DonQ hat geschrieben:
Fallen braucht man eh nicht mehr suchen, da die scheinbar aus der Mode gekommen sind.
Erzähl das mal meiner Gruppe von Mittwoch Abend, die im übrigen einen "epischen" Plot mit ein paar Goblins erleben durfte.
Um nochmal etwas Werbung für die Organisation zu machen:
Braucht ihr Abwechslung von zu besiegenden Göttern? Hängen euch die abgeschlagenen Drachenköpfe an der Wand zum Halse herraus? Sucht euch neue Herausforderungen in der Organisation für Aufklärung, Beseitigung, Requirierung und Schutz!Aber um mal wieder etwas ernster zu werden:
DonQ hat geschrieben:
Es entfernt sich sehr von dem, was Harm eigentlich zum Ausdruck bringen wollte. Es geht eben darum, keinen Ork oder Pudding auf epic zu pimpen.
Mit meinem Posting habe ich auch durchaus zu erklären versucht, dass "episch" nicht etwa die Stärke eines zu besiegenden Monsters darstellt, (zumindest wenn man es nicht als Regelterminus verwendet) sondern das über sich hinauswachsen von Charakteren. Warum werden Dämonen als episch wahrgenommen? Weil sie als unüberwindbare Hindernisse in Erscheinung treten (was sie eben durchaus auch so wollen) und die SC daher über sich selbst hinauswachsen müssen, um sie zu besiegen.
Dass die SC dagegen ständig gegen Monster ankämpfen müssen, die ein gewisses Machtlevel haben, ist einfach dem Umstand geschuldet, dass leichtere Monster keine Bedrohung mehr sind und zwar in ganz regeltechnischer Hinsicht schon nicht. Monster einer gewissen Machtstufe wachsen nur eben leider nicht auf Bäumen.
Natürlich könnten wir mächtige Dämonen aussehen lassen wie einfache Orks, aber das Problem daran ist, dass die Spieler anhand der Fähigkeiten des Orks erkennen, dass es kein einfacher Ork ist und aus einer technischen Entscheidung, um den Spielern was zum Moschen zu geben, daher oft einen Hintergrund basteln und aufbauschen, den man als Spielleiter so nie haben wollte... und zack haben wir wieder einen epischen Plot um arische Überorks mit roten Armbinden.
Wir könnten auch die NSC einfach unsterblich oder unverletzbar machen, damit die Krückenorks einen von 20 Schlägen auch mal treffen und die danach einfach wieder sterblich stellen, damit sie doch schnell aus dem Leben geklatscht werden... das Problem ist hierbei, dass man im P&P auf diese Weise wunderbar tricksen kann und eigentlich schwache Gegner so stark oder schwach darstellen kann, wie man lustig ist. In NWN2 - und daher auch auf Rivin - können die Spieler aber den Lebensbalken ihrer Feinde sehen und wieder schließen Spieler oftmals viel zu schnell aus technischen Informationen etwas, was ihre SC bemerkt haben wollen, ohne dass ein SL ihnen ein Feedback dazu hätte geben können. Schon haben wir unsterbliche Superorks, um die man sich irgendeinen Plot ausdenken muss, den man als SL aber gar nicht anbieten wollte.
Was macht man als SL also stattdessen? Entweder man macht es wie Fabio, der sich neue Monster ausdenkt und Plots um diese strickt, um eine Gefahr für die Spieler aufzubauen - oder man nimmt bereits vorhandene Monster, pimpt sie allerhöchstens mit ein paar Items zusätzlich auf und schickt diese dann ins Feld gegen die SC... in beiden Fällen wird man dann einen epischen Plot haben. Entweder einfach weil Monster auftauchen, die man nicht aus den Regelwerken kennt und die deswegen was super besonderes sein müssen und daher einen super besonderen Plot benötigen - oder weil bekanntermaßen sehr mächtige Monster auftauchen, die dann von den SC getötet werden und es über diese dann wieder zu episch wird. Immerhin hat man gerade ein paar Stufe 8 Teufelchen getötet, die so unglaublich übermächtig sind.
Ich muss allerdings zugestehen, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Spieler gar nicht mehr wirklich wissen, wie so ein Abenteuer eigentlich funktioniert. Die Lieblingsmethode scheint einfach mit der Tür ins Haus zu fallen und mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Fallen werden gar nicht erst richtig gesucht. Geheimtüren? Nie gehört. Rätsel? Den Kopf anstrengen? Ich zock hier ein Computerspiel, du SL-Depp! Gib mir ein paar Monster zum killen, damit ich deren Schätze looten kann!
Das ist selbstverständlich überdramatisiert, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass die Spieler genau das unter einem Plot verstehen.
Ich selbst liebe Rätsel und Geheimnisse und Irreführungen in Geschichten, weshalb ich entsprechende Mittel auch so oft wie möglich in meinen Plots verwende. Die Reaktionen der Spieler darauf sind durchwachsen.
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Ulric KieldantzerGrim Silberhand - Slaughter; it can't be spelled without laughterSaerail Kiirnodel - Mindestens haltbar bis EndePhantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
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