Das Sprichwort bewahrheitet sich. Die Schlacht mag gewonnen sein, der Krieg ist es darob noch lange nicht. Und für den Sieg in der Schlacht wurde ein hoher Blutzoll entrichtet. Die Heilkundigen taten, was sie konnten. Bis an Ende ihrer Kräfte, mancher sogar noch ein Stück darüber hinaus, dennoch konnten sie nicht jeden retten. Manch Verletztem, der das Ende der Schlacht erleben durfte, blieb nur wenig Zeit, das Gefühl des Sieges auszukosten oder gar noch das eine oder andere zu regeln, bevor der ewige Schnitter auch zu ihm kam… Obschon die Stadt immer noch belagert wird und es somit eigentlich unmöglich ist, die Verstorbenen auf dem Totenacker beizusetzen, wie es sich geziehmt, hat die Totengräberin offenkundig alle Hände voll zu tun. Es heißt, dass sie sich tagsüber um die Gefallenen des Ordens der Silbernen Faust kümmere, während sie des Abends dergleichen an den Orten tat, wo ihre Dienste benötigt wurden. Eigentlich eine einsame Tätigkeit. Niemand mag ihr dabei ohne wirklich guten Grund beiwohnen, dennoch scheint es seit neuestem jemand zu geben, der offensichtlich ein Auge auf die Totengräberin hat. Sobald sie das Quartier des Ordens verlässt, ist sie in der Gesellschaft eines wohl Gerüsteten, der offenkundig darauf achtet, dass sie heil und unversehrt bleibt. Manchen mag dessen Anblick schaudern, sind doch rote Augen und deutlich erkennbare Fangzähne nicht unbedingt dazu angetan, Vertrauen zu erwecken. Zudem man ihm wohl, vermutlich ob manchem aufgeschnapptem Wort, nicht unbedingt Gnade und Mildtätigkeit unterstellt. Erstaunlicherweise folgt Tara, die doch gemeinhin als recht eigensinnig gilt, den Anweisungen jenes Mannes, den der eine oder die andere als Athraxis kennen mag, ohne Murren. Ganz offenkundig will sie ihm seine Sache wohl nicht unnötig erschweren…
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