Zitat:
"Ehre und Stärke unserem glorreichen Fürstentum!
Sammelt euch, Bürger, uns lasset uns gemeinsam den heutigen Festtag begehen."
Sie stand in der Gasse wo noch immer, gut eine Stunde nach beginn der Essensausgabe, die Flüchtlinge Schlange standen, um sich ihr Mahl abzuholen. Eine einfache Kiste diente als Podest, so dass man auch in hinteren Reihen sehen konnte, wer dort sprach.
Zitat:
"Heute, am Tag des vereinigten Blutes haben wir es uns nicht nehmen lassen, euch zu diesem festlichen Anlass auch etwas besonderes zu bescheren."
Die zwei Krieger des Ordens, welche jedoch in kirchliche Gewänder gehüllt waren und somit eindeutig als Templer zu erkennen sind, hoben zwei einfache Leinensäcke präsentierend an.
Zitat:
"So kommet zu Hauf, empfangt ein Stück genüsslicher Süße zu ehren unseres glorreichen Fürstentums!
Ein jeder, der bereit ist, dem Feind, der uns so lange Zeit entsetzlich malträtierte entgegen zu schreien
"NEIN! Wir lassen uns nicht unter kriegen! Denn WIR sind Rivin"
Mag vortreten! Sammeln wir unser Blut, ein einziger Tropfen eines Jeden. Ein kleines Opfer, doch gemeinsam wird es zu einem reißenden Bach!"
Und so trat hinter den Vorhängen, welche die Essensausgabe ein wenig orden und aufteilen ein weitere krieger hervor, welcher eine Schüssel sowie eine Nadel trägt, um diese zu Silas Füßen auf dem Kistenpodest zu platzieren.
Zitat:
Unser Blut soll sich vereinen. Auf dass wir einander Stärke und Kraft geben. Ob Bauer, ob Krieger, Ob Handwerker ob Wirker! Lassen wir es fließen und sich vereinen, an diesem, heutigen Festtage. Und die Kraft eines Jeden Soll die der anderen teilen. Ein Bund, geschaffen uns zu bündeln und es heraus zu schreien:
"Von jetzt auf ewig, uns kann nichts entzweien, denn WIR sind Rivin!"
Kein Feind wird unser Fürstentum jemals vernichten. Kein Neider wird uns nehmen, was uns ausmacht.
Ein kurzer Schmerz für wohlige Süße!
Und so würden sich die ersten einfinden, die Nadel nehmen und sich in den Finger pieksen, um einen einzelnen, kleinen Tropfen Blut in die Schüssel zu geben. Sicher, der Eine oder andere Bürger Rivins mag den einen oder Anderen als Mitglied des Ordens noch erkennen, doch besonders jene die dort anstehen und seltener in der Stadt sind, sind die Gesichter, welche sich seit einigen Zehntagen kaum auf der Straße zeigten, eher fremd.
So setzte sich das Volk langsam in bewegung.
Und während Sila weiter davon sprach, die Kräfte zu vereinen, dass ein jeder sich dem stellen, dem anschließen kann, begannen die Templer, an jeden Spender ein Stückchen Schokolade auszugeben- was besonders die Kinder dazu bewegte, dieses in Kriegszeiten besonders seltene Gut unbedingt haben zu wollen.
Abwechselnd vergingen die nächsten Stunden, in denen Die Hohepriesterin des Tyrannos von Vereinigung der Kräfte sprach, oder Pausen einlegte, um Fragen zu beantworten.
Manch einem mag die Kombination aus Aufforderung, Lobpreisung Rivins und Motivation seltsam vorkommen. Manch einer mochte auch die Schokolade verschmähen oder würde nicht im Traum daran denken, jener Kirche auch nur einen Tropfen Blut zu schenken.
Alles in allem war es sicher ein sehr ungewöhnlicher Auftritt, doch am Abend wurde recht klar- die Kirche Banes feierte diesen Tag und wollte einem jeden die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen.
Am Ende dann, als die Säcke weitestgehen geleert, die Worte zur genüge gesprochen waren Wurde die Schüssel erhoben. Einer Art Festzug gleich wurde sie zum Neubau des Tempels geführt, wo Sila begann, die Wände damit zu benetzten und in einem Gebet an Tyrannos jenen aufzufordern, das Blut anzunehmen und die Kräfte aller zu verbinden, als dass ein Jeder die Seine vervielfache und den Anderen zuteil werden ließ.
Mitglieder von Kirche und Orden begleiteten sie, und sicher auch der eine oder andere Bürger- der Tempel erhellte im Schein der Fackeln und das Blut, welches am ende der Zeremonie die Wände benetzte würde sicher eine Weile noch von diesem Feiertag zeugen.