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 Betreff des Beitrags: Latha là math Folks - Irlandreise 2007
BeitragVerfasst: Sa 20. Okt 2007, 19:33 
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Registriert: Mo 10. Sep 2007, 19:13
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Latha là math Folks

Eine Reise, die ist lustig, eine Reise, die ist schön... gäbe es da nicht die deutsche Bahn, einen abgelaufenen Personalausweis, schikanierende Sicherheitskontrollen, die einen bis auf letzte Hemd ausziehen und mit deinen Schuhen abhauen, Autos in denen einfach alles verkehrt herum ist, ein Meter breite ausgebaute „Wege“, die sich übersetzt Bundestrassen schimpfen, Iren, die die Ruhe weg haben und kleine freche Schlosshunde, über die man in seinem neu bezogenen Zimmer erstmal hinweg stolpert, ehe man inmitten eines Wasserfalls direkt unter seinem Queensize-Bett zum Stehen und Staunen kommt, bis man völlig überfordert lautstark nach dem Zimmerservice brüllt.
Soviel zu den Unannehmlichkeiten unserer Reise, ach ja die Mückenschwärme -.- äh wo war ich.. .ah... ja:

wie versprochen habe ich die letzten Tage damit verbracht, die schönsten Fotos meiner Irlandreise für euch nach zu bearbeiten und online zu stellen. Jedoch sei gesagt, um Irland zu fühlen, muss man dort gewesen sein, die Luft geatmet haben und mit beiden Beinen auf irischer Erde gestanden haben. Irland ist nicht nur ein Touristenland mit vielen Sehenswürdigkeiten. Irland ist Stille.

Dublin und das Trinity College
Wer glaubt Dublin sei laut, groß und hässlich, der hat zu ungefähr 90% Recht und war bei 10% nicht an den richtigen Stellen dieser vor allem urigen Hauptstadt Irlands. Kleine Straßen offenbaren kleine bunte Häuser, in denen sich fast immer ein Laden für spezielle Dinge finden lässt. Der Ire an sich, ist kein Freund großer Supermärkte, er sucht seine Einkäufe lieber in kleinen traditionellen Läden.

Das Trinity College ist das Wahrzeichen dieser alten Hochschulstadt. Ein nostalgischer Gebäudekomplex, der einen recht deutlich spüren lässt, welche uralten Schätze sich im Innern der großen alten Häuser finden lässt. Leider war es uns nicht möglich Aufnahmen von dem berühmten „long room“ oder dem „Book of Kells“ zu machen aber schaut euch Links im Internet dazu an. Die Bibliothek ist so beeindruckend, dass man meint, in einer Kulisse von Harry Potter zu stehen und sie offenbart noch mehr, nämlich die besterhaltene und älteste Harfe Irlands, ein fantastisches Musikinstrument, das so manchen Barden auf Rivin neidisch machen würde.

Bilder: Dublin und Trinity College


Newgrange, Knowth and Dowth
5000 Jahre ist es her, das rund 50 km nördlich von Dublin unweit der Ostküste eine faszinierende Kultur erblühte, deren rituelle Plätze und Grabhügel uns noch heute Rätsel aufgeben. Über die Herkunft, Erbauer, Leben und Religion der Männer und Frauen, die Newgrange und seine Schwestergräber geschaffen haben, weiß man bis heute nur sehr wenig. Was bleibt sind grandiose und beeindruckende Nachlässe einer heidnischen Kultur, die mir persönlich beim Anblick, Durchwandern und Abtauchen in lange dunkle Steingänge einen kalten Schauer über den Rücken trieben.

Bilder: Newgrange, Knowth and Dowth


Ruinen und die Fahrt durch Irland
Überall finden sich an kleinen und großen Straßen, verlassen und im Nirgendwo verschollen Ruinen alter und neuer Zeit. Eine jede davon lässt einen in eine Märchenwelt abtauchen, zum Nachdenken und Träumen anregen. Alles scheint verwunschen und in eine unergründbare Geschichte getaucht, inmitten einer grandiosen und beeindruckenden Naturlandschaft, die durch Nebel nicht unansehnlicher wird, sondern nur noch mystischer.

Bilder: Ruinen und die Fahrt durch Irland


Hill of Tara
Diese Ansammlung fast von der Natur zurückeroberter Grabhügel offenbart, neben einer alten christlichen Kirche und einem Friedhof auch den Hügel der Geiseln. Was immer dort geschehen ist über die Jahrhunderte bereits längst gegangener Zeiten lässt sich nur noch vermuten. In der Dämmerung unserer Ankunft und der Wanderung durch diese grasbewachsenen Hügelketten überkam uns oft ein kalter Schauer, denn sie muten in all ihrer Schönheit, archaisch und manchmal sogar ein wenig bedrückend.

Bilder: Hill of Tara


Wicklow Mountains Nationalpark und Glendalough
Das Tal der zwei Seen, Heimat einer ur-christlichen Gemeinde. Ein uralter Klosterbezirk in einer mystischen Hügellandschaft. Alte Eichen umsäumen uralte Gräber und Steinhäuser und wenn der Nebel sich über den großen steinernen Wehrturm inmitten dieser bizarren Landschaft legt ist es als begebe man sich in eine Welt fern des Lärms, der Technologie und des rationalen Verstandes.
Die Wicklow Mountains beinhalten außerdem einen großflächigen Nationalpark in dem man ausgiebig wandern kann, scheut man sich nicht Steilhänge ohne Kletterausrüstung zu besteigen oder runter zufallen -.-, endlose Hügel hinauf und wieder hinunter zu klettern und sich wenig beeindruckt von plötzlich aufhörenden Wanderwege im Niemands-Land zeigt.

Bilder: Wicklow Mountains Nationalpark und Glendalough


Grange Stone Circle
Entgegen der meisten Geschichten waren die Steinkreise zwar Plätze von Ritualen oder dienten einem heute nicht mehr ganz nachzuempfindenden Kalender, Grange Stone Circle jedoch belehrte mich, das auch die Kelten, egal wie romantisiert sie in Filmen scheinen auch eine dunkle Seite ihrer Religion haben. Unzählige Knochenfunde inmitten dieses Steinkreises geben über frühzeitliche Menschenopfer Aufschluss... und dann...
inmitten des Kreises fand ich eine steinernen Opferstock, der noch heute von den Iren mit Gaben gefüttert wird, um um Gutes Wetter oder reiche Ernte zu bitten. Doch heute werden hier Pennys und Cents geopfert, den Göttern sei Dank ^^.

Bilder: Grange Stone Circle


Kildare
Irgendwann auf dem Weg zur Westküste hieß auf einmal rechts Richtung Japan. Folgerichtig, völlig falsch aber denkste. Es dauerte nicht lange und wir fanden uns auf einer gewaltigen Pferderanch wieder, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, keine geschlossenen Türen zu haben. Wir haben Millionen Euro teure Rennpferde gesehen, einen fantastischen japanischen Garten, der nach Zen-Manier zum Ausruhen einlud und wanderten durch einen gewaltigen botanischen Garten, der uns bis auf ein paar seltsame alte abgerundete Steinhäuser vergessen lies, das wir in Irland und nicht in Japan waren.

Bilder: Kildare


The Burren
Sicher das das natürlich ist? Diese Frage stellt sich wohl jeder der durch den Nationalpark „the Burren“, vorbei an den wie aufgeschüttet wirkenden treppenartigen grauen Bergen vorbeifährt. Natürlich sind sie, wenn gleich sie wie Fremdkörper in der sonst so grünen und sanften Landschaft Irlands wirken. Mitten zwischen den Schafen finden sich hoch aufgerichtete Steine, die wie verrosteter Stahl aussehen. Ob der Wind oder andere Elemente aus ihnen diese kantigen abgetragenen Monumente machte, vermag ich nicht zu sagen.

Bilder: The Burren


Poulnabrone Dolmen
Im Norden der Westküste findet sich in der Nähe eines uralten Stoneforts der berühmteste Dolmen Irlands. Dolmen sind meist zwei senkrecht aufgerichtete Findlinge, die ein horizontalen länglichen Stein tragen. Sie sind die Gräber mächtiger Clanführer und Hochkönige Irlands, dienten jedoch auch anderen Funktionalitäten über die wir heute nur noch spekulieren können. Inmitten einer bizarren Landschaft, an der sich von Däniken wohl die Zähne ausgebissen hat gelangen uns fantastische Aufnahmen dieses mystischen Grabes und der Landschaft in der es fast einsam und verlassen steht.

Bilder: Poulnabrone Dolmen


Cliffs of Moher
So gut wie kein anderer Ort an der Westküste von Irland ist eine solch reich besuchte Sehenswürdigkeit wie die Cliffs of Moher. Der Atlantik schabt an der Küste Irlands, wie eine unberechenbare Naturgewalt und offenbart Felsen von beeindruckender Höhe und Schroffheit. Über einen verbotenen und ungesicherten dünnen Weg direkt an den Klippenabhängen entlang trifft man auf mutige frei laufende Schafe, Scharren von Mückenschwärmen und einen schneidenden typisch irischen Wind, der einem immer wieder verkündet hier bist du nur ein Mensch, dieses Land gehört dir nicht, du bist nur Gast, also achte auf deine Schritte, denn sie wandern durch eine uralte Geschichte.

Bilder: Cliffs of Moher


Dingle and the Ring of Dingle
die kleine verträumte Hafenstand im Westen Irlands ist mit seinen bunten Häusern, urigen Kneipen und kleinen Geschäften der Startpunkt für eine Rundreise über den Ring of Dingle, dem kleineren aber nicht minder beeindruckenden Bruder des „Ring of Kerry“. Wir haben sehr schöne Strände gesehen und sind durch wettergegerbte Felsenlandschaften gewandert, mussten einen Fluss überqueren, der sich nicht um die Straße scherte über die er führte und Slalom um Punkerschafe fahren.

Bilder: Dingle and the Ring of Dingle


Ballyseede Castle, Tralee
Das Bed & Breakfast in Irland manchmal auch Castle & Kingsize-Dinner heißen kann offenbarte das Ballyseede Castle in Tralee mit seinen zwei Wachhunden Arthur (der große typische Hirtenhund Irlands) und Einstein (über den man vieles sagen kann aber nicht das er reinrassig oder brav ist). Aus diesem Castle wollten wir gar nicht wieder weg, denn man schlief nicht nur wie ein König, man bekam auch Essen wie ein König und die Bar...oh Gott die Bar...Ich weiß noch das ich Portwein trank und mich mit einem Iren über die Hochzeit seines Sohnes unterhielt und das da ein großer brauner Kamin war, auf dessen Schnitzereien ich in der Hoffnung einen mystischen Geheimgang zu finden stundenlang rumdrückte -.-

Bilder: Ballyseede Castle, Tralee



Killarney Nationalpark, Muckross Abbey und Muckross House
Eine der längsten Wanderungen, die wir gemacht haben. Immer am See des Nationalparks entlang, mit Halt in der Muckross Abbey, wo wir durch dunkle Gänge krochen, Türme bestiegen und in christlichen Gemächern, alte Klos bewunderten, sowie das Muckross House besichtigen konnten, einem der berühmtesten Herrenhäuser mit angeschlossenem Botanischen Garten. Kleiner Tipp, seht euch dort alles an...aber esst um Gottes Willen nichts...Die Tork Waterfalls waren der schönste Teil unserer Wanderung wie man an den Fotos leicht sehen kann.

Bilder: Killarney Nationalpark, Muckross Abbey und Muckross House


The Ladies View
Die Berge vom Killarney Nationalpark hinauf Richtung Süden und schon ist man nach ein paar sehr gefährlichen Steilkurven am Ladies View angelangt, neben den Cliffs of Moher die wohl berühmteste Postkartenlandschaft Irlands. Man hat von dort einen faszinierenden Ausblick auf den Nationalpark, seine Seen und seine Berge.

Bilder: Ladies View

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"...All das ist noch nicht einmal eine Generation her, wieso wiederholt sich alles?"

"Weil das Vergessen einfacher ist, als das Ertragen des Erfahrenen, weil falsche Sicherheit wichtiger ist, als stetige Vorsicht, denn siehe Wölfe sind unter die Lämmer gekommen aber sie jagen nicht, deshalb hält man sie für Hunde."


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 Betreff des Beitrags: Re: Latha là math Folks - Irlandreise 2007
BeitragVerfasst: Sa 20. Okt 2007, 20:18 
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Danke für den schönen Bericht und die Bilder.

Die Barrens sind übrigens so unwirtlich, weil fließendes Wasser fehlt. Alle Flüsse dort fließen unterirdisch durchs Gebiet und der Grundwasserspiegel ist sehr weit unten.
Außerdem sollte man dort nie mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank am Sonntag eine Tankstelle suchen ;-)

Und die "heidnische Kultur" zählt nach dem aktuellen Stand der Forschung zur Megalithkultur, wohl den ersten Bauern in Europa (Stonehenge gehört auch dazu). In Irland waren es zur Bronzezeit die einfallenden Kelten, welche die die Reste dieser Kultur auslöschten/einverleibten.
Besucht man z.B. Newgrange, dann kann man vielleicht die Theorie verstehen, dass dieses Ureinwohner sich vor den Kelten in "die Hügel" zurückzogen und so das Volk in den Hügeln und Teil der irischen Legende von Tir na nOg wurden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Latha là math Folks - Irlandreise 2007
BeitragVerfasst: Sa 20. Okt 2007, 20:24 
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Wer mehr über die irischen Sagen wissen möchte hier eine Übersicht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Keltische_Anderswelt

Übrigens, einige der Stoneforts, von denen man glaubt, sie seien Festungen reicher Clanfamilien, haben in ihren manchmal 6-9 Meter dicken geschichteten Mauern, kleine Räume, die meist nicht höher als 1,20 m sind und einem winzigen Verschlag entsprechen, jedoch mit Abstellfläche und Bett ausgestattet sind. In den Legenden mancher Iren heisst es, diese Stoneforts, wären keine kleinen befestigten Dorfanlagen, sondern sogenannte Feenburgen, Heimstatt des "kleinen Volkes", von dem Samy schon schrieb.

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 Betreff des Beitrags: Re: Latha là math Folks - Irlandreise 2007
BeitragVerfasst: Mo 22. Okt 2007, 11:35 
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http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1 ... 90,00.html


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 Betreff des Beitrags: Re: Latha là math Folks - Irlandreise 2007
BeitragVerfasst: Mo 22. Okt 2007, 16:44 
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Leute, nehmt euch die Zeit und schaut euch die Fotos an...

Übrigens auch eine schöne Inspiration für's Modding. 8-)

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