Seid dem frühen Morgen herrschte im Tempel hellste Aufregung. Ein Bote wurde zu Dascha geschickt, ein anderer würde beim Anwesen Winterkalt anklopfen, einige Heilerinnen liefen im hinteren Bereich hin und her. Tücher wurden zusammen gesucht, Wasser zum kochen gebracht ...
Was war da nur los?
Morgans Fruchtblase war geplatzt und man bereitete sich auf die bevorstehende Geburt vor. Tapfer erduldete die junge Frau stundenlang die Wehen. Liebevoll kümmerten sich die Angestellten des Tempels um die Gebärende bis Dascha eintraf.
Es sollte bis zu den Mittagsstunden dauern ... dann sollte es soweit sein. Dascha untersuchte Morgan und stellte fest, dass der Muttermund maximal geöffnet war, aber noch etwas stellte sie mit Beunruhigung fest ... Das Kind lag falsch herum. Wie es aussah hatte der kleine Sjard genau so einen Dickschädel wie sein Vater Wotan ... der Kleine wollte mit dem Hintern voraus zur Welt kommen.
Doch die Schamanin zeigte sich selbstsicher, rutiniert kümmerte sie sich um Mutter und Kind ... Fachkundig gesetzte Griffe zur rechten Zeit sorgten dafür, dass der kleine Sjard gesund und munter das Licht der Welt erblickte. Mit einem kräftigen Schrei sagte der Kleine dann auch Hier bin ich ..
Dascha hielt voller Stolz einen kleinen Prachtkerl in den Händen. Um die 4400 g schwer und 50 cm groß war das Kind, hatte tief schwarzes Haar und stahlblaue Augen.
Voller Stolz nahm Morgan ihren kleinen Sohn von Dascha entgegen und legte ihn auch sogleich an.
Es war einer der glücklichsten Momente in ihrem Leben, nur eine Kleinigkeit trübte ihr Glück, Wotan der Vater war nicht bei ihr als ihr Sohn geboren wurde.
Morgan würde wenn man sie fragte jeder Schwangeren Dascha wärmstens als Hebamme empfehlen, sie war voller Lob über die einfühlsame und fachkundige Art der Schamanin.
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