben. Wie konnte das sein...? Warum...? Er war doch nicht vollkommen verrückt! Er hielt ihr die Hand mit dem Schleim hin, wütend darüber, dass sie ihm nicht glauben wollte.
"Und was ist das...? Es ist in mir, und drängt sich nach draußen, immer wieder und wieder!"
"Weil ihr immer daran denkt. Solange ihr selbst das wollt, wird es passieren! Ihr habt angst, dass das Auge wieder kommt, und deswegen seid ihr verletzlich...und jetzt ist es wieder da. Aber ihr müsst keine Angst haben. nicht verletzlich sein."
Sie griff nach seiner Hand, und wollte sie schließen, so dass die Narbe von seinen Fingern verborgen war. Doch der Schleim in Rantargars Handfläche schien einen ganz eigenen Willen zu haben. Er bewegte sich wie eine lebendige Kreatur, schwabbte auf Hildas Hand, und begannt sie zu umwickeln
"NEIN!"
Beide zerrten an dem Schleim, wollten Hilda losreißen davon... doch der Schleim ließ nicht locker, dehnte sich und pulsierte... Rantargar wusste genau, was sie für Schmerzen haben musste in diesem Moment, wie die Hand taub wurde, und sich die Knochen langsam auflösen würden.
"Ihr....schafft....es schon...gegen das Auge...ihr seid ....stark!" Sie hatte Panik in ihren Augen. Oh, Mädchen, warum bist du nicht einfach weggelaufen, als ich es dir sagte...? Warum dieser Aufwand...? Warum dieses Gerede...? "Das Auge...darf...keine macht über euch haben! Kämpft dagegen an! "
Sie begann zu beten.. zu beten zu Tymora. Und die Glücksmaid antwortete...
Ein stechender Schmerz fuhr Rantargar durch den Arm, zuckte ihn hinauf bis zu seinem Schädel, und schien dort regelrecht zu explodieren... er sah nur noch verschwommen, die Augen tränten... war sie eine Priesterin...? War sie eine Auserwählte der Göttin, die ihn seit Jahren schon die kalte Schulter zeigte...? Er hörte ein Klingeln in seinen Ohren, und sah mehr als dass er hörte, wie Hilda ihn ansprach.
Wut kochte in ihm hoch... sie hatte ihn hingehalten, hatte ihn getäuscht... in Sicherheit wollte sie ihn wiegen, um ihn dann, wenn er unaufmerksam war, und Mitleid zeigte niederzustrecken. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, wie stark er geworden war.. wie viel Macht Ghaunadaur ihm gegeben hatte... wie viele Seelen er verschlungen hatte.
"Ich... werde... nicht zu lassen... dass du mich tötest, Weibsstück!"
Zornig hob er seinen Hammer wieder an... er würde sie zerbrechen wie eine Puppe, und dann ihre Seele ebenso verschlingen, wie die der Drow. Oh ja... sie würde sehen, was er von Verrat hielt...
"Ich will euch nicht töten...das Auge will, dass ihr das denkt, aber das stimmt nicht!" Was glaubte diese kleine Schlampe, wen sie vor sich hatte...? Wen wollte sie hier zum Narren halten...? Sie würde zahlen... oh ja, sie würde zahlen.
"Iah! Iah da nar Ghanadaaarr! Iah da nar Ghanadaarrr!"
Ein brutaler Hieb in Richtung ihres Schädels folgte, doch sie wich aus, wich zurück in Richtung Wasser.
"DAS SEID NICHT IHR! KÄMPFT GEGEN ES AN! " Rantargar musste ein Lachen unterdrücken... oh, wie lange hatte er nicht mehr gelacht...? Er wusste es nicht mehr... es gab so wenig zu lachen, wenn man gesehen hatte, was er gesehen hatte. Und er würde ihr diese Dinge Zeigen... oh ja... sie würde sie sehen und verstehen, noch bevor sie ihr Ende fand. Er würde ihr all dies zeigen.
"Ich zeige dir das Glühen der invertierten Sterne... und dann wirst du verstehen... ah... du wirst verstehen... Das Auge... wird es dir zeigen... "
Er nahm den Hammer nun in beide Hände, und blitzschnell folgte der nächste Schlag... er spürte, wie das Blut in seinen Adern zirkulierte... nein.. nicht nur Blut. Auch viel mehr als das. Er spürte die Macht, die Kraft... die Säfte in seinem Körper begannen sich zu regen. Oh ja... diese Macht hatte er vermisst in seinen Tagen ohne das Auge... die Macht mit bloßen Fäusten einen Riesen niederzustrecken, ihm den Schädel zu Brei zu Schlagen, und seinen toten Körper dann wieder zum Leben zu erwecken, um ihn dann auf seine Brüder zu hetzen... oh ja, wie er dies vermisst hatte...
Doch wieder sprang sie fort, fast noch schneller als er... sein Hieb hätte treffen müssen, er wusste es, er kannte sie gut, wusste wie schnell sie war, wusste, wie sie auswich... und doch traf er nicht. Hatte sie etwa... einfach Glück gehabt...? Und sie griff schon wieder nach ihrem Amulett, dem heiligen Symbol der Glücksschlampe... er wusste es... er hatte es gewusst, sie war mehr, als sie zugab. Der Schrein, den sie bauen wollte, die Hilfe, die sie von ihm wollte dabei... Aye... sie war eine Lügnerin und Betrügerin, wie ihre Göttin auch. Er knurrte zornig.
"Diese Welt wird fallen... du hattest deine Chance, Glücksmaid... nun ist meine Zeit gekommen."
"KORPORAL VON GRAUBURG! DAS _SEID_ NICHT IHR! ZWINGT DAS AUGE AUS EUCH RAUS!"
"Komm zu mir... ich werde dir wahre Macht zeigen..."
Wieder wollte er Lachen, doch wieder steckte ihm das Lachen im Halse fest... sie gab einfach nicht auf... sie rannte nicht fort... und sie setzte keine Waffe gegen ihn ein. Ihr Zauber schien noch immer nicht vollendet zu sein, oder schützte Ghaunadaur ihn nur vor ihrer jämmerlichen Magie...? Er wusste nicht, was dies zu bedeuten hatte. Verwirrt schlug er erneut nach ihr, doch wieder wich sie zurück, und sein Hieb verfehlte sie. Immer weiter trieb er sie auf das Wasser zu. Ihr Glück musste irgendwann ein Ende haben...
"Tyrannos musste weichen... Lolth wurde verschlungen... was glaubst du, was deine Glücksschlampe nun noch tun kann...?"
"Das Gute...gewinnt immer. Und du wirst nicht ewig die Macht über ihn haben, Ghanadaur..."
Sie verstand noch immer nicht... oh Ghaunadaur, sie verstand einfach nicht. Oder wollte sie ihn einfach weiter täuschen...?
"Er muss keine Macht mehr über mich haben... ich bin ganz und gar er... ich bin sein Avatar, und der Schleim gehorcht mir. Es ist mein Schicksal, das Ende dieser Welt herbeizuführen... ich werde sie verschlingen, und dann weiter ziehen zur nächsten Welt."
"Er ist immer noch da drin und du bist _nicht_ er....Rantargar!"
Sie wich weiter vor ihm zurück, stolperte über einen Stein ins Wasser... bald würde er sie haben... oh ja, bald würde er sie haben. Und dann würde sie merken, was echtes Leid war... und dann würde sie verstehen, warum er über das Leid der armen Sanatoriumsinsassen lachen konnte. Wenn er denn wieder lachen konnte. Warum lachte er bloß nicht, selbst in diesem Augenblick des Triumphes...? Stattdessen kamen fremde Worte über seine Lippen, brüllte sie in die Nacht hinaus... und der Hammer fiel hinab.
"Hiscath Barathum, Cohorrescent Corpora Mea... Reverto ut frendeam orbitem terrarum! Iah! Iah da nar Ghanadaaaaaaarrr!"
Sie versuchte weg zukrabbeln, durch das Wasser, hinfort, weg, einfach nur weg von ihm... "TYMORA"
Doch ihr Hilfeschrei... kam zu spät. Der Hammer fiel. Und ein arges Knacken war zu hören. Wasser spritzte, zischte... und färbte sich rosa von dem Blut, was sofort aus Hildas Rücken drang. Er hatte gewonnen. Die Glücksmaid musste weichen. Die Glücksmaid wurde zerschmettert. Er hatte sie erschlagen. Aber warum...? Fassungslos sah Rantargar auf den im Wasser treibenden Körper hinab. Warum...? Warum hatte er es getan...? "Was habe ich getan...?"
Ghaunadaur... er hatte ihm etwas vorgespielt. Es war... so offensichtlich. Sie war keine Priesterin. Sie war keine Auserwählte. Sie wollte ihm nichts tun. Sie wollte ihm nur helfen. Wollte nur helfen, dass er aus den Fängen des Älteren Auges entkommen konnte. Doch fehlte es ihr an Mitteln... oder? Warum hatte er ihn dazu gebracht, sie zu töten...? Aus Hunger...? Er opferte ihm täglich mehr, als jeder andere. Aus Bösartigkeit...? Ja... vielleicht. Oder vielleicht doch, weil es Hoffnung gab...? Hoffnung, die er ihm nehmen wollte...? Vielleicht, aye.
Er packte Hilda mit der linken Hand, hob sie aus dem Wasser... sie war so leicht... so leicht wie eine Puppe. Oh ihr Götter, warum war sie nur so leicht...?
Der Hammer war vergessen, er ließ ihn fallen, und legte Hilda behutsam auf die Erde, auf den Strand, ins Trockene. Er spürte, wie etwas von dem Schleim, der aus seiner Hand floss, in Hildas zertrümmerten Rücken kroch... er spürte genau, was geschah.Sanft strich er ihr die nassen Haare aus dem Gesicht. Warum war es so gekommen...? Warum musste er die töten, die ihm etwas bedeuteten...?
"Es... wird alles wieder gut... versuch dich nicht dagegen zu wehren... du wirst einer von ihnen... du wirst ewig leben... du wirst keine Angst mehr vor den Magiern haben müssen. Es wird alles wieder gut... "
Er wusste, dass es eine Lüge war. Nichts war gut. Er hatte sie getötet... und machte sie nun zu seiner Sklavin. Nein, nicht seine Sklavin. Eine Sklavin Ghaunadaurs. Doch er konnte nichts dagegen tun. Die Würfel waren gefallen. Und es war sein Schicksal, Tod und Verderben zu bringen. Wie es ihm schon prophezeit wurde.
"Was...habt ihr gemacht?"
Wieder strich er ihr nur über Stirn und Wange, versuchte sie zu beruhigen, ihr ihre Hoffnung wieder zu geben.. doch wie sollte man ihr das geben, was man ihr für immer nahm...? "Der Schleim wird gleich in deinem Kopf sein... dann bist du ein Ghanadan. Dann bist du wirklich frei... und dann wirst du dem Auge auf ewig dienen. So wie ich. "
"Macht es weg! MACHT ES WEEEEEEG! "
Sie schrie so laut, dass man sie sicher fast bis nach Fürstenborn hören konnte... doch er konnte nichts mehr tun. Ihr Schicksal war besiegelt. Wie das seine.
"Das kann ich nicht. Das kann niemand. Die Verdammnis... ist da."
Und dann spürte er, wie die Veränderungen in Hildas Körper beendet waren. Und sie aufhörte, ein Mensch zu sein.
_________________ "Ich habe keine Angst davor zu bluten, aber ich würde es nicht für dich tun." Rauvyl Kent'tar
"Wenn ich keine Gerechtigkeit erfahre, erschaffe ich sie eben selbst." Dorn von Grauburg
"Die Materie der systematischen Analyse ist eher trivial und sei den Eleven als Exerzitium aufgetragen" Arianwyn Drachenzorn
"Blut und Tod" Amalafein Kent'tar
|
|