Tieflinge
Tiefling | ||||||||||
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Zweitname | | |||||||||
Heimatregion | Mulhorand, Unther, Thay | |||||||||
Größe | ♂ 152 cm bis 198 cm ♀ 140 cm bis 185 cm | |||||||||
Gewicht | ♂ 56 kg bis 127 kg ♀ 40 kg bis 111 kg | |||||||||
Lebensspanne | oft bis zu 80 Jahre | |||||||||
Hautfarbe | blass bis dunkelbraun, tiefrot und auch blau | |||||||||
Haarfarbe | rot, blond, braun, schwarz, dunkelblau wie auch Purpur | |||||||||
Augenfarbe | blau, braun, grau, grün und auch gerne rotglühend | |||||||||
Merkmale | misstrauisch, vom Bösen berührt, sozial geächtet, Hang zur Kriminalität | |||||||||
Bevorzugte Klasse | Schurke | |||||||||
Sprache | die Handelssprache, regionale Sprache | |||||||||
Zweitsprachen | Abyssal, Infernal | |||||||||
Häufige Gesinnung |
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Tieflinge sind keine Kinder gewöhnlicher Sterblicher. Ihre Ahnreihe reicht hinab in die Tiefen des Höllenfeuers, durch Pakt, Verführung oder göttliche Strafe verwoben mit der Essenz infernaler Wesen: Dämonen, Teufel, Nachtvetteln, Rakshasa, Dienern dunkler Götter. Und auch wenn ihre Gestalt oft die eines Menschen ist, trügen sie die Signatur dieser finsteren Herkunft unauslöschlich in sich.
Es beginnt meist bei der Geburt: ein Neugeborenes mit glimmenden Augen, das nicht schreit, sondern still lauscht. Haut in einem Farbton, der bei den Geburtshelfern Unbehagen auslöst: tiefes Ziegelrot, kühles blau oder ein blasses grau. Hörner, winzig noch, aber unübersehbar. Die meisten dieser Kinder erleben keinen zweiten Sonnenaufgang. In Dörfern und Städten Faerûns gilt ihre Existenz als Fluch, als Zeichen des Bösen selbst. Manche werden von Priestern erschlagen, andere von ihren eigenen Eltern - aus Furcht, aus Scham oder aus Verzweiflung.
Doch nicht alle werden ausgelöscht. Manche finden einen Platz bei jenen, die Macht mehr fürchten als Moral – Hexer, Kriegsherren oder Sektenführer. Wieder andere werden von Müttern großgezogen, die sich weigern, das Kind für die Sünde der Vorfahren zu bestrafen. Diese überlebenden Tieflinge tragen die Narben ihrer Herkunft nicht nur sichtbar an Körper, sondern auch tief in ihrer Seele. Sie wachsen auf in einem Strom aus Misstrauen und Ablehnung, lernen früh, dass Vertrauen eine Waffe sein kann – oder ein Fehler.
Tieflinge sind wandelnde Mahnmale einer Blutschuld, die nicht ihre eigene ist.
Ihre Erscheinung kann stark variieren, abhängig vom Erbe ihrer finsteren Linie. Manche zeigen nur eine einzelne Anomalie: leuchtend rote Augen oder eine gespaltene Zunge, pelzige Haut oder ein schattenloses Dasein. Andere tragen gleich mehrere Male ihrer Herkunft: Ziegenbeine, ein peitschender Schwanz, Hufe, Fangzähne – als hätte die Welt selbst beschlossen, ihr Anderssein mit jeder Faser ihrer Gestalt sichtbar zu machen. Und doch: Kein Tiefling gleicht dem anderen. Zwei, die den gleichen Ahnen teilen, können wirken, als kämen sie aus völlig verschiedenen Welten.
Beispiele für diese Merkmale und die Ahnen, die sie verursachen, sind:
- kleine Hörner am Kopf (Dämon, Teufel, Nachtvettel)
- Fangzähne oder Reißzähne
- gespaltene Zunge (Dämon, Teufel)
- rot glühende Augen (Dämon, Teufel, Nachtvettel)
- Katzenaugen (Rakshasa)
- mehr oder weniger als fünf Finger (Dämon, Teufel)
- ziegenartige Beine (Teufel)
- Hufe (Teufel)
- Schwanz ohne Greiffähigkeit (Dämon, Teufel)
- pelzige, lederne oder schuppige Haut (Dämon, Teufel, Rakshasa)
- rote Haut (Dämon, Teufel)
- blaue Haut (Nachtvettel)
- kein Schatten (Dämon, Teufel)
- kein Spiegelbild (Dämon, Teufel)
- sich heiß anfühlende Haut (Dämon, Teufel)
- Schwefelgeruch (Dämon, Teufel)
Tieflinge wissen von früh an, dass sie anders sind – nicht nur wegen des Spiegels, der sie vielleicht nicht zeigt, oder der Wärme ihrer Haut, die nicht von Sonne stammt. Es ist ein inneres Flüstern, ein Impuls, der sie lockt zu Dingen, die kein Kind wissen sollte: der Geschmack von Macht, die Sehnsucht nach Kontrolle, die Faszination für Leid. Manche kämpfen dagegen an. Andere geben sich hin.
Inhaltsverzeichnis |
Volkseigenschaften
- Attribute: +2 Geschicklichkeit, +2 Intelligenz und -2 Charisma
- Dunkelsicht: Tieflinge können im Dunkeln bis zu 18 Meter weit sehen
- Infernale Resistenz: Kälte-, Feuer- und Elektrizitätsresistenz 5
- Zauberähnliche Fähigkeiten:
- 1/Tag - Dunkelheit als Hexenmeister (CHA) der gleichen Stufe
- Fertigkeitsvertrautheit: +2 Volksbonus auf Bluffen und Verstecken
- Stufenanpassung/ECS +1
Geschichte
In Mulhorand, einem Land der Götter und der uralten Ordnung, entspringen viele Tieflingslinien den Dienern - oder den leibhaftigen Inkarnationen – Sets oder Sebeks. Ihre Abstammung ist mehr als ein Fluch; sie ist eine Erinnerung an Göttlichkeit und göttliche Hybris, eingraviert in die Gesichter und Seelen der Nachkommen. Und doch, wie die Aasimar derselben Lande, brechen viele dieser Kinder auf, um jenseits der Grenzen Mulhorands ihr eigenes Schicksal zu schmieden. In der Hoffnung frei von der erdrückenden Last ihrer Herkunft zu werden.
Thay hingegen.. Thay gebiert Tieflinge aus finstereren Gründen. Sie sind nicht die Kinder Göttergleicher, sondern Nachkommen dunkler Pakte. Meist stammen sie von mächtigen Nekromanten oder Dämonenbeschwörern ab – Werkzeuge in einem Spiel aus Macht und Manipulation, das Generationen umfasst. Geboren in Ketten oder als Bauern auf einem Spielbrett, kennen viele tayanische Tieflinge nichts als das Ringen um Bedeutung in einer Welt, die sie nie willkommen hieß. Trotzdem erzählt man sich, dass Nevron, der aktuelle Zulkir der Beschwörung, einer von ihnen sei - was, wenn wahr, Beweisen würde, dass auch ein Tiefling in der Lage ist in Thay aufzusteigen.
Und dann ist da Unther. Manche glauben, das alte Reich habe ebenso viele Tieflinge hervorgebracht wie Mulhorand - ein Irrtum. Der grausame Gottkönig Gilgeam, getrieben von Paranoia, verweigerte sich der Nachkommenschaft. Kein Kind sollte je geboren werden, das ihm seinen Thron streitig machen könnte. Nergal, einst Gott der Unterwelt, soll vor seinem Sturz in den Orktorkriegen vor zweitausend Jahren ein Kind gezeugt haben. Vielleicht fließt sein Blut noch heute in den Adern einzelner Untherer - verborgen und vergessen. Und wenn nicht durch Götterhand, dann vielleicht durch die Finger der untherischen Magier, die einst finstere Kräfte anriefen.
Anschauungen
Man kann kein Tiefling sein und naiv bleiben. Von Geburt an lernen sie, dass die Welt an den Rand drängt, was sie nicht versteht - oder fürchtet. Vertrauen ist für Tieflinge kein Grundinstinkt; sie beobachten, bevor sie sprechen. Sie lernen zu lügen, bevor sie laufen. Zu beginn nicht aus Bosheit, sondern aus erlernter Notwendigkeit.
Doch Tieflinge sind keine eindimensionalen Kreaturen. Ihre Lebenswege sind so vielfältig. Einige sind wütend, voller brennender Bitterkeit gegen eine Welt, die sie verachtet hat, bevor sie ein Wort sprechen konnten. Diese Tieflinge wenden sich der Macht zu, weil sie wissen, dass Gerechtigkeit nur eine andere Form von Stärke ist. Sie werden Hexer, Assassinen, Anführer von Sekten - keine Schurken aus Not, sondern aus Entscheidung.
Andere hingegen suchen Erlösung. Diese Tieflinge kämpfen, oft verzweifelt, darum ein Leben zu führen, das mehr ist als die Summe ihrer Herkunft. Sie beten zu Göttern, die sie niemals ganz annehmen werden, kämpfen an der Seite von Paladinen, denen sie niemals vollständig vertrauen – nicht, weil sie glauben, dass sie jemals komplett rein sein zu können, sondern weil sie hoffen, eines Tages mehr zu sein als nur ein Tiefling.
Und dann gibt es jene, die beides sind. In ihnen tobt ein sich widerstrebender Sturm aus Trotz und Hoffnung, aus Zorn und Sehnsucht. Sie gehen ihren eigenen Weg, irgendwo zwischen Licht und Schatten und geben weder dem einen noch dem anderen vollständig nach. Diese Tieflinge sind oft Einzelgänger, Rebellen und Wanderer in einer Welt, die sie niemals ganz annimmt und die sie doch niemals wirklich verlassen können.
Gemein ist ihnen eine zähe, fast trotzige Lebensenergie. Tieflinge sterben selten leicht. Sie beißen sich durch, krallen sich fest an den Rändern der Gesellschaft, wachsen an Orten, an denen andere zerbrechen würden. Viele tragen ein schelmisches, spöttisches Lächeln - nicht, weil sie leichtfertig wären, sondern weil sie gelernt haben, dass ein Lächeln effektiver als eine Rüstung sein kann.
Was ein Tiefling denkt, glaubt oder fühlt, ist so individuell wie bei jedem anderen Wesen. Doch eines bleibt fast immer wahr: ihre Sicht auf die Welt ist durchdrungen von dem Wissen, wie leicht man verstoßen wird. Aber vielleicht ist genau dieses Wissen ihre größte Stärke?
Tiefling Rollen
Die meisten Tieflinge finden sich in Schatten wieder – als Schurken, Assassinen oder Schattenmagier. Die Kombination aus Intelligenz und Geschick macht sie tödlich präzise. Sie meiden Klassen wie Hexenmeister, in deren Blutlinien sie sich vielleicht deutlich zu oft selbst erkennen.
Bevorzugte Klasse: Schurke
Prestigeklassen: Finstere Streiter, Assassinen, Schattentänzer
Tiefling Gesellschaft
Tieflinge sind Einzelgänger – nicht immer aus Überzeugung, sondern aus Erfahrung. Die meisten Tieflinge wachsen auf, ohne je einem anderen ihrer Art zu begegnen. Und doch.. gibt es da eine Sehnsucht. Eine leise, nagende Hoffnung, dass irgendwo da draußen jemand ist, der einen wirklich versteht und nicht nur toleriert. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass sich kleine Gruppen von Tieflingen zusammentun - sei es an den Rändern großer Städte, in verborgenen Winkeln der Unterwelt oder als Anführer von Diebeszirkeln, Rebellennestern oder ketzerischen Kollektiven. Doch Vertrauen unter Tieflingen ist selten. Ihre Natur macht sie vorsichtig - oft auch voreingenommen - gegenüber den eigenen Artgenossen. Zu viele Masken, zu viele Messer hinter zu vielen Rücken.
Besonders in Regionen wie Tay nimmt die Geschichte der Tieflinge eine düsterere Wendung. In diesem Reich der Roten Magier sind Tieflinge keine Seltenheit, aber keineswegs frei. Dort existieren Blutlinien, lange verschollen, deren teuflische Prägung plötzlich wieder auflodert – meist zur schlimmstmöglichen Zeit. Die Wiederkehr eines wahren Tieflings wird nicht als Wunder betrachtet, sondern als Ressource, als Gelegenheit. Die Roten Magier sind schnell, wenn es darum geht, solch ein Kind zu beanspruchen. Für Experimente, für Dienste.. oder für dunklere Zwecke, die nicht in Worte gefasst werden sollten.
Einige dieser Tieflinge wachsen gemeinsam auf, gezüchtet und trainiert wie Waffen. In diesem gemeinsamen Leid kann sich ein verzerrter Sinn von Gemeinschaft bilden – ein Rudel unter Ketten. Manche von ihnen reißen aus, schlagen sich durch die Wildnis, verschwinden in den Schatten ferner Städte. Andere bleiben, lauern und warten – bis sie stark genug sind, um sich zu erheben, ihre Herren zu stürzen und ihren eigenen Weg zu gehen. Solche Tieflinge betrachten ihre Geschwister oft als Familie, auch wenn sie adoptiert, gestohlen oder künstlich geschaffen wurden. Doch wie so vieles in ihrem Leben, bleibt auch diese „Familie“ fragmentiert, verloren im Wind – schwer zu finden und schwerer zu halten.
Sprache und Bildung
Tieflinge besitzen keine gemeinsame Sprache, keinen kulturellen Kodex, kein kollektives Gedächtnis. Einige lernen Infernal, in der Hoffnung, dadurch mehr über ihre Wurzeln zu erfahren – doch oft ist es ein Schuss ins Dunkle. Andere greifen zu Abyssal, überzeugt davon, dass Chaos und Flammen in ihren Adern pulsieren. Doch die Wahrheit ist: Die meisten Tieflinge haben keine Ahnung, woher ihr Blut stammt. Die höllischen Ursprünge sind zu alt, zu verworren um Klarheit zu bieten. So bleibt es meist bei den Sprachen ihrer Eltern oder der Umgebung, in der sie aufwachsen. In Tethyr spricht ein Tiefling wie ein Tethyrer. In den Gassen von Baldur’s Tor wie ein Dieb, oder ein Gelehrter, je nachdem, welchen Weg er wählt.
Was die Bildung betrifft, so haben Tieflinge, zumindest in zivilisierten Regionen, meist (aber nicht immer) Zugang zu grundlegender Alphabetisierung, vor allem, wenn sie in Städten aufwachsen. Tieflinge, die Zugang zu Lehrmeistern oder Schulen haben, etwa durch Schirmherren, Gilden oder sogar geheime Zirkel, eignen sich Wissen mit erstaunlicher Geschwindigkeit an. Sie wissen, dass Wissen Macht ist. Und Macht ist Schutz.
Die Ausnahmen bilden jene, die in Wildnissen oder unter raueren Umständen aufwachsen - Barbarenstämme, Söldnergruppen, entlegene Siedlungen. Dort bleiben viele Tieflinge Analphabeten, nicht aus Dummheit, sondern aus Mangel an Gelegenheit.
Tiefling Magie und Wissen
Tieflinge sind von Natur aus empfänglich für die Strömungen der arkanen Künste. Viele Tieflinge streben nach Magie, die ihnen die Schleier zwischen den Welten lüftet. Besonders begehrt ist Erkenntnismagie – nicht aus Neugier, sondern aus dem brennenden Wunsch, Antworten zu finden. Wer war mein Vorfahr? Warum gerade ich? Oder: Wie kann ich werden wie er?
Ebenso zieht es Tieflinge zur Beschwörungsmagie, um die Wesenheiten aus den Niederhöllen oder den Abgründen herbeizurufen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, und die meisten wissen das. Aber Tieflinge spielen nicht, um zu gewinnen – sie spielen, um das Spiel zu beherrschen. Wer die Sprache der Teufel kennt, kann mit ihnen verhandeln. Wer ihre Namen kennt, kann sie binden.
Tiefling Götter
Tieflinge beten selten. Wenn sie es tun, dann fast nie aus Hoffnung. Sondern aus Zweck, Zorn oder einem bitteren Sinn für Schicksal. Sie haben keine gemeinsame Gottheit, keinen heiligen Text, kein identitätsstiftendes Pantheon. Was sie haben, ist ihr Blut und es zieht sie zu Göttern, die anders sind. Dunkler. Unbarmherziger. Verwandter?
Manche Tieflinge verehren ihre Ahnen selbst, sofern diese gottgleich wurden oder als Halbgötter überliefert sind. Andere wenden sich jenen Wesen zu, die ihre Blutlinie geprägt haben: Dämonenfürsten, Erzteufel oder abgründige Entitäten, deren Namen besser unausgesprochen bleiben. Wird ein Tiefling fern der bekannten Heimaten geboren, oder verlässt er diese Regionen auf der Suche nach etwas anderem, so wählt er meist einen Patron, der seiner neuen Umgebung entspricht. Doch selbst diese Wahl ist selten zufällig.
Die folgenden Gottheiten sind unter Tieflingen besonders verbreitet, auch wenn sie bei Weitem nicht die einzigen sind:
- Beshaba, die Maid des Unglücks, zieht jene Tieflinge an, die glauben, dass ihre Geburt ein Fluch war; ein kosmischer Witz, der auf dem Rücken ihrer Seele erzählt wurde. Tieflingsblutlinien die dereinst von Beshaba gezeugt wurden sind oft von auffälliger Schönheit, weißen Haaren und geweihartigen Hörnern und sehen sich selbst als Werkzeuge des Zufalls. Sie streben danach, das Pech, das ihnen zuteil wurde, an andere weiterzugeben - aus Rache, aus Gleichgewichtssinn, oder einfach, weil es das Einzige ist, was ihnen geblieben ist.
- Cyric, der Gott des Wahnsinns, der Lüge und des Mordes, hat keine bekannten Tieflingsblutlinien hervorgebracht, doch seine Lehren sprechen zu jenen, die sich durch List, Täuschung oder Blut ihren Weg in der Welt bahnen wollen. Assassinen, Illusionisten, Kriegstreiber - sie alle sehen in Cyric einen Gott, der sie nicht nur akzeptiert, sondern ehrt.
- Gargauth ist in Tieflingskreisen eine geflüsterte Legende. Ein Teufel, der sich als Retter tarnt, Liebe vortäuscht und Frauen mit Mischlingskindern zurücklässt. Die Kinder dieses Betrugs, mit kalten Augen und bitteren Herzen, wandeln in seinen Fußstapfen. Sie suchen nicht nach Erlösung - sie suchen nach Rache, nach Macht und nach Gelegenheit. Gargauth ist ihr Vater - und ihre Zielscheibe. Er wird von Tieflingen verehrt, die danach trachten einen verhassten Rivalen zu vernichten, möglicherweise einen Tempel guter Gesinnung, der sie in ihrer Jugend belästigt hat
- Maske, der Gott der Schatten und des Diebstahls, ist ein sehr natürlicher Patron für viele Tieflinge. Nicht aus Loyalität, nein. Sondern weil seine Wege den ihren ähneln: verborgen, listig und effektiv. Eine berühmte Blutlinie aus Thesk soll von Maske selbst abstammen und sich dadurch auszeichnen, kein Spiegelild zu haben. Doch auch andere Tieflinge huldigen ihm: Diebe, Spione, Intriganten und jene, die einfach überleben wollen, ohne gesehen zu werden
- Shar, die Göttin der Dunkelheit und des Vergessens, zieht Tieflinge an, deren Leben von Schmerz durchzogen ist. Sie verspricht Trost, nicht durch Heilung, sondern durch Auslöschung: der Erinnerung, der Schuld, der Vergangenheit. Ihre Anhänger kämpfen oft einen ewigen Krieg gegen Licht, gegen Hoffnung, gegen alles, was sie an ihre Wunden erinnert. Besonders ergötzt Shar sich daran, ihre Tieflingsdiener gegen die strahlenden Aasimar von Selûne zu hetzen
Beziehungen zu anderen Völkern
Tieflinge treten anderen Völkern mit Vorsicht gegenüber und mit der grundsätzlichen Annahme, dass jede Gunst nur von kurzer Dauer ist. Sie sind weder offen feindselig noch unterwürfig, doch in ihrer Haltung liegt eine eiserne Distanz, als hielten sie die Welt mit ausgestrecktem Arm auf Abstand, stets bereit, die Klinge im Ärmel hervorzuziehen.
Freundschaft mit einem Tiefling ist möglich, aber sie muss sich beweisen. Immer wieder. Ein einziger Verrat genügt, um alles zu zerstören. Nicht, weil Tieflinge nicht vergeben könnten, sondern weil sie gelernt haben, dass es gesünder ist dies nicht zu tun.
Aasimar, ihre himmlisch berührten Spiegelbilder, rufen in Tieflingen oft instinktive Ablehnung hervor. Es ist ein Echo der Sphären, das sich bis in die Seele zieht. Manche Tieflinge reagieren mit Furcht, andere mit Wut, aber nur die wenigsten mit Gleichmut. Die Zusammenarbeit mit einem Aasimar fühlt sich für viele Tieflinge wie ein endloses Verurteil an. Niemals ausgesprochen, aber stets da und erdrückend.
Halborks hingegen genießen unter Tieflingen eine überraschend hohe Toleranz. Beide Völker wissen, wie es ist, angestarrt zu werden, verspottet und ausgegrenzt. Beide haben gelernt, ihre Schwäche in Härte zu verbergen. Ein Tiefling wird einem Halbork nicht zwangsläufig trauen, aber er wird ihn verstehen. Und manchmal, in seltenen Momenten, kann dieses Verstehen für beide mehr wert sein als Worte.
Die übrigen Völker - Elfen, Zwerge, Menschen, Gnome, Halblinge - werden meist rein pragmatisch betrachtet. Nicht nach Rasse, sondern nach Verhalten. Ein Tiefling interessiert sich selten für deinen Stammbaum… aber sehr dafür, wie du ihn ansiehst, wenn du glaubst, er sieht es nicht.
Tiefling Ausrüstung
Es gibt keine „typische“ Tieflingsrüstung, kein traditionelles Gewand, keine einheitliche Bewaffnung. Doch es gibt gewisse Neigungen, die sich durch ihre Reihen ziehen wie ein roter Faden. Tieflinge bevorzugen Waffen, die wehtun. Nicht nur töten, sondern Schmerzen hinterlassen. Klingen mit Widerhaken, Dolche mit vergifteten Spitzen, Peitschen aus geflochtenem Stahl oder Speere, deren Widerhaken das Herausziehen zur Grausamkeit machen.. all dies hat bei Tieflingen seinen Platz. Besonders begehrt sind Waffen, die als unheilig gelten. Ob nun von dunklen Klerikern geweiht oder von dämonischer Hand geschmiedet. Solche Waffen fühlen sich in ihrer Hand nicht fremd an sondern eher wie eine alte Erinnerung, die wiederkehrt. Auch eine ist für Tieflinge ebenfalls ein Mittel des Ausdrucks: nicht nur Schutz, sondern auch Einschüchterung. Dornen, Masken und asymmetrische Silhouetten werden von ihnen geschätzt.
Tiere und Haustiere
Wie in allen Aspekten ihrer Existenz, wählen Tieflinge auch ihre tierischen Begleiter nicht nach Tradition, sondern nach Instinkt, Zweck und persönlicher Geschichte.
Es gibt kein Volkstier der Tieflinge.. kein heiliges Tier oder einen familiären keinen Stammgeist. Stattdessen finden sie sich oft in Gesellschaft von Kreaturen, die wie sie selbst von der Welt missverstanden, gejagt oder gefürchtet werden. Schwarze Hunde mit blutunterlaufenen Augen, Rattenrudel, die auf ihre Stimme hören, Schlangen, die sich in der Dunkelheit an sie schmiegen, oder Raben, die scheinbar klüger sind als gewöhnlich. Das sind die Gefährten, die man oft in der Nähe eines Tieflings findet.
Quelle
- Races of Faerûn