Dur'gos war erfreut. Nach etlichen Jahren erhielt er einen wichtigen Auftrag der obersten Matrone des Hauses Zek Varr'ga Zek in der Stadt, die sein neues Zuhause geworden war Fyvrek'Zek. Seine gute Arbeit zahlte sich eben doch aus. So wurde er losgeschickt nach Har'dor'kar, um der Nichte der Matrone Rauvyl ein Geschenk und eine Botschaft zu überbringen. So störte es ihn nicht einmal, dass er von 8 anderen Sargtlin sowie eine Kundschafterin der Shebali begleitet wurde, um den weiten Weg anzutreten, denn auch wenn er sich in der Nähe von Fyvrel'Zek inzwischen auskannte, war ihm der Großteil des Weges dorthin unbekannt.
Das Geschenk, etwa so groß wie eine Zigarrenschachtel schlug er zur Sicherheit und zum Schutz des Sigels in ein Stück Leder ein und verstaute es sicher in seiner großen Gürteltasche. Die Nachricht klang in seinen Ohren wie eine Mischung aus ungeduldiger Erwartung und einer gewissen Sorge um die Familie. Für Dur'gos war klar, er würde alles in seiner Macht stehende tun, um diese Botschaft zu Rauvyl zu bringen. Er kannte Rauvyl kaum ... sicher, sie waren entfernt verwandt, aber zum einen war die Familie wirklich groß und zum anderen war er erst seit etwa 13 Jahren in Fyvrek'Zek, aber Rauvyl war schon vor etwa 10 Jahren fortgegangen und war auch schon vorher viel unterwegs und wieso auch immer ... über sie wurde wenig geredet. Er hatte sie nur einige Male gesehen und war sicher, sie würde sich wohl nicht an ihn erinnern, schließlich war er damals, auch wenn vorher gut ausgebildet, in Fyvrek'Zek ein Neuling gewesen.
Und so machten sich die Drow auf die lange Reise nach Har'dor'kar, den sie in etwa einem Mond hofften zurücklegen zu können. Und die Reise sollte voller Ereignisse sein. Sie wurden etliche Male Ziel von Angriffen anderer Wesen, die sich ebenfalls im Unterreich herumtrieben. Auch wenn es nicht einfach war, die meisten dieser Gefahren ließen sich aber von der Gruppe ohne allzu große Schwierigkeiten überwinden. Doch einige Kilometer östlich von Har'dor'kar, als sie beinahe ihr Ziel erreicht hatten sollte sich das ändern. Sie trafen auf einige Gedankenschinder und etwa zwei Dutzend Orks, Menschen und Drow, die von den Illithiden kontrolliert wurden. Diese wären kein allzu großes Problem gewesen, doch die Gedankenschinder waren eine andere Sache. Nach wenigen Augenblicken war Dur'gos der letzte der noch stand und seinen freien Willen hatte. Diesen glücklichen Umstand verdankte er der Tatsache, dass die Illithiden damit beschäftigt gewesen waren, die anderen zu beherrschen oder anzugreifen. In dem Moment hörte Dur'gos eine kleine innere Stimme und die Aussage der Matrone 'Ich hoffe, nicht enttäuscht zu werden.'. Auch wenn er bereit gewesen wäre weiterzukämpfen und so viele der Gegner mitzunehmen, wie möglich gab es eben doch Wichtigeres und so trat er einen schnellen Rückzug an, so schnell es ihm mit angeknackster Rippe eben möglich gewesen war. Auch wenn er eine Weile verfolgt wurde ... nach einiger Zeit ließen seine Verfolger von ihm ab.
Und so erreichte er schließlich Har'dor'kar, bzw. das Stadttor. Er sah sich um. Har'dor'kar wirkte, ganz anders als Fyvrek'zek, noch mehr wie eine Ruine. Der Goblin, der am Tor Wache hielt, brachte ihn, nachdem er seinen Helm abgenommen hatte und somit zu erkennen war, dass Dur'gos ein Drow war und er angab Rauvyl sprachen zu müssen zu Zhai, von der er wusste sie war eine Enkelin der Matrone. Diese war zu dem Zeitpunkt mit einer recht großen Flugechse beschäftigt, bzw. mit einer Menschenfrau namens Tara, offenbar ein geduldeter Gast hier und nicht wie die meisten Menschen, die er bisher traf, ein Sklave oder Gefangener. Die beiden waren recht aufmerksam, so dass ihnen, auch wenn Dur'gos es versuchte nicht zu zeigen, nicht entging, dass er angeschlagen war. So gab er Zhai gegenüber an von ihrer Großmutter zu kommen und mit Rauvyl sprechen zu müssen, da er eine Botschaft für sie habe. Als ein weiterer Gast dieses Ortes - eine Tieflingsfrau - hinzukam, kümmerte sich Tara in einem Haus um seine Verletzung und wickelte seinen Oberkörper mit einer festen Bandage und meinte noch, er solle wenigstens zwei Zehntage lang seine Waffe ruhen lassen ... ja, genau, also ob ... tägliches Training war wichtiger als Schmerzen zu vermeiden. Schmerzen kannte er und wusste mit ihnen umzugehen.
Als Tara und er zurückkamen, stand Rauvyl inzwischen auch bei Zhai und Anara. Nach kurzer Begrüßung übergab er Rauvyl das Geschenk. Diese war äußerst vorsichtig darin, dieses zu öffnen. Nach einigem an Magie und dem Zurückhalten Anaras, das Kästchen einfach zu öffnen durch Dur'gos und einige andere Anwesende, öffnete Rauvyl es schließlich. Darin war eine 'verstümmelte' Motte, ähnlich mit Nadeln festgemacht wie ein Schmetterling in einem Schaukasten. Eine Verwandlung lag auf dem Tier und nachdem diese gebannt war kam die wahre gefolterte und verstümmelte Gestalt zum Vorschein. Es handelte sich um Rauvyls Schwester, die offenbar brutalst gefoltert worden war. Dur'gos besah sie sich mit einer Mischung aus professionellem Interesse, aber vor allem Ekel. Er hatte in den Verhören, die er früher geführt hatte, nie eine derartige Gewalt walten lassen. Sicher, so etwas hatte er schon gesehen und er war nicht so naiv zu glauben, dass die Matrone aufgrund ihrer Gutmütigkeit das Sagen hatte, dennoch fiel es ihm nicht gerade leicht zu sehen, was offenbar im Auftrag der Matrone ihrer eigenen Nichte angetan worden war, um eine Botschaft zu schicken.
Nichtsdestotrotz überbrachte er auch ihre Nachricht. Sie wolle, dass der Portalübergang endlich funktionieren solle, auch um die Produktion der Waren, die von Har'dor'kar stammen sollten endlich und leichter an die richtigen Stellen zu bringen. Verwundert war Dur'gos darüber, dass weder Rauvyl noch Zhai offenbar etwas von so einem Portalzugang wussten. Sollte dabei Hilfsbedarf bestehen so erwartete die Matrone eine Nachricht, um Unterstützung zu schicken ... so die Worte der Matrone.
Nachdem Rauvyl eine mächtige Magie gewirkt hatte, um die körperlichen Gebrechen nicht nur bei ihrer Schwester sondern wohl in einem gewissen Umkreis zu lindern wurde beschlossen, dass Tara sich um die Schwester kümmern solle und zwei Zehntage Zeit habe zu versuchen ihren Geist zu heilen, der schwer unter den Traumata der Folter gelitten hatte. So half Dur'gos sie vorsichtig abzutransportieren.
Als er schließlich zurückkehrte traf Dur'gos die Entscheidung in Har'dor'kar zu bleiben, um dabei zu helfen aus diesem Ort einen zu machen, auf den man zurecht stolz sein könne. Rauvyl bot an, ihn probeweise als Sargtlin in ihrem Haus O'Lothi unterzubringen, was Dur'gos nur zu gerne annahm. Er war sicher, hier würden sich ihm Möglichkeiten bieten können. Und wie es der Zufall wollte, die erste bot sich direkt. Es galt die Bedrohung der Gedankenschinder nur wenige Kilometer vor der Stadt zu neutralisieren.
So machten sich schließlich Rauvyl, Zhai, Anara, Dur'gos, Vlone Arkenrahel und Vorrina Yril'Lysez auf den Weg, um diese Bedrohung zu beseitigen. Zuerst trafen sie auf die geistigen Sklaven der Illithiden, die recht schnell unter den Waffen der Anwesenden fielen, selbst der Riese der auch dabei war bereitete ihnen nur recht wenig Schwierigkeiten. Doch dann wusste Dur'gos erst einmal nur noch dass etliche Gedankenschinder auftauchten und er sich zwar heldenhaft, aber nur sehr kurz zwischen die Gruppe und die Gedankenschinder warf. Als dieser Kampf vorüber war kam er wieder zu Bewusstsein und war froh zu sehen, dass keiner der Anwesenden den Gedankenschindern zum Opfer gefallen war.
Dann tauchte die Gestalt eines weiteren, jedoch größeren Illithiden auf. Dur'gos nahm alle Kraft zusammen und stellte sich wieder schützend vor die anderen, mehr auf seinen großen Schild gestützt als ihm lieb war, dennoch mobilisierte er seine letzten Kraftreserven.
Der Illithid sprach in ihren Köpfen. Wir seien zu stark, als dass es sich lohne, Sie würden ihre Grenze zwei Kilometer weiter entfernt ziehen und Hor'dar'kar soweit in Ruhe lassen, wenn wir diese Grenze auch respektieren würden. Dann ging dieses Wesen, welches wohl nur eine Projektion gewesen war. Als das Wesen weg war sank er auf die Knie, denn der Kampf war anstrengend gewesen, ebenso wie die Reise und die letzten Tage. Von Vlone Arkenrahel bekam er gar ein Kompliment, dass er sich gut geschlagen habe und wäre er nicht so fix und alle gewesen hätte man wohl auch den Stolz in seiner Haltung bemerkt.
Dann machte sich die Gruppe zurück auf den Weg nach Har'dor'kar, wo Dur'gos dann schliesslich auch endlich Ruhe fand, in einer Kammer im Haus O'Lothi. Er war zufrieden mit sich. Hier würden sich Gelegenheiten bieten.
_________________ Findriel Silvanis - Feenfreund und grüner DruideDur'gos Vesza'fein - Selvetargtlin des Hauses Kent'tarJorn Flammenbart - Jongleur, Flammenspucker, Jagdkünstler Suron Silix - Tiefling aus Erebos Bheca Nissadottir - Späherbarbarin aus dem hohen Norden ------------- Wer den Himmel auf Erden sucht hat im Erdkundeunterricht gepennt.
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